Kapitel 36
Mein Herz machte einen heftigen Satz, während ich vollkommen gebannt auf die Karte starrte. Ich drehte mich um, doch Kota war bereits verschwunden. Etwas zögerlich strich ich über die Oberfläche der Karte und löste sie dann mit einem Ruck von der Wand, an der sie festgemacht war. Instinktiv drehte ich sie herum.
Meine Hand, welche die Karte umklammerte, begann unkontrolliert zu zittern, während mein Herz kräftig weiter schlug. Ich drückte sie fest an meine Brust und atmete tief durch um mich zu beruhigen. Mit einer leisen Vorahnung drehte ich meinen Kopf zur Seite und kroch dann auf allen Vieren zu der Leiter, die wieder nach unten führte. Hoffnungsvoll blickte ich hinab in die Tiefe, doch niemand war zu sehen. Als ich mich eingehender umschaute, fiel mir zum ersten Mal auf, dass der gesamte Spielplatz plötzlich außergewöhnlich leer war.
Das Kinderlachen, das man für gewöhnlich auf Spielplätzen hörte, war inzwischen verstummt, ohne, dass ich es bemerkt hatte. Doch jetzt kam mir die Stille fast ein bisschen unheimlich vor.
"Kota?", fragte ich unsicher.
Keine Reaktion. Etwas unbehaglich inspizierte ich erneut die Karte in meiner Hand und las noch einmal den Text auf der Rückseite.
Alice musste auch erst fallen um ins Wunderland zu kommen.
Fallen.
Ich musste fallen.
Genau wie Alice.
Doch keiner würde da sein, um mich aufzufangen. Im schlimmsten Fall würde ich mir alle Knochen brechen, auch wenn der sandige Untergrund wohl immer noch angenehmer wäre als harter Betonboden. Ich klemmte die Karte notdürftig in meinen BH-Ausschnitt und hievte meine Beine dann über den Abgrund. Anschließend holte ich tief Luft und schloss die Augen.
"Okay, ich werde jetzt springen", murmelte ich vor mich hin und konnte dabei nicht verhindern, dass ich am ganzen Körper zitterte. Um mich herum war es noch immer mucksmäuschenstill.
Zu still.
Ich presste fest die Lippen zusammen und stieß mich dann mit geschlossenen Augen von der Leiter ab. Als mir bewusst wurde, was ich getan hatte, war es bereits zu spät und ich fiel geradewegs in die Tiefe. Mir entfuhr ein panischer Aufschrei, doch kurz bevor meine Beine den Boden berührten, wurde ich sanft abgefedert. Hilfesuchend klammerte ich mich an der Person fest, die ihre Arme fest um mich gelegt hatte, um mich abzufangen. Ich musste nichtmal meine Augen öffnen, denn alleine der vertraute Geruch reichte, um zu erkennen, dass es Chishiya war. Vorsichtig setzte er mich auf dem Boden ab, während ich ihn nur sprachlos anstarrte. Er lächelte triumphierend.
"Gut, dass ich da war, sonst wäre das sicher schmerzhaft gewesen."
Ich sah ihn an wie eine Halluzination und war völlig unfähig etwas zu erwidern oder mich von der Stelle zu rühren. Chishiya sagte ebenfalls nichts, sondern hob stattdessen seine Hand zu meinem Gesicht. Unwillkürlich wich ich vor ihm zurück und sah ihn dann gekränkt an.
"Wie kannst du hier so schamlos auftauchen und so tun als wäre alles in Ordnung? Hast du überhaupt ein Gewissen? Was willst du noch von mir?", blaffte ich ihn an und konnte meine Wut dabei nicht länger in Zaum halten.
Chishiya nahm seine Hand einsichtig wieder zu sich und steckte sie verhalten in seine Jackentasche. Er trug dieselbe weiße Jacke, die er damals getragen hatte als wir in Borderland waren und ich war mir sicher, dass das kein Zufall war.
"Gib mir eine Möglichkeit es dir zu erklären, okay?", sagte er ruhig.
"Welche Erklärung könnte rechtfertigen, dass du von jetzt auf gleich den Kontakt zu mir abbrichst und mich dann wochenlang im Ungewissen lässt?"
Entrüstet verschränkte ich die Arme vor der Brust und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.
"Vermutlich ist es nicht das, was du hören willst, aber die Wahrheit ist, dass ich etwas Zeit für mich brauchte. Meine Prüfungen waren nur ein Grund dafür, der andere war, dass ich versucht habe meine bruchstückhaften Erinnerungen zu rekonstruieren und sie wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen. Ich wollte mir einfach sicher sein, dass ich nicht nur den Verstand verliere, Tsuki."
Ich stutzte bei seinen Worten.
"Heißt das...heißt das etwa, du erinnerst dich wieder an alles?", fragte ich mit hoffnungsvollem Blick.
