
🌙Night 4🌙
●°•○Jungkook○•°●
~Nein...ich möchte das nicht. Bitte hilf mir doch jemand...~
Diese leise, dunkle und zugleich kristallklare Stimme hinterließ einen Schauer, direkt auf meinem ganzen Körper und ließ mich erzittern. Meine vier starken Läufe setzten sich wie magisch angezogen in Bewegung. In eine ganz spezielle Richtung. In meinem inneren herrschte geradezu ein Konflikt. Mein Kopf versuchte vernünftig zu sein und sagte mir, ich solle doch gemeinsam mit dem Rudel dorthin gehen. Mein Herz jedoch sagte etwas ganz Anderes. Es bettelte geradezu darum direkt in die Richtung dieser verzweifelten Stimme zu gehen - ihr zu helfen. Bei dem Gedanken zog sich ein Kribbeln durch meine Brust und mir wurde klar, dass ich diesmal wirklich auf mein Herz hören sollte und nicht wie sonst auf die Vernunft. Und deswegen stoppte ich meine Bewegung auch nicht, sondern verschnellerte mein Laufen.
Während meine Läufe und mein Herz mich durch den dichten Wald führten, konnte man genau spüren dass diese Nacht wohl alles Andere als normal war. Ja, die Ruhe vor dem Sturm. Denn es war nichts zu hören. Man hörte keine Eule, die auf ihrem nächtlichen Raubzug ist geschweige denn das Atmen oder die Regung eines ruhenden Tieres. Und auch wenn es wohl mit eine der kältesten Nächte des Jahres war, so war es ungewöhnlich. Es war als würdes jedes hier lebende Lebenwesen die Luft anhalten, aus Angst davor dass ihnen etwas schreckliches passiert oder eine höhere Macht sie daran hindern würde. Ihr Respekt zollen wollten.
Meinen Gedanken so nach hängend bemerkte ich gar nicht wie weit ich eigentlich schon gelaufen war. Erst ein knackender Ast irgendwo vor mir riss mich aus meinen Gedanken. Meine Muskeln spannten sich dabei direkt an, mein Körper nahm eine schleichende Haltung ein und die Ohren waren für jedes noch so leise Geräusch hochgestellt. Mit leichten und leisen Schritten bewegte ich mich in geduckter Haltung fort und ließ dabei meinen Blick über jede noch so uninteressante Stelle schweifen. Dabei bemerkte ich wo ich mich genau befand. Die zentrale Mitte dieses Waldes. Denn einige Meter vor mir ragte der wohl größte Baum dieser Gegend, der Bergmammutbaum in die Höhe. Oder wie er für uns Wolfheart bekannt war, 'der Gefährtenbaum'. Es war Tradition, dass an einem solchen Baum das ewige Band zwischen Gefährten oder eben auch Mates geschlossen wird. Sonst allerding hielt man immer genug Abstand. Es sollte ein besonderer Ort bleiben. Um so verwunderter war ich, dass mich meine Läufe hierhin geführt haben. Was sollte ich hier? Mein Blick blieb noch einige Sekunden an dem Baum haften, bevor ich ihn abwenden wollte. In dem Moment jedoch erfolgte ein erneutes Knacksen, gefolgt von einem leisen Jauler. Sofort schnellte mein Blick zu dem Geräusch. Erst erkannte ich wieder nichts, wenige Sekunden später jedoch trat hinter unserem magischen Baum etwas schneeweißes Großes hervor. Meine Wolfsaugen weiteten sich als die gesamte Gestalt hervorgetreten war.Direkt neben dem Gefährtenbaum stand ein schneeweißer, großer Wolf. Sein Fell könnte weißer nicht sein, es lag geschmeidig an seinem Körper, die kräftigen Vorder- und Hinterläufe sowie die Pranken ließen ihn majestätisch wirken und seine Rute lag elegant und mit langem Fell seinen Körper herunter.
