Katzige Eifersucht und Verhütungsdrama
Ich schreckte hoch als ich ein leises metallisches Klimpern vernahm. Im nächsten Moment sprang Nanya wie eine wildgewordene Bestie über mich hinweg und sauste Richtung Tür. Offensichtlich hatte sie auch geschlafen, sonst wäre sie schon vor dem Schlüsselgeräusch dort gewesen. Etwas träge richtete ich mich von dem Sofa auf und stütze mich auf der Lehne ab um zur Wohnungstür sehen zu können.
Als Chishiya hereinkam, maunzte Nanya laut auf und wich ihm keinen Millimeter von der Seite. Ich grinste in mich hinein, als er mühevoll versuchte seine Sachen an der Garderobe abzulegen, doch Nanya sich immer wieder maunzend um seine Beine herumschlängelte. Erst als er sie streichelte und auf den Arm nahm, gab sie endlich Ruhe und schnurrte zufrieden.
Ich seufzte etwas.
"Nanya ist in letzter Zeit nur noch auf dich fixiert. Sobald du da bist, bin ich sofort abgeschrieben", sagte ich verbittert.
"Wundert dich das wirklich, wo es doch bekannt ist, dass Haustiere häufig ihre Besitzer nachahmen?"
Ich rollte mit den Augen.
"Sehr witzig, wirklich." Chishiya setzte Nanya auf dem Boden ab und kraulte sie hinter den Ohren, während sie sich wohlig gegen seine Hand schmiegte. "Ich kann nicht fassen, dass ich eifersüchtig auf meine Katze bin", sagte ich mit vorgeschobener Unterlippe als ich ihn dabei beobachtete.
"Wo bleiben meine Streicheleinheiten?"
Chishiya sah mich grinsend an. Dann erhob er sich und ging zu mir hinüber. Ich beugte mich etwas über die Lehne des Sofas und sah ungeduldig zu ihm auf. Daraufhin legte er seine Hand auf meinen Kopf und zerstrubbelte zärtlich meine Haare.
"Hallo Tsuki!", begrüßte er mich und klemmte mir dabei eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Ich schloss die Augen und formte meine Lippen erwartungsvoll zu einem Kussmund.
"Versuchst du einen Fisch zu imitieren?", fragte er belustigt.
Entrüstet plusterte ich meine Wangen auf.
"Ich wollte einen Kuss, du Idiot", fuhr ich ihn an und versetzte ihm einen kleinen Klaps auf den Oberarm.
"Achso, sag das doch gleich. Deine nonverbalen Gesten sind manchmal schwer zu deuten."
Ich schnaubte abfällig. Doch dann legte Chishiya seine Hände an meine Wangen und zog mich näher zu sich, um mir einen Kuss auf die Lippen zu setzen. Sofort war ich wieder besänftigt und gab mich seinen warmen Lippen hin. Meine Arme legten sich um seine Nacken, während meine Zunge nach mehr verlangte. Chishiya ging darauf ein und erwiderte meine leidenschaftlichen Gesten. Selbst nachdem wir schon zwei Monate zusammenwohnten, schlug mir mein Herz noch immer bis zum Hals, wenn Chishiya mich berührte. Er löste den Kuss zuerst und bedachte mich dann mit diesem liebevollen Blick, dem er sonst niemanden zugestand.
"Wie war dein Tag?", fragte ich mit einem sanften Lächeln.
"Keine besonderen Vorkommnisse", sagte er und ging dann um die Couch herum, um sich neben mich zu setzen. Kaum war er dort und hatte seine Beine nach oben gelegt, war Nanya bei ihm und hatte sich auf seinem Schoß zusammengerollt...die Glückliche.
"Und bei dir?", fragte er und sah mich an, während er Nanya durchs Fell strich, die sich daraufhin sofort genüsslich ausstreckte.
"Abgesehen davon, dass ich wieder mal 24 Englisch-Arbeiten bis nächste Woche korrigieren muss... nicht wirklich."
"Ich beneide dich nicht sonderlich darum."
