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Kapitel 33

Wir verharrten eine ganze Weile in unserer innigen Umarmung und ich konnte immer noch nicht fassen, dass das hier tatsächlich gerade passierte. Für einen Moment fühlte es sich an als wäre alles wieder wie damals. Als hätte Chishiya nie seine Erinnerungen verloren. Die Dinge, die er zu mir gesagt hatte, waren unmissverständlich gewesen. Er mochte mich. Und ab da war es schwer mich länger zurückzuhalten. Ich hatte alles riskiert und den entscheidenden Schritt zu unserem Neuanfang gewagt. Als er meinen Kuss tatsächlich erwidert hatte, fühlte ich mich endlos erleichtert, als wäre eine unfassbar schwere Last von mir abgefallen.

"Hör zu, es ist schon spät und wir beide brauchen etwas Schlaf. Wir sollten wirklich langsam wieder zurück gehen", raunte Chishiya gegen mein Ohr nachdem einige Minuten vergangen waren.
"Na gut", sagte ich ergeben und löste mich schweren Herzens von ihm. Chishiyas Hand strich über meine Wange und schob mir dabei sachte eine Locke hinters Ohr. Ich sah erstaunt zu ihm auf. Seine Berührungen waren noch immer so vertraut. Obwohl er sich an nichts erinnerte, war er trotzdem derselbe Chishiya, in den ich mich damals verliebt hatte. Alle seine Gesten und alle seine Worte waren unverwechselbar. Manchmal war es als würde sich alles, was wir erlebt hatten wiederholen, nur, dass es sich an gewissen Punkten doch voneinander unterschied. Aber vielleicht war es unser Schicksal, dass wir all das noch einmal durchleben mussten.
Chishiya hatte seine Hände wieder zurück in die Hosentaschen gesteckt, als wir uns wieder auf den Rückweg machten, während ich mir etwas fröstelnd über die Arme rieb. Der Wind war unangenehm frisch diese Nacht, obwohl es schon Ende Juni war. Ich sah verdutzt wie Chishiya seinen Cardigan auszog und er ihn mir kommentarlos über die Schultern legte.
"Danke", murmelte ich leise und zog mir die Jacke dann vollständig über. "Aber nicht, dass du jetzt meinetwegen frieren musst."
"Mir ist nicht kalt, also keine Sorge."
"Damals hast du mir auch deine Jacke gegeben, damit ich nicht frieren muss."
Ich lächelte automatisch bei dieser Erinnerung.
"Tatsächlich?"
"Ja, und später hast du dich beschwert, dass ich sie mit Blutflecken ruiniert habe."
"Das sieht mir ähnlich", sagte er belustigt. "Aber wie kamen die Flecken überhaupt dorthin?"
"Das...ist eine längere Geschichte."
"Wessen Blut war es?"
Ich zögerte etwas, während er mich neugierig musterte.
"Deines."
Er zog überrascht die Augenbrauen nach oben.
"Du hast hoffentlich nicht versucht mich zu ermorden."
"Im Ernst? Das traust du mir zu?", fragte ich entrüstet.
"Nicht wirklich. Ich glaube du könntest nichtmal eine Mücke töten. Die Frage ist nur, warum dann mein Blut auf der Jacke war, die du getragen hast."
Ich gluckste amüsiert.
"Erinnere dich einfach, dann weißt du es."
Sein Blick wurde schlagartig finsterer, doch er antwortete nicht. Wir gingen wieder zum Auto zurück, wo ich meine Tasche vom Rücksitz nahm. Dann setzte ich mich wieder neben Chishiya auf den Beifahrersitz. Mit spürbarem Herzflattern zog ich einen USB-Stick aus der Tasche und hielt ihn auf Augenhöhe.
"Weil wir gestern darüber gesprochen haben, dachte ich ich stelle auch einen Stick mit meiner Musik zusammen. Also...nur falls du es hören willst", fügte ich peinlich berührt hinzu. Dass ich dabei einen Hintergedanken hatte, sagte ich natürlich nicht. Vermutlich würde es ohnehin nicht funktionieren, aber inzwischen war ich soweit alles nötige zu versuchen, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Chishiya sah aus, als müsste er sich ein Lächeln unterdrücken. Er zog seinen eigenen USB-Stick von der Musikanlage ab, was ich als Zustimmung deutete. Ich steckte den Stick an und Chishiya startete den Motor. Sofort erklang das erste Lied der Playlist: Make you Happy von NiziU. Den relevanten Song hatte ich absichtlich nicht an die erste Stelle gelegt. Ich wollte wissen, ob seine Reaktion sich bei diesem einen Song von den anderen unterscheiden würde.
Aber auch dieser Song brachte mich sofort zum Lächeln und konnte nicht anders als den Text leise mitzusummen und meinen Kopf im Takt der Musik zu bewegen. Womöglich lag es aber auch daran, dass ich im Augenblick ohnehin viel zu aufkratzt war aufgrund der Ereignisse. Chishiya sah flüchtig zu mir hinüber und schien sich sichtlich über mein absonderliches Verhalten zu amüsieren. Er schüttelte etwas ungläubig den Kopf.
"Die Musik ist genauso schrill und verrückt wie du."
"Denkst du immer noch, dass ich einen Therapeuten nötig hätte?"
"Oh ja. Auf jeden Fall. Du bist nicht nur eine unheimliche Stalkerin, sondern hast außerdem auch krankhafte Wahnvorstellungen."
"Gut, aber wer ist denn nun verrückter? Ich oder derjenige, der die Verrückte bei sich im Auto hat?", grinste ich großspurig.
"Gutes Argument", räumte er mit einem Lächeln ein. "Vermutlich bin ich selbst Schuld mich auf jemanden wie dich eingelassen zu haben."
"Hast du das denn? Dich mit mir eingelassen meine ich?", fragte ich zögerlich und sah ihn neugierig von der Seite an.
Eine längere Stille zwischen uns entstand und ich wusste nicht, ob es an meiner Frage lag oder an dem Song, der gerade abgespielt wurde. Ich registriere wie Chishiyas Blick kurz an dem Display des Autoradios hängen blieb, wo der aktuelle Songtitel und der Name des Künstler angezeigt wurden. Cheshire von Itzy. Chishiya antwortete nicht und ich fragte mich, ob er mich überhaupt gehört hatte, denn in Gedanken schien er weit weg vom Geschehen zu sein. Erinnerte er sich womöglich an etwas? Chishiya riss seinen Blick wieder davon los und sah dann stur geradeaus auf die Straße als wäre nichts gewesen, doch mir fiel auf, dass seine Hände am Lenkrad leicht fahrig wirkten. Irgendwas hatte ihn offenbar aus der Ruhe gebracht und ich wusste, dass es normalerweise schwer war ihn aus der Ruhe zu bringen. Ich beobachtete wie seine linke Hand sich zu seinem Kopf bewegte und er mit den Fingern kurz an seinem Ohrläppchen zupfte. In einem Buch über Verhaltenspsychologie hatte ich mal gelesen, dass dies eine Art Selbstberuhigungsgeste war, wenn man unter Stress stand. Konnte der Auslöser dafür wirklich eine Erinnerung sein?
"Chishiya?", fragte ich zunehmend besorgt, weil er seit einiger Zeit nichts mehr gesagt hatte.
"Hm?"
"Ist alles okay?"
"Ja, sicher", entgegnete er gelassen, doch für meinen Geschmack klang sein Ton zu aufgesetzt. Mein Gefühl sagte mir, dass irgendetwas ganz und gar nicht okay war. Wie sonst war es möglich, dass die Stimmung innerhalb von Sekunden auf unbeschwert zu verkrampft und eisig gewechselt hatte?
Als Chishiya vor meinem Wohnblock hielt, hatten wir noch immer kein Wort miteinander gesprochen und eine peinliche Stille lag in der Luft. Ich merkte, dass er es absichtlich vermied mir in die Augen zu sehen. Schon alleine das hätte mich misstrauisch machen sollen.
"Ich danke dir, Chishiya. Für deine Zeit und natürlich auch fürs nach Hause fahren."
Er nickte nur und ein kurzes gequältes Lächeln trat auf seine Lippen.
"Nicht dafür", entgegnete er schließlich.
"Ist...wirklich alles in Ordnung? Du bist so still."
Ich musterte ihn sorgenvoll.
"Ich bin nur müde. Es war ein langer Tag", sagte er tonlos, doch für mich klang das nach einer Ausrede. Andererseits wollte ich ihn auch nicht länger bedrängen. Vielleicht musste ich ihm nur etwas Zeit geben.
"Nun, ich hoffe es liegt nicht an mir. Wenn dir das zu schnell ging, dann tut es mir wirklich sehr leid. Manchmal bin ich einfach zu voreilig...aber der Moment hat mich irgendwie mitgerissen. Also ich hatte das nicht geplant, falls du das denkst. Ich habe mich nur gefreut, dass du Zeit mit mir verbringst und...vermutlich rede ich einfach viel zu viel."
Ich senkte verlegen den Kopf und faltete nervös die Hände in meinem Schoß zusammen.
"Wie gesagt. Ich bin einfach nur erschöpft. Das hat mit dir nichts zu tun", sagte er nüchtern und mied es noch immer mich direkt anzusehen.
"Okay, wenn du meinst...", murmelte ich voller Unbehagen. Offensichtlich hatte ich etwas Falsches gemacht oder gesagt ohne es zu bemerken. Wie war es möglich, dass ich mein Glück innerhalb von wenigen Sekunden wieder zerstört hatte?
Ich löste den Gurt und öffnete zögerlich die Autotür.
"Schlaf gut, Chishiya", sagte ich sanft und versuchte dabei zuversichtlicher zu klingen als ich mich tatsächlich fühlte.
"Gute Nacht", entgegnete er mit gesenktem Blick, während ich aus dem Wagen stieg. Diesmal hob er nicht die Hand zum Abschied, sondern fuhr weg, sobald ich die Tür hinter mir zugemacht hatte. Ich seufzte schwer und trottete vollkommen niedergeschmettert zu meinem Hauseingang, während ich versuchte mir irgendeinen einen Reim aus seinem distanzierten Verhalten zu machen. Das alles war wohl zu schön gewesen um wahr zu sein. Offensichtlich war es doch nicht so einfach Chishiyas Herz zurückzugewinnen wie ich Anfangs geglaubt hatte. Als ich oben in meiner Wohnung ankam, war mein Gesicht tränenüberströmt. Zielgerichtet ging ich zum Bett und kauerte mich schluchzend zu einer Kugel zusammen. Nanya schlich währenddessen protestierend um mich herum und rieb sich an meiner Hand um Aufmerksamkeit zu bekommen. Etwas flüchtig streichelte ich über ihren Kopf. Schnurrend fing sie an die Bettdecke zu treteln und legte sich nach kurzer Zeit auf mich. Wenigstens Nanya war immernoch dieselbe und tröstete mich etwas, wenn es mir schlecht ging. Trotzdem hatte ich keinen Schimmer, was eigentlich los war mit ihm. Selbst wenn er sich erinnert hätte, war das doch mit Sicherheit noch lange kein Grund mir die kalte Schulter zu zeigen. Im Gegenteil: ich hatte geglaubt, wenn er sich endlich an uns erinnerte, würde alles wieder so werden wie es war...

Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich alles andere als ausgeruht. Ich hatte kaum ein Auge zugemacht und mich nur von einer Seite zur anderen gewälzt. Zwischendurch hatte ich immer auf mein Handy gesehen, weil ich die Hoffnung hatte, dass er mir vielleicht geschrieben hatte, um mir sein seltsames Verhalten zu erklären. Aber nichts dergleichen passierte. Auch jetzt griff ich zuerst nach dem Handy auf meinem Nachttisch um meine Nachrichten zu überprüfen, doch wie schon erwartet, hatte er mir nicht geschrieben. Der einzige Trost war, dass ich noch immer seine Jacke am Körper trug. Ich schnupperte daran und ein wenig roch sie sogar noch nach ihm. Ich öffnete den Chat im Messenger und als ich anfing zu tippen, beschloss ich erstmal so zu tun als ob am Vortag nichts ungewöhnliches passiert wäre:

𝙶𝚞𝚝𝚎𝚗 𝙼𝚘𝚛𝚐𝚎𝚗, 𝙲𝚑𝚒𝚜𝚑𝚒𝚢𝚊 :)
𝙸𝚌𝚑 𝚑𝚘𝚏𝚏𝚎 𝚍𝚞 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎𝚜𝚝 𝚐𝚞𝚝 𝚜𝚌𝚑𝚕𝚊𝚏𝚎𝚗. 𝙸𝚌𝚑 𝚑𝚊𝚋𝚎 𝚍𝚒𝚎 𝚉𝚎𝚒𝚝 𝚐𝚎𝚜𝚝𝚎𝚛𝚗 𝚖𝚒𝚝 𝚍𝚒𝚛 𝚠𝚒𝚛𝚔𝚕𝚒𝚌𝚑 𝚐𝚎𝚗𝚘𝚜𝚜𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚠ü𝚛𝚍𝚎 𝚍𝚊𝚜 𝚋𝚎𝚒 𝙶𝚎𝚕𝚎𝚐𝚎𝚗𝚑𝚎𝚒𝚝 𝚐𝚎𝚛𝚗 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛𝚑𝚘𝚕𝚎𝚗, 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝚍𝚞 𝚎𝚒𝚗𝚟𝚎𝚛𝚜𝚝𝚊𝚗𝚍𝚎𝚗 𝚋𝚒𝚜𝚝. 𝙷𝚊𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚍𝚎𝚗𝚗 𝚑𝚎𝚞𝚝𝚎 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚂𝚙ä𝚝𝚍𝚒𝚎𝚗𝚜𝚝? 𝙰𝚌𝚑 𝚓𝚊, 𝚒𝚌𝚑 𝚑𝚊𝚋 𝚐𝚎𝚜𝚝𝚎𝚛𝚗 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎𝚗 𝚂𝚝𝚒𝚌𝚔 𝚋𝚎𝚒 𝚍𝚒𝚛 𝚒𝚖 𝙰𝚞𝚝𝚘 𝚟𝚎𝚛𝚐𝚎𝚜𝚜𝚎𝚗, 𝚊𝚋𝚎𝚛 𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚎𝚛𝚖𝚞𝚝𝚎 𝚖𝚊𝚕, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚍𝚞 𝚒𝚑𝚗 𝚐𝚞𝚝 𝚏ü𝚛 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚎𝚛𝚠𝚊𝚑𝚛𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛𝚜𝚝 𝚋𝚒𝚜 𝚠𝚒𝚛 𝚞𝚗𝚜 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛𝚜𝚎𝚑𝚎𝚗. 𝙳𝚊𝚏ü𝚛 𝚑𝚊𝚋𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚍𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙹𝚊𝚌𝚔𝚎, 𝚊𝚋𝚎𝚛 𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚙𝚛𝚎𝚌𝚑𝚎, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚍𝚞 𝚜𝚒𝚎 𝚋𝚎𝚒𝚖 𝚗ä𝚌𝚑𝚜𝚝𝚎𝚗 𝙼𝚊𝚕 𝚞𝚗𝚟𝚎𝚛𝚜𝚎𝚑𝚛𝚝 𝚣𝚞𝚛ü𝚌𝚔 𝚋𝚎𝚔𝚘𝚖𝚖𝚜𝚝.