Seine Lippen verzogen sich zu einem milden Lächeln.
"Was glaubst du wohl?"
Von einem Moment auf den nächsten standen mir Tränen in den Augen. Tränen der Erleichterung.
"Ich verstehe es trotzdem nicht. Warum hast du so lange gewartet, um mir das zu sagen?"
"Es gab ein paar wichtige Dinge, die ich vorher noch unbedingt regeln musste."
"Ah ja. Geht's vielleicht noch ungenauer?", fragte ich unwirsch.
"Du wirst es früh genug erfahren", schmunzelte er. Immernoch missmutig presste ich die Lippen zusammen. "Es tut mir ehrlich leid, Tsuki. Ich wollte dir nicht wehtun. Aber ich weiß, dass ich es dennoch getan habe. Leider ließ sich das in dem Falle nicht vermeiden."
Ich schluchzte unwillkürlich auf. Chishiya legte seine Arme um mich und drückte mich dann fest an sich. Seine Hand streichelte beruhigend über mein Haar, während ich zunehmend die Kontrolle über meine Emotionen verlor. Ich heulte bitterlich auf von all dem Schmerz, der in diesem Augenblick von mir abfiel. Meine Erleichterung ihn wieder zu sehen war in diesem Moment tatsächlich größer als meine Wut.
Chishiya lockerte die Umarmung ein wenig und hob mein Kinn an, um mir dann tief in die Augen zu sehen. Statt mich jedoch zu küssen, wie ich es erwartet hatte, drehte er den Kopf zur Seite.
"Was habe ich euch vorhin gesagt, was ihr tun sollt, wenn ich euch dazu auffordere?" Ich folgte seinem Blick und sah verblüfft wie ein paar Kinder wenige Meter von uns entfernt neugierig hinter einem Gebüsch hervorlugten. Einige drehten sich daraufhin kichernd um, während andere sich die Hände vors Gesicht hielten. Chishiya nickte zufrieden. "Sehr schön. Bleibt so."
Erst dann wandte er sich wieder mir zu. Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Sein Daumen strich zaghaft über meine Unterlippe und seine Gesichtszüge wurden sofort ein wenig sanfter.
Er beugte sich langsam zu mir und legte fast andächtig seine Lippen auf meine. Mich verwunderte wie er selbst beim Küssen stets ruhig und beherrscht bleiben konnte, während ich ihn mit den Armen um seinen Hals sehnsuchtsvoll näher zog.
Als sein Griff um meine Taille jedoch fester wurde und er den Kuss daraufhin vertiefte, merkte ich jedoch schnell, dass er sich von mir mitreißen lassen hatte. Erst als mir bewusst wurde, dass wir minderjährige Zuschauer hatten, (die mit Sicherheit nicht die ganze Zeit über brav wegschauten) löste ich mich wieder etwas verlegen von seinen Lippen.
"Alles Gute zum Geburtstag, Tsuki", raunte Chishiya gegen mein Ohr.
Überrascht sah ich zu ihm auf.
"Woher weißt du davon?"
"Sagen wir mal so...ich habe meine Quellen", sagte er mit einem gewieften Lächeln.
"Du wirst nicht gern präzise, oder?"
"Es ist besser, wenn du nicht alles weißt."
Wir wurden von einem lauten Räuspern neben uns unterbrochen. Kota war plötzlich wieder da und deutete hinter sich auf die Kinder, von denen einige noch immer ihre Augen mit den Händen verdeckt hielten.
"Ah ja, ihr könnt dann wieder spielen gehen. Danke für eure Hilfe", rief Chishiya ihnen mit einem angedeutenden Winken zu.
Die Kinder stürmten wie auf Kommando los und verteilten sich in unterschiedliche Richtungen auf dem Spielplatz. Der Einzige, der zurückblieb, war Kota. Chishiya beugte sich etwas zu ihm herunter.
"Du erhältst einen besonderen Dank. Das letzte Kapitel vom Webtoon...sobald es fertig gestellt ist, versteht sich."
"Wart mal, du hast ihm meinen Webtoon versprochen?", fragte ich entrüstet.
"Nur das letzte fehlende Kapitel. Den Rest habe ich ihm schon im vorraus bezahlt", erklärte Chishiya ruhig.
Doch Kota winkte nur ab.
"Nicht nötig. Ich kenne das Ende ja jetzt", meinte er schulterzuckend. "Es war ehrlichgesagt ein bisschen zu schnulzig, aber immerhin kam ich auch darin vor. Das macht es wieder etwas cooler."
"In meinem nächsten Webtoon bist du der Superheld. Versprochen. Und dann wirst du als König Kota in die Geschichte eingehen", gluckste ich und zwinkerte ihm zu.
Er grinste munter.
