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Kapitel 4

Ich erwachte von meinem eigenem trockenen Husten und dem Umstand, dass ich vor Kälte zitterte. Es war noch finster, als ich die Augen öffnete und im ersten Moment war ich so irritiert, dass ich nicht wusste, wo ich mich überhaupt befand. Erst nach und nach kehrten die Erinnerungen des vergangenen Tages zurück. Chishiya hatte mich in seiner vorrübergehenden Wohnung aufgenommen und nun schlief ich dort auf dem Boden. Erneut hustete ich gequält auf. Meine Kehle brannte und war trocken wie Wüstensand. Ich drehte mich ein wenig zur anderen Seite und überlegte, ob ich aufstehen sollte, um mir eine der Wasserflaschen zu holen. Andererseits war es stockfinster und ich wollte Chishiya nicht aufwecken. Ich richtete mich etwas auf und erhob mich nach etwas Bedenkzeit dennoch. Halb blind tastete ich mich vorwärts zur Mitte des Raumes. Als etwas laut scheppernd auf den Boden krachte, zuckte ich panisch zusammen. Plötzlich ging das Licht an und ich hielt mir geblendet die Hände vor die Augen.

"Was zur Hölle treibst du da mitten in der Nacht?", stöhnte Chishiya.

Ich ließ meine Hände sinken und sah, dass ich eine leere Glasflasche umgestoßen hatte, die auf dem Tisch gestanden hatten. Immerhin war sie beim Aufprall nicht zu Bruch gegangen. Etwas unangenehm berührt hob ich sie auf und sah ihn dann verlegen an.

"Ich hatte nur Durst", murmelte ich entschuldigend. Dabei merkte ich, dass meine Stimme brüchig wie ein Reibeisen klang.

Ich räusperte mich etwas und griff dann zögerlich nach einer Wasserflasche. Da Chishiya nichts sagte, betrachtete ich das als Zustimmung.

"Wenn du das nächste Mal was brauchst, benutze den Lichtschalter", murrte er nur leise vor sich hin und wartete bis ich wieder an meinem Platz war, bevor er das Licht wieder ausknipste.

Das Wasser brachte kurzzeitig Erleichterung, aber das Brennen im Hals verschwand nicht und auch das Kältegefühl in mir wurde von Mal zu Mal unerträglicher. Ich kauerte mich zu einer Kugel zusammen und versuchte mir warme Gedanken zu machen, doch es half alles nichts - das Kältegefühl blieb, und auch der Husten wurde mit jeder Minute quälender.

Ich hörte wie Chishiya erneut seufzte.

"Könntest du vielleicht auch etwas leiser sterben?", fragte er etwas kühl.
Ich reagierte nicht, da ich im Moment nicht gerade zum Scherzen aufgelegt war. Mein Puls war spürbar erhöht und ich hatte das Gefühl kaum noch richtig atmen zu können.

Als mich etwas an der Schulter berührte, fuhr ich heftig zusammen. Chishiya hockte mit einer Taschenlampe direkt neben mir als ich zu ihm aufsah.

"Dir scheints ziemlich dreckig zu gehen. Ist dir kalt?", fragte er mit ungewohntem Ernst in der Stimme.

Ich nickte nur stumm, immernoch etwas erschrocken über sein plötzliches Auftauchen. Chishiya hob seine Hand und legte sie prüfend auf meine Stirn.

"Wie ich schon dachte: du hast Fieber. Andere Symptome außer dem trockenen Husten?"

"Mein Puls ist ziemlich hoch und es schmerzt beim Einatmen", erklärte ich leise.

"Verstehe. Kannst du dich vielleicht kurz hinsetzen?"

Zögernd setzte ich mich auf, während ich fröstelnd meinen Körper umklammerte.

"Mach deinen Rücken frei und setz dich gerade hin", wies er mich in neutralem Ton an. Ich starrte ihn etwas ungläubig an.

Er hob abwehrend die Hände.

"Ich werde nur kurz deine Lunge abhören, okay? Kein Grund in Panik zu verfallen."

"Okay", wisperte ich immernoch etwas skeptisch.

Chishiya ging dann zum Lichtschalter um den Raum zu erhellen. Währendessen zog ich mein Shirt über den Kopf jedoch so, dass nur mein Rücken entblößt war.

Chishiya kniete sich hinter mich.

"Wenn ich jetzt sage, dann atmest du bitte mit geöffnetem Mund ein und wieder aus, verstanden?"

