⋌-ᴛᴇɴ: 𝙳𝚎𝚊𝚍 𝙸𝚗𝚜𝚒𝚍𝚎-⋋
-𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐-
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-𝚆𝚊𝚛𝚗𝚒𝚗𝚐: 𝚅𝚒𝚘𝚕𝚎𝚗𝚌𝚎; 𝙷𝚘𝚖𝚒𝚌𝚒𝚍𝚎; 𝙳𝚎𝚊𝚝𝚑-
Der Schock und die Realisation, die mit jeder Sekunde in seine Augen tritt ist nicht zu übersehen. Seine Augen weiten sich noch mehr. Beginnen zu glänzen und sich leicht rot und angeschwollen zu verfärben. Tränen schießen in seine Augen. Seine Lippen beginnen unkontrolliert zu beben. Das Blut, was ihm dabei beständig über die Lippen rinnt, scheint ihm dabei nicht ansatzweise zu stören. Genauso wenig wie die Stichwunde, die ich ihm verpasst hatte.
Er scheint viel mehr damit beschäftigt zu sein, in Schock und Unglauben zu versumpfen.
,,N..n-ne..-in...S-s..ie".
Ich starre ihm wutentbrannt in seine Augen, die unkontrolliert und ziellos an mir vorbei blicken. Er scheint mich einfach völlig zu ignorieren, mich auszublenden. Als wäre ich einfach nicht mehr vorhanden, nebensächlich, unbedeutend in seiner Lage...dabei bin ich doch gerade eben derjenige, auf den er achten sollte!
Denn er anstarren sollte, während er aus Angst zittert!
,, 'Nein. Nein. Nein. NEIN!' Ihr und euer dämliches Rumgejammer. Es ist doch immer wieder das Selbe. Immer wieder dieses dämliche Verhalten! IHR KOTZT MICH SO DERMAẞEN DAMIT AN! ALLE! WAS BRINGT EUCH DIESES SCHEISS RUMGEJAMMER?! NICHTS! REIN GAR NICHTS! EUER SCHEISS 'NEIN NEIN NEIN' KÖNNT IHR EUCH ALLESAMT SONST WO HIN SCHIEBEN! DENKT IHR, ICH HAB SO SCHWÄCHLICH RUMGEHEULT, ALS IHR MEINE MUTTER UNGEBRACHT HABT?! DENKT IHR, DIESES GETUE ÄNDERT WAS AN EURER LAGE? DIESER SCHEISS MACHT NICHTS. ES BRINGT REIN GAR NICHTS. SIE WIRD DADURCH NIE ZURÜCK KOMMEN UND VON DEN TOTEN WIEDER AUF ERSTEHEN, GENAUSO WENIG WIE DU MICH DAMIT ERWEICHT KRIEGST! DIE EINZIGE WIRKUNG IST, DASS ICH GENERVT BIN! VERDAMMT GENERVT BIN VON DEINEM SCHEISS GEJAMMER DU LAPPEN! DU BIST EIN SCHEISS MANN! REIẞ DICH GEFÄLLIGST ZUSAMMEN UND MACH LIEBER, WAS ICH DIR SAGE, BEVOR DU MIR NOCH MEHR AUF DEN SACK GEHST!".
Meine Stimme schallt laut durch das Apartment. Geladen vor Zorn und Wut. Trotz allem scheint es diesen Bastard vor mir nicht zu jucken. Nicht ansatzweise. Er start lieber weiterhin an mir vorbei, ignoriert mich förmlich, zittert dabei unkontrolliert und unter Schock aus Panik und Angst. Aber eben nicht Panik durch mich. Sondern vielmehr Angst vor der Wahrheit, die im drübigen Raum hängt.
Ich merke, wie sich auf einmal eine Hand auf meine Schulter legt, die ich jedoch augenblicklich wieder wegschlage und dann ignoriere.
Der Fakt lässt mich vielmehr derartig wütend und einsichtig werden, dass ich ihn am Hals mit mir zerre, ihn hinter mir herschleife, während er röchelnd um sich schlägt und ich ihn schließlich mit voller Wucht auf den Boden im Lesezimmer knalle. Er kommt dumpf auf, klatscht wie ein Sack Reis auf dem Boden auf, während ich mein rechtes Knie ihm in den Rücken ramme und ihn auf den Boden pinne. Ich kralle mich schließlich in seinen Haarschopf und reiße seinen Schädel nach oben in die Luft und gewähre ihm einen erstklassigen Blick auf seine Verlobte.
,,Siehst du das! Siehst du sie?! Deine Verlobte. Deine Geliebte JEEVAN?! Siehst du was mit ihr ist? Wie grau und leblos sie ist. Die unnatürliche Blässe, die getrockneten Tränen. Die unnatürliche Haltung, die Spannungslosigkeit. Das war ich. Ich habe sie umgebracht. Ihr das Genick gebrochen. Ich hatte sie in den Händen, als sie leblos zur Seite kippte. Ich habe sie umgebracht. Mit diesen Händen, habe ich ihr Leben beendet!".
,,...weil sie es selbst nicht konnte!", ertönt es auf einmal hinter mir, weshalb ich augenblicklich meinen Kopf nach hinten reiße und ihn wutentbrannt anstarre, als er den Sinn meines Satzes völlig verändert. Bevor ich auch noch etwas bissiger ihm entgegen schreien kann und ihn angehen, dass er sich erlaubt hat, mich derartig zu 'korrigieren', legt er auf einmal seine Hand an meine Kehle und presst mir die Luft ab, sodass ich röchelnd und nach Luft schnappen meine Augen weite.
Ich habe keine Chance mehr noch zu antworten. Ich kralle stattdessen röchelnd meine Hand schmerzhafter in den Haarschopf von Akeno, reiße an seinen Haaren, woraufhin dieser einfach nur ächzend aufschreit und versucht meinem Griff zu entkommen, während ich meine andere Hand in Jungkooks Arm kralle und meine Finger in seine Haut bohre. Er verzieht seine Miene schmerzverzogen, als ich seine Haut aufreiße und Blut aus den Kratzspuren tritt. Er nimmt dennoch nicht seine Hand von meiner Kehle, lässt mich stattdessen einfach weiter röcheln.
,,Akeno. Er hat sie zwar umgebracht. Physisch zumindest. Aber seelisch bist du an ihrem Tod schuld. Du bist und warst der Grund, warum sie sterben wollte. Sie hat uns engagiert, dass wir sie umbringen, Akeno. Wegen dir. Wegen dem Mord. Dem Mord an einer Prostituierten. An seiner Mutter. Wir hatten sie nie auf dem Radar. Wir kannten sie nicht einmal. Unsere Wege hätten sich nie gekreuzt, wenn du ihr nicht die Wahrheit erzählt hättest