"Darauf freu ich mich schon. Aber ich muss jetzt wirklich los, sonst verpasse ich das Abendessen", sagte er mit einem kurzen Blick auf die Uhr. "Wiedersehen."
Er winkte uns zum Abschied.
"Richte Mei liebe Grüße aus", rief ich ihm noch hinterher, doch bezweifelte, dass er es gehört hatte, so schnell wie er davongerauscht war. Wir sahen ihm noch einen Augenblick hinterher bis er verschwunden war.
"Du hast meinen Webtoon also einfach ohne meine Zustimmung weitergereicht?", fragte ich an Chishiya gewandt, als wir alleine waren und verengte dabei bedrohlich die Augen.
Dieser ließ seinen Blick unheilvoll zu mir schweifen.
"Was soll ich sagen? Es war für einen guten Zweck." Ich gab ein missmutiges Knurren von mir. "Oder etwa nicht?", fügte er hinzu und sah mich dann durchdringend an.
"Seit wann hattest du das hier geplant?", wollte ich jetzt von ihm wissen.
"Spielt das eine Rolle?", entgegnete er unbekümmert.
"Antworte!"
Er seufzte leise.
"Seit...ein paar Wochen."
Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
"Und du wusstest die ganze Zeit wie schlecht es mir ging, nicht wahr?"
Er verschränkte seufzend die Arme.
"Willst du das jetzt wirklich nochmal durchkauen? Denkst du mir ist das alles leicht gefallen? Wenn du das glaubst, dann irrst du dich. Auch für mich war es schwer dir nichts zu sagen. Deshalb hielt ich es für besser, dass wir uns in der Zeit nicht sehen. Wärst du mir über den Weg gelaufen, hätte ich das wohl nicht so einfach durchziehen können."
Seine Miene wirkte kurzzeitig ungewöhnlich schmerzvoll als er mich musterte. Schuldbewusst senkte ich den Blick.
"Hast du mich wenigstens vermisst?", fragte ich hoffnungsvoll und blickte etwas scheu wieder auf.
"Wäre ich sonst hier, Dummerchen?", fragte er und tippte seinen Finger gegen meine Stirn. Ich schob ungehalten meine Unterlippe vor.
"Die Antwort üben wir nochmal", entgegnete ich in belehrendem Ton. "Es muss heißen: Natürlich habe ich dich vermisst, meine anbetungswürdige Göttin."
Chishiya runzelte die Stirn und legte mit einem selbstgefälligem Lächeln eine Hand auf meinen Kopf.
"Ja, sicher. Aber ich bleibe dann doch lieber bei Stalkerin. Das passt besser zu dir."
Ich presste trotzig die Lippen aufeinander.
"Ich mochte dich lieber, als du deine Erinnerung noch nicht wieder zurück hattest."
Chishiyas Mundwinkel zuckten amüsiert.
"Tatsächlich? Denkst du die fehlenden Erinnerungen haben mich netter gemacht?"
"Zumindest weniger überheblich."
"Möglich, aber ich glaube du magst mich trotzdem", sagte er voller Überzeugung und trat einen Schritt näher an mich heran.
"Das halte ich für weit hergeholt."
"Du willst es also leugnen?"
"So lange du leugnest mich vermisst zu haben."
"Das würde ich nie leugnen, Tsuki", entgegnete er plötzlich mit ernstem Ton.
"Dann sag es doch. Sag, dass du mich vermisst hast!"
Er stöhnte ergeben.
"Gut, ich habe dich vermisst. Zufrieden?"
Ich lächelte siegessicher und kicherte geziert.
"Ich wusste es."
"Vermutlich bist du doch schlauer als ich dachte", zog er mich auf und legte dann seine Arme wieder um mich. Ich tat es ihm nach und legte mein Kinn auf seiner Schulter ab.
Einige Minuten verharrten wir in unserer Umarmung und wenn ich ehrlich war, gab es keinen Ort, an dem ich jetzt lieber gewesen wäre als in seinen Armen, auch wenn es sich noch immer surreal anfühlte wieder bei ihm zu sein. Nach einiger Zeit hob ich meinen Kopf etwas um ihn anzusehen.
"Also...was machen wir jetzt?", fragte ich unschlüssig und klang etwas verlegen dabei. Chishiya lächelte verschlagen als hätte er nur auf diese Frage gewartet.
"Wir gehen nach Hause."
Ich biss mir etwas nervös auf die Unterlippe.
"Zu dir oder zu mir?"
"Hmmm..." Chishiya sah gespielt nachdenklich nach oben, während seine Hand in seine Jackentasche glitt und etwas daraus hervorzog. Es war ein einzelner silberner Schlüssel. "Zu uns", sagte er und hielt ihn mir triumphierend vor die Augen.
Ich starrte den Schlüssel in seiner Hand verdutzt an. Dann sah ich wieder zu Chishiya, dessen Lächeln nach wie vor amüsiert wirkte, was aber vermutlich eher an meiner beklommenen Reaktion lag.