Ich nickte verstehend.
Kurz darauf spürte ich wie Chishiya seinen Kopf fest gegen meinen Rücken presste. Ein heftiges Flattern machte sich augenblicklich in meiner Magengegend breit.

"Jetzt", sagte er. Ich hatte beinahe wieder vergessen, dass ich atmen sollte, so nervös war ich wegen seiner plötzlichen körperlichen Nähe zu mir. Er änderte mehrmals seine Position und ich spürte genau wie er sein Ohr gegen meine Haut drückte und hoffte er würde dasselbe nicht auch mit meiner Brust machen. Was zuviel war, war zuviel.

"Und?", fragte ich als er offenbar fertig war damit meine Lungengeräusche abzuhören.

"Hmm, scheint nur eine leichte Lungenentzündung zu sein. Warst du in letzter Zeit schonmal erkältet?"

"Ja, aber nur ein wenig", sagte ich und zog mir mein Shirt wieder an.
"Vermutlich hast du sie dir trotzdem verschleppt. Das kann passieren in psychisch belastenden Situationen zum Beispiel." Zu meiner Überraschung war sein sonst so arroganter Ton plötzlich wie weggewischt. "Am besten wäre es, wenn du Antibiotika nimmst, um zu vermeiden, dass es schlimmer wird, aber da ich keine hier habe, wirst du dich bis morgen gedulden müssen."
Er stand auf und öffnete einen Schrank, wo er eine kleine rechteckige Packung hervorzog. Er zog das Blister heraus und reichte sie mir. "Nimm bis dahin ein bis zwei Paracetamol um das Fieber zu senken. Dann sehen wir weiter."

Etwas zögerlich nahm ich die Tabletten entgegen.

"Bist du...Arzt oder sowas?", fragte ich etwas perplex.

"Medizinstudent. Ich war es jedenfalls."

Ich nickte betreten. Das war bestimmt das letzte, was ich von Chishiya erwartet hätte.

"Das scheint dich ja zu überraschen", entgegnete er jetzt wieder zunehmend amüsierter.

"Mehr als du glaubst", sagte ich und drückte eine Tablette aus dem Blister. Ich schluckte sie zusammen mit etwas Wasser hinunter.

"Nimm lieber zwei. Für alle Fälle."

"Aber...ich kann doch nicht. Ich meine was, wenn du sie mal brauchst?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Ist bisher nicht passiert und außerdem weiß ich, wo ich mehr davon finde", erklärte er unbekümmert. Dann legte er sich wieder hin und löschte das Licht. "Falls du irgendwas brauchst, frag einfach und hör auf so zu tun, als wäre alles in Ordnung", erwiderte er mit forscher Stimme.

"Ich hatte versprochen dir nicht zur Last zu fallen, aber jetzt tue ich es doch", nuschelte ich entschuldigend.

Chishiya seufzte leise.

"Ja, aber das war mir schon im Voraus klar."

Ich hustete erneut und ächzte vor Schmerzen. Nach einer Weile merkte ich wie immerhin mein Schüttelfrost langsam wegging, doch die anderen Symptome wurden durch die Tabletten nicht gelindernd und so litt ich bis in die frühen Morgenstunden. Erst als es langsam hell draußen wurde, schlief ich vor Erschöpfung ein.

Als ich meine Augen wieder öffnete und versuchte mich zu bewegen, merkte ich, dass meine Glieder höllisch schmerzten. Die Tabletten schienen jetzt endgültig ihre Wirkung verloren zu haben und die Krankheit hatte mich vollkommen im Griff. Im Gegensatz zu vorhin jedoch war mir heiß und ich schwitzte aus allen Poren. Ich schob die Decke von mir und drehte mich um, doch Chishiya schien nicht mehr im Bett zu sein. Auch sonst konnte ich ihn nirgends entdecken. Als ich aus dem Badezimmer jedoch Wassergeräusche vernahm, beruhigte mich das. Für einen kurzen Moment hatte ich schon geglaubt er hätte mich hier alleine gelassen. Ich griff nach meiner Wasserflasche und löschte meinen Durst, bevor ich mich langsam aufsetzte. Jede kleine Bewegung schmerzte und ich fühlte mich trotz Schlaf entkräftet und müde. Zu allem Übel tat mir auch der Kopf weh. Konnte es eigentlich noch schlimmer werden? Warum musste ausgerechnet ich in einer apokalyptischen Welt, in der es darum ging möglichst körperlich fit zu sein, um zu überleben, krank werden? Vielleicht endete meine Glückssträhne hier und jetzt und ich würde im nächsten Spiel gnadenlos draufgehen und das alles nur, weil ich mir eine beschissene Lungenentzündung eingefangen hatte.