Ich konnte meinen Blick wahrlich nicht abwenden. Ich schien geradezu verzaubert. Erst als er sich erneut bewegte, zum Gehen ansetzen wollte, schüttelte ich leicht meinen Kopf und war wieder richtig bei Sinnen. Doch weit kam mein Gegenüber nicht. Kaum hatte er zum Laufen angesetzt, verzog sich sein Gesicht schmerzhaft, ein erneuter Schmerzenslaut durchbrach die Stille und er fiel auf den kahlen und frostigen Untergrund. Der Anblick tat selbst mir weh. Und ich wusste nicht wieso, aber meine vorsichtige Körperhaltung ließ nach und eine Ruhe setzte ein. Eigentlich war ich jedem Fremden gegeüber extrem vorsichtig und hielt großen Sicherheitsabstand. Doch aus irgendeinem Grund, sagte mir mein Herz dass von meinem Gegenüber keine Gefahr ausgeht. Genau deswegen ging ich mit leichten und ruhigen Schritten auf diese weiße Gestalt zu. Er schien in Gedanken komplett woanders, denn kurz bevor ich bei ihm ankam und vor ihm stehen blieb, bemerkte er mich überhaupt nicht und blickte immerzu gen Boden.
~Hey, alles ok?~ Wir Wolfheart sprachen in Gedanken miteinander. Das war eine, von vielen Fähigkeiten die uns geschenkt wurden.
Der weiße Wolfskopf hebte sich erschrocken und in genau diesem Moment trafen unsere Blicke aufeinander. Sein zweifarbiges Augenpaar blickte in mein schon fast Weißes. Und zu dem Zeitpunkt passierte etwas in mir. Ein starkes Kribbeln, was ich so noch nie vorher gespürt hatte, durchlief meinen gesamten Körper und hinterließ eine Wärme wie ich sie nicht kannte. Meine Augen wurden größer bei dem Gefühl, als sich die gesamte Wärme an einem Punkt versammelte - um mein Herz. Mein Tattoo an der linken Schulter, war in Wolfsgestalt zwar nicht zu sehen, jedoch spürte ich dass auch dieses reagierte. In meinen Gedanken manifestierte sich ein bestimmtes Wort....Gefährte. Dieser Wolf direkt vor meinen Augen war mein Gefährte. Mein Seelenverwandter oder auch Mate genannt. Er war diese eine Person, die es nur einmal in meinem Leben gab. Die Person, die für einen selbst wichtiger ist als das gesamte Rudel.
Die Wärme in mir ebbte ab und die Starre die sich ergab, ließ nach. Mein Gegenüber starrte mich nur aus großen verunsicherte Augen an. Bis sein Wimmern die Stille durchbrach. ~Bitte...Bitte tu mir nichts. Ich...ich hab doch gar nichts gemacht. Wirklich...~ Seine tiefe kristallklare Stimme hinterließ einen Schauer inmitten meines Körper. Ich erkannte diese Stimme. Diese ängstliche brüchige Stimme. Sie hatte vorhin um Hilfe gerufen. Ich blickte ihm noch immer in die Augen. Sie strahlten Unsicherheit, Angst, Überforderung und Erschöpfung aus. Sein Blick wurde glasig. Mein Instinkt schaltete sich sofort ein und wollte diesen verunsicherten Wolf beschützen. Ihm zeigen dass er keine Angst haben braucht. ~Hey Kleiner, es ist alles gu-~ Meine Worte wurden unterbrochen als ich ein Knurren nicht weit entfernt wahrnahm und mich direkt umblickte. Nicht weit entfernt standen uns zwei bräunliche ebenfalls große Wölfe gegenüber. Der eine eher kräftig gebaut, starrte uns mit seinen hellen braunen Augen streng an, während der Andere eher eine zierliche Gestalt aufwieß und neugierig sein blaues Augenpaar über uns schweifen ließ. Das Knurren ging vom Ersten aus, er zog seine Lefzen gefährlich weit nach oben und ging in Angriffshaltung als er den weißen Wolf neben mir erblickte. Genau dieser legte während dessen ängstlich seinen Kopf auf seine Pfoten und schloss die Augen, so als würde er nur darauf warten, dass der Angriff schnell vorbei ist. Sein Körper bebte nur so vor Angst.