"Was soll das heißen?", fragte ich mit trockener Kehle als ich meine Worte wiedergefunden hatte.
"Das heißt dies ist der Schlüssel zu unserer Wohnung."
Zweifelnd sah ich ihn an, doch offensichtlich schien er das tatsächlich ernst zu meinen.
"Du meinst du hast eine Wohnung gemietet...für uns?"
"Nun im Moment wohne ich noch alleine dort, aber für eine Person ist sie auf Dauer etwas zu groß."
"Ist das diese Sache, die du unbedingt erledigen musstest?"
Er nickte langsam.
"Ja."
"Aber warum?"
"Du hast mal gesagt, dass du eine gemeinsame Zukunft mit mir willst. Daher dachte ich wir machen einfach da weiter, wo wir aufgehört haben."
"Chishiya..."
Vollkommen überwältigt wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Wenn du allerdings nicht willst, dann muss ich sie wohl wieder abgeben."
Er steckte den Schlüssel übertrieben seufzend wieder zurück in die Jackentasche.
"Nein", sagte ich panisch. "Bitte nicht!"
"Willst du sie vielleicht sehen?", fragte er mit belustigter Miene. Er schien es sichtlich zu genießen mich auf die Folter zu spannen. Ich nickte zögerlich und schob mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr. Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern als er sich wieder zu mir vorbeugte: "Dann lass uns hinfahren."
Er drehte sich um und ging voraus, während ich ihm mit klopfendem Herzen folgte.
Nur kurze Zeit später saßen wir nebeneinander in seinem Auto. Selbst jetzt konnte ich meinen Blick kaum von ihm losreißen. Es fiel mir noch immer schwer zu glauben, dass das hier gerade wirklich geschah. Chishiya hatte eine Wohnung für uns organisiert, was bedeutete, dass er tatsächlich mit mir zusammen sein wollte.
Als er den Wagen startete, setzte augenblicklich Musik ein, die mir sofort vertraut vorkam.
"Du hast meinen USB-Stick immernoch bei dir angeschlossen?", fragte ich milde erstaunt.
"Ja, obwohl ich die Playlist inzwischen fast auswendig kenne."
"Hat sie dir gefallen?", fragte ich grinsend.
"Die Musik hat mich vor allem an dich erinnert."
Ich gluckste leise.
"So war der Plan."
Chishiya lächelte nur vielsagend und drückte dann mehrmals auf die Spultaste bis der Song Cheshire aus den Lautsprechern dröhnte.
"Hast du dich erinnert, als du diesen Song gehört hast?"
"Damit fing es an. Aber auch schon davor hatte ich immer wieder Bilder in meinem Kopf jedoch ohne jeglichen Zusammenhang. Ich glaube aber, dass es letztendlich der Song war, der irgendeine Blockade in meinem Gehirn gelöst hat."
"Also war mein Plan mit dem Webtoon völlig unnötig", seufzte ich schwermütig.
"So würde ich das nicht sagen. Es hat dabei geholfen die zurückerhaltenen Erinnerungen wieder etwas besser zu ordnen. Außerdem war es nicht uninteressant das Ganze aus deiner Sicht zu lesen. Ich finde du solltest ihn veröffentlichen."
Ich lachte tonlos auf.
"Also, ich weiß nicht. Das alles ist ja doch sehr...persönlich."
"Niemand müsste wissen, dass es um dich geht. Es gibt viele Autoren, die ihre Werke anonym publizieren."
"Aber die Leute, die mich oder dich kennen, wüssten es. Selbst wenn ich die Namen ändern würde, wäre es nicht so schwer das herauszubekommen."
"Überleg es dir einfach. Es wäre jedenfalls schade, wenn deine ganze Arbeit nicht entsprechend gewürdigt würde. Ich weiß, dass du dir einige Nächte damit um die Ohren geschlagen hast."
Er sah milde lächelnd zu mir hinüber, während ich gedankenverloren nickte.
"Das ist wahr. Normalerweise hätte ich wohl Jahre für sowas gebraucht. Aber der Gedanke, dass es dir helfen könnte dich zu erinnern, hat mich wirklich angespornt. Ich hätte wohl alles dafür getan, dass du dich wieder an unsere Zeit in Borderland erinnerst."
"Das ist dir auch gelungen, nur etwas anders als du es ursprünglich geplant hattest."
"Ja, und ich bin wirklich sehr froh darüber. Auch wenn ich kurz davor war dich ein zweites Mal rumzukriegen", feixte ich siegessicher.
Chishiyas Mundwinkel deuteten ein unterdrücktes Lächeln an.
"Das kann ich wohl nicht ganz abstreiten."
"Es ist eben schwer meinem Charme zu widerzustehen", sagte ich mit koketter Stimme.
