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Jetzt sitze ich hier also neben Eun-Mi und versuche mit Fragen die ich stelle eine Konversation aufzubauen. Dies gestaltet sich aber als schwierig, da sie entweder gar nicht oder nur mit nicken oder schütteln des Kopfes antwortet. Schon komisch. Bei Ji Yong im Auto war sie so gesprächig, dass sie kaum Luft bekommen hat und jetzt bringt sie keinen Mucks heraus.
Stöhnend lasse ich mich hinter an die Lehne fallen und schaue und höre zu wie Ji Yong im Aufnahmeraum irgendwelche Töne von sich gibt. Ich war schon oft genug hier um zu wissen, dass er das Lied, welches im Hintergrund läuft, harmonisiert.
,,Es tut mir leid," ertönt auf einmal die Stimme von Ji Yongs Freundin. Total überrascht und auch etwas Erschrocken blicke ich in ihre Richtung, nur um sicher zu gehen ob es auch wirklich Eun-Mi war, die gerade gesprochen hat. Sie war es tatsächlich, denn auch sie hat ihren Blick auf mich gerichtet und scheint auf eine Antwort meinerseits zu warten. Um ehrlich zu sein weiß ich aber gar nicht was ich antworten soll, da ich nicht verstehe was ihr leid tut.
Als hätte sie meine Gedanken gelesen spricht sie weiter: ,,Ich meine es tut mir leid, dass ich so abweisend bin. Aber ich habe einfach immer Angst etwas falsches zu sagen. Und dann traue ich mich nicht" erklärt sie zuckersüß, alls wolle sie mein Mitleid haben. Warum habe ich das Gefühl, dass ihre Worte nicht ehrlich rüber kommen?
Bevor ich darauf etwas sagen kann kommt Ji Yong aus dem Aufnahmeraum wieder. Er scheint zufrieden mit seiner Arbeit zu sein und der Producer ebenso. Dieser verschwindet nach einem kurzen Gespräch mit Ji Yong aus dem Raum.
,,Na Ladys. Wie ich sehe versteht ihr euch", trällert er fröhlich. Anscheinend hat er gar nichts mitbekommen, was auch verständlich ist, da er ja am Aufnehmen war. Ich muss mir auf seine Bemerkung hin ein ironisches Auflachen verkneifen. Zum Glück merkt Ji Yong meine plötzliche Anspannung nicht. Stattdessen quetsch er sich zwischen mich und Eun-Mi und legt uns beiden einen Arm um die Schulter. ,,Ähm.. Ja wir verstehen uns.. eh.. prima", stottert Eun-Mi auf Ji Yongs Aussage hin. Man sieht ihr sichtlich an, dass sie sich in diesem Moment nicht so sehr wohl fühlt. Vermutlich liegt es daran, weil wir einfach nicht dazu gekommen sind uns auszusprechen. Der Sänger musste uns ja unbedingt unterbrechen!
Gernervt schnaube ich laut die Luft durch die Nase aus, wofür ich einen fragenden Blick von meinem besten Freund bekomme. Ich winke nur ab und hoffe, dass das aufgetauchte, unangenehme Schweigen gleich wieder verschwindet.
Da dies nicht der Fall ist muss ich mich wohl selber darum kümmern. Also frage ich Ji Yong was er heute noch so vor hat.
,,Eigentlich wollte ich mit euch zweien etwas Essen gehen und dann vielleicht-" Doch weiter höre ich ihm nicht zu, da mein Handy den bekannten Nachrichten Ton von sich gibt. Schnell ziehe ich das Ding aus meiner Hosentasche und entsperre den Display.
Marion: Hallo Mirae! Hast du heute Zeit? Vielleicht könnten wir zusammen den Abend verbringen. Wenn ja, ich sitze in dem Restaurant, indem wir uns zum ersten mal getroffen haben.