Wie auf ein Zeichen lief der robust gebaute Wolf mit Blick auf das kauernde Etwas zu, bereit ihn anzugreifen. Hätte ich nicht gewaltig etwas dagegen. Denn kaum kam er in einen gewissen Nahraum stellte ich mich beschützerisch über meinen erst gefundenen Gefährten, zog ebenfalls die Lefzen hoch und legte meine Rute aggressiv an. Das brachte meinen Gegenüber anscheinend aus dem Konzept, denn er blieb direkt stehen, verlor seine Haltung allerdings nicht und blickte leicht verwirrt. ~Jungkook! Was soll das? Wir haben uns Sorgen gemacht, weil du nicht zurück gekommen bist. Und kaum finden wir dich, stehst du da mit einem wildfremden Wolf und beschützt ihn auch noch?! Du stellst dich 'mir' entgegen?!~ Eigentlich sollte ich mich schlecht fühlen. Dieser Wolf der mir gegenüberstand und mit so viel Härte in der Stimme sprach, war Namjoon. Er war der Alpha meines angehörigen Rudels. Meiner Familie. Von Natur aus würde man es nicht wagen auch nur ein kleines Wörtchen gegen den eigenen Alpha zu sagen. geschweige denn sich ihm entgegen stellen. Naja, wie gesagt...normalerweise. Das hier war was ganz Anderes. ~Namjoon, beruhige dich. Lass ihn doch erstmal reden. Er wird seine Gründe haben und du bist doch sonst nicht so gereizt. Halte dich in Zaum.~ Hinter Namjoon tauchte nun der etwas zierlichere Wolf auf und blickte warm zu uns. Darf ich vorstellen? Seokjin oder auch Jin genannt. Er ist Namjoons Stellvertreter und naja...sein Gefährte. Er hat einen sehr positiven Einfluss auf unseren Alpha, wie auch jetzt. Denn Namjoons 's Gesichtszüge schienen sich zu entspannen. ~Nun? Was hast du zu sagen Jungkook?~ Auch ich entspannte mich nun sichtbar, blieb jedoch weiterhin über meinem Mate stehen. ~Ihm wird nicht's getan. Wer ihm auch nur zu nahe kommt, lernt mich kennen! Er ist mein Gefährte und da stelle ich mich selbst gegen euch wenn es sein muss!~ Ich klang wahrscheinlich aggressiver als ich wollte. Jedoch war das etwas, was man nicht wirklich kontrollieren konnte. Es war ein automatischer Reflex, der sich bei einem Gefährten zeigte.
Nun nahm die vorsichtige Haltung des Alphas vollkommen ab und er blickte nur verwirrter denn je zwischen dem weißen Wolf und mir hin und her. Jin hingegen kicherte bei meiner Reaktion nur leicht und hatte einen amüsierten Blick aufgelegt. ~Bitte was? Dein Gefährte? Hier?~ Japp, Namjoon war überfordert. Aber er hatte irgendwie Recht. Das man hier einem Wolfheart alleine begegnet ist inzwischen so gut wie unmöglich aufgrund der aktuellen Lage. Und doch war es passiert. ~Es ist wahr. Ich habe es gespürt als wir uns in die Augen geblickt haben.~
Eine Weile herrschte Stille. Niemand wusste so recht was man sagen sollte. Und dennoch wurde die Stille irgendwann unterbrochen, als unter mir ein Schluchzen ertönte. ~Das ist doch alles nicht wahr. Ich glaube ich werde verrückt. Ich...ich kann nicht mehr!...~
《🌌•°🌕°•🌙🌙•°🌕°•🌌》
Und hier haben wir Kapitel 4. :3
Ach ja, wenn ich Taetae so leiden sehe, tut es mir im Herzen weh q.q
Aber die Beiden sind endlich aufeinander getroffen. Wurde doch auch mal Zeit, oder? ;)
Das Bild oben zeigt übrigens das Symbol für den "Seelenverwandten". Es wird in der Story immer mal wieder zur Rede kommen :3
Und hier einmal als Verbildlichung, wie Kookie über unserem lieben Taetae steht. :3 Ich liebe Wolf Fluff.
Euch einen schönen Abend♡
Eure Sleepy :3
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