~ Schau mich an! ~
*Jiyong POV*
,,Sie wollte mir auch nichts sagen. Das einzige was sie meinte, ist das uns das nichts angeht."
Geschockt über Junas Worte stehe ich da, bewege mich keinen Zentimeter und schaue nur auf Elara, die gerade versucht das Chaos an Menschen zu ordnen.
Was soll das heißen, mich geht es nichts an? Ich bin doch ihr Freund, war es bis vor einer Woche jedenfalls noch. Wer weiß, vielleicht bin ich ja sogar der Grund für ihr verhalten. Aber dann würde sie es mir doch eigentlich sagen.
Elara kommt auf mich zu und ich hoffe innerlich, das sie anfängt mit mir über ihr Problem oder wenigstens über belanglose Dinge zu sprechen.
Doch sie kommt nur um mich, halbwegs sanft, in meine Position zu stellen. Stumm. Kein einziges Wort spricht sie mit mir. Es zerbricht mir mein Herz das sie so mit mir umgeht.
Das Training läuft, wie vorhin auch, ziemlich kühl und nicht so freundlich wie sonst ab. Und ich habe das Gefühl sie nimmt uns heute viel härter ran. Denn als wir endlich fertig sind, spüre ich meine Beine kaum noch und die Lunge tut auch schrecklich weh.
Ein Blick zu den anderen verrät mir das es ihnen auch so geht. Selbst Elara, die sich nicht viel bewegt hat, scheint ziemlich geschafft zu sein.
Es fühlt sich komisch an so sehr von ihr getrennt zu sein, obwohl wir in einem Raum sind.
Wir haben uns zwar ausgemacht berufliches mit privatem nicht zu vermischen. Trotzdem spüre ich ihre Distanz, ihre Kälte mir und auch den anderen gegenüber.
Da Elara jetzt eigentlich Feierabend hat, beschließe ich sie zu fragen ob wir zusammen ausgehen wollen.
Mit vorsichtigen Schritten nähere ich mich ihr.
,,Hey Jagiya." Langsam lege ich meine Arme um sie. Erstaunlicherweise lässt sie es sogar zu und legt sogar ihren Kopf gegen meine Brust.
,,Jiyong. Ich bin so kaputt, so unglaublich erschöpft." gesteht sie. Ich will wieder nach fragen warum, was vorgefallen ist, kann es mir aber verkneifen. Diese Nähe zu ihr will ich nicht wegen meiner Neugierde und Sorge zerstören.
,,Sprich mit mir. Es muss nicht über diese Sache sein. Aber zeig mir das du da bist. Zeig mir was du fühlst und das du mich noch immer liebst. Denn ich tue es. Ich liebe dich." Die Worte fließen so aus meinen Mund raus, als hätten sie schon gewartet endlich gesprochen zu werden.
Angespannt warte ich auf Elaras Reaktion. Diese lässt sehr lange auf sich warten.
Sie dreht sich um und schaut mir in die Augen. Ihre sehen so trüb, so leblos aus. Es ist als ob dieser Anblick mir zehntausend Scherben in mein Herz und meinen Bauch rammt.
,,Ich liebe dich Jiyong. Das sollst du wissen. Aber ich kann gerade einfach nichts fühlen. I-"
,,Dann sag mir doch bitte endlich was los ist! Ich halte diese Ungewissheit nicht aus. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich denke das ich etwas falsch gemacht habe. Weißt du, du fliegst nach Deutschland und kommst komplett zerstört wieder zurück. Ich mache mir Sorgen! Und zwar tierisch. Also bitte sag mir doch den Grund für dein Verhalten!" flehe ich und mache mich darauf gefasst wieder keine Antwort zu bekommen.
Deshalb schockt mich ihre Aussage umso mehr.
,,Meine Eltern sind gestorben." Ihre Worte sind so leise und dennoch so klar, das ich jedes einzelne verstehe.
Ich kann nicht fassen, was sie gerade gesagt hat. Ihre Eltern, tot? Elara tut mir so unglaublich leid.
Aber jetzt weiß ich wenigstens warum sie so ist wie sie ist. Auch mir tut es weh, da ich sie immerhin kenne und sie auch sehr gemocht habe. Ich will mir gar nicht vorstellen wie sehr Elara gerade leidet.
Auf jeden Fall extrem, da diese vier Wörter einen emotionalen Zusammenbruch verursachen.
Weinend legt sie sich in meine Arme und zusammen setzen wir uns auf den Boden.
Keiner sagt etwas. Nur ihr Schluchzen ist zu hören.
So fest es geht, drücke ich sie an mich um ihr das Gefühl von Halt und Geborgenheit zu geben. Ich will sie nicht mehr los lassen, aus Angst sie könnte sonst jeden Moment fallen und nicht mehr da sein.