"Ich lasse das mal lieber unkommentiert", sagte er tonlos und bog dann in eine Zufahrt ein, die geradewegs in einen hübschen kleinen Innenhof führte. Er parkte den Wagen dort ab und stellte den Motor aus. "Wir sind da."
Ich löste den Gurt und stieg zusammen mit ihm aus. Neugierig sah ich mich um.
"Kann es sein, dass das nicht weit von meinem Arbeitsplatz entfernt ist?", fragte ich, weil mir einige der Gebäude ringsherum ziemlich bekannt vorkamen.
"Es sind genaugenommen 8 einhalb Minuten Fußweg. Ich habe es getestet."
Ungläubig blinzelte ich.
"Du hast es getestet?"
"Da du mit dem Autofahren ja so deine Probleme hast, dachte ich es kommt dir vielleicht gelegen, wenn dein Arbeitsplatz fußläufig erreichbar ist."
Ich war tatsächlich etwas baff.
"Und was ist mit dir?"
"Ich habe ein Auto, wie du weißt."
"Wenn du meinst..."
Chishiya ging vorraus und blieb vor einer großen Außentür stehen, die offensichtlich zu einem Wohnblock gehörte. Mein Blick fiel auf die Klingelschilder. Es gab offenbar nur 10 Mietparteien in dem Gebäude. Das waren wesentlich weniger als dort, wo ich im Moment wohnte. Chishiyas Name stand tatsächlich auf der Klingel und wenn die Anordnung der Namen mit den Etagen übereinstimmte, dann befand sich die besagte Wohnung im obersten Stockwerk. Er kramte den Schlüssel aus seiner Tasche hervor und öffnete die Tür.
Zielgerichtet ging er durch das geräumige Treppenhaus direkt zum Fahrstuhl. Er drückte die Taste um den Aufzug zu holen und beobachtete mich eingehend während wir warteten. Ich spürte wie meine Wangen allmählich warm wurden unter seinem ungenierten Blick. Die unausgesprochenen Worte hingen lose im Raum, doch unsere Blicke schienen für sich zu sprechen.
Schweigend betraten wir den eher kleinen Fahrstuhl. Chishiya drückte auf den obersten Knopf in der Reihe, doch meine Gedanken waren längst bei anderen Dingen als dem Stockwerk in das wir fuhren. Dass seine dunklen unergründlichen Augen noch immer auf mir ruhten, machte es keineswegs besser. Aber irgendwie bekam ich zunehmend den Eindruck, dass er genau die gleichen Gedanken hatte wie ich.
Er trat etwas näher an mich heran, ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen. Mir wurde bewusst wie wenig Platz in dem Fahrstuhl tatsächlich war als ich daraufhin mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Er umfasste mein Gesicht und beugte sich zu mir, um mir seine warmen Lippen aufzusetzen. Diesmal war er ohne jegliche Zurückhaltung als er mich gegen die Wand presste und leidenschaftlich küsste. Völlig berauscht nestelten meine Finger an dem Reißverschluss seiner Jacke herum und öffneten ihn. Meine Hand wanderte ungeduldig unter seiner Shirt und berührte seine nackte Haut.
Wir bemerkten dabei kaum, dass der Fahrstuhl längst angehalten war. Die Türen glitten auf und wir hielten plötzlich überrascht inne. Zwei ältere Frauen vor dem Aufzug starrten uns mit entgeisterten Mienen an. Peinlich berührt senkte ich den Blick und nahm meine Hände wieder zu mir.
"Das ist jetzt ein bisschen unangenehm", sagte Chishiya, klang dabei jedoch alles andere als verlegen. Dann wandte er sich wieder mir zu. "Wir müssen uns wohl noch ein bisschen gedulden", sagte er dann mit gespielter Enttäuschung, sodass die beiden Frauen es hören könnten und strich mir dabei eine Strähne aus der Stirn, während ich nur fahrig lächelte.
"Komm, warten wir einfach auf den Nächsten. Wir sollten das junge Glück nicht stören", meinte die eine Frau zu der anderen. Diese jedoch sah immer noch sehr betreten drein und nickte nur starr, bevor die Türen sich wieder schlossen und der Fahrstuhl sich wieder in Bewegung setzte.
Chishiya lächelte belustigt.
"Wir sind wohl nicht mehr so ungestört wie damals."
"Ich glaube, dir hat das irgendwie Vergnügen bereitet. Kann das sein?"
"Ich denke nur ich verstehe langsam, warum Sex im Fahrstuhl so glorifiziert wird. Der Blick auf ihren Gesichtern war jedenfalls unbezahlbar."
Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf, während ich Chishiya ins Treppenhaus folgte.
"Du hast es doch darauf angelegt."
"Warte, dann hast du also nicht damit angefangen mich auszuziehen?", fragte er und sah mich dann zweifelnd an.
