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Kapitel 30

Sehnsüchtig sah ich Chishiya hinterher, bevor er wieder am Ende des Korridors verschwand. Meine Hände zitterten noch immer von unserem kurzen innigen Moment. Mit jedem Tag, der verging, bekam ich das Gefühl, dass Chishiya begann mir zunehmend zu vertrauen. Auch wenn er sich noch immer nicht an unsere gemeinsame Zeit erinnern konnte, hatte sich meine Hartnäckigkeit am Ende womöglich sogar bezahlt gemacht.

Selbst, wenn mein Plan also nicht aufgehen sollte und er seine Erinnerungen an Borderland nie mehr zurückerlangen würde, so waren wir immerhin auf einem guten Weg uns wieder anzunähern. Und vielleicht schaffte ich es ja sogar, dass er sich ein zweites Mal in mich verliebte. Dann wäre ich zwar immer noch enttäuscht, weil seine Erinnerungen auf ewig verloren waren, aber so lange ich mit ihm zusammen sein konnte, war das etwas worauf ich notfalls auch verzichten würde. Dennoch wollte ich noch nicht aufgeben und meinen Plan bis zum bitteren Ende durchziehen.

Leider nahm das Ganze viel Zeit in Anspruch und da ich einen Großteil hier vor Ort in der Klinik war, um Chishiya zu sehen, blieb mir nur insgesamt relativ wenig Zeit um an meinem Webtoon weiter zu arbeiten. Die Skizzen fertigte ich daher immer im Voraus per Hand an, während Chishiya mit Arbeiten beschäftigt war und sobald ich zu Hause war, setzte ich mich ans Grafiktablett und arbeitete manchmal nächtelang durch, um die Layouts bis ins Detail zu colorieren. Leider bekam ich dadurch viel zu wenig Schlaf und offensichtlich sah man mir den Schlafmangel auch allmählich an.

Die letzten drei Tage hatte ich daher versucht Chishiyas Rat zu befolgen und mich etwas zu erholen, doch es war zugegeben schwierig. Wahrscheinlich würde ich erst zur Ruhe kommen, wenn ich diesen Webtoon endlich fertiggestellt hatte. Ich hatte mir vorgenommen damit fertig zu werden sobald meine Krankschreibung endete, was vorraussichtlich in etwa zwei Wochen sein würde.

Sobald ich jedoch wieder auf Arbeit gehen musste, würde ich kaum noch genug Zeit für dieses umfangreiche Projekt finden, weshalb ich unter enormen Zeitdruck stand. Trotzdem konnte ich es mir nicht nehmen lassen Chishiya jeden Tag einen Besuch in der Klinik abzustatten. Er war inzwischen zu meinem Lebensinhalt geworden und mein gesamter Tagesablauf richtete sich nach ihm. Selbst das Essen hatte ich in den letzten Wochen erheblich vernachlässigt.

Stattdessen hatte ich mich mehr darum gesorgt, dass Chishiya etwas zu essen bekam und ich war überaus erleichert über die Tatsache, dass ihm mein selbstgemachtes Bento offensichtlich geschmeckt hatte. Ich schmunzelte ein wenig als ich daran dachte wie er es fast gierig hinunter geschlungen hatte. Es hatte tatsächlich den Anschein gemacht als wäre er kurz vorm Verhungern gewesen.

Ich blickte auf die Uhr. Inzwischen war es schon nach 16 Uhr, was bedeutete, dass Chishiya jetzt schon seit über 10 Stunden im Dienst war. Theoretisch wollte ich Nachmittag wieder zu Hause sein, um weiter an meinem Webtoon arbeiten zu können, aber ich hatte vorhin nicht einmal die Möglichkeit gehabt mich von ihm zu verabschieden. Leider saß mir die Zeit im Nacken und wer weiß wie lange es noch dauern würde bis Chishiya endlich Feierabend hatte. Ich packte also meine Sachen zusammen und stand dann auf.

Als ich am Getränkeautomaten vorbeikam, sah ich Chishiyas Kollegen Nakamura, dem ich schon öfters hier über den Weg gelaufen war. Er stand etwas fluchend vor dem Automaten und wühlte währenddessen fieberhaft in seinem Geldbeutel.

"Brauchst du vielleicht noch Kleingeld?", fragte ich stirnrunzelnd. Nakamura drehte sich verwundert um.

"Ach, du bist es. Ja, mir fehlen genau 100 Yen."

Ich kramte kurz in meiner Tasche nach meinem Portmonee und reichte ihm eine entsprechende Münze.

"Danke. Das ist nett. Du kriegst es so bald wie möglich wieder zurück", versprach er.

Ich winkte ab.

"Alles gut. Das macht mich jetzt auch nicht viel ärmer. Mir würde es schon reichen, wenn du Chishiya ausrichtest, dass ich für heute weg bin. Ich habe leider noch einiges zu tun, deshalb kann ich nicht so lange bleiben."