Ich schaue auf die Uhr. Es ist um acht. Eigentlich ist noch genug Zeit um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Aber irgendwie will ich jetzt nicht so verschwinden, da ich mich mit Ji Yong ja verabredet habe.
Ach was solls. Mit ihm habe ich schon so viel Zeit verbracht, da kann er auch mal auf mich verzichten. Außerdem habe ich auch ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Freundin. Irgendwie kommt sie mir komisch und nicht ganz ehrlich vor. Aber das bekomme ich schon noch raus. Ich verabschiede mich aber erst einmal von den beiden.
,,Ji Yong, ich mach jetzt los", meine ich vorsichtig und mache mich schon auf eine Ansage bereit, weil er nicht will, dass ich gehe. Zu meiner Verwunderung kommt die aber nicht. Und als ich sehe, dass er gerade mit seiner Freundin flirtet weiß ich auch warum. Er hat mir nicht zugehört. Also wiederhole ich mich noch einmal und diesmal bekomme ich auch eine Antwort. ,,Ok, schade das du nicht bleibst. Aber nimm meinen Wagen. Es wird bald dunkel draußen, da will ich nicht, dass du allein zu Fuß unterwegs bist. Ich hole ihn mir morgen einfach ab", rasselt er runter ohne Luft zu holen.
,,Du bist doch mit deinem weißen Lambo da!?", stelle ich fest, als ich mich daran erinnere, dass er mich heute abgeholt hat. Das Problem ist, dass ich nur mit seinem schwarzen fahre. ,,Und dann müsstet ihr doch laufen", füge ich noch hinzu, als mir auch das bewusst wird. Auf meine Aussage hin verziehen sich die Münder von beiden zu einem wissenden Lächeln. Ich hingegen lege nur meine Stirn in falten und beobachte die komische Reaktion der beiden.
,,Wir sind mit zwei Autos gekommen, da Eun-Mi unbedingt mal einen Lamborghini fahren wollte", erklärt er mir, während er mir den Autoschlüssel von dem zweiten Wagen entgegen wirft, den ich gekonnt auf fange.
So ist das also. Die liebe Eun-Mi wollte unbedingt mal einen Sportwagen fahren. Vielleicht will sie auch irgendwann mal Gucci tragen und in einer Villa wohnen. Natürlich alles von Ji Yongs hart erarbeiteten Geld.
Ja ich weiß, ich kenne sie nicht und habe deshalb kein Recht so über sie zu denken. Das Problem ist nur, dass Ji Yong schon viele solcher Beziehungen geführt hat, in denen die Partnerin nur auf sein Geld und seine Berühmtheit aus war. Da habe ich mir eben eine Art Instinkt angeeignet, der solche Frauen sofort erkennt.
Und dieser Instinkt dreht gerade förmlich durch und versucht mich vor ihr zu warnen. Aber wie ich meinen besten Freund kenne wird er nicht auf mich hören und in sein Unglück rennen. So ist es bis jetzt immer gewesen. Trotzdem werde ich versuchen mit ihm darüber zu reden.
Aber jetzt muss ich erst einmal zu Marion.
Ich bedanke mich bei Ji Yong für den Wagen und verabschiede mich bei beiden, wobei ich Eun-Mi keinen Blick würdige.
Im Auto von Ji Yong schreibe ich Marion, dass sie vor dem Restaurant warten soll, da ich sie abholen und mit zu mir nach Hause nehmen will.
Als ich die Ausfahrt hinaus fahre, fallen mir die vielen Paparazzi auf Die am Ausgang auf ihr Futter lauern. Das Ganze ist eigentlich kein Problem, währe da nicht die Baustelle, die anscheinend erst seit heute da ist.
Diese stoppt den Verkehr und sorgt dafür, dass die Paparazzi mich bis zum Restaurant begleiten könnten, wenn sie wöllten. Und das wollen sie garantiert.
Deswegen rufe ich schnell noch einmal Marion an, um sie zu warnen. Nachdem sie abgehoben hat, plapper ich auch schon drauf los.