"Und du hast angefangen mich zu küssen", empörte ich mich über seine Anschuldigung.
"Ich hatte ja keine Ahnung, dass du gleich über mich herfallen würdest."
Er blieb erneut vor einer Tür stehen, drehte sich diesmal jedoch zu mir um, bevor er sie öffnete.
"Hier wären wir. Bist du bereit?"
Ich nickte zögerlich und war plötzlich wieder so nervös, dass ich wildes Herzflattern bekam. Chishiya griff ein weiteres Mal in seine Tasche, um den Schlüssel hervorzuholen und die Wohnung aufzuschließen. Es klickte kurz und die Tür öffnete sich.
Schweigend ging er voraus, griff zuvor jedoch nach meiner Hand und zog mich bestimmt mit sich. Ehrfürchtig sah ich mich in dem Raum um. Es gab keinen richtigen Korridor, sodass wir sofort mitten im Wohnbereich standen. Mich überraschte wie groß und hell alles war. Das Apartment machte mehr den Anschein eines Lofts. Es war offen und das Wohnzimmer ging nahtlos in die Küche über. Außerdem war die Wohnung bereits möbliert, aber Chishiya hatte ja erwähnt, dass er bereits hier wohnte. Das erklärte dann immerhin auch die Kartons, die zum Teil noch unausgepackt in einer Ecke standen.
"Du darfst dich gern überall umsehen. Es gehört jetzt ebenso dir wie mir", sagte er nach einer Weile, weil ich noch immer wie gelähmt auf einer Stelle stand und mich in dem riesigen Raum mit der überdimensionalen Deckenhöhe umsah. Linkerhand gab es eine Treppe, die auf eine halbe Etage führte, die widerrum durch eine moderne Glaswand abgetrennt war.
"Also ähm, ich weiß nicht... das alles ist..."
Ich ließ Chishiyas Hand etwas betrübt los und senkte den Kopf.
"Gefällt es dir nicht? Wir können es auch anders einrichten, wenn du willst", sagte er in fast schon besorgtem Tonfall.
"Das ist es nicht. Ich habe mich eher gefragt wie wir uns das leisten wollen. Vielleicht hast du es vergessen, aber ich bin immer noch Studentin. Und das hier ist, glaube ich, eher nicht in meinem Budget drin."
Chishiyas Gesichtsausdruck wurde augenblicklich entspannter.
"Mach dir darum mal keinen Kopf, Tsuki. Ich habe das alles längst bedacht. Die Kaution und die erste Miete habe ich mit einem Kredit bezahlt. Den zahlen wir einfach wieder zurück, sobald es möglich ist."
"Und womit?", fragte ich stirnrunzelnd.
Chishiya seufzte.
"Okay, also wenn du es genau wissen willst. Ich habe mich schon vor einiger Zeit als Assistenzarzt am Tokyo University Hospital beworben und sollte ich die Prüfungen mit Bestnoten bestehen, nehmen sie mich. Das Einstiegsgehalt als Assistenzarzt in einem der besten Krankenhäuser der Welt ist nicht allzu übel, habe ich mir sagen lassen", meinte er schulterzuckend.
Mir war klar, dass er maßlos untertrieb. Perplex sah ich ihn an. Dann ging ich zu einem ehrlichen Lächeln über.
"Wow, ich freu mich wirklich für dich. Glückwunsch. Aber dennoch - ich kann das nicht annehmen, denn das würde bedeuten, dass du die gesamte Miete alleine zahlst. Das wäre alles andere als fair und zudem hätte ich dann auch ein schlechtes Gewissen."
Chishiya umfasste erneut meine Hand um mich zu sich zu ziehen. Er legte seine Arme um mich und murmelte:
"Hör zu, ich wohne jetzt hier und ich möchte, dass du bei mir bleibst. Nicht mehr und nicht weniger. Ich zahle dafür und du denkst nicht weiter darüber nach, in Ordnung?"
Ich seufzte leise.
"Also... schöööön", entgegnete ich langsam mit gequältem Gesichtsausdruck.
"Das wirkt jetzt beinahe so, als würdest du nicht mit mir zusammen wohnen wollen."
"Doch, das will ich wirklich", beteuerte ich. "Ich möchte nur nicht, dass du für mich all dein Geld ausgibst. Das kann ich vermutlich auch nie wieder zurückzahlen."
"Du kannst es zurückzahlen, indem du einfach an meiner Seite bist."
Ich lächelte schuldbewusst.
"Okay, das krieg ich hin."
"Da bin ich ganz sicher", sagte er und verstrubbelte mein Pony etwas. "Wie sieht's aus? Willst du noch etwas mehr von der Wohnung sehen?"
"Gern."