"Ich mich auch nicht", seufzte ich.
"Hast du geschlafen, bevor ich gekommen bin?"
"Ähm...nein", murmelte ich nur verlegen.
"Also ja."
"Nur kurz."
Er seufzte.
"Das heißt wohl du wirst mich wieder die ganze Nacht nerven, weil du nicht schlafen kannst. Du solltest dir wirklich mal einen normalen Schlafrythmus zulegen. Bei deinen Arbeitszeiten sollte das doch möglich sein."
"Ja, aber im Moment sehe ich dich nur noch Nachts und wenn ich da auch schlafe, weiß ich irgendwann nichtmal mehr wie du aussiehst."
Er sah mich unglaubwürdig an.
"Jetzt übertreibst du aber."
Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schmiegte mich fest an ihn, während ich mich an seinem Arm festklammerte.
"Wir sehen uns ja selbst am Wochenende kaum, weil du immer arbeitest", nuschelte ich gegen seine Schulter.
"In meinem Beruf gibt es eben keine freien Wochenenden. Das wusstest du von Anfang an."
"Hmm ja schon, aber in letzter Zeit ist es fast als würde ich wieder alleine wohnen und ab und zu kommst du mal zu Besuch. Aber eben nur dann, wenn ich eigentlich schlafen sollte."
"Nächste Woche hab ich das erste Mal Nachtschicht. Da siehst du mich dann auch tagsüber."
"Darf ich dir dann beim Schlafen zusehen?", grinste ich.
"Wenn dich das antörnt", entgegnete er mit erhobener Augenbraue.
"Ich beobachte dich nur gern währenddessen."
"Der Umstand, dass wir zusammenwohnen, hat offensichtlich nichts daran geändert, dass du eine unheimliche Stalkerin bist."
Ich kicherte leise und griff zärtlich nach seiner Hand, um sie mit meiner zu verschränken.
"Ich hatte heute einen Frauenarzttermin", murmelte ich zögerlich.
"Ich weiß. Das stand im Kalender. War alles in Ordnung?"
"Ja, an sich schon."
"Aber?"
"Also...ich hab mir die Pille verschreiben lassen", sagte ich mit gesenkter Stimme.
Chishiya stöhnte auf und machte sich von mir los.
"Wirklich? Du hättest vorher auch mit mir reden können, bevor du dir sowas aufschreiben lässt."
"Es war mehr so eine spontane Entscheidung."
"Und warum?"
"Warum denn nicht? Die Antibabypille ist immernoch das zuverlässigste Verhütungsmittel überhaupt."
"Welches allerdings auch einige schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann und erheblichen Einfluss auf den weiblichen Hormonhaushalt hat. Hat deine Frauenärztin dich darüber auch aufgeklärt?"
"Tsss, ich bin alt genug um das selbst zu entscheiden. Ich brauche deine Erlaubnis nicht", entgegnete ich trotzig.
"Hast du das Präparat schon geholt?", fragte er missmutig. Ich nickte nur betreten. "Gib mal her."
Ich stand wortlos auf und ging in die Küche, wo ich das Medikament abgelegt hatte. Ich gab es ihm und er studierte eingehend die Packungsbeilage.
"Ich werde doch sehen, ob ich es vertrage. Absetzen kann ich es immer noch jederzeit", sagte ich flehend. Er ließ den Zettel sinken um mich anzusehen.
"Was genau erhoffst du dir denn hiervon?"
Ich senkte betreten den Blick.
"Ich dachte nur ohne Kondom fühlt es sich vielleicht noch intensiver an", nuschelte ich und spürte wie mein Gesicht heiß wurde. Er sah mich für einen Moment nur schweigend an.
"Du willst also deine Gesundheit riskieren für ein schöneres Gefühl beim Sex?"
"Jetzt hör schon auf so vorwurfsvoll zu klingen", schmollte ich und verschränkte trotzig die Arme.
"Schön, versuch es. Ich rede dir da nicht rein", sagte er und gab mir die Packung wieder zurück.