,,Marion, kannst du dich verhüllen? Mit einer Kapuze oder einem Schal?", frage ich und schenke dem Typ, vor der zum Glück getönten Autoscheibe, meine Aufmerksamkeit. Wenn der wüsste, dass nicht G-Dragon hier drin sitzt sondern ich, würde er sich gar nicht die Mühe machen und mich verfolgen.
,,Äh ja.. Kann ich machen. Aber warum?", antwortet mir Marion. Ich mein nur das ich ihr es dann erklären werde, wenn sie es bis dahin nicht selbst schon mitbekommen hat.
Nach zwanzig minütigen rum Getucker komme ich auch endlich am Restaurant an. Leider haben diese neugierigen Paprazzi nicht von mir abgelassen. Ich frage mich manchmal echt ob diese Leute nichts anderes zu tun haben als ständig irgendwelche Promis zu verfolgen. Am Ende lohnt es sich noch nicht mal, so wie heute.
Als ich mit Ji Yongs Auto neben Marion am Bürgersteig parke, dauert es eine ganze Weile bis sie kapiert, dass ich es bin. Erst als ich ihr die Tür öffne und zu rufe, dass sie sich beeilen soll, reagiert sie und springt neben mich auf den Beifahrersitz. Zum Glück ist die Tür schneller zu als das dieser hartnäckige Paparazzi mich entdecken und ablichten kann.
,,Ich wusste gar nicht, dass du so ein Auto fährst", grinst Marion erfreut und fährt mit ihrer Hand das Armaturenbrett nach. ,,Das ist ja auch nicht meins. Es ist von Ji Yong. Er leiht es mir ab und zu", erkläre ich ohne dabei auf meine kleine Macke einzugehen. ,,Ach so. Du sag jetzt mal. Warum musste ich mich eigentlich maskieren?", fragt sie während sie sich ihre Kapuze vom Kopf zieht und den Schal vom Mund.
Lachend zeige ich auf den Hampelmann mit der Kamera, der sich so langsam aber sich von dem Wagen entfernt. ,,Siehst du den Typ da?" Marion nickt und lächelt jetzt auch.
,,Der denkt, dass G-Dragon hier drin sitzt. Und da wollte ich nicht unbedingt, dass man dein Gesicht zukünftig in den Medien sieht, nur weil er denkt, dass er mir fremd geht oder was weiß ich. Und so könnte man glauben, dass ich die jenige bin, die in den Wagen gestiegen ist", beende ich meine Erklärung.
Zustimmend nickt Marion und bedankt sich bei mir mit einem kleinen Kuss auf meine Wange. Sofort fängt diese Stelle an zu kribbeln und heiß zu werden. Ohne ihr einen Blick zu zuwerfen, da ich sicherlich ziemlich rot bin, starte ich den Motor und setzte uns in Bewegung.
Nach ein paar Umwegen, da man ja nie wissen kann ob wir verfolgt werden, kommen wir auch endlich bei mir an. Das Auto stelle ich im Hinterhof ab und als wir oben sind lege ich den Schlüssel auf meine Kommode, damit Ji Yong ihn morgen sofort findet.
Als Marion und ich mich auf meine gelbe Couch setzten herrscht ein komisches Schweigen. Jeder schaut in eine andere Richtung und Marion scheint genauso nervös zu sein wie ich. Und dabei weiß ich noch nicht einmal warum ich nervös bin.
,,Mirae, ich wollte mal mir dir reden", beginnt Marion und in meinem Hals bildet sich ein Kloß. Jetzt habe ich definitiv einen Grund nervös zu sein.
~
Ich hoffe das Kapitel gefällt.
Oben seht ihr Marion. Im nächsten Kapitel zeige ich euch dann auch mal Kim 🙈
Ich werde meine Kapitel jetzt immer Samstags hochladen, damit eine gewisse Regelmäßigkeit vorherrscht. Nur damit ihr bescheid wisst.
❤️🙈
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