Kapitel 31
Ich kritzelte etwas unkonzentriert auf meinem Block herum, doch schaffte es nicht meine Gedanken auf die Zeichnung vor mir zu fokussieren. Stattdessen sah ich immer wieder auf die Uhr. Als der Zeiger sich langsam der sechs näherte, wurde ich zunehmend ungeduldiger und begann nervös an meinem Bleistift herumzukauen. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass Chishiya mich gefragt hatte, ob ich mit ihm zusammen zum Essen gehen würde, um seine Pause mit ihm zu verbringen. Wobei er mich, wenn man es genau nahm auch nicht danach gefragt hatte, sondern lediglich anmerkte, dass ihn meine Anwesenheit nicht stören würde. Doch letztendlich lief das aufs Gleiche hinaus. Es war eben Chishiyas spezielle Art solche Dinge auszudrücken und es war wohl gerade das, was ich an ihm mochte. Sein Kollege Nakamura würde jetzt sicherlich den Kopf schütteln über mich. Ich fragte mich nicht zum ersten Mal ob die beiden nur Kollegen oder gar Freunde waren. Hatte Chishiya überhaupt sowas wie Freunde? Mir wurde von Tag zu Tag immer mehr bewusst, dass ich eigentlich kaum etwas über ihn wusste. Das sollte ich wirklich allmählich ändern.
Als es schon fast 18.30 Uhr war, war ich etwas zerknirscht, versuchte es aber nicht persönlich zu nehmen. Bestimmt hatte er nur viel zu tun. Dann nach weiteren zähen Minuten sah ich ihn plötzlich am Ende des Korridors auftauchen. Euphorisch packte ich meine Sachen zusammen und wartete geduldig bis er bei mir war.
"Alles okay?", fragte ich irritiert, als Chishiya vor mir stehen blieb, aber nichts sagte, sondern mit abwesender Miene ins Leere blickte. Er nickte lediglich knapp. Doch wirklich zufrieden war ich damit nicht.
"Ich hab's nicht eher geschafft. Tut mir Leid", sagte er teilnahmslos. Ich zog mich kurzerhand hoch um aufzustehen.
"Das ist doch nicht schlimm. Ich warte gerne", sagte ich sanft, doch merkte schnell, dass Chishiya mit seinen Gedanken offensichtlich weit weg war.
"Was ist los, hm?", fragte ich zunehmend besorgt und musterte ihn eingehend.
"Ich komme gerade von der Säuglingsstation. Eines der Neugeborenen hatte einen gravierenden Herzfehler. Der Chefarzt wollte das Baby nicht einmal operieren, weil die Überlebenschance gleich null ist. Die Eltern jedoch haben darauf bestanden...."
"Und?", fragte ich drängend, obwohl ich die Antwort bereits ahnte.
"Nun es war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Normalerweise lassen sich angeborene Herzfehler heutzutage gut behandeln, aber ihrer war selten und die Anomalien waren zu komplex. Es war ein Wunder, dass der Säugling die Entbindung überstanden hatte. Die Eltern wollen trotzdem die Klinik dafür verantwortlich machen."
Mir fehlten für einen Moment die Worte. Chishiya hatte gerade vor seinen Augen ein Neugeborenes sterben sehen und ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen wie es ihm gerade ergehen musste.
"Das...ist furchtbar", brachte ich nur heraus und merkte wie meine Augen sich mit Tränen füllten bei dem Gedanken, dass die Eltern gerade ihr Kind verloren hatten. Irgendwie konnte ich ihre Wut gut nachvollziehen, andererseits war es auch definitiv nicht die Schuld der Klinik oder der Ärzte.
"Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Kind habe sterben sehen, aber es passiert auch nicht allzu oft."
Ich biss mir fest auf die Lippe.
"Ich bin mir sicher, dass ihr euer Bestes versucht habt", sagte ich in der Hoffnung, dass das irgendwie helfen würde.
Zögerlich hob ich meine Hand und berührte tröstlich seinen Arm. Etwas unentschlossen strich ich darüber und sah währenddessen mitfühlend zu ihm auf. Chishiyas dunkle Augen musterten mich aufmerksam und ich bekam sofort wildes Herzflattern davon. Verlegen senkte ich den Blick und wagte es kaum mich von der Stelle zu rühren.
"Es geht mir gut, Tsuki. Lass uns runtergehen", sagte er nüchtern und wandte sich abrupt von mir ab um den Weg zur Kantine einzuschlagen. Verdutzt sah ich ihm hinterher. Hatte er gerade Tsuki gesagt? Offensichtlich geschehen noch Zeichen und Wunder. Doch angesichts der tragischen Umstände, schaffte ich es kaum mich aufrichtig darüber zu freuen. Chishiya wartete immerhin am Aufzug auf mich, da ich mit meinem Gipsbein noch immer recht fußlahm war. Eine betretene Stille hatte sich zwischen uns ausgebreitet als wir hinunter ins Erdgeschoss fuhren. Wir waren nicht alleine in dem Fahrstuhl, aber dennoch konnte ich nicht umhin an unsere gemeinsamen Momente in Borderland zu denken in denen wir ebenfalls mit dem Aufzug unterwegs waren. Ich wünschte es könnte wieder so sein wie damals. Ich sah zu ihm hinüber und stellte mir dabei vor wie er plötzlich zu mir kommen würde, seine Arme innig um mich legte und mich fest an sich heranzog. Sofort breitete sich bei der Vorstellung eine angenehme Gänsehaut auf meinen Armen aus. Gleichzeitig jedoch kam ein schlechtes Gewissen in mir auf. Er hatte gerade Schreckliches erlebt und ich dachte nur an mich und meine dämliche Verliebtheit. Chishiya hatte einfach nur diese spezielle Wirkung auf mich, sodass ich kaum an etwas anderes denken konnte, wenn er in unmittelbarer Nähe war. Als wir im Erdgeschoss ankamen, machten wir uns auf den Weg zur Kantine. Dafür, dass es schon so spät war, war diese erstaunlich gut gefüllt. Wir stellten uns am Tresen an, während ich die Tafel mit den Gerichten studierte.
"Such dir aus, was du willst. Ich werde es auf meine Mensa-Karte nehmen", sagte Chishiya beiläufig. Ich sah ihn erstaunt an.
"Also das musst du wirklich nicht machen."
"Ich will mich nur für den Kaffee und das Essen revanchieren. Wie ich schonmal sagte: Ich stehe ungern in jemandes Schuld."
Ich grinste verschlagen.
"Und ich dachte schon du lädst mich ein, weil du mich magst."
"Das eine schließt das andere nicht aus."
"Aha. Gut zu wissen", säuselte ich und warf ihm ein übertrieben charmantes Lächeln zu.
Chishiya antwortete nicht und schien meinen Blick absichtlich zu meiden.
Ich nahm mir ein Tablett und bestellte das Tonkatsu während Chishiya sich für Yakisoba entschied. Als wir uns damit einen Platz suchten, hatte ich das Gefühl als würden alle um uns herum leise miteinander tuscheln und uns neugierig anstarren. Ein paar Frauen mit Krankenschwesternrobe gaben sich noch nicht einmal Mühe ihre feindseligen Blicke zu verbergen. Ich fühlte mich tatsächlich etwas unwohl dabei so penetrant angestarrt zu werden.
Chishiya jedoch ignorierte das alles gekonnt und setzte sich mit mir an einen etwas abgelegeneren Tisch, wo wir den Blicken immerhin nicht vollkommen schutzlos ausgeliefert waren. Doch selbst dort konnte ich ihre Feinseligkeit fast körperlich spüren.
"Beachte sie einfach nicht", sagte Chishiya leichtfertig nachdem wir gegenüber voneinander Platz genommen hatten und uns unserem Essen zuwandten.
"Ist das dein Fanclub oder so?", fragte ich missmutig.
Chishiya lächelte amüsiert.
"Was soll ich sagen? Ich bin ein begehrter Junggeselle."
"Was du nicht sagst", entgegnete ich tonlos.
"In dem Moment in dem wir zusammen hierher gekommen sind, bist du für sie von der verrückten Stalkerin zu einer ernsthaften Konkurrentin aufgestiegen."
Er sah erneut zu dem Tisch mit den tratschenden Schwestern hinüber und ich folgte skeptisch seinem Blick.
"Wow, eine Beförderung also. Ich fühle mich geschmeichelt. Ist es denn das erste Mal, dass du mit einer Frau hierher kommst?"
Seine Miene wurde plötzlich wieder ernster.
"Was denkst du wohl?"
"Ich denke, dass du für gewöhnlich abgeschottet in irgendeiner Ecke sitzt und dabei in ein Buch vertieft bist." Statt zu antworten lächelte er nur mysteriös in sich in hinein und musterte mich für einen Augenblick lang beinahe neugierig. "Scheinbar habe ich Recht", sagte ich triumphierend als er nicht darauf antwortete.
"Ich frage mich noch immer wie es möglich ist, dass du so viel über mich weißt, während ich im Gegenzug gar nichts über dich weiß."
"Macht mich das geheimnisvoll?", fragte ich mit koketter Stimme.
"Es bringt mich zumindest dazu mehr über dich erfahren zu wollen."
Ich gluckste leise.
"Okay, aber wo bliebe denn da die Spannung? Ich muss doch schließlich interessant für dich bleiben."
Chishiya runzelte die Stirn ein wenig.
"Sehe ich das also richtig, dass du mir demzufolge keine Fragen bezüglich deiner Person beantworten wirst?"
Ich schmunzelte.
"Du kannst es ja mal probieren", entgegnete ich mit herausforderner Miene.
Er musterte mich nachdenklich, während er sich schweigend ein paar Ramen in den Mund schob.
"Was machst du, wenn du nicht gerade Medizinstudenten stalkst?", fragte er dann irgendwann.
Ich legte entschieden meine Stäbchen an den Tellerrand.
"Zuerst einmal stalke ich niemanden. Ich verbringe nur meine Zeit hier und zweitens bist du der einzige Medizinstudent, der mich interessiert."
"Du verbringst deine Zeit aber nicht hier, weil dir die sterile Umgebung so gut gefällt, nehme ich mal an."
Ich grinste.
"Vielleicht habe ich einen Krankenhaus-Fetisch."
"Wohl eher einen Arzt-Fetisch", entgegnete er spöttisch.
Ich seufzte etwas und stocherte dann trübsinnig mit den Stäbchen in dem Reis herum.
"Ich möchte nur, dass es zwischen uns wieder so wie vorher ist. Ich würde alles dafür tun um deine verlorenen Erinnerungen wieder zurückzubekommen. Wärst du an meiner Stelle, dann würdest du mit Sicherheit dasselbe machen."
"Und was ist dein Plan? Mich so lange zu verfolgen bis ich mich plötzlich auf wundersamere Weise erinnere?"
Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein. Das tue ich nur, weil ich gern bei dir sein möchte. Alles andere wirst du noch erfahren, wenn es so weit ist."
"Warum habe ich das Gefühl jetzt noch weniger über dich zu wissen als vorher?", fragte er und wirkte beinahe etwas verbittert darüber.
Ich antwortete nicht, sondern widmete mich wieder meinem Essen, während ich zufrieden in mich hineinlächelte. Anscheinend hatte ich es tatsächlich geschafft sein Interesse zu wecken. Mir entging nicht, wie er mich während des Essens immer wieder eingehend studierte beinahe so als wäre ich eine komplizierte mathematische Denkaufgabe, die ihm Kopfzerbrechen bereitete.
Als ich meinen Teller geleert hatte, stützte ich nachdenklich meinen Kopf auf den Händen ab um ihn anzusehen.
"Da gibt es auch etwas, was ich dich schon immer mal fragen wollte."
"So? Ich dachte du wüsstest bereits alles über mich."
"Leider nein."
Er hob erwartungsvoll die Brauen.
"Was willst du wissen?"
"Also...hast du zufällig...eine Katzenhaarallergie?", fragte ich langsam und sah ihn dabei durchdringend an.
Chishiya runzelte sie Stirn.
"Das wolltest du schon immer über mich wissen?"
"Nein, eigentlich erst seit heute."
Er legte fragend den Kopf zur Seite.
"Habe ich nicht, aber muss ich wissen, warum das relevant ist?"
Ich atmete etwas erleichtert auf.
"Weil ich eine Katze habe natürlich."
Chishiya schüttelte ungläubig den Kopf und verschränkte dann die Arme vor der Brust um sich etwas über den Tisch in meine Richtung zu lehnen.
"Ich glaube du denkst ein paar Schritte zu weit. Kann das sein?", fragte er mit gesenkter Stimme und verzog amüsiert seine Mundwinkel.
Ein verlegenes Lächeln legte sich auf meine Lippen und meine Wangen wurden etwas warm, weil er plötzlich so viel näher war als zuvor.
"Ich wollte nur auf alles vorbereitet sein, das sich womöglich später als problematisch erweisen könnte."
"Du gehst offensichtlich bereits davon aus, dass wir in Zukunft zusammen sein werden."
"Ich versuche eben optimistisch zu denken."
"Ich habe wirklich noch nie jemanden wie dich getroffen", offenbarte er mir, während sein Blick wieder aufmerksam auf mich fokussiert war.
"Ist das jetzt gut oder schlecht?"
"Das versuche ich noch herauszufinden."
"Ich habe noch eine Frage: an welcher Universität studierst du genau?"
Chishiya wirkte etwas überrascht.
"So etwas Wichtiges habe ich dir also nicht erzählt. Dafür, dass wir angeblich so vertraut miteinander waren, ist das seltsam, findest du nicht?"
Ich schob etwas beleidigt die Unterlippe vor.
"Wir hatten dort andere Probleme als über so etwas zu reden. Abgesehen davon hast du nicht wirklich gern Privates von dir erzählt."
"Und du denkst, dass das jetzt anders wäre?"
"Du wirst es mir also nicht sagen?"
"Kommt drauf an. Willst du das nur wissen, damit du mich weiter stalken kannst?"
"Vielleicht."
Chishiya gluckste leise.
"Wenigstens bist du ehrlich", sagte er. "Ich studiere an der NMU."
"Okay, haben die nicht ein eigenes Universitätsklinikum?", fragte ich neugierig.
"Haben sie, aber um möglichst unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln, gibt es am Ende des Studiums ein praktisches Jahr, wo man gezwungen wird auch in einer anderen medizinischen Einrichtung zu arbeiten."
"Und da war Kinderchirurgie natürlich deine erste Wahl."
"Nicht ganz, aber der Fahrtweg bis hierher ist verhältnismäßig kurz."
Ich grinste verschlagen
"Verstehe."
"Was machst du beruflich, Tsuki?"
Chishiya klang jetzt wieder aufrichtig interessiert, was mich noch immer erstaunte. Und der Umstand, dass er mich erneut beim Vornamen nannte, brachte mein Herz in Aufruhr.
"Ich...studiere Lehramt. An einer Grundschule."
Aus irgendeinem Grund wirkte Chishiya jetzt wieder sichtlich amüsiert.
"Das passt zu dir."
"Findest du?"
Plötzlich zuckte ich etwas erschrocken zusammen als ein lauter montoner Piepton ertönte.
"Verdammt!", sagte Chishiya und zog ein kleines rundes Gerät aus seiner Tasche. "Ich muss los."
Er stellte es ab und stand auf. Dann sah er zögernd zu mir.
"Ich räum das für dich weg", sagte ich verständnisvoll. Chishiya nickte dankbar und eilte dann zum Ausgang. Kurz darauf war er verschwunden. Ich seufzte leise. Auch einige der Schwestern waren schnell aufgesprungen und ihm gefolgt. Offensichtlich war es also ein dringender Notfall. Immerhin hatte Chishiya es geschafft was zu essen. Das war schon viel wert. Ich stand auf und räumte unsere Tabletts dann in den Rückgabewagen. Danach machte ich mich wieder auf den Weg nach oben zu meinem Stammplatz, der unweit von Chishiyas Büro entfernt war. Eigentlich müsste ich bald nach Hause um weiter an dem Webtoon zu arbeiten, andererseits wollte ich gern noch eine Weile hier bleiben. Es war schön gewesen wieder so mit ihm reden zu können wie zu der Zeit als wir uns ein Apartment geteilt hatten...und nicht zu vergessen auch das Bett. Ich dachte oft an unsere innigen und auch intimen Momente zurück und es zerriss mir jedes Mal fast das Herz das alles verloren zu haben. Selbst wenn ich es schaffte wieder mit ihm zusammen zu kommen, wäre es vielleicht unmöglich seine Erinnerungen daran wieder zurückzuholen. Doch ich durfte noch nicht aufgeben. Der Webtoon war noch immer meine größte Hoffnung. Ich versuchte mühevoll noch ein paar Seiten zu skizzieren, doch ich merkte, dass meine Konzentration langsam rapide nachließ und meine Augenlider immer schwerer wurden. Die Zeichnung verschwamm vor meinen Augen, während mein Kopf immer mehr zur Seite sackte.
"Tsuki", sagte eine leise wispernde Stimme. Etwas berührte zaghaft meine Schulter und meine Augenlider flatterten verwirrt auf. Chishiyas Gesicht war direkt vor mir als ich aufblickte. Er hatte sich vor die Bank gehockt und sah mich etwas belustigt an. Ich fuhr schlagartig hoch und blickte mit Erschrecken auf die Uhr. Es war schon fast um 10 Abends.
"Mist. Ich hab meine Bahn verpasst", stöhnte ich und kramte dann mein Handy aus der Tasche hervor um den Fahrplan zu checken.
Chishiya stand wieder auf.
"Ich kann dich mitnehmen, wenn du willst. Ich werde auch gleich Schluss machen für heute", entgegnete er ruhig.
Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
"W-wirklich?"
"Zumindest wenn du nicht gerade mehrere Stunden von hier entfernt wohnst."
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich bin in fünf Minuten wieder zurück. Warte kurz hier!"
Sprachlos sah ich ihm hinterher. Ist das gerade wirklich passiert? Chishiya wollte mich nach Hause fahren? Einfach so. Das war mehr als ich je erwartet hätte.
Überstürzt packte ich meinen Zeichenblock wieder zurück in meinen Beutel. Erst da fiel mir auf, dass dieser die ganze Zeit offen herumgelegen hatte, während ich seelenruhig geschlafen hatte. Hatte Chishiya womöglich gesehen an was ich gerade gearbeitet hatte? Meine Wangen begannen vor Erregung zu glühen, denn die Szene an der ich gerade arbeitete, war die, in der er mich im Aufzug geküsst hatte. Was würde er von mir denken, wenn er so etwas zu sehen bekam?
Als Chishiya zurück kam, trug er seine Haare wieder offen und hatte seinen Arztkittel gegen normale Alltagskleidung eingetauscht. Nichtsdestotrotz sah er so gut aus wie eh und je. Ich stand etwas zögerlich auf und wartete darauf, dass er irgendetwas sagte, während ich noch immer von dem Gedanken geplagt wurde, dass er etwas gesehen haben könnte, dass ihn womöglich verstört hatte.
"Bist du soweit?", fragte er knapp.
Ich nickte beinahe schüchtern. Es war eine merkwürdige Situation, aber für einen Moment fühlte es sich tatsächlich an als wäre er mein Freund, dem es wichtig war, dass ich sicher zu Hause ankam.
"Du weißt du musst dir wegen mir nicht solche Umstände machen. Ich hätte einfach die nächste Bahn nehmen können", sagte ich leise auf dem Weg zum Parkhaus. Chishiya drückte auf den Knopf um den Aufzug zu holen.
"Ich hätte es nicht angeboten, wenn es mich stören würde", erwiderte er, während wir warteten.
Ich nickte.
"Und wie war dein restlicher Dienst? Irgendwelche Vorkommnisse?", fragte ich zögerlich. Die Aufzugtüren glitten auf und wir betraten das Innere. Diesmal waren wir vollkommen allein.
"Es war relativ ruhig gegen Ende, was selten vorkommt."
Er drückte auf die Taste mit der entsprechenden Etage und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, während ich auf der gegenüberliegenden Seite stand. Diesmal war es unmöglich nur Einbildung. Die Situation war genau so wie damals. Die Spannung zwischen uns war beinahe greifbar und wäre das hier ein Film, hätte Chishiya mich längst mit einem leidenschaftlichen Kuss gegen die Wand gepresst. Doch da das hier kein Film war, schwiegen wir uns während der Fahrt nach oben nur an. Allerdings sah Chishiya währenddessen genau in meine Richtung und beobachtete mich wieder mit diesem eindringlichen Blick. Es erinnerte mich daran wie er damals die anderen Mitspieler in dem Herzbuben-Spiel still observiert hatte um ihre Emotionen zu lesen. Doch was genau wollte er versuchen über mich herauszufinden?
Als die Fahrstuhltüren sich wieder öffneten, rührte er sich nicht von der Stelle, was mich zugegeben irritierte. Sein Blick war noch immer fest auf mich gerichtet, während ich ihn fragend musterte. Ich konnte spüren wie mein Herz unkontrolliert in meiner Brust raste.
"Das hier...haben wir schon einmal erlebt, nicht wahr?", fragte er tonlos und verharrte noch immer still. Ungerührt starrte ich ihn an und nickte stumm. Erinnerte er sich etwa daran oder fragte er das, weil er tatsächlich meine Zeichnung gesehen hatte?
"Dachte ich mir. Ich hatte so ein Gefühl."
"Chishiya", hauchte ich und konnte nicht verhindern, dass meine Augen feucht wurden. Ich war so aufgelöst wegen seiner Worte, dass ich plötzlich am ganzen Körper zu zittern begann. "Er-erinnerst du dich an etwas?"
"Das würde ich nicht sagen. Es ist eher so, dass die Situation sich vertraut anfühlt. Genauso wie du. Aber vielleicht ist das auch alles nur Einbildung."
Ich schüttelte heftig den Kopf.
"Das ist keine Einbildung. Ich weiß genau wie sich das anfühlt. Auch mir ging es die ersten Tage lang so. Ich habe Gegenstände oder Personen gesehen und wusste sofort, dass mir das vertraut vorkommt. Erinnern konnte ich mich jedoch nicht auf Anhieb. Das hat nochmal etwas gedauert."
Er lachte bitter auf.
"Ich komme mir eher vor als würde ich langsam den Verstand verlieren."
Ich ging ein paar zögerliche Schritte auf ihn zu.
"Du bist genausowenig verrückt wie ich. Unsere Realität unterscheidet sich nur von der der Anderen", sagte ich und lächelte ihn sanft an.
Chishiya sagte nichts sondern sah mich weiterhin nur gebannt an und fixierte kurzzeitig meine Lippen. Schon bei dem Gedanken, dass er mich küssen könnte, wurden meine Knie weich wie Pudding. Doch stattdessen riss er seinen Blick von mir los und wandte sich ab um den Aufzug zu verlassen. Etwas enttäuscht folgte ich ihm in das verlassene Parkhaus. Chishiya kramte seinen Autoschlüssel hervor und drückte auf die Fernbedienung um den Wagen zu öffnen. Das Auto, das daraufhin aufleuchtete, war ein kleiner dunkelgrauer Hyundai. Es war ein eher unauffälliges Auto, was allerdings auch irgendwie zu ihm passte. Er warf seine Sachen auf den Rücksitz und öffnete mir dann die Beifahrertür, weil ich noch immer etwas unentschlossen davor stand. Ich sah ihn kurz an und setzte mich dann in den Wagen. Nur Sekunden später nahm er neben mir Platz und zog sein Handy hervor.
"Wie ist deine Adresse?", fragte er und sah mich dabei aufmerksam an.
Ich gab sie ihm und er tippte sie nebenher in das Smartphone. Währenddessen sah ich mich in dem Auto um auf der Suche nach ein paar persönlichen Gegenständen. Doch abgesehen von ein paar Parkscheinen und einer Packung mit Desinfektionstüchern entdeckte ich nichts aufregendes. Chishiya klemmte sein Handy in eine dafür vorgesehene Halterung und startete dann den Motor. Sofort dröhnte Musik aus den Lautsprechern, doch er drückte schnell auf eine Taste um auf Radio umzuschalten. Erst da bemerkte ich den USB Stick, den er dort angeschlossen hatte.
"Du musst wegen mir nicht das Radio anmachen", sagte ich.
"Ich tu es nur, weil ich bezweifel, dass dir meine Musik zusagt", entgegnete er und fuhr rückwärts aus der Parklücke.
"Ich möchte alles über dich wissen und dazu gehört auch welche Musik du hörst."
Chishiya neigte den Kopf etwas nachdenklich zur Seite, während seine Mundwinkel unmerklich zuckten.
Er streckte die Hand aus und stellte wieder auf USB um.
Ich lächelte nur amüsiert, als aus der Anlage elektronische Tanzklänge widerhallten, die zumindest teilweise auch mit englischem Gesang unterlegt waren. Manche Sachen auf der Playlist klangen etwas ruhiger, andere hingegen hatten einen eher kraftvollen schnellen Beat und zwischendurch vernahm ich auch den ein oder anderen rockigen Song.
"Und? Bist du jetzt enttäuscht?", fragte er als wir an einer roten Ampel standen.
"Ganz und gar nicht", sagte ich aufrichtig. "Die Musik passt zu dir."
"Lass mich raten. Du magst vermutlich eher fröhliche Popmusik."
"Stimmt, aber nicht nur. Ich mag allgemein Musik zu der man gut tanzen kann und die mich glücklich macht. Schwermütige Balladen finde ich hingegen eher anstrengend. Aber ansonsten bin ich da nicht so wählerisch."
Chishiya nickte verstehend, sagte jedoch eine ganze Weile nichts mehr, sondern schien vertieft in seine eigenen Gedanken zu sein.
"Wie genau haben wir uns eigentlich kennengelernt?"
Erstaunt hob ich die Augenbrauen und sah ihn von der Seite an. Mit dieser Frage hatte ich am wenigsten gerechnet.
"Das erste Mal habe ich dich in Shibuya gesehen kurz bevor... diese Sache passiert ist. Und dann haben wir uns in Borderland wiedergetroffen."
"Du meinst diese Zwischenwelt, von der du gesprochen hast?"
"Ja, genau die. Wir haben anfangs eigentlich nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt. Aber trotzdem habe ich dich auf eine seltsame Art bewundert. Allerdings hast du dich immer für was Besseres gehalten als die anderen."
"Ist das so?", fragte er mit einem süffisanten Grinsen.
"Ja, aber mit der Zeit wurdest du erträglicher."
"Inwiefern?"
"Nun ja, wie soll ich das sagen? Du bist vernünftiger geworden und weniger überheblich. So wie jetzt eben."
"Um ehrlich zu sein war ich nie ein besonders netter Mensch, sondern habe oft egoistische Entscheidungen getroffen. Vielleicht musste ich erst dem Tod ins Auge blicken um zu erkennen, dass ich mein bisheriges Leben nur sinnlos verschwendet habe."
"Es ist nie zu spät, um noch etwas aus seinem Leben zu machen, Chishiya. Und ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass du auch selbstlos und rücksichtsvoll sein kannst."
Er sah kurz bedeutungsvoll zu mir hinüber, während ich ihn vernüglich anlächelte.
"Als du sagtest, dass jemand, der dir viel bedeutet dich für deinen Kampfgeist bewundert. Hast du damit mich gemeint?", wollte er jetzt wissen.
"Ja", murmelte ich und senkte den Blick, der unwillkürlich bei seiner Hand festhängen blieb, die auf dem Schalthebel ruhte. Ich wollte sie zu gern berühren, aber ich war unsicher, ob ich schon so weit gehen konnte, denn ich hatte auch Angst etwas falsch zu machen, weil ich ihn kein zweites Mal verlieren wollte.
Als wir in meine Straße einbogen, war ich dennoch etwas traurig, dass die Zeit mit ihm schonwieder so schnell um war. Chishiya hielt genau vor dem großen Wohnblock an.
"Ist es hier?"
"Ja, ich danke dir", sagte ich und löste dann den Gurt, blieb jedoch vorerst sitzen. "Ohne dich wäre ich mit Sicherheit noch ewig unterwegs gewesen."
"Schon gut", sagte er leichtfertig.
"Also...bis morgen?", fragte ich langsam. Eine kurze Stille entstand zwischen uns, bevor er antwortete.
"Um ehrlich zu sein ist es besser, wenn du nicht mehr bei mir auf Arbeit auftauchst", erwiderte er mechanisch ohne mich anzusehen.
Ich warf ihm einen verständnislosen Blick zu.
"Ähm...was? Wieso sagst du das?"
"Zum einen weil es bereits unschöne Gerüchte über dich gibt und zum Anderen, weil mein Vorgesetzter ein Problem damit hat, dass du so oft da bist. Und ich will vermeiden, dass sie dir ein offizielles Hausverbot erteilen."
Für einen Moment war ich baff.
"Aber ich...habe doch niemandem etwas getan."
"Das weiß ich. Aber darum geht es hier nicht, Tsuki. Tu einfach, was ich dir sage. Ich bin ohnehin nur noch für zwei Wochen dort."
"Und dann?", fragte ich.
"Dann schreibe ich meine Abschlussprüfungen."
"Ah, verstehe", sagte ich und konnte meine Enttäuschung dennoch nicht verbergen. "Werden wir uns dann überhaupt wiedersehen?"
"Ich denke mal du wirst einen Weg finden, um mich wiederzusehen", sagte er mit einem belustigten Unterton.
"Nun, es gibt etwas, das ich dir unbedingt geben muss. Aber es ist noch nicht fertig. Ich hoffe aber ich schaffe es bald."
"Du meinst die Sache, wegen der du ständig übermüdet bist?"
Ich nickte schüchtern.
"Ja."
"Gib mir mal dein Handy", forderte er mich auf und sah mich nach langer Zeit endlich wieder an. Etwas verwundert zog ich es aus meiner Tasche hervor und hielt es ihm hin. "Du solltest es vorher entsperren."
Etwas verlegen legte ich meinen Daumen auf den Touchscreen und entsperrte damit das Display. Zögerlich hielt ich es ihm ein zweites Mal hin. Chishiya nahm es mir aus der Hand, jedoch nicht ohne dabei meine Finger zu streifen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er das mit Absicht getan hatte, aber trotzdem war ich überrascht von seiner Annäherung. Er betrachtete zuerst eingehend mein Hintergrundbild, woraufhin meine Wangen spürbar wärmer wurden. Es war die erste Zeichnung, die ich damals im Krankenhaus von ihm angefertigt hatte.
"Du bist wirklich besessen von mir", sagte er fasziniert, während ich versuchte mein errötetes Gesicht mit meinen Haaren zu verdecken. Dann beobachtete ich aus den Augenwinkeln wie er meine Kontaktliste öffnete und seinen Namen und eine Telefonnummer hinzufügte.
Als er es mir wieder zurückgeben wollte, sah ich ihn nur sprachlos an.
"Versprich mir nur, dass du mir nicht zu sehr auf die Nerven gehst", sagte er mit einem großspurigen Lächeln. Auch wenn die Tatsache, dass ich nicht mehr zu ihm auf Arbeit kommen konnte ein ziemlicher Rückschlag war, so hatte ich jetzt immerhin seine Nummer um ihn jederzeit zu kontaktieren. Als ich nach dem Handy griff, tat ich es absichtlich in Zeitlupe und streifte dabei vorsätzlich seine Finger, so wie er es bei mir getan hatte.
"Danke, Chishiya", flüsterte ich anschließend und sah verträumt zu ihm auf.
"Wenn du willst, schicke ich dir auch ein Foto von mir, das du in meiner Abwesenheit heimlich anschmachten und als Hintergrundbild benutzen kannst."
Er sah mich triumphierend an.
Ich strich mir etwas verlegen eine Strähne hinters Ohr und verzog meine Lippen zu einem Schmollen, was Chishiya augenscheinlich amüsant fand.
"Wirklich?"
"Wenn du mich höflich darum bittest."
"Gut. Ich hätte gern eins...oder mehrere."
"Jetzt wirst du gierig."
Ich gluckste leise.
"Sorry", nuschelte ich. "Ich sollte jetzt wirklich gehen."
Er nickte, während ich die Tür öffnete.
"Brauchst du Hilfe?"
"Nein, alles gut", sagte ich und zog mich von dem Sitz hoch.
"Gute Nacht und bis bald, hoffe ich."
Chishiya hob zum Abschied seine Hand und winkte nur, bevor ich die Autotür zufallen ließ. Als er wegfuhr, sah ich ihm noch eine ganze Weile hinterher. Erst als er um die Ecke verschwunden war, machte ich mich auf den Weg nach oben. Diesmal ließ ich mein Laptop und das Grafiktablett aus. Ich stellte Nanya nur etwas zu Fressen hin und zog mich dann um. Sobald ich im Bett lag, griff ich nach meinem Handy und öffnete mit klopfendem Herzen Chishiyas Kontakt.
𝙷𝚊𝚕𝚕𝚘 𝙲𝚑𝚒𝚜𝚑𝚒𝚢𝚊!
𝙸𝚌𝚑 𝚋𝚒𝚗'𝚜, 𝚃𝚜𝚞𝚔𝚒. 𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚘𝚕𝚕𝚝𝚎 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚗𝚘𝚌𝚑𝚖𝚊𝚕 𝚋𝚎𝚍𝚊𝚗𝚔𝚎𝚗 𝚏ü𝚛 𝚑𝚎𝚞𝚝𝚎. 𝙴𝚜 𝚠𝚊𝚛 𝚠𝚒𝚛𝚔𝚕𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚌𝚑ö𝚗 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚉𝚎𝚒𝚝 𝚖𝚒𝚝 𝚍𝚒𝚛 𝚣𝚞 𝚟𝚎𝚛𝚋𝚛𝚒𝚗𝚐𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚒𝚌𝚑 𝚔𝚊𝚗𝚗 𝚎𝚜 𝚔𝚊𝚞𝚖 𝚎𝚛𝚠𝚊𝚛𝚝𝚎𝚗 𝚋𝚒𝚜 𝚠𝚒𝚛 𝚞𝚗𝚜 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛𝚜𝚎𝚑𝚎𝚗. 𝙸𝚌𝚑 𝚑𝚘𝚏𝚏𝚎 𝚎𝚜 𝚍𝚊𝚞𝚎𝚛𝚝 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚣𝚞 𝚕𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚋𝚒𝚜 𝚍𝚊𝚑𝚒𝚗. 𝚂𝚌𝚑𝚕𝚊𝚏 𝚜𝚌𝚑ö𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚎𝚛𝚑𝚘𝚕𝚎 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚐𝚞𝚝!
𝙳𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚎𝚠𝚒𝚐 𝚟𝚎𝚛𝚏𝚘𝚕𝚐𝚎𝚗𝚍𝚎 𝚂𝚝𝚊𝚕𝚔𝚎𝚛𝚒𝚗
Ich grinste etwas in mich hinein bei den letzten Worten und schickte die Nachricht dann ab. Gespannt wartete ich darauf, ob eine Rückmeldung von ihm kam. Vielleicht aber hatte er sich auch sofort schlafen gelegt. Als nach zwanzig Minuten immer noch keine Antwort kam, steckte ich das Handy ans Ladekabel und legte es etwas frustriert zurück auf den Nachttisch und löschte das Licht. Gerade als ich die Augen geschlossen hatte, vibrierte es. Hastig griff ich danach und quietschte laut auf, als ich Chishiyas Namen auf dem Display sah.
𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚞𝚜𝚜𝚝𝚎, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚎𝚜 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚕𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚍𝚊𝚞𝚎𝚛𝚗 𝚠ü𝚛𝚍𝚎 𝚋𝚒𝚜 𝚍𝚞 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚋𝚎𝚒 𝚖𝚒𝚛 𝚖𝚎𝚕𝚍𝚎𝚜𝚝. 𝙳𝚞 𝚜𝚘𝚕𝚕𝚝𝚎𝚜𝚝 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚓𝚎𝚍𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚋𝚎𝚗𝚜𝚘 𝚎𝚛𝚑𝚘𝚕𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜 𝚂𝚌𝚑𝚕𝚊𝚏 𝚋𝚎𝚔𝚘𝚖𝚖𝚎𝚗. 𝙸𝚗 𝚍𝚒𝚎𝚜𝚎𝚖 𝚂𝚒𝚗𝚗𝚎 𝚠ü𝚗𝚜𝚌𝚑𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚛 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚐𝚞𝚝𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚞𝚗𝚍 𝚑𝚘𝚏𝚏𝚎 𝚍𝚞 𝚟𝚎𝚛𝚏𝚘𝚕𝚐𝚜𝚝 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚠𝚎𝚗𝚒𝚐𝚜𝚝𝚎𝚗𝚜 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚋𝚒𝚜 𝚒𝚗 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚃𝚛ä𝚞𝚖𝚎. 𝙾𝚋𝚠𝚘𝚑𝚕...𝚎𝚜 𝚐𝚒𝚋𝚝 𝚜𝚒𝚌𝚑𝚎𝚛 𝚂𝚌𝚑𝚕𝚒𝚖𝚖𝚎𝚛𝚎𝚜. 𝙳𝚊𝚜 𝚟𝚎𝚛𝚜𝚙𝚛𝚘𝚌𝚑𝚎𝚗𝚎 𝙵𝚘𝚝𝚘 𝚋𝚎𝚔𝚘𝚖𝚖𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚎𝚛𝚜𝚝 𝚖𝚘𝚛𝚐𝚎𝚗. 𝙳𝚊𝚗𝚗 𝚑𝚊𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜, 𝚠𝚘𝚛𝚊𝚞𝚏 𝚍𝚞 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚏𝚛𝚎𝚞𝚎𝚗 𝚔𝚊𝚗𝚗𝚜𝚝.
Ich presste das Smartphone fest an meine Brust und lächelte dabei glückselig. Am liebsten hätte ich ihm ein Herz zurückgeschickt, doch ich wusste, dass das viel zu früh war. Ich musste mich wirklich in Geduld üben. Aber die Tatsache, dass Chishiya mich scheinbar mochte, machte mich zu einem aufgedrehten Nervenbündel und sorgte dafür, dass ich kaum den ersehnten Schlaf finden konnte, den ich eigentlich gebraucht hätte.
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