Ich zögerte etwas, bevor ich die Nachricht absendete, weil ich zwischendurch tatsächlich versucht war sie mit einer intimeren Grußformel abzuschließen, aber nach gestern Nacht war mir etwas unwohl dabei und ich beendete sie ohne irgendwelche emotionalen Worte hinzuzufügen, die das Ganze eventuell noch unangenehmer machen konnten. Chishiya war ohnehin nicht der Typ für sowas, also beließ ich es vorerst dabei und versuchte mich dazu zu zwingen nicht dauernd aufs Display zu starren. Stattdessen ging ich in die Küche und bereitete mir schnell etwas zu Essen zu. Viel Hunger hatte ich allerdings nicht, weshalb die Mahlzeit eher dürftig ausfiel. Bei dem Gedanken, dass ich weiter an meinem Webtoon arbeiten musste, stöhnte ich innerlich. So langsam hatte ich es wirklich satt daran zu arbeiten, aber ich hatte immerhin auch nicht mehr viel vor mir. Bald hatte ich es endlich geschafft und könnte Chishiya das Ergebnis meiner wochenlangen Arbeit präsentieren. Ich musste nur noch etwas Geduld haben bis dahin und durfte jetzt nicht kurz vorm Ende aufgeben. Auch wenn ich mir tatsächlich einfach mal einen freien Tag gewünscht hätte. Am liebsten einen, den ich nur zusammen mit Chishiya verbringen konnte. Das war alles, wonach ich mich im Moment sehnte.

Drei Stunden später saß ich wie üblich am Zeichentablett, doch meine Stimmung hätte kaum miserabler sein können. Chishiya hatte sich noch immer nicht bei mir gemeldet. Ich wusste noch nicht einmal, ob er die Nachricht überhaupt gelesen hatte. Und immerhin war es schon fast Mittag. Etwas unmotiviert fing ich an weiter zu zeichnen. Als mein Handy plötzlich vibrierte, warf ich schnell den Stift beiseite und nahm es zur Hand. Doch es war nicht Chishiyas Name, der auf dem Display aufploppte. Die Nachricht kam von Usagi.

𝙷𝚎𝚢 𝚃𝚜𝚞𝚔𝚒!
𝙷ä𝚝𝚝𝚎𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚖𝚘𝚛𝚐𝚎𝚗 𝙰𝚋𝚎𝚗𝚍 𝚉𝚎𝚒𝚝? 𝙴𝚜 𝚠ä𝚛𝚎 𝚠𝚒𝚛𝚔𝚕𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚌𝚑ö𝚗, 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚞𝚗𝚜 𝚙𝚎𝚛𝚜ö𝚗𝚕𝚒𝚌𝚑 𝚝𝚛𝚎𝚏𝚏𝚎𝚗 𝚔ö𝚗𝚗𝚝𝚎𝚗. 𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚎𝚛𝚍𝚎 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚊𝚞𝚌𝚑 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚣𝚞 𝚕𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚊𝚞𝚏𝚑𝚊𝚕𝚝𝚎𝚗.

Ich seufzte. Offensichtlich wollte sie unbedingt persönlich mit mir sprechen, also würde ich wohl kaum eine andere Wahl haben.

𝙷𝚊𝚕𝚕𝚘 𝚈𝚞𝚣𝚞, 𝚠𝚒𝚛 𝚔ö𝚗𝚗𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚜 𝚐𝚎𝚛𝚗 𝚐𝚎𝚐𝚎𝚗 𝟷𝟾 𝚄𝚑𝚛 𝚒𝚖 𝙼𝚊𝚛𝚞𝚔𝚊 𝚝𝚛𝚎𝚏𝚏𝚎𝚗, 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝚍𝚊𝚜 𝚏ü𝚛 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚘𝚔𝚊𝚢 𝚒𝚜𝚝?

Nur wenige Sekunden später kam ihre Antwort.