Keine Ahnung wie lange wir auf dem Boden kauern. Es ist mir auch egal. So lange Elara in meinen Armen weint und nicht allein zu Hause, stört mich das nicht im geringsten.
Gestört werden wir durch Taeyang der stürmisch zur Tür rein kommt. Elara hebt ihren Kopf nicht. Nur ich schaue in die Richtig von der die Stimme von meinem besten Freund kommt.
,,Da bist du ja, Herrgott. Ich habe dich überall gesucht u- Ist das Elara?" Nachdem er sich selbst unterbrochen hat kommt er auf uns zu und hockt sich vor uns hin.
Etwas an meiner Brust bewegt sich. Meine Freundin hebt ihren Kopf und schaut Taeyang mit ihren verqollenen Augen an. Sie nickt nur ganz leicht auf seine Frage.
,,Du siehst schrecklich aus." Wütend wegen seiner Aussage ziehe ich die Luft scharf ein und schenke meinem besten Freund einen zerstörenden Blick. Dieser entschuldigt sich sofort.
,,Ist schon gut. Ich kann mir schon denken wie ich aussehe." Mit diesen Worten richtet sie sich auf. Dabei lasse ich sie nicht los, sondern helfe ihr.
Elara hat ziemlich wackelige Beine, weswegen ich sie zur nächsten Bank begleite, damit sie sich setzen kann.
Diesmal hocke ich vor ihr und schaue sie an. Ihren Kopf hat sie in ihren Händen vergraben. Ich höre genau wie sie sich das Schluchzen verkneift.
,,Was ist mit ihr?" fragt Taeyang vorsichtig. Ich schaue ihn nur entschuldigend an um ihm zu signalisieren, dass sie nicht darüber reden möchte. Es gilt ja sowieso fast
als ein Wunder das sie sich mir anvertraut hat. Woher dieser Sinneswandel auf einmal kam, kann ich mir allerdings nicht erklären.
,,Hey ich hoffe du weißt, dass wir alle immer für dich da sind." meint mein bester Freund als er den Raum verlässt. Ich rufe noch hinterher das er auf mich warten soll und frage ihn ob er uns fahren würde.
Doch Elara weigert sich und meint sie bleibt noch eine Weile hier.
,,Dann bleibe ich auch da." entscheide ich.
,,Nein geh du nach Hause. Wirklich ich komme allein klar."
Mit einem ungutem Gefühl im Bauch verlasse ich nach einer sehr langen Diskussion mit Elara, allein das Entertainment. Davor wartet schon Taeyang.
,,Wolltest du nicht mit Elara kommen?" Er hat seine Augenbrauen hoch gezogen und einen verwirrten Blick auf dem Gesicht.
,,Schon. Aber ich konnte sie absolut nicht überreden mit zu kommen." gestehe ich und wir steigen ein um nach Hause zu fahren.
*Elara POV*
Die erste die kommt, die letzte die geht. So geht das jetzt seitdem ich wieder in Korea bin, also ein ganzer Monat. Ich kann einfach nicht zu Hause rum sitzen und nichts tun.
Dabei denke ich zu sehr an meine Familie und daran das sie jetzt nicht mehr da ist. Der Verlust von meinen Eltern hat mir ein riesiges Stück von meinem Herzen raus gerissen.
Dort ist jetzt ein Loch das niemand schafft zu füllen. Noch nicht einmal Jiyong. Deswegen habe ich versucht mich von ihm fern zu halten. Ich will ihn nicht mit meinem Problem belasten und dafür sorgen das er sich selber vergisst.
Klar sein Beistand an dem Tag als er davon erfahren hat, hat im ersten Moment sehr geholfen. Aber nachdem zweiten, dritten und vierten mal spürte ich den Schmerz immer noch. Es ist wie Medizin. Wenn man sie zu oft nimmt, gewöhnt der Körper sich dran und reagiert nicht mehr darauf. Die Schmerzen bleiben.
Dafür habe ich vorerst ein neues Heilmittel gefunden. Es ist meine Arbeit, an der ich halt finde. Ich habe eine Aufgabe die ich zu erledigen habe und dafür stark sein muss.
Deswegen bin ich heilfroh als Herr Yang an diesem Morgen in meinem Büro aufkreutzt und mir seine Bitte mitteilt.
,,Nun, sie arbeiten jetzt schon eine ganze Weile für unser Entertainment und ihre Eingewöhnungsphase ist mittlerweile vorbei. Nächstes Jahr soll eine neue Gruppe debütieren." fängt mein Chef an nachdem er sich vor mich gesetzt hat. Eine komische Situation da ich die jenige bin die hinter dem Schreibtisch sitzt und nicht er.
,,Und sie wollen das ich mich um sie kümmere." beende ich den Gedanken von Herr Yang. Dieser nickt freundlich.