"Chishi", raunte ich eindringlich und strich beruhigend über sein Gesicht.
"Ich werde jetzt schlafen gehen. Es war ein langer Tag", sagte er dann ohne mich anzusehen und schob Nanya vorsichtig von sich um aufzustehen.
Etwas schuldbewusst kaute ich auf meiner Unterlippe und ließ die Schultern hängen. Chishiya ging nach oben ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen, während ich ihm leise folgte und mich ebenfalls bettfertig machte. Ich hoffte, dass er irgendwas sagen würde, irgendein tröstliches Wort, doch die Stimmung war seit diesem Thema deutlich gekippt. Er legte sich auf seine Seite und schaltete die Lampe auf seiner Seite aus. Ich tat es ihm nach und löschte mein Licht ebenfalls.
"Gute Nacht", sagte er nur kurz angebunden und drehte sich von mir weg.
"Dir auch", sagte ich zerknirscht.
Ich konnte mir zwar denken, dass er nicht sonderlich erfreut wäre, dass ich mir die Pille verschreiben lassen hatte, ohne vorher mit ihm darüber gesprochen zu haben, aber dass er so reagieren würde, hatte ich zugegeben auch nicht erwartet.
"Sei nicht sauer auf mich, okay?", flüsterte ich in die Dunkelheit.
"Schon gut. Schlaf einfach", gab er nur knapp zurück. Seine Worte klangen wenig versöhnlich.
"Ich weiß ich hätte vorher mit dir darüber reden sollen, aber das ist eben auch schwer, wenn du fast nie da bist."
"Es ist okay, Tsuki. Mach, was du für richtig hältst."
"Warum klingt das so als wärst du immernoch sauer?"
"Weil ich einfach nur schlafen möchte und du mich gerade davon abhältst."
"Entschuldige...", murmelte ich verdrießlich und starrte dann geraume Zeit an die Decke, weil ich noch immer hellwach war und meine Gedanken ruhelos.
Nach einer Weile seufzte Chishiya leise.
"Komm schon her", durchbrach er schließlich die eisige Stille und drehte sich daraufhin zu mir um.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Sofort war ich zu ihm hinübergerutscht. Chishiya legte schweigend seinen Arm um mich und strich flüchtig meinen Pony beiseite, um mir eine kurzen Kuss auf die Stirn zu hauchen.
"Schlaf jetzt, okay?"
"Du bist also nicht mehr sauer?"
"Wenn du es unbedingt probieren willst, dann tu es, Tsuki. Ich hätte mir nur gewünscht, dass du vorher mit mir redest. Das Thema Verhütung betrifft uns schließlich beide."
"Ich weiß. Es tut mir auch leid. Und wenn du es nicht willst, dann nehme ich sie auch nicht, okay?"
Ich blickte flehend zu ihm auf.
"Jetzt hast du sie ja einmal geholt, also versuch es ruhig. Aber ich wollte, dass du dir im Klaren darüber bist, dass die Pille nicht gerade unbedenklich ist."
Ich gluckste etwas.
"Du hast dir also nur Sorgen um mich gemacht. Das ist irgendwie süß."
Er stöhnte.
"Denkst du etwa deine Gesundheit wäre mir vollkommen gleichgültig?", fragte er fast schon gekränkt. Ich schüttelte den Kopf. "Na also..."
Er drückte mich an sich und ich schloss zufrieden die Augen, während ich meine Stirn in seine Halsbeuge legte.
Eine Woche später:
Es war ungewohnt, dass Chishiya in der Nacht nicht einmal mehr neben mir lag. Es war seine erste Nachtschichtwoche als Assistenzarzt an der neuen Klinik und schon nach den ersten beiden Tagen merkte ich, dass es ihm schwer fiel den neuen Schlafrhythmus durchzuhalten, auch wenn er das nie zugeben würde.
Am Samstag schlief er nach der Schicht fast bis Nachmittags durch, weil er vorher kaum Schlaf gefunden hatte. Und selbst nach dem Aufstehen sah er noch immer unausgeruht und übermüdet aus. Ich machte ihm einen starken Kaffee, den er dankbar annahm.