𝙿𝚎𝚛𝚏𝚎𝚔𝚝. 𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚎𝚛𝚍𝚎 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚗 𝚃𝚒𝚜𝚌𝚑 𝚏ü𝚛 𝚞𝚗𝚜 𝚛𝚎𝚜𝚎𝚛𝚟𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗. 𝙱𝚒𝚜 𝚖𝚘𝚛𝚐𝚎𝚗!

Immerhin hatte ich bis dahin noch genug Zeit um das nächste Kapitel fertig zu stellen. Im Moment arbeitete ich an einer Szene, auf die ich mich schon lange gefreut hatte sie umzusetzen, aber nun fiel es mir schwer überhaupt damit zu beginnen. Es war die Nacht, in der wir unser erstes Mal miteinander hatten. So schön das alles auch gewesen war, so schweiften meine Gedanken dabei immer wieder ab zu Chishiyas eigenartigem Verhalten gestern Nacht. Und die Tatsache, dass er sich noch immer nicht bei mir gemeldet hatte, machte mich zunehmend nervöser. Ich schaltete das Display ein um zum gefühlt hundertsten Mal das Foto zu begutachten, das er mir am Vortag von sich geschickt hatte. Er hätte mir das doch niemals geschickt, wenn ich ihm nicht wichtig wäre. Da war ich mir relativ sicher. Und er hätte auch mit Sicherheit meinen Kuss nicht erwidert, wenn ich ihm nicht irgendetwas bedeuten würde. Aber wieso verhielt er sich dann plötzlich von einem Moment auf den anderen so distanziert als wäre dieser Kuss nie passiert?
Nachdem eine weitere Stunde vergangen war, hielt ich es nicht länger aus und schickte eine zweite Nachricht hinterher.

𝙸𝚜𝚝 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚜 𝚘𝚔𝚊𝚢 𝚋𝚎𝚒 𝚍𝚒𝚛?

Ich wollte ihn zwar auf der einen Seite nicht belästigen, doch andererseits machte ich mir auch langsam Sorgen um ihn. Vielleicht ging es ihm schlecht oder es war etwas passiert und es hatte gar nichts mit mir zu tun, dass er nicht auf meine Nachrichten reagierte. Leider konnte ich bei ihm nicht sehen, ob er sie gelesen hatte oder nicht. Selbst das wäre schon hilfreich gewesen. Frustriert kaute ich an dem Ende meines Stifts herum. Vielleicht sollte ich einfach wieder in die Klinik fahren und persönlich mit ihm sprechen. Ich sah auf die Uhr. Wenn er wieder Spätdienst hatte, dann würde er in Kürze anfangen zu arbeiten. Doch vielleicht sollte ich jetzt nichts überstürzen. Bestimmt gab es eine plausible Erklärung für das alles und ich machte mich völlig umsonst verrückt. Ich versuchte also die Gedanken an irgendwelche Horror-Szenarien aus meinem Hirn zu verbannen und mich stattdessen wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren.
Als es später Nachmittag war, legte ich den Stift beiseite. Nicht nur weil meine Augen furchtbar brannten und meine Konzentration langsam rapide nachließ, sondern auch weil ich einen Entschluss gefasst hatte. Ich zog mir fix meine Sachen über und schnappte mir dann meine Tasche, ohne mich vorher großartig in Schale zu werfen. Das alles war nicht wichtig. Das einzige, was mich interessierte war was mit Chishiya los war. Meine erste Nachricht war inzwischen sieben Stunden her und er hatte noch kein einziges Lebenszeichen von sich gegeben. Vielleicht war meine Reaktion übertrieben, aber ich wusste, dass ich die kommende Nacht kein Auge zumachen würde, wenn ich nicht wusste, was los war.
Völlig erschöpft kam ich am Krankenhaus an, weil ich die Stufen bis zum Eingang beinahe hochgerannt war. Ich fuhr mit dem Aufzug in den ersten Stock und hielt währenddessen Ausschau nach Chishiya, doch er könnte im Moment überall sein und es war eher unwahrscheinlich, dass ich ihm auf Anhieb über den Weg lief. Als ich dann vor der Tür zu seinem Büro stand, zögerte ich kurz, aber klopfte dann zaghaft dagegen.
Die Tür wurde geöffnet und Nakamura steckte den Kopf hindurch.
"Ah, du bist es", meinte er wenig überrascht und schloss die Tür hinter sich. Er verschränkte die Arme, presste die Lippen zusammen und lächelte dabei merkwürdig gezwungen.
Ich hob die Hand kurz zur Begrüßung.
"Hey! Ist Chishiya da?", fragte ich unumwunden.
"Chishiya? Also nein...der hat sich heute frei genommen."
"Frei genommen?", wiederholte ich baff.
"Ja, er hatte noch ein paar Resturlaubstage. Hat er wohl versäumt einzutragen. Naja...und er muss sich ja sowieso für die Prüfungen vorbereiten. Deshalb hat er sich für die nächsten Tage Urlaub genommen."
Ich runzelte verständnislos die Stirn.
"Hast du heute schon mit ihm gesprochen?"
"Ich? Äh...Nein. Hab ich nicht", sagte er schnell ohne mich anzusehen und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Etwas misstrauisch kniff ich die Augen zusammen.
"Bist du sicher?"
Er hob abwehrend die Hände.
"Warum sollte ich dich anlügen? Ist ja außerdem nicht so als wären wir enge Freunde oder so."
Ich starrte ihn kurz an, doch konnte diesmal nicht mit Sicherheit sagen, ob es die Wahrheit war oder nicht. Resigniert senkte ich den Kopf.
"Er hat sich heute noch nicht bei mir gemeldet und ich mache mir langsam Sorgen um ihn."
"Ist...zwischen euch beiden etwas vorgefallen?", fragte er zögerlich.
Ich sah stirnrunzelnd zu ihm auf und nickte stumm. Wie konnte er das wissen?
"Also eigentlich lief alles bestens. Dachte ich jedenfalls....aber dann..."
Nakamura legte plötzlich die Hand auf meinen Rücken und dirigierte mich etwas zur Seite, wo wir niemandem im Weg herumstanden. Dann senkte er die Stimme als wäre das, was wir besprachen, streng vertraulich.
"Also was genau ist passiert?", wollte er jetzt wissen.
"Wir ähm...waren gestern zusammen spazieren nach seinem Dienst und haben einfach geredet. Und dann...habe ich ihn geküsst."
Er starrte mich perplex an und blinzelte ungläubig.
"Okay und weiter?"
"Er hat den Kuss erwidert, also dachte ich alles wäre prima. Aber einige Zeit später als er mich nach Hause gefahren hat, wurde er plötzlich so kühl und abweisend zu mir und ich habe keine Ahnung wieso."
Nakamura stöhnte und schüttelte dann fassungslos den Kopf.
"Dieser Bastard."
"Ich meine...vielleicht habe ich ihn auch zu sehr unter Druck gesetzt", redete ich weiter, während ungewollt Tränen in meine Augen stiegen. "Ich habe es wohl einfach ruiniert."
"Hör mal", sagte er und griff entschieden nach meinen Schultern, um mich anzusehen. "Das ist nicht deine Schuld. Ich glaube nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Nun ja, außer, dass du dich überhaupt in ihn verknallt hast. Er hat dich nicht verdient, klar?"
"Ich liebe ihn", schluchzte ich und wischte mir schnell eine Träne aus dem Augenwinkel. "Ich kann ihn nicht einfach aufgeben."
Er seufzte.
"Besser wäre es aber. Der Kerl macht dich unglücklich. Das musst du doch erkennen."
"Weißt du vielleicht wo er wohnt?", fragte ich ohne auf seinen Kommentar einzugehen.
Nakamura zog zweifelnd eine Augenbraue hoch.
"Nein, weiß ich nicht, aber selbst, wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen."
Ich schürzte trotzig die Lippen.
"Und wieso nicht?"
"Erstens, weil du dadurch nichts erreichen würdest, außer dich noch mehr in etwas zu verrennen und zweitens, weil er mich dann vermutlich umbringen würde."
"Ich dachte ihr seid ohnehin keine Freunde."
"Aber er könnte immerhin mal mein Vorgesetzter sein. Da will ich es mir nicht mit ihm verscherzen."
Ich rollte mit den Augen.
"Schon klar", knurrte ich verdrießlich.
"Verdammt, ich war mir sicher, dass er dich mag. Was ist nur los mit ihm?", murmelte er vor sich hin.
Hoffnungsvoll sah ich zu Nakamura auf.
"Hat er das gesagt?"
"Denkst du wirklich er würde sowas sagen? Ich meinte nur es gab genug Hinweise darauf, dass er dich mag, aber ich verstehe nicht, warum er dich jetzt so abblitzen lässt. Die einzige Erklärung ist, dass er ein Vollidiot ist."
"Er hat mit dir gesprochen, oder?", fragte ich verbittert.
"Also ich muss jetzt wirklich weitermachen. Die Arbeit ruft", sagte er ohne auf meine Frage einzugehen und wandte sich dann von mir ab. Ich hielt ihn jedoch entschieden am Ärmel fest.
"Hey! Was hat er zu dir gesagt?", zischte ich. Er drehte sich um und sah mich mitfühlend an.
"Ich kann dir nicht helfen, denn ich weiß genauso wenig wie du."
"Aber du hast mit ihm gesprochen, habe ich nicht Recht?"
"Deshalb verstehe ich noch lange nicht, was in seinem Hirn vor sich geht."
"Aber du kannst mit ihm reden und ihn fragen was los ist."
"Glaubst du wirklich er würde mir sowas anvertrauen? Chishiya macht alles mit sich selbst aus. Das solltest du inzwischen doch gemerkt haben."
Ich antworte nicht, weil ich wusste, dass er Recht hatte. Dennoch wurmte es mich, dass ich nichts weiter tun konnte, um mit ihm zu sprechen. Das alles war einfach nicht fair.
"Jedenfalls gibt es für dich jetzt keinen Grund mehr hier weiterhin herzukommen. Aber ich wünsche dir trotzdem viel Glück. Leb wohl, Izumi-san", sagte er mit einem matten Lächeln. Er ließ mich stehen, während ich mich nur leer und hilflos fühlte. Was war eigentlich passiert? Und vor allem wieso? Ich konnte es noch immer nicht begreifen und am liebsten hätte ich die Zeit zurückgedreht, um etwas zu verändern. Auch wenn ich nicht wusste, was ich ändern würde. Aber irgendeinen Grund musste es schließlich geben, weshalb er mich nicht einmal mehr sehen wollte.
Der Weg zurück nach Hause fühlte sich unendlich an und es war schwer für mich währenddessen die Nerven zu behalten. Als ich endlich wieder zurück war, nahm ich mein Handy und rief Chishiyas Kontakt auf. Ich wählte den grünen Hörer und presste mir das Smartphone fest ans Ohr, während ich nervös an meinen Fingernägeln herumkaute. Es tutete ein paar mal. Dann sprang die Mailbox an und teilte mir mit, dass der Teilnehmer vorrübergehend nicht erreichbar war. Hatte er sein Handy etwa ausgeschaltet? Ich versuchte es erneut mit dem gleichen Ergebnis. Wutentbrannt warf ich das Telefon aufs Sofa und brach dann heulend auf dem Boden zusammen. Der Schmerz war unbeschreiblich und ich fragte mich wieso Chishiya mir das antat. Wieso er mir erst Hoffnung machte und sie dann im nächsten Augenblick wieder zerstörte. Das alles ergab einfach keinen Sinn. Und ich war es nicht gewohnt, dass er Dinge tat, die nicht logisch waren. Wenn er mich wirklich mochte, dann gab es doch keinen Grund, weshalb er sich von mir zurückziehen sollte. Hatte ich womöglich wirklich in der kurzen Zeit zu viel auf einmal von ihm erwartet und ihn unbewusst unter Druck gesetzt?
Ich schleppte mich zum Sofa und griff dann erneut nach dem Telefon, um unseren Chatverlauf aufzurufen. Mühevoll schluckte ich meine Tränen herunter und tippte dann zögerlich auf das Symbol mit dem Mikrofon. Ich holte tief Luft.
"Hallo Chishiya. Ich war gerade bei dir auf Arbeit und habe mit Nakamura gesprochen. Er sagte, dass du die nächsten Tage frei hast. Ich...will nur eine Sache wissen. Wieso meldest du dich nicht bei mir? Habe ich dir irgendwas getan? War es wegen unseres Kusses? Oder...hab ich irgendwas anderes falsch gemacht? Bitte rede einfach mit mir! Ich weiß nicht, was ich denken soll und ehrlichgesagt bin ich sehr verwirrt. Ich dachte alles wäre gut zwischen uns. I-i-ich dachte...d-du magst mich. A-aber offensichtlich habe ich mich d-da geirrt..."
Ich brach die Sprachnachricht ab, weil ich unfähig dazu war weiterzureden und meine Stimme zunehmend zu zittern begann. Als ich sie wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, drückte ich erneut auf das Symbol.
"Ich vermisse dich, Chishiya...", wimmerte ich nur leise gegen das Display und ließ meine Hand kraftlos sinken. Ich vergrub mein Gesicht in den Armen und schluchzte dann heftig auf. Es dauerte fast eine Stunde bis ich mich wieder etwas gefasst hatte, aber selbst als meine Tränen getrocknet waren, war da trotzdem der tiefsitzende Schmerz in meiner Brust, der mir fast den Atem raubte. Ich wusste nicht wie ich mich davon ablenken sollte. Am schlimmsten aber war die Ungewissheit. Dass er es nicht einmal für nötig hielt mir irgendwas zu erklären, sondern einfach von jetzt auf gleich den Kontakt zu mir abbricht. Wie hatte ich mich so sehr in ihm täuschen können?
Das Handy neben mir summte kurz auf. Ich seufzte und streckte meine Hand danach aus. Als ich Chishiyas Namen auf dem Bildschirm laß, wurde ich mit einem Schlag furchtbar hibbelig. Er hatte tatsächlich geschrieben.

𝙶𝚞𝚝𝚎𝚗 𝙰𝚋𝚎𝚗𝚍, 𝚃𝚜𝚞𝚔𝚒! 𝙴𝚗𝚝𝚜𝚌𝚑𝚞𝚕𝚍𝚒𝚐𝚎 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚙ä𝚝𝚎 𝚁𝚎𝚊𝚔𝚝𝚒𝚘𝚗. 𝙸𝚌𝚑 𝚖ö𝚌𝚑𝚝𝚎 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚓𝚎𝚍𝚘𝚌𝚑 𝚒𝚗𝚜𝚝ä𝚗𝚍𝚒𝚐 𝚍𝚊𝚛𝚞𝚖 𝚋𝚒𝚝𝚝𝚎𝚗 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚘𝚛𝚎𝚛𝚜𝚝 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚖𝚎𝚑𝚛 𝚣𝚞 𝚔𝚘𝚗𝚝𝚊𝚔𝚝𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚟𝚘𝚛 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚖 𝚖𝚒𝚛 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚕ä𝚗𝚐𝚎𝚛 𝚣𝚞 𝚏𝚘𝚕𝚐𝚎𝚗. 𝙴𝚜 𝚐𝚒𝚋𝚝 𝚎𝚒𝚗𝚒𝚐𝚎 𝚠𝚒𝚌𝚑𝚝𝚒𝚐𝚎 𝙳𝚒𝚗𝚐𝚎 𝚊𝚞𝚏 𝚍𝚒𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚒𝚖 𝙼𝚘𝚖𝚎𝚗𝚝 𝚏𝚘𝚔𝚞𝚜𝚜𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗 𝚖𝚞𝚜𝚜 𝚞𝚗𝚍 𝚋𝚎𝚒 𝚍𝚎𝚗𝚎𝚗 𝚒𝚌𝚑 𝚔𝚎𝚒𝚗𝚎𝚛𝚕𝚎𝚒 𝙰𝚋𝚕𝚎𝚗𝚔𝚞𝚗𝚐 𝚐𝚎𝚋𝚛𝚊𝚞𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚔𝚊𝚗𝚗. 𝙳𝚞 𝚑𝚊𝚜𝚝 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝𝚜 𝚏𝚊𝚕𝚜𝚌𝚑 𝚐𝚎𝚖𝚊𝚌𝚑𝚝. 𝚆𝚎𝚗𝚗 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚛 𝚜𝚘 𝚠𝚒𝚌𝚑𝚝𝚒𝚐 𝚋𝚒𝚗, 𝚠𝚒𝚎 𝚍𝚞 𝚋𝚎𝚑𝚊𝚞𝚙𝚝𝚎𝚝 𝚑𝚊𝚜𝚝, 𝚍𝚊𝚗𝚗 𝚐𝚒𝚋 𝚖𝚒𝚛 𝚋𝚒𝚝𝚝𝚎 𝚍𝚎𝚗 𝚗ö𝚝𝚒𝚐𝚎𝚗 𝙵𝚛𝚎𝚒𝚛𝚊𝚞𝚖.
𝙲𝚑𝚒𝚜𝚑𝚒𝚢𝚊

Ich las den Text mehrmals durch, aber verstand danach zugegeben noch weniger als vorher. Einerseits sagte es aus, dass es nicht an mir lag, aber andererseits wollte er auch, dass ich mich von ihm fern hielt. Was waren das für Dinge, auf die er sich konzentrieren musste? Etwa seine Prüfungen? Glaubte er ich würde ihn davon ablenken? Ich starrte etwa zehn Minuten lang auf seine geschriebenen Worte und war kurz davor etwas zurück zu schreiben, aber andererseits hatte er gesagt, dass ich genau das nicht mehr tun soll, wenn er mir wichtig war. Und das war er. Mehr als ich überhaupt ausdrücken konnte. Deshalb wollte ich respektieren, was er von mir verlangte, auch wenn es mir sehr schwer fiel. Vielleicht musste ich ihm wirklich mehr Zeit geben. Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in meinem Sofakissen. Womöglich hatte ich doch Zuviel auf einmal gewollt und ihn zu sehr bedrängt. Dabei wollte ich nur, dass er sich endlich wieder an alles erinnerte. Doch offensichtlich waren die Dinge in der echten Welt noch komplizierter als in Borderland. Den ganzen restlichen Abend musste ich versuchen mich zurückzuhalten, um ihm nicht zurück zu schreiben. Ich hätte gern mehr Informationen gehabt als diese vagen Worte von ihm, aber ich sollte mich damit zufrieden geben. Immerhin hatte er geantwortet. Das sollte mir für den Moment reichen. Trotzdem war ich immer noch niedergeschmettert. Chishiya hatte nicht gesagt wie viel Zeit er benötigte, was bedeutete er könnte sich im schlimmsten Fall erst in ein paar Monaten wieder bei mir melden. Oder womöglich auch gar nicht mehr, weil er mich dann irgendwann einfach vergessen würde. Er würde seine Prüfungen beenden und dann Arzt werden und ich würde immer noch jeden Tag darauf warten, dass er sich bei mir meldete. Ich hatte keine Ahnung wie ich das durchhalten sollte, wenn ich nicht einmal wusste, ob es irgendeine Hoffnung gab, dass er mich wieder von selbst kontaktieren würde. Und wie sollte ich ihm jetzt in dieser Situation meinen Webtoon zukommen lassen? Wofür hatte ich in den letzten Wochen so viel Arbeit investiert? War all das nun völlig umsonst gewesen?

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