,,Ich meine wenn es für sie in Ordnung geht. Immerhin müssten sie sich dann um zwei Gruppen kümmern."
,,Nein, nein. Es wäre mir eine Freude wenn ich die neuen übernehmen darf." meine ich schnell damit der Chef mir die Gruppe auch wirklich überträgt. Eine neue Gruppe, bedeutet mehr Arbeit für mich und weniger Zeit zum Nachdenken. Scheint perfekt.
,,Gut. Die Jungs nennen sich iKON und sind zu siebt. Ich schlage vor, sie nutzen diesen Proberaum für beide Gruppen gleichzeitig. Am Montag stelle ich sie ihnen vor. Aber erst im nächsten Jahr werden sie anfangen mit ihnen zu arbeiten."
Wir stehen zu gleich auf und verbeugen und gegenseitig voreinander.
,,Vielen Dank Herr Yang."
,,Ich habe zu danken. Ach so und bevor ich es vergesse. Denken sie daran. Nächste Woche ist Weihnachten. Sie haben da frei und kommen nicht auf Arbeit. Hören sie? Ich will sie hier nicht sehen."
Die letzten Worte sagt mein Chef so bestimmt das ich mich gar nicht traue zu widersprechen.
Er hat recht, diesen Monat ist das Fest. Der Gedanke daran versetzt mir einen Stich in meine Brust.
Kein Weihnachtsfest mit meinen Eltern. Nie wieder.
Also brauch ich es auch nicht feiern. Es ist ein Familienfest. Und ich Feier kein Familienfest wenn meine Familie nicht da ist.
Tut mir leid Herr Yang aber ich kann mir nicht frei nehmen. Ich muss arbeiten. Um zu vergessen, um nicht mehr zu leiden und den Schmerz nicht mehr zu spüren.
,,Ja ist klar."
Zufrieden nickt mein Boss und verlässt mein Büro.
Der Gedanke an dieses verdammte Fest schmerzt so sehr. Noch nie habe ich es ohne meine Eltern gefeiert.
Ich spüre wie mein Gesicht heiß wird und die Augen zu brennen anfangen. Die Tränen die unbedingt raus wollen, kann ich nicht aufhalten. Warm laufen sie mir die Wange hinunter.
Verzweiflung und Trauer macht sich in mir breit, wie so oft in letzter Zeit.
Doch es verschwindet so gleich wieder und ich fühle nichts außer Kälte.
Auch die Kraft verschwindet aus meinen Armen und Beinen. Alles fühlt sich schlapp und ausgelaugt an.
Dennoch fange ich an, mich über die Dokumente vor mir zu vertiefen.
Es sind Grundrisse von Bühnen. Die Jungs gehen nächstes Jahr auf Konzerttournee. Ich habe beschlossen nicht mit zufahren.
Deshalb muss ich von hier aus die Choreografien so überarbeiten das sie zur jeweiligen Lokation passen. Es ist zwar nicht sehr einfach, aber besser als mir den Stress zu machen und mit den Chaoten für lange Zeit auf engstem Raum zu hocken.
Apropos Chaoten. Die müssten eigentlich auch jeden Moment kommen. Deshalb wechsel ich schon einmal den Raum um dort auf sie zu warten.
Aber sie kommen nicht. Keiner erscheint in der Tür.
Ganze zwei Stunden warte ich, ohne mich ein bisschen zu bewegen. Habe ich mich geirrt? Habe ich sie doch nicht in meinem Kalender stehen?
Verwirrt schaue ich nach. Und tatsächlich. Für heute habe ich sie nicht bei mir eingetragen. Generell sind sie für keinen Termin bestellt.
Natürlich nicht. Sie haben frei bekommen für den Rest des Jahres. Und ich stehe hier da. Warte vergeblich auf Beschäftigung und Ablenkung.
Deshalb beschließe ich einfach nach Hause zu fahren. Das wäre dann das erste mal seit einem Monat das ich das Entertainment vor um zwölf verlasse. Fühlt sich ehrlich gesagt ziemlich komisch an, so fremd.
*Jiyong POV*
Eigentlich dachte ich, Elara hätte es verstanden das ich immer für sie da bin. Dennoch hat sie sich seit fast einem Monat nicht mehr bei mir gemeldet. Gesehen haben wir uns nur bei der Arbeit. Dort haben wir noch nicht einmal miteinander gesprochen.
Ich vermisse sie. Sie ist mir so nah und doch so fern. Ich muss sie sehen.
Deshalb habe ich beschlossen einfach vor ihrer Tür zu warten. Irgendwann wird sie schon mit der Arbeit fertig sein. Auch wenn ich bis in die Nacht warten muss.
Ich bin erstaunt als ich sie schon um drei am Nachmittag den Flur entlang kommen sehe.