"Es wird bestimmt besser mit der Zeit", sagte ich zuversichtlich als wir zusammen am Tisch saßen und Chishiya ein verspätetes Frühstück zu sich nahm.
"Ich hab die Nachtschichten schon im Studium gehasst. Keine Ahnung, ob ich mich je daran gewöhnen werde."
Ich sah ihn mitfühlend an.
"Nun ja, selbst als Arzt gibt es ja Alternativen. Wenn du irgendwann eine eigene Praxis hättest, dann müsstest du auch keine Nachtschichten mehr machen."
"Darauf arbeite ich auch hin, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg und ich werde als Assistenzarzt im Krankenhaus kaum um die Schichten herum kommen."
"Ich bin mir sicher, dass du das auch schaffst."
Er nickte nur und nippte kurz an seiner Tasse.
"Und wie läuft es mit deiner Pilleneinnahme?", fragte er dann beiläufig.
"Bis jetzt ganz gut. Die Brüste spannen ein wenig, aber ich hab gelesen, dass das normal ist am Anfang. Abgesehen davon merke ich keinen Unterschied zu vorher."
"Das Östrogen darin lässt sie anschwellen. Kann sein, dass du auch zunehmen wirst", entgegnete er nachdenklich.
"Naja, so lange es nur an der Brust ist, will ich mich mal nicht beschweren", sagte ich mit einem durchtriebenen Grinsen. "Oder hättest du etwa was dagegen?"
"Nein, aber ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn alles an dir so bleibt wie es ist."
Ich kicherte hinter vorgehalter Hand.
Nur wenig später hatten wir es es uns zusammen auf dem Sofa bequem gemacht, während wir nebenbei The Good Doctor schauten. Wir hatten zusammen begonnen die Serie anzuschauen, weil es darin einerseits um einen autistischen Chirurgen ging und somit für Chishiya fachlich interessant war, und zum Anderen weil es auch Drama und Herzschmerz beinhaltete, was für mich widerrum spannend war. Man konnte also sagen, dass es die perfekte Serie für uns war. Da Chishiya und ich jedoch selten gleichzeitig zu Hause waren, kamen wir damit allerdings eher langsam vorwärts. Trotzdem freute ich mich jedes Mal auf die Momente, in denen wir miteinander kuscheln und beim Fernsehen entspannen konnten. Und manchmal war es auch goldig ihn dabei beobachten zu können wie er völlig gebannt zuhörte, wenn es um die medizinischen Aspekte darin ging. Hin und wieder kam es auch dazu, dass er anfing mir Begrifflichkeiten zu erläutern und manchmal hakte ich absichtlich nach, weil dann dieser Funke in seinen Augen aufglimmte. Er mochte es, wenn ich Interesse an seiner Arbeit zeigte, auch wenn ich oft nichtmal die Hälfte von dem verstand, was er mir erzählte. Aber alleine seine Begeisterung machte mich so glücklich wie nichts anderes.
Auch Nanya hatte sich zu uns gesellt und auf der Armlehne direkt neben Chishiya lang gemacht, während sie leise vor sich hin döste. Hätte mir damals beim Beach jemand gesagt, dass ich mir mal mit Chishiya und meiner Katze ein Apartment zusammen teilen würde, ich hätte es mit Sicherheit niemals geglaubt. Alleine der Umstand, dass er mich so nah an sich heran ließ, war im Nachhinein betrachtet ein Wunder, denn ich hatte ihn bisher noch nie mit jemand anderem so erlebt. Damals im Beach erschien er so unnahbar, dass ich mich nicht einmal getraut hatte ihn anzusprechen.
Ich schmiegte meine Wange fest an seine Brust und lauschte dem vertrautem Herzschlag. Chishiya strich währenddessen fast unbewusst durch meine Haare. Nanya hob daraufhin den Kopf und sah mich dabei fast schon empört an als hätte ich ihr den Platz streitig gemacht. Doch seine andere Hand streichelte kurz darauf über ihren Rücken, was sie behaglich schnurren ließ.