Er führte mich näher an die auf Hochglanz polierte Küche heran. Von dem großen Fenster aus hatte man einen beeindruckenden Ausblick über das gesamte Wohnviertel. Anschließend durchquerten wir den Wohnbereich, der eine gemütliche Sitzlandschaft und einen großen Flachbildfernseher bot. Die dort befindliche Tür führte zu einem geräumigen Badezimmer mit Fenster, einer Eckbadewanne und einer Dusche. Das Bad befand sich damit genau unterhalb der halben Etage, auf der, wie ich vermutete, das Schlafzimmer lag.
"Du wohnst noch nicht lange hier", stellte ich fest als ich sah, dass die meisten Regale noch relativ leer waren.
"Nein, erst seit ein paar Tagen, aber ich habe ohnehin nicht allzu viele Sachen."
"Ich schon."
"Dachte ich mir."
"Und ähm- hättest du etwas gegen eine weitere Mitbewohnerin? Sie haart zwar viel und ist manchmal ein bisschen sehr anhänglich, aber dafür ist sie süß und steht total auf Kartons, Leckerlies und ausgiebige Streicheleinheiten."
"Klingt ja beinahe wie du, von den Kartons mal abgesehen." Ich schürzte etwas missmutig die Lippen auf seinen Kommentar hin. "Bring sie ruhig mit. Zum Glück habe ich ja keine Katzenhaarallergie."
Ich grinste verlegen.
"Ja, welch Erleichterung."
"Willst du den letzten Raum noch sehen?"
"Hmm...nur, wenn er ein Bett hat."
"Hat dich der Rundgang schon so ermüdet?", zog er mich mit einem Lächeln auf.
"Nicht deswegen", nuschelte ich und drehte nervös an einer Haarsträhne.
"Komm schon", sagte er und wartete dann darauf, dass ich ihm die Treppen hinauf in das Schlafzimmer folgte. Er öffnete die Glastür am oberen Ende der Treppe.
Das Bett in der Mitte war ein klassisches Boxspringbett für zwei Personen. Es war zudem auch wesentlich größer als das Futonbett, das wir uns in dem kleinen Apartement in Borderland geteilt hatten. Hinten an der Wand gab es eine weitere Fensterfront mit Panoramablick und davor stand ein großer Schreibtisch mit viel Arbeitsplatz. Ich konnte darauf einen Stapel medizinischer Fachbücher erkennen und einige von Chishiyas Studienunterlagen. Ich ging zu dem Schreibtisch hinüber, jedoch nur um einen Blick aus dem überdimensionalem Fenster zu werfen.
"Das da hinten ist die Nishi-Toyama Grundschule. Ich hätte nicht gedacht, dass ich von hier aus meinen Arbeitsplatz sehen kann", sagte ich verblüfft.
"Wie du schon festgestellt hast, ist es nicht weit von hier aus."
"Das alles ist wirklich wunderschön", seufzte ich wehmütig und schaute mich ein weiteres Mal in dem Zimmer um.
Mein Blick blieb jedoch diesmal beim Bett hängen, auf dem bereits zwei zueinander passende Bettbezüge aufgezogen waren.
"Willst du es vielleicht mal ausprobieren? Man liegt recht bequem darauf."
Ich hob die Brauen.
"Oh wirklich?"
"Du kannst dich gern selbst davon überzeugen", schmunzelte er.
Schon alleine seine unmissverständlichen Worte genügten, um meinen Puls rasant ansteigen zu lassen. Alleine der Gedanke, dass wir endlich das fortführen konnten, was wir in Borderland angefangen hatten, ohne dabei jeden Augenblick um unser Leben zu fürchten, war mehr als ich mir je erhofft hatte nach allem, was bis jetzt passiert war.
"Nur wenn du auch mitkommst", wisperte ich leise und ging ein paar Schritte auf ihn zu.
Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog sein Gesicht dann beinahe ungeduldig zu mir. Chishiya ging sofort ein auf meine Annäherung. Ohne lange zu Zögern streifte er mir mein Oberteil ab und küsste sich meinen Hals hinab. Sein Finger schob vorsichtig meinen BH-Träger von den Schultern.
"Interessant, was du alles in deiner Unterwäsche hast", sagte er und zog die Karte der Herz-Königin hervor.
Ich kicherte etwas befangen.
"Du wärst überrascht."
"So?"
Er küsste mich erneut, während seine Hände sehnsüchtig über meinen Körper wanderten. Dann drängte er mich zielgerichtet zu dem Bett. Bereitwillig ließ ich mich in die weiche Matratze sinken, während Chishiya über mir war und mich von dem BH befreite. Ich seufzte erregt auf, als er meine Brüste berührte und sie behutsam streichelte. Seine Finger hielten unterhalb meiner rechten Brust inne.
"Die Narbe ist verschwunden."
Ich nickte.
"Ja, das bedeutet wohl, dass alles was uns dort widerverfahren ist, nicht echt war, oder?"