Ihr aussehen hat sich ziemlich verändert. Ihre Haare glänzen schon lange nicht mehr, genauso wie ihre Augen. Die knalligen, Figur betonten Klamotten hat sie gegen zu große Pullover und Jogginghosen getauscht.
Ihr Gesicht ist dünner geworden und ich wette auch unter den Sachen sieht es kein Stück besser aus.
Ihre energischen Schritte sind nur noch lustloses Auftreten um überhaupt voran zu kommen.
Es tut weh sie so zusehen und zu wissen das ich ihr nicht helfen kann. Naja anscheinend will sie meine Hilfe auch gar nicht.
,,Was machst du hier Jiyong?" fragt sie ernst als sie mich entdeckt.
,,Nach dir schauen. Was sonst?"
Schulterzuckend geht sie an mir vorbei um die Tür zu öffnen. Schnell husche ich in die Wohnung damit sie mich nicht aus sperren kann.
Geradewegs geht sie auf das Schlafzimmer zu um auf den Balkon zu gehen.
Schweigend folge ich ihr. Erst als sie sich eine Zigarette anzünden will, fange ich wieder an zu sprechen.
Das erste mal seit langer Zeit sehe ich nämlich ihre Hände. Klingt erst mal komisch. Aber erst jetzt kann ich erkennen wie dürr sie doch sind.
Sanft packe ich sie am Handgelenk und schaue sie eindringlich an.
,,Zeig mir deinen Bauch!" fordere ich sie auf. Dafür bekomme ich nur einen geschockten Blick.
,,Zeig mir deinen Bauch!" wiederhole ich. Ohne auf ihre Antwort zu warten schiebe ich den Pullover ein Stück hoch und erschrecke vor dem Anblick.
Sie ist dünner als erwartet. Viel dünner.
,,Wann hast du deine letzte feste Nahrung zu dir genommen?"
Wieder keine Antwort. Sie funkelt mich nur böse an um mir klar zu machen das ich aufhören soll. Aber ich denke noch nicht einmal daran und wiederhole meine Frage wieder einmal.
Beim dritten mal antwortet sie dann endlich.
,,Ich weiß es nicht. Okay. Zufrieden? Ich habe keine Ahnung wann ich das letzte mal gegessen habe." gibt sie schreiend zu. Darauf kann ich nur mit einem geschockten Auflachen reagieren.
,,Hör auf so zu schauen! Jiyong hör auf mich so verächtlich anzuschauen!" schreit sie und schubst mich ein Stück von ihr weg.
,,Hör auf! Hör auf! Hör auf!" ruft sie immer und immer wieder, fängt dabei an mir auf die Brust zu boxen.
Als ich sie festhalten will, wehrt sie meine Hände ab. Doch ich bin schneller und kräftiger und schaffe es ihre Handgelenk zu packen.
,,Schau mich an! Elara verdammt nochmal schau mich an." Sie tut es und zeigt somit offen ihre Tränen.
,,Du brauchst Hilfe. Hörst du? Wenn ich es schon nicht sein darf, gehe zu einem Profi. Das muss aufhören! Du siehst schrecklich aus!"
Mit aller Mühe versuche ich ruhig zu bleiben um sie nicht anzuschreien.
Mit einem kräftigen Ruck reißt sie ihre Hände aus meinen und geht vom Balkon.
,,Ich brauche keine Hilfe!" schreit sie und tritt dabei gegen eine ihrer Kommoden im Schlafzimmer. Anscheinend tat es weh, da sie anfängt zu humpeln.
Es macht mich so aggressiv das sie sich so wehrt.
,,Gut dann eben nicht. Weißt du ich mache mir so viele Gedanken um dich. Es geht mir beschissen dich so zu sehen! Aber weißt du was? Ich lasse es einfach. Ich höre einfach auf mir Sorgen zu machen. Dann kann ich mich wenigstens wieder um meine eigenen Probleme kümmern. Ich habe nämlich auch welche." fauche ich sie wütend an.
Ich erwarte keine Antwort von ihr, die ich auch nicht bekomme.
,,Melde dich wieder wenn du dein Leben in den Griff bekommen hast", sind meine letzten Worte zu ihr. Mit knallender Tür verlasse ich ihre Wohnung. Aber ich sehe noch die Tränen die ihr Gesicht hinunter strömen.
Im nächsten Moment bereue ich alles was ich gerade gesagt habe. Sie braucht mich. Und das dringend und ich habe mich so verhalten. Ich habe sie verlassen, dann wenn sie mich am meisten braucht.
Aber ich war so wütend das sie sich nicht helfen lässt. Ich meine es ja nur gut mit ihr und sie blockt mich so ab, obwohl sie mich braucht und ich sie.
Als ich beschließe noch einmal bei ihr zu klopfen werde ich von meinem Handy aufgehalten.
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Von: Elara
Wenn du so denkst, dann warte nicht auf mich.
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