Ich würde in dieser Situation wohl auch schnurren, wenn ich könnte.
Als der Abspann lief, sah ich zu ihm auf und schob mich etwas weiter auf seinen Körper. Vorsichtig beugte ich mich vor und näherte mich seinem Gesicht. Chishiya öffnete leicht die Lippen und erwiderte meinen Kuss. Nanya maunzte neben uns protestierend auf.
Etwas widerwillig wandte ich meinen Kopf zur Seite um in ihre Richtung zu sehen.
"Hör mal, du kleine verwöhnte Diva. Du hast schon genug Aufmerksamkeit bekommen. Jetzt bin ich mal wieder dran", zeterte ich, während Nanyas große blaue Knopfaugen mich fragend musterten.
"Soll ich euch zwei vielleicht lieber alleine lassen, damit ihr das untereinander klären könnt?", fragte Chishiya mit einem leichten Schmunzeln.
"Da gibt es nichts zu klären. Ich habe das Vorrecht, weil ich deine Freundin bin. Da kann sie rummosern so viel sie will."
"Die einzige, die im Moment herummosert, bist du", meinte er, während seine Hand sich wieder zu Nanya bewegte und sie am Hals kraulte.
Schmollend sah ich dabei zu wie sie sich wohlig gegen seine Hand drückte.
"Sie hat dich schon längst um die kleine Kralle gewickelt mit ihren großen Bonbon-Augen und dem leidigen Gemaunze."
"Du bist ja wirklich eifersüchtig", zog er mich mit amüsierter Miene auf.
"Ehrlichgesagt finde ich es ja toll, dass du Nanya magst und dich so liebevoll um sie kümmerst. Aber inzwischen bekommt sie von dir mehr Zuneigung als ich. Das musst du zugeben", sagte ich mit vorgeschobener Unterlippe.
Chishiya stöhnte leise und hob seine Hand um mir über die Wange zu streichen.
"Nun benimmst du dich wirklich albern, Tsuki. Das ist dir hoffentlich klar."
Ich lächelte nur verlegen und griff nach seiner Hand um sie an mein Gesicht zu schmiegen. Chishiya schaltete kurz darauf den Fernseher aus und zog mich ein Stückchen weiter auf seinen Schoß, sodass ich mit gespreizten Beinen auf ihm saß. Er legte seine Arme um meinen Nacken und küsste mich mit ungewohnter Leidenschaft. Sofort wurde ich von einer glühenden innerlichen Hitze erfasst. Wir vertieften den Kuss, während er mein Becken fester an sich presste. Ich spürte wie sich seine pulsierende Härte verlangend gegen meinen Schoß drückte. Es geschah selten, dass Chishiya den Sex von sich aus initiierte. Meistens war ich diejenige, die damit anfing, weil er oftmals viel zu erschöpft von der Arbeit war, um noch viel Energie für eine körperliche Aktivität aufzubringen, was nach 13 Stunden Schichten auch mehr als verständlich war. Gerade heute überraschte es mich jedoch, weil ich geglaubt hatte, dass er nach dem Nachtdienst völlig gerädert wäre. Allerdings war unser letzter Sex dank seines Jobs auch schon eine gefühlte Ewigkeit her.
Chishiyas Hände wanderten unter mein Top und berührten meine nackte Haut, während ich vor Lust vibrierte.
"Du weißt schon, dass wir eine Zuschauerin haben, oder?", raunte er gegen meine Lippen und ließ seinen Blick zu Nanya schweifen, die uns völlig ungerührt anstarrte.
"Und?", fragte ich stirnrunzelnd. "Denkst du es könnte sie verstören uns dabei zuzusehen?"
"Ich weiß nur nicht, ob ich das hier kann, wenn mich währenddessen deine Katze beobachtet."
Ich kicherte haltlos.
"Du meinst unsere Katze" korrigierte ich ihn.