"Ich glaube, das ist schwer zu beantworten. Ich halte es für eine besonders reale Nahtoderfahrung, allerdings gab es durchaus Dinge, die sich in die Realität übertragen haben. Wenn ich an Niragis Verbrennungen denke beispielsweise..."
"Deine Schussverletzung. Was ist damit?", fragte ich und ließ meinen Blick zu seinem linken Arm schweifen.
Chishiya streifte seine Jacke ab und zeigte mir seinen Unterarm. Tatsächlich klaffte dort eine kleine unansehnliche Narbe.
"Könnte eine Glasscherbe gewesen sein. Ich habe nicht nachgefragt. Es hätte mich in jedem Fall schlimmer treffen können. Ich habe noch zwei weitere Narben, die in meiner Erinnerung von Niragi verursacht wurden, aber in Wirklichkeit ebenfalls von dem Meteoriteneinschlag stammten."
Ich musterte ihn mitfühlend und griff dann nach seinem Shirt um es ihm auszuziehen. Tatsächlich fand ich eine der Narben recht schnell, auch weil ich mich sehr genau an die Situation erinnerte, in der sie entstanden war. Meine Finger fuhren über die leicht unebene Stelle oberhalb seiner Brust und erkundeten dann stückweise den Rest seines Oberkörpers. Meine Hände legten sich in seinen Nacken und zogen ihn begierig zu mir hinunter in einen sehnsuchtsvollen Kuss.
Chishiya schob seine Hände unter meinen Rücken und zog mich zu sich auf seinen Schoß. Inzwischen war mir so heiß, dass ich innerlich kurz vorm verglühen war. Ich wollte keine Sekunde länger warten. Ich hatte schon viel zu lamge gewartet. Meine Finger wanderten zielgerichtet unter seinen Hosenbund. Chishiya lächelte in unseren Kuss hinein, als meine Berührungen zunehmend drängender wurden.
"Haben wir denn überhaupt Kondome?", murmelte ich verlegen an sein Ohr.
"Du weißt doch, dass ich immer auf alles vorbereitet bin und da ich das hier schon eine Weile geplant habe, sollte dir die Antwort schnell klar sein."
Ich rollte mit den Augen.
"Ein einfaches Ja hätte auch gereicht."
Chishiya zog mich instinktiv fester und umhüllte mich mit all der Liebe, nach der ich mich schon so lange verzehrt hatte. Jede noch so winzige Berührung von ihm versetzte meinen Körper in einen absoluten Ausnahmezustand. Diesmal jedoch schaffte ich es mich unter seiner Behandlung komplett fallen zu lassen. All die Bedenken, die ich damals gehabt hatte, all die Angst, dass Chishiya sterben konnte, all das war endlich verschwunden. Stattdessen konnte ich den Moment vollends auskosten und optimistisch in die Zukunft blicken.
Unsere Zukunft.
Ich vermutete es würde noch eine Weile dauern bis ich das tatsächlich begreifen konnte.
"Entspricht das Bett deinen Ansprüchen?", fragte Chishiya, als wir anschließend eng umschlungen unter den Decken lagen und mir währenddessen beruhigend über den Kopf streichelte, der bequem auf seiner Brust lag. Alleine sein gleichmäßiger Herzschlag an meinem Ohr war ein Geräusch, dem ich stundenlang hätte zuhören können.
"Nicht nur das Bett...", murmelte ich zufrieden und kuschelte mich instinktiv weiter an ihn. Lediglich das unangenehme Knurren in meinem Bauch trübte meine Euphorie ein wenig. "Aber ich habe Hunger."
Chishiya nahm sein Smartphone vom Nachttisch und tippte schnell etwas darauf ein.
"Wie gut, dass rein zufällig in wenigen Minuten eine Essenslieferung hier eintreffen wird."
Ich hob erstaunt meinen Kopf.
"Im Ernst?"
"Ich hoffe du magst panierte Hähnchenfilets von KFC."
Meine überraschte Miene verwandelte sich in ein breites Lächeln.
"Ich liebe dich", seufzte ich wehmütig.
Chishiya grinste verschlagen.
"Hätte ich gewusst, dass es so einfach ist, hätte ich mir den Rest ja sparen können."
"Ich liebe dich", wiederholte ich eindringlich.
"Verständlich."
Meine Unterlippe schob sich missmutig vor.
"Das ist nicht die allgemeine Antwort auf diese Worte, weißt du?"
"Tsuki", begann er und sah mir dabei tief in die Augen. "ich habe dir heute angeboten mein Leben mit dir zu teilen. Ist dir das nicht Antwort genug?"
Er schob liebevoll eine gelöste Haarsträhne hinter mein Ohr.
Etwas besänftigter lächelte ich und küsste ihn auf die Wange.
"Na gut, das lasse ich gelten."
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