Das Geräusch der Türklinke ließ mich kurz innehalten. Die Tür zum Bad öffnete sich und Chishiya kam heraus mit einem dünnen Morgenmantel bekleidet, der ein traditionelles japanisches Wellenmuster besaß. Seine Haare waren noch etwas feucht und ein Handtuch lag auf seinen Schultern. Ich starrte ihn an wie ein lebendiges Kunstwerk. Warum musste er immer so unverschämt gut aussehen? Warum? Das sollte verboten gehören...besonders im Borderland. Er war eine störende Ablenkung von den wichtigen Dingen.
Als er merkte, dass ich ihn still beobachtete, grinste er mich süffisant an.

"Mann, du siehst wirklich beschissen aus."

Als ob mein Selbstwertgefühl nicht schon angekratzt genug war wegen seiner bloßen Anwesenheit, musste er natürlich noch einen oben drauf setzen, dieser arrogante Schnösel.

"Genauso fühl ich mich auch. Aber danke für die schmeichelnden Worte."

Selbst für eine schlagfertige Antwort, war ich heute viel zu schwach. Ich fuhr mit den Händen prüfend durch meine lockigen Haare um sie zu ordnen, doch sah schnell ein, dass es wenig Sinn hatte, denn im Moment glichen sie eher einem wirren Vogelnest. Wahrscheinlich war ich dazu gezwungen sie heute zu waschen, vorrausgesetzt ich war körperlich dazu in der Lage.

"Nimm noch zwei von den Paracetamol", wies er mich an, während er in der Küche eine Packung mit Reis aus dem Schrank nahm und ihn mit Wasser in einen Topf füllte.

Auch, wenn ich ein etwas schlechtes Gewissen hatte, griff ich erneut nach dem Blister und warf mir zwei weitere Tabletten ein.

"Brauchst du Hilfe?", fragte ich und hoffe innerlich, dass er verneinte.

"Bleib einfach, wo du bist", entgegnete er kalt.

Ich antwortete nicht, sondern legte mich stattdessen wieder hin, während ich Chishiya dabei beobachtete wie er für uns Frühstück machte. Ich musste zugeben, dass es ihn noch attraktiver machte, wenn er Essen zubereitete. Er schaffte es selbst bei so etwas alltäglichem unheimlich cool und verwegen auszusehen. Ich seufzte etwas auf. Wahrscheinlich hatte die Krankheit auch den ein oder anderen Schaden an meinem Gehirn verursacht. Ich vergrub mein Gesicht beschämt in meinem Kopfkissen.

Bei meinem derzeitigen Anblick würde Chishiya mich wohl garantiert nie für hübsch und begehrenswert halten. Zudem machte er bisher auch nicht gerade den Eindruck als wäre er sonderlich interessiert an Frauen...oder Männern...oder an überhaupt irgendwem. Kaum zu glauben, dass Chishiya Medizinstudent sein sollte. Schließlich interessierte er sich vorwiegend nur für sich selbst und das Wohl der Anderen schien ihn bisher kaum gekümmert zu haben. Trotzdem hatte er mir letzte Nacht seltsamerweise geholfen, was im Nachhinein mehr als verwunderlich war.

Chishiya stellte das fertige Essen auf ein Tablett und kam damit zum Tisch. Er stellte uns beiden jeweils zwei Schüsseln hin. Um ehrlich zu sein, hatte ich absolut keinen Appetit, aber dafür immerhin etwas Hunger.

"Worauf wartest du?", fragte er. Zögerlich stand ich auf und setzte mich auf eines der Bodenkissen. Chishiya nahm wieder Gegenüber von mir Platz.

"Das sieht gut aus", lobte ich ihn, weil es stimmte. In der einen Schüssel war Reis mit etwas angebratenem Gemüse und Pilzen, in der anderen Misosuppe mit Tofuwürfeln. "Woher hast du das ganze Gemüse?", fragte ich neugierig.

"Gesammelt", erklärte er knapp. "Ich habe mich belesen, was an Pilzen und Wildkräutern essbar ist."
Ich musste zugeben, dass ich bei selbstgesammelten Pilzen für gewöhnlich eher skeptisch war, aber da Chishiya den Anschein machte, als wüsste er, was er tat, nahm ich zögerlich ein Wenig mit den Stäbchen auf.

"Hast du Angst ich könnte dich vergiften?", fragte er in seinem üblichen selbstgefälligem Ton. Ich fühlte mich etwas ertappt.

Chishiya griff nach seiner eigenen Schüssel und ich beobachtete schweigend wie er sich einen der Pilze in den Mund schob. Erst dann wurde ich mutig genug, um ebenfalls davon zu probieren.

"Ich dachte du würdest mir mehr Vertrauen schenken nach dem letzten Spiel", sagte er fast beiläufig. Für den Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte.

"Und was war dann mit Ippei? Warum wurde er getötet, wenn du so vertrauenswürdig bist?", wollte ich wissen und deutete mit den Stäbchen bedrohlich in seine Richtung.

"Warum wurde Ayumi getötet?", fragte er vollkommen gefasst und sah mich dabei durchdringend an. Ich verschluckte mich an meinem Reis und hustete angestrengt auf. "Du weißt es nicht, oder? Ich vermute Ippei hat die Nerven verloren. Er war ein zu guter Mensch für ein brutales Spiel wie dieses. Vielleicht war es bei Ayumi ähnlich."

Ich musste zugeben, dass es Sinn ergab, was er sagte.

"Es tut mir Leid", murmelte ich. "Ich wollte nicht..."

"Ich verstehe, warum es schwer ist mir zu vertrauen. Beim Beach habe ich oftmals egoistische Entscheidungen getroffen ohne Rücksicht auf Andere."

Ich sah auf, deutlich überrascht über sein ehrliches Geständnis.

"Schon gut. Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Jeder von uns hat egoistische Entscheidungen getroffen seit er hier ist. Denn jeder von uns will irgendwie weiterleben."
Chishiya sah mich nachdenklich an, doch es wirkte fast so als ob er durch mich hindurchblickte. Dann begann er weiterzuessen, ohne mir irgendeine Antwort zu geben. Eine Weile lang aßen wir schweigend unser Essen. Die warme Misosuppe war eine Wohltat für meinen Hals. Danach fühlte ich mich tatsächlich ein wenig besser als zuvor.

"Wie alt bist du eigentlich, Chishiya?", fragte ich, um unser Schweigen zu durchbrechen und auch weil es mich interessierte. Er warf mir daraufhin einem kurzen geringschätzigen Blick zu.

"Glaub mir, es ist besser, wenn wir so wenig wie möglich voneinander wissen", sagte er und stellte dann seine Schüssel beiseite. Ich musste zugeben, dass ich mit so einer Antwort nicht gerechnet hatte.

"Ähm nagut...", sagte ich, weil ich mich nicht danach fühlte zu widersprechen.

"Ich werde nach dem Frühstück rausgehen und versuchen noch ein paar Vorräte auftreiben. Mit viel Glück finde ich auch Antibiotika und Hustenlöser."

Ich sah etwas überrascht auf als er sich vom Tisch erhob und begann das Geschirr wegzuräumen.

"Das heißt...du lässt mich hier alleine?", fragte ich unsicher.

"In deinem derzeitigen Zustand kann ich dich wohl kaum mitnehmen. Du wärst nur eine Bürde für mich."

Ich wusste er hatte Recht, aber trotzdem war mir nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, dass er rausgehen würde und mich hier in meinem Elend zurücklies. Zudem war es auch nicht ganz ungefährlich draußen seit der Pikkönig jederzeit überall auftauchen konnte. Chishiya entfernte sich vom Tisch und stellte das Geschirr ins Spülbecken.

"Ich werde gleich aufbrechen." Er zog den Morgenmantel aus und tauschte ihn gegen eine längere weiß-grau melierte Strickjacke. Dann schnappte er sich einen Rucksack und begann ein paar nützliche Sachen zusammen zu packen.
Zum Schluss ging er zu dem Schieber an seinem Nachttisch und öffnete ihn. Er nahm etwas heraus. Eine Pistole.

"Du hast eine Waffe?", fragte ich etwas erstaunt.

Chishiya sah mich an und lächelte nur vielsagend.

"Es ist besser auf alles vorbereitet zu sein", sagte er und steckte sie sich in den Hosenbund. Dann schulterte er den Rucksack und ging Richtung Tür. "Stell nichts Dummes oder Leichtsinniges an, während ich weg bin, okay?"

Ich schob etwas entrüstet meine Unterlippe hervor.

"Nein, wieso auch?"

Chishiya hob als Antwort nur die Augenbrauen und wandte sich dann zur Tür, um sie zu entriegeln.

"Bis später", sagte er mit einem letzten Seitenblick.

Ich zögerte kurz.

"Pass...bitte auf dich auf, okay?", sagte ich etwas unentschlossen, bevor er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.

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