"Egal, wessen Katze es ist. Es gibt Momente, in denen ich keine Zuschauer gebrauchen kann."
"Willst du lieber hochgehen?", fragte ich mit einem verschlagenem Grinsen.
Er sah mich eingehend an und sah dann nachdenklich wieder zu Nanya, die inzwischen von der Lehne runtergesprungen war und sich ausgiebig putzte.
Er seufzte.
"Verdammt, nein", murmelte er und drückte mich wieder fest gegen seine Lenden, während er mich in einen weiteren Kuss zog. Er schob mein Oberteil und den BH weit nach oben und begann wohlwollend meine Brüste zu liebkosen. Ich lehnte mich etwas zurück als seine Zunge ausgiebig über die empfindsamen Knospen strich, während meine Hände dabei in seinem Nacken vergraben waren. Ein dezentes Stöhnen drang aus meiner Kehle als seine intimen Berührungen mich erzittern ließen. Ich entledigte mich des Oberteils und BHs vollständig und ließ meine Hände dann begierig unter sein T-Shirt gleiten um es ihm auszuziehen. Meine Finger schmiegten sich an seine glatte Brust und streiften sehnsüchtig über seinen schmächtigen Körper, während unsere Zungen sich erneut trafen und gegenseitig neckten. Meine Hand erreichte seinen Hosenbund, wo ich nachdrücklich über die spürbare Schwellung unter dem Stoff strich. Ich streichelte die Stelle vorsichtig und verstärkte den Druck dann geringfügig, was ihn leise gegen meine geöffneten Lippen seufzen ließ. Ich rutschte etwas von ihm herunter um meine restliche Kleidung loszuwerden und setzte mich anschließend wieder vollkommen entblößt auf seinen Schoß. Meine Hand glitt in seine Unterhose und tastete nach seiner Erektion. Ich bewegte sie rhytmisch über seinen Penis und spürte wie die Haut zunehmend fester wurde. Chishiya hielt die Augen bei meiner Behandlung fest geschlossen, während ich fasziniert beobachtete wie die Erregung sich auf seinem Gesicht widerspiegelte. Obwohl ich ihn inzwischen schon öfters in diesem Zustand erlebt hatte, konnte ich nie genug davon bekommen. Mein Mund heftete sich an seiner Halsbeuge fest und streifte forschend über seine Brust und weiter hinab zu seinem Bauch. Er lehnte sich etwas zurück als ich meinen Kopf senkte und meine Lippen behutsam sein Glied umschlossen, während meine Zunge sachte dagegen stieß.
Chishiya Hände bebten merklich als sie sich um meinen Kopf legten und sanft durch mein Haar strichen. Zärtlich saugte ich mich an der empfindsamen Haut fest. Chishiya massierte währenddessen beruhigend meinen Nacken. Als er kurz vorm Höhepunkt war, stoppte er mich bei meiner Tätigkeit und zog meinen nackten Körper wieder auf sich.
"Du hast die Pille doch hoffentlich immer regelmäßig eingenommen", flüsterte er gegen mein Ohr, während seine Arme mich fest umklammerten.
"Vertraust du mir etwa nicht?", fragte ich neckend.
"Ich wollte nur sichergehen", murmelte er und küsste mich dann sanft auf die Lippen.
Ungeduldig schob ich mich vor und setzte mich auf ihn, während er nahezu mühelos in mich hinein glitt. Ich seufzte erregt auf und krallte meine Finger fest in sein Haar, während Chishiya mich eng an sich presste. Unsere Körper rieben sich in Ekstase aneinander, völlig losgelöst von dem einzigartigen Gefühl den anderen in seiner Intensivität zu spüren. Zum ersten Mal spürte ich währenddessen das intensive Pulsieren in mir als er mein Becken fest an sich drückte. Nach kurzer Zeit schlang er die Arme um mich und legte mich mit dem Rücken vorsichtig auf dem Sofa ab ohne unsere körperliche Verbindung zueinander zu lösen.