Er nickte, während er das Geld in den Automaten warf und den Knopf für einen Milchkaffee drückte.

"Ich richte es ihm aus."

"Danke dir", sagte ich erleichtert und senkte den Kopf. "Dann bis morgen."

Ich wandte mich von ihm ab und steuerte den Aufzug an.

"Hey, moment mal", rief er mir hinterher und holte mich daraufhin schnell ein.

Fragend sah ich ihn an.

"Ja?"

"Hat er...es dir gesagt?", fragte er zögerlich.

Ich runzelte die Stirn.

"Mir was gesagt?"

Nakamuras Miene wirkte kurzzeitig etwas beklommen. Dann jedoch gab er ein seltsam verlegenes Lachen von sich.

"Ähm...ich meine nur, dass er morgen Spätschicht hat."

"Nein, hat er nicht. Aber danke für den Hinweis", sagte ich lächelnd, obwohl mich sein Verhalten zugegeben ein wenig irritierte und ich den Eindruck hatte, dass es nicht das war, was er tatsächlich hatte sagen wollen.

"Kein Ding", sagte er großzügig. "Aber sag mal..." Er sah mich plötzlich ungewöhnlich interessiert an. "was genau findest du eigentlich an Chishiya? Ich meine ja, er sieht gut aus, aber sonst ist er ja nicht gerade ein liebreizender Sonnenschein, wenn du weißt, was ich meine...."

Ich gluckste etwas belustigt über seine Formulierung.

"Du hast Recht. Aber er kann unter seiner harten Schale auch ganz anders sein, wenn er will", sagte ich mit einem wehmütigen Blick in die Ferne. "Aber abgesehen davon ist er auch intelligent, witzig und tiefgründig."

"Wow, du bist wirklich total verknallt in diesen Zyniker, was?", entgegnete er amüsiert, während meine Wangen spürbar glühten.

"Sieht wohl so aus..."

"Jedem das seine."

"Also, dann bis morgen."

"Ich hab morgen frei, aber so lange Chishiya hier ist, werden wir uns sicher wieder über den Weg laufen, nehm ich an."

"Vermutlich."

Ich wandte mich von ihm ab und nahm dann den Fahrstuhl ins Erdgeschoss.

Während meines Heimweges grübelte ich noch lange darüber nach, was Chishiya mir angeblich laut Nakamura gesagt haben sollte, denn ich war mir ziemlich sicher, dass seine Antwort mit der Spätschicht nicht das war, was er ursprünglich gemeint hatte. Vielleicht hatte es etwas mit seinen Erinnerungen zu tun. Das wäre zumindest am Naheliegendsten, doch irgendwie bezweifelte ich auch, dass Chishiya jemand war, der so etwas intimes einfach einem Kollegen anvertrauen würde.

Als ich nach Hause kam, maunzte Nanya laut auf und lechzte nach Streicheleinheiten.

"Tut mir Leid. Ich war wirklich länger weg, als ich es geplant hatte."

Ich entschädigte sie mit einem großzügigen Leckerli und fuhr dann mein Laptop und das Zeichentablett hoch. Als alles bereit war, setzte ich mich an den Schreibtisch und öffnete die letzte Seite, an der ich bis gestern Nacht noch gearbeitet hatte nachdem meine Migräne endlich verschwunden war. Es war die Szene auf dem Spielplatz. Die, in der wir unseren ersten Kuss hatten. Es fiel mir relativ leicht diese aus meinem Kopf zu rekonstruieren, weil ich sie schließlich schon einmal gezeichnet hatte. Ich lächelte bei der Erinnerung wie Chishiya mir hinterhältig den Zeichenblock abgeluxt hatte, nur um zu erfahren, was ich gezeichnet hatte. Das alles schien bereits eine Ewigkeit her zu sein. Ich erinnerte mich noch genau, wie ich ihm gegenüber meine Befürchtung geäußert hatte, dass wir uns nach Borderland womöglich nicht mehr kennen könnten und er das nur mit einem sorglosen Lächeln abgetan hatte. Und nun war ich diejenige, die ihn an all das wieder erinnern musste.

Tatsächlich fand ich es auch etwas ungerecht wie selbstverständlich Arisu und Usagi wieder zueinander gefunden hatten und das ohne irgendeine Erinnerung an das, was passiert war, während ich alles menschenmögliche unternahm, um Chishiya mühevoll wieder für mich zu gewinnen. Es frustrierte mich, dass es ausgerechnet mir so schwer gemacht wurde und manchmal bereute ich es, dass ich zwanghaft versucht hatte mich an alles erinnern zu wollen. Womöglich wären Chishiya und ich uns ja trotzdem über den Weg gelaufen und wir hätten uns auch ineinander verliebt, ohne unsere gemeinsame Vorgeschichte zu kennen. Doch für solche Eingeständnisse war es nun ohnehin zu spät. Und immerhin war ich auf einem guten Weg sein Herz wieder für mich zu gewinnen. Ich durfte jetzt nur nicht nachlässig werden und musste genau so weitermachen wie bisher.