Als er über mir war, klammerte ich meine Beine fest um ihn. Er bewegte seine Hüfte erregt gegen meinen Schoß, während ich sein Gesicht an mich zog, um ihn zu küssen. Kurz darauf zog sich alles in mir zusammen und ich erzitterte mit einem langgezogenen Seufzer.
Als Chishiya inne hielt und das Pulsieren in mir kurzzeitig stärker wurde, realisierte ich, dass er ebenfalls gekommen war. Das Gefühl wie sich die warme Substanz in mir ausbreitete, war ungewohnt, aber auch seltsam befriedigend. Kraftlos sank er auf mich und legte seinen Kopf in meiner Halsbeuge ab. Ich streichelte zärtlich durch sein Haar und über seinen Rücken auf dem sich ein leichter Schweißfilm gebildet hatte. Chishiya hob nach einer Weile schwach seinen Kopf.
"Sie starrt uns schon wieder so an", sagte er tonlos. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Nanya dort auf dem Boden sitzen. Sie sah uns geradewegs an ohne zu blinzeln.
"Haben wir sie vielleicht doch verstört?"
"Ich glaube eher sie plant gerade einen Mord."
"An uns?"
"Wohl eher an dir, weil du mich daran hinderst ihr Aufmerksamkeit zu schenken."
"Sowas würde Nanya nicht tun. Sie liebt mich."
"Sie liebt mich mehr", sagte er mit einem überheblichen Lächeln. Ich knurrte nur unzufrieden. "Aber davon mal abgesehen: war es so wie du es dir vorgestellt hast?", fragte er und griff nach eine meiner Locken um sie springen zu lassen.
Ich lächelte.
"Es war besser."
"Hast du einen Unterschied gespürt?", fragte er interessiert.
Ich nickte mit einem verschlagenem Lächeln auf den Lippen.
"Du nicht?"
Er sah mich aufmerksam an und nickte langsam. Dann ließ er seinen Kopf erschöpft auf meine Brust sinken.
"Ich wünschte ich käme irgendwie um diesen Nachtdienst herum."
Beruhigend streichelte ich über seinen Kopf und ließ seine hellen Haare durch meine Finger gleiten.
"Ich wünschte auch du könntest hier bleiben. Es wäre schön, wenn wir wenigstens mal einen gemeinsamen freien Tag hätten."
"Wenn du willst, werde ich die Chefin fragen, ob es irgendwie machbar ist, dass ich einen Samstag oder Sonntag freinehmen kann. Aber ich mache dir nicht so viel Hoffnung."
Ich nickte nur bedrückt.
"Ja, das dachte ich mir schon", sagte ich bitter. "Aber immerhin konnte ich dich noch ein bisschen lieb haben, bevor du mich wieder verlassen musst."
"Nur deine Katze würde ich beim nächsten Mal lieber nicht dabei haben wollen."
"Unsere Katze", sagte ich belehrend.
"Dir gehört die Katze und mir gehört ihre Liebe."
Ich schnaubte.
"Bild dir mal nichts ein."
"Du weißt, dass es wahr ist", entgegnete er in überheblichem Ton.
Ich schmollte etwas.
"Dir gehört auch meine Liebe, weißt du?"
"Ich weiß gar nicht wie ich mit soviel Liebe umgehen soll."
"Ganz einfach. Gib sie zurück."
"Ich dachte das hätte ich bereits getan."
"Streng dich eben mehr an", gab ich frech zurück.
"Heute ist mein Limit an Liebe erreicht", entgegnete er mit träger Stimme, den Kopf noch immer auf meiner Brust gebettet.
"Na gut..." Ich beobachtete wie seine Augenlider langsam zufielen und sein Atem zunehmend ruhiger wurde. Liebevoll streichelte ich über seinen Kopf. "Dann träum was Süßes, Chishi", hauchte ich und genoß es ihn nach langem wieder in meinen Armen zu halten, selbst wenn er dabei nur schlief.
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Fun Fact: Der Name Nanya wurde inspiriert von der japanischen Anime-Serie "Bananya", in der es um Katzen geht, die in Bananenschalen leben xD
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