An diesem Abend kam ich erstaunlich gut mit dem Webtoon voran, was wohl vor allem daran lag, dass ich noch voller Glückshormone war wegen Chishiyas offenkundiger Annäherung. Er hatte nicht nur bereitwillig mein selbstgemachtes Essen probiert, sondern auch freiwillig meine Nähe gesucht und das sogar mehr als nur einmal. Der Tag hätte für mich kaum besser laufen können. Als ich mich mitten in der Nacht endlich zur Ruhe legte, war ich zum ersten Mal seit langem überglücklich und konnte es kaum erwarten ihn am nächsten Tag wiederzusehen.

Kaum war ich wach und hatte eine Kleinigkeit gegessen, saß ich schonwieder vor dem Grafiktablett mit dem Stift in der Hand. Bis Chishiyas Schicht in der Klinik anfing, blieben mir immerhin noch ein paar Stunden Zeit und die wollte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Nur eine gewisse Katzendame hatte da offensichtlich etwas dagegen. Leichtfüßig sprang Nanya auf den Schreibtisch und platzierte ihren eleganten Körper völlig unbeeindruckt direkt vor meinen Bildschirm.

Ich seufzte.

"Ja, ich weiß, dass ich im Moment kaum Zeit für dich habe und das tut mir auch ehrlich Leid", sagte ich und streichelte beruhigend über ihr langes Fell. "Wenn ich hiermit fertig bin, dann wird alles anders. Versprochen."

Nanya schnurrte wohlig als ich sie hinter den Ohren kraulte und ich hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen sie in den letzten Wochen so vernachlässigt zu haben. Man merkte ihr regelrecht an wie sie meine Aufmerksamkeit suchte, beinahe so wie ich nach Chishiyas Aufmerksamkeit suchte, nur dass ich mich dabei immerhin nicht auf seinem Schreibtisch herumrekelte um sie zu bekommen. Ich gluckste bei dem absurden Gedanken und stellte mir seinen verdutzten Blick vor, wenn er mich dort in derselben Position vorfinden würde wie Nanya, die sich gerade vor meinen Augen auf den Rücken rollte um mir ihren plüschigen Bauch zu zeigen. Vermutlich wäre das mein letzter Verzweiflungsakt, wenn alles andere scheiterte. Vielleicht sollte ich wirklich versuchen meinen weiblichen Charme effektiver einzusetzen und offensiv mit ihm zu flirten. Jetzt, wo er mir gegenüber aufgeschlossener war, wäre das immerhin einen Versuch wert. Ein leises Vibrieren durchbrach meine Gedanken. Ich schielte auf mein Handy und sah Usagis Namen darauf aufleuchten. Ich griff danach und öffnete ihre Nachricht.

𝙷𝚊𝚕𝚕𝚘 𝚃𝚜𝚞𝚔𝚒.
𝚆𝚒𝚎 𝚐𝚎𝚑𝚝'𝚜 𝚍𝚒𝚛 𝚒𝚗𝚣𝚠𝚒𝚜𝚌𝚑𝚎𝚗? 𝙳𝚞 𝚑𝚊𝚜𝚝 𝚕𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝𝚜 𝚟𝚘𝚗 𝚍𝚒𝚛 𝚑ö𝚛𝚎𝚗 𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚊 𝚠𝚘𝚕𝚕𝚝𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚖𝚊𝚕 𝚗𝚊𝚌𝚑𝚏𝚛𝚊𝚐𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚎 𝚎𝚜 𝚋𝚎𝚒 𝚍𝚒𝚛 𝚕ä𝚞𝚏𝚝. 𝙴𝚛𝚒𝚗𝚗𝚎𝚛𝚝 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝙲𝚑𝚒𝚜𝚑𝚒𝚢𝚊 𝚒𝚗𝚣𝚠𝚒𝚜𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚊𝚗 𝚍𝚒𝚌𝚑? 𝚅𝚒𝚎𝚕𝚕𝚎𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚔ö𝚗𝚗𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚞𝚗𝚜 𝚋𝚎𝚒 𝙶𝚎𝚕𝚎𝚐𝚎𝚗𝚑𝚎𝚒𝚝 𝚖𝚊𝚕 𝚝𝚛𝚎𝚏𝚏𝚎𝚗. 𝙴𝚜 𝚐𝚒𝚋𝚝 𝚍𝚊 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜, 𝚠𝚊𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚛 𝚐𝚎𝚛𝚗 𝚎𝚛𝚣ä𝚑𝚕𝚎𝚗 𝚠ü𝚛𝚍𝚎.
𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎 𝙶𝚛üß𝚎, 𝚈𝚞𝚣𝚞𝚑𝚊.

Ich sah für einen Moment nachdenklich auf das Display. Tatsächlich hätte ich mich gern mit Usagi getroffen, aber ich hatte keine Ahnung wie ich das schaffen sollte. Es würde bedeuten, dass ich entweder weniger Zeit für den Webtoon hatte oder für Chishiya. Beides war gerade unvorstellbar für mich und ein bisschen schämte ich mich für meinen Egoismus.

𝙷𝚊𝚕𝚕𝚘 𝚈𝚞𝚣𝚞! (𝙸𝚌𝚑 𝚑𝚘𝚏𝚏𝚎 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚊𝚛𝚏 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚘 𝚗𝚎𝚗𝚗𝚎𝚗).
𝙱𝚎𝚒 𝚖𝚒𝚛 𝚒𝚜𝚝 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚜 𝚒𝚗 𝙾𝚛𝚍𝚗𝚞𝚗𝚐, 𝚊𝚋𝚎𝚛 𝚒𝚌𝚑 𝚑𝚊𝚋𝚎 𝚐𝚎𝚛𝚊𝚍𝚎 𝚒𝚛𝚛𝚎 𝚟𝚒𝚎𝚕 𝚣𝚞 𝚝𝚞𝚗 𝚖𝚒𝚝 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚖 𝚗𝚎𝚞𝚎𝚗 𝙿𝚛𝚘𝚓𝚎𝚔𝚝, 𝚊𝚗 𝚍𝚎𝚖 𝚒𝚌𝚑 𝚊𝚛𝚋𝚎𝚒𝚝𝚎, 𝚍𝚎𝚜𝚑𝚊𝚕𝚋 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚎𝚜 𝚜𝚌𝚑𝚠𝚒𝚎𝚛𝚒𝚐 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚗 𝚃𝚎𝚛𝚖𝚒𝚗 𝚣𝚞 𝚏𝚒𝚗𝚍𝚎𝚗. 𝙸𝚌𝚑 𝚑𝚘𝚏𝚏𝚎 𝚍𝚒𝚛 𝚐𝚎𝚑𝚝'𝚜 𝚜𝚘𝚠𝚎𝚒𝚝 𝚊𝚞𝚌𝚑 𝚐𝚞𝚝. 𝚅𝚒𝚎𝚕𝚕𝚎𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚔ö𝚗𝚗𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚓𝚊 𝚊𝚞𝚌𝚑 𝚝𝚎𝚕𝚎𝚏𝚘𝚗𝚒𝚎𝚛𝚎𝚗?
𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎 𝙶𝚛üß𝚎, 𝚃𝚜𝚞𝚔𝚒

Ich hoffte, dass sie das Angebot mit dem Telefonat als Kompromiss zufrieden stellen würde. Falls nicht, musste ich mir irgendwas anderes einfallen lassen. Als ich es endlich geschafft hatte Nanya davon zu überzeugen sich einen anderen Ort zum Herumfletzen zu suchen, konzentrierte ich mich wieder auf meine Illustrationen und war schon bald wieder vollkommen vertieft in meine Arbeit.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich stöhnte und legte widerwillig den Stift beiseite, um aufzustehen und zur Tür zu humpeln. Etwas neugierig blickte ich durch den Türspion und erkannte, dass es Hayato war, der vor meiner Wohnungstür stand.

Der hatte mir gerade noch gefehlt.

Er klopfte drängend gegen die Tür.

"Tsuki? Bist du da?"

Ich blickte kurz wehmütig zu meinem Grafiktablett und dann wieder zurück zur Tür. Mir blieb aber auch wirklich gar nichts erspart.

Zögerlich öffnete ich die Tür einen Spalt. Hayato wirkte erleichtert.

"Du bist also doch da!"

Ich lächelte krampfhaft.

"Ja, bin ich. Was gibt's denn?", fragte ich und lehnte mich gegen den Türrahmen.

"Kann ich...vielleicht kurz reinkommen?"

"Also ich...hab nicht aufgeräumt", entgegnete ich ausweichend.

"Das macht mir nichts aus. Ich will nur kurz mit dir reden."

Aber mir macht es etwas aus. Merkte er nicht an meinem entnervten Blick, meinen verschränkten Armen und dem unterdrückten Augenrollen, dass ich jetzt absolut keine Lust auf ein Gespräch mit ihm hatte? Chishiya hätte es mit Sicherheit bemerkt.

"Meinetwegen", sagte ich missmutig und ging zur Seite um ihn reinzulassen.
Etwas unschlüssig sah er sich in der kleinen Wohnung um.

"Hast du meine Karte und die Blumen bekommen?", fragte er deutlich angespannt.

"Ja, hab ich", sagte ich knapp.

"Hör zu, was dir da passiert ist, ist schrecklich. Es tut mir wirklich sehr Leid. Ich wusste ja nicht, dass so etwas geschehen würde, als wir uns verabredet haben."

"Hättest du eher abgesagt, wenn du es gewusst hättest?", knurrte ich.

"Weißt du, kurz vor unserem Treffen, da rief mich mein Vater ganz aufgelöst an, um mir zu sagen, dass meine Mutter einen Schlaganfall hatte. Ich bin natürlich sofort zu ihnen hingefahren und habe demzufolge nicht mehr daran gedacht rechtzeitig abzusagen. Entschuldige, Tsuki."

Er machte eine tiefe Verbeugung vor mir und plötzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen.

"Das... tut mir ehrlich Leid", sagte ich aufrichtig. "Wie geht es deiner Mutter denn jetzt?"

"Sie hat es besser verkraftet, als erwartet. Aber es stehen noch ein paar neurologische Tests aus. Ich hätte mich schon eher bei dir gemeldet, aber ich wollte mich auch nicht aufdrängen. Ich dachte mir, dass du bestimmt wütend auf mich sein würdest."

"Ich bin nicht wütend", sagte ich ruhig. "Was passiert ist, ist nicht deine Schuld."

"Danke, Tsuki. Es bedeutet mir viel, dass du das sagst."

Ich nickte verständnisvoll, hoffte jedoch trotzdem, dass er schnell wieder verschwinden würde. Es war schon kurz vor 13 Uhr und so langsam müsste ich mich auf den Weg zur Klinik machen, wenn ich noch rechtzeitig da sein wollte.
Hayato legte plötzlich etwas angespannt die Hand in seinen Nacken und mied auffällig meinen Blick.

"Also ich bin auch hergekommen, weil ich dich heute Abend als Entschädigung zum Essen einladen wollte. Ich habe oft an dich denken müssen, nach allem was passiert ist und ich fände es schön, wenn wir es nochmal miteinander versuchen könnten."

Er sah mit erwartungsvoller Miene zu mir auf, während ich fieberhaft überlegte wie ich aus dieser Sache wieder rauskam. Vielleicht war es am Besten einfach ehrlich zu sein.

"Also, das ist wirklich nett von dir, Hayato, aber... ich denke, dass wir beide womöglich nicht so gut zueinander passen", sagte ich langsam, meine Worte mit Bedacht wählend. Eine innere Stimme in mir protestierte jedoch sofort. Das war nicht die ganze Wahrheit, Tsuki.

Hayato sah mich verständnislos an und legte dabei die Stirn in Falten.

"Du bist also doch noch sauer wegen der Sache", schlussfolgerte er mit einem tiefen Seufzer.

"Nein, nein ", sagte ich schnell. "Das hat damit nichts zu tun. Ich schwöre."

"Aber ich dachte wir wären auf einer Wellenlänge. Das hast du selbst gesagt."

"Nun, um ehrlich zu sein..." Ich presste die Lippen etwas schuldbewusst aufeinander und fixierte den Boden. "ich habe vor kurzem jemand anderen kennenlernt."

Seine Miene wirkte erstaunt und enttäuscht zugleich.

"Oh", sagte er. "Aber warst du nicht die ganze Zeit krankgeschrieben?"

"Nun er war wie ich Opfer des Shibuya Unglücks und wir haben uns daraufhin in der Klinik kennengelernt...", log ich. "ich mag ihn wirklich sehr, weißt du."

"Verstehe... so ein Ereignis verbindet wohl", sagte er mit bitterem Unterton.

"Es tut mir Leid."

Tatsächlich tat es mir nicht Leid. Ich hatte ihn zwar schon immer nett gefunden und wir kamen gut miteinander aus, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was ich für Chishiya empfand. Und ich war mir ziemlich sicher, dass Hayato eine andere Frau finden würde, die besser zu ihm passte als ich.

"Schon gut", sagte er irgendwann. "Wie könnte ich dich für deine Ehrlichkeit verurteilen? Vielleicht ist es ohnehin besser so, da wir ja Kollegen sind..."

"Ja, vielleicht", sagte ich und starrte weiter betreten zu Boden. "Also ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe gleich noch einen wichtigen Arzttermin."

Was nichtmal gelogen war. Ich traf ja immerhin einen Arzt.

"Wann ist der genau? Soll ich dich vielleicht hinfahren?", fragte er unsicher.

Ich war zugegeben überrascht über das nette Angebot. Immerhin hatte ich ihm gerade eine Abfuhr erteilt.

"Danke, aber das ist wirklich nicht nötig", winkte ich lächelnd ab.

"Ich würde es gern tun. Das bin ich dir schuldig nach allem."

"Du bist mir gar nichts schuldig, Hayato. Wirklich nicht."

"Bitte lass mich dir helfen. Nur als Kollege, okay?", drängte er weiter.

Ich überlegte kurz. Es würde mir tatsächlich helfen, wenn er mich zu der Klinik fahren würde, wo Chishiya arbeitete. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war man bis dahin fast eine Stunde unterwegs. Vermutlich würde es Hayato nicht einmal auffallen, dass ich keinen Arzttermin hatte, schließlich gab es dort abgesehen von der Kinderchirugie auch andere medizinische Abteilungen. Wenn er also unbedingt so scharf darauf war mir zu helfen, wer wäre ich seine Hilfe abzulehnen?

Meine Lippen verzogen sich nach kurzem Zögern zu einem Lächeln.

"Na gut, wenn du darauf bestehst. Ich muss nur noch fix meine Haare machen, wenn es dich nicht stört. Du kannst so lange Nanya bespaßen", sagte ich und machte mich auf den Weg ins Badezimmer.

"Würd ich gern, aber ich hab leider eine Katzenallergie", rief er mir hinterher.

Ein weiterer Grund, warum das mit uns nicht funktioniert hätte.

Als ob ich Nanya wegen eines Mannes rausschmeißen würde. Soweit kommt's noch. Ich konnte nur hoffen, dass Chishiya nicht allergisch gegen Katzen war, sonst würde ich mich zwischen einen von den beiden entscheiden müssen. Und das war definitiv die Art von Entscheidungen, die ich nicht treffen wollte.

Als ich etwas Make-Up aufgelegt hatte und meine Locken gebändigt waren, kam ich wieder aus dem Bad heraus. Hayato hatte sich gerade interessiert über mein Grafiktablett gebeugt. Verdammt.

"Ich bin soweit", sagte ich schnell, um ihn von dem Bildschirm abzulenken. Doch er konnte seinen Blick offensichtlich nicht davon losreißen.

"An was arbeitest du da?", fragte er neugierig. "Bist du das?"

Er deutete auf die Comic-Version von mir.

"Ähm ja... ich arbeite an einem Webtoon. Ich hatte da so eine fixe Idee" murmelte ich peinlich berührt und war froh, dass ich immerhin gerade keine Seite offen hatte auf der Chishiya zu sehen war.

"Wow, ich wusste zwar, dass du zeichnest, aber dass du so talentiert bist. Worum geht es in dem Webtoon?"

"Das...bleibt noch geheim."

"Schade. Sieht jedenfalls gut aus."

"Danke", sagte ich verlegen und schaltete dann rasch den Laptop und das Zeichentablett aus.

Anschließend gingen wir hinunter zu Hayatos Auto, wo er die Adresse der Klinik in sein Navi eintippte.

"Schon seltsam, dass sie dich in einen anderen Stadtteil schicken um dein Bein röntgen zu lassen. Hier gibt es doch auch eine Klinik ganz in der Nähe."

"Ähm tja...ich weiß auch nicht, was die sich dabei gedacht haben", murmelte ich und kicherte leise.

"Mit deinem gebrochenen Bein ist das schon fast ein bisschen dreist, findest du nicht?"

"Ach, naja, ich habe ja im Moment Zeit. So komme ich wenigstens mal raus."

Ich atmete etwas erleichtert auf, als er endlich aufhörte mit dem Thema und hoffe er hatte mir die Notlüge irgendwie abgekauft. Ein bisschen hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, weil es sich so anfühlte als würde ich ihn für meine Zwecke benutzen, aber er hatte ja nicht locker lassen wollen und ich wollte auch nicht unhöflich erscheinen indem ich sein freundliches Angebot ausschlug.

"Also dieser Mann, den du kennengelernt hast. Seid ihr zusammen?", fragte er mich während der Fahrt und wirkte dabei sichtlich nervös.

Ich sah ihn nachdenklich an. Versuchte er nur höflichen Smalltalk zu machen oder hatte er immer noch die Hoffnung, dass aus uns etwas werden könnte?

"Nein, noch nicht. Wir sind noch in der Dating-Phase", sagte ich und fühlte mich mit jeder Lüge schlechter. Aber ich konnte ihm wohl kaum die ganze Wahrheit erzählen.

"Verstehe. Und was macht er so beruflich?", fragte er beiläufig.

Natürlich musste er von allen Fragen ausgerechnet diese stellen.

"Er ist...Student. Medizinstudent", fügte ich hinzu, weil ich mir sicher war, dass das seine nächste Frage wäre.

"Wirklich? Meine Nichte studiert auch Medizin. An welche Uni geht er?"

"Äh... hab den Namen vergessen. Ich war bisher auch noch nicht dort. Er absolviert gerade den praktischen Teil."

Tatsächlich hatte ich keine Ahnung an welcher Fakultät Chishiya sein Studium absolvierte. Vermutlich sollte ich das wissen.

Hayato sah etwas überrascht zu mir hinüber.

"Warte mal...fahre ich dich deshalb zum Sakurazaka-Krankenhaus? Arbeitet er dort?"

Ich lachte verlegen. Mir hätte eigentlich klar sein müssen, dass er eins und eins zusammenzählen konnte.

"Also ja. Aber ich habe wirklich einen Termin zum Röntgen dort vereinbart", versicherte ich ihm, auch wenn es nicht stimmte.

Hayato schüttelte ungläubig den Kopf, schien jedoch nicht sauer zu sein. Er wirkte vielmehr etwas niedergeschlagen und für einen Augenblick hatte ich tatsächlich etwas Mitleid mit ihm, weil er sich offensichtlich wirklich noch Hoffnungen gemacht hatte.

"Tut mir Leid. Ich wollte dir das nicht unbedingt sagen, um dich nicht zu verletzen. Aber du wolltest mich ja unbedingt dahin fahren."

"Schon gut. Ich mache dir keinen Vorwurf. Ich habe meine Chance bei dir wohl einfach verpasst."

"Ich bin mir sicher du wirst auch bald jemanden finden, Hayato. Aber es wäre auch nicht fair von mir, wenn ich weiterhin so tue als hätte ich Interesse, obwohl meine Gedanken bei jemand anderem sind. Das verstehst du hoffentlich."

"Ich weiß. Trotzdem hatte ich geglaubt, das mit uns hätte funktionieren können", sagte er und nahm jetzt die Einfahrt zum Hauptgebäude der Klinik.

"Du bist ein guter Freund und ein toller Kollege. Daran ändert sich nichts", versicherte ich ihm.

"Ich wünschte nur ich könnte dich auch so sehen." Ich senkte reumütig den Blick und starrte dann auf meine Hände, ohne zu wissen, was ich darauf erwidern sollte. Er hatte also demzufolge mehr als nur freundschaftliche Gefühle für mich. Das hatte ich ehrlichgesagt nicht erwartet.

Er parkte den Wagen im Parkhaus ab und stellte den Motor aus.

"Da wären wir."

Ich nickte zögerlich und löste dann den Gurt.

"Ich danke dir, Hayato", sagte ich höflich und öffnete die Autotür.

"Warte", rief er hastig und lief dann um das Auto herum um mir zu helfen mich von dem Sitz hochzuziehen.

"Dankeschön", wiederholte ich und senkte dabei beschämt den Kopf.

"Also... dann sehen wir uns spätestens in der Schule wieder", sagte er deutlich angespannt.

"Sieht wohl danach aus", sagte ich und lächelte verkrampft.

Doch dann wurde mein Blick auf etwas hinter Hayato gelenkt. Nur zwei Parkreihen weiter wurde eine Autotür zugeknallt und kurz darauf sah ich einen hellblonden Haarschopf zwischen den Autos durchschimmern.

Mein Herz machte einen heftigen Satz. Chishiya hatte eine Umhängetasche geschultert und die Hände in seinen Hosentaschen vergraben. Offensichtlich war er gerade gleichzeitig mit uns hier angekommen. Hayato folgte skeptisch meiner Blickrichtung, während Chishiyas Blick kaum eine Millisekunde an mir hängen blieb. Er musterte Hayato neben mir nur kurz geringschätzig und ging dann an uns vorbei ohne irgendeine erkennbare Reaktion zu zeigen.

"Ich muss jetzt los", sagte ich panisch.

"Ähm okay", gab Hayato etwas irritiert zurück. "Bis bald."

Ich wartete nicht erst so lange bis er weg war, sondern eilte blindlings Chishiya hinterher in der Hoffnung ihn noch einholen zu können.

"Chishiya!", rief ich etwas außer Atem, doch er hielt nicht an, sondern tat stattdessen so als hätte er mich nicht gehört. "Bleib doch bitte kurz stehen!"

Er drehte sich seufzend zu mir um.

"Ich muss jetzt zum Dienst und habe keine Zeit um Konversation zu betreiben."

Seine Stimme klang dabei vollkommen ruhig und trotzdem gab er mir das Gefühl, dass ich ihn irgendwie verärgert hatte.

"Du hast nicht einmal Hallo gesagt", entgegnete ich etwas vorwurfsvoll.

"Hallo", entgegnete er fast abfällig. "Zufrieden?"

Ich schob schmollend meine Unterlippe vor.

"Jetzt sei doch nicht so."

"Achso, wie denn?"

"Offensichtlich angepisst."

"Es geht mir blendend, Izumi, abgesehen von der Tatsache, dass du mich gerade mit Nichtigkeiten aufhältst."

Er sah mich beinahe strafend an und mit jeder Sekunde, die verging, verstärkte sich mein Eindruck, dass er womöglich eifersüchtig sein könnte.

"Falls es wegen Hayato ist. Er ist ein Kollege von mir und hat mir unbedingt einen Gefallen tun wollen, indem er mich hierher bringt. Aber ich habe absolut kein Interesse an ihm. Wir sind nur Freunde. Das schwöre ich."

Chishiyas Miene war vollkommen reglos.

"Warum denkst du es würde mich interessieren mit welchen Männern du dich gerade vernügst?", sagte er kalt.

Für einen Moment war ich so perplex von seinen verletztenden Worten, dass ich unfähig war darauf zu antworten. Er wandte sich von mir ab und diesmal versuchte ich gar nicht erst ihm hinterher zugehen. Stattdessen ließ ich den Kopf hängen und machte mich niedergeschmettert auf den Weg zu der Bank, die ich immer beanspruchte.

Gestern noch dachte ich wir wären auf einem guten Weg uns näher zu kommen und heute? Was war nur sein Problem? Eigentlich konnte es nur an Hayato liegen. Bei dem Gedanken kribbelte es in meinem Bauch und ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. Wäre Eifersucht tatsächlich der Auslöser für seine miese Laune, dann war ich mehr als gewillt ihm das zu verzeihen, weil das immerhin bedeutete, dass ich ihm wichtig war. Ich hoffte nur er würde schnell einsehen, dass es keinen Grund gab auf Hayato oder sonst irgendjemanden eifersüchtig zu sein.

Als ich Chishiya dann nach einer Weile wiedersah, trug er wieder seinen weißen Doktorkittel und hatte wie üblich sein weißblondes Haar im Nacken zusammengebunden. Obwohl ich ihn inzwischen fast täglich in seiner Arbeitskleidung sag, kam ich über diesen Anblick noch immer nicht hinweg. Das Bild auf seinem Ausweis wurde ihm nicht gerecht.

Ich sah ihn erwartungsvoll an, als er auf mich zukam, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass er vollkommen unbeeindruckt an mir vorbeilief ohne auch nur den Hauch einer Reaktion zu zeigen.

"Hey, hör auf mich zu ignorieren!", beschwerte ich mich trotzig.

Chishiya drehte sich zu meiner Überraschung um und musterte mich mit neutraler Miene.

"Ich ignoriere dich nicht. Ich habe nur zu tun."

"Ich bin durchaus in der Lage zu erkennen, dass du offensichtlich nicht mit mir reden willst. Ich weiß zwar nicht, was ich dir getan habe, Chishiya, aber es tut weh, wenn du mich so behandelst", sagte ich mit gekränktem Gesichtsausdruck. "Es wäre doch wenigstens fair, wenn du mir sagst, was genau dein Problem ist."

Eine Weile lang sahen wir uns nur schweigend an.

Plötzlich ließ er seinen Blick zur Seite schweifen und wirkte dabei beinahe unangenehm berührt.

"Es liegt an mir. Sowas hier...liegt mir einfach nicht sonderlich."

Für einen Moment fühlte ich mich wie in die Vergangenheit zurückversetzt und starrte ihn nur sprachlos an. Im nächsten Augenblick kicherte ich haltlos.

Chishiya zog etwas verwirrt die Augenbrauen zusammen.

"Entschuldige", gluckste ich leise. "Ich finde es nur süß, wenn du eifersüchtig bist. Naja im Nachhinein betrachtet jedenfalls."

Er hob erstaunt die Augenbraue.

"Süß also, ja?", gab er etwas bitter zurück als hätte ich ihn persönlich beleidigt. "Dabei habe ich extra versucht souverän zu wirken."

Ich grinste belustigt über seine gespielte Empörung.

"Keine Sorge. Du bist souverän. Aber eben auch süß."

"Klingt ziemlich paradox", sagte er, während sich ein fast unmerkliches Lächeln auf seine Lippen stahl.

"Du machst eben das Unmögliche möglich."

"Tut mir Leid, aber ich muss jetzt wirklich weitermachen."

Ich nickte lächelnd.

"Kein Problem."

Chishiya rührte sich jedoch nicht von der Stelle, also sah ich ihn nur mit fragender Miene an.

"Wenn alles gut läuft heute, könnte ich gegen 18 Uhr eine längere Pause einlegen", sagte er ohne mich dabei anzusehen.

"Okay", entgegnete ich nur und hoffe er würde weiterreden.

"Ich gehe dann normalerweise runter in die Kantine um mir was zum Abendessen zu holen."

"Verstehe", sagte ich nur und versuchte mühevoll ein siegessicheres Grinsen zu unterdrücken, auch wenn es schwer war.

"Falls du mitkommen willst, hätte ich nichts dagegen."

Ich strahlte ihn glücklich an.

"Jetzt fühle ich mich wirklich geehrt", zog ich ihn etwas auf und konnte mein amüsiertes Grinsen nicht mehr länger zurückhalten.

Er nickte nur knapp und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem winzigen Lächeln.

"Ich hole dich später hier ab, wenn ich soweit bin."

Mein Herz raste vor Aufregung.

"Ich kann's kaum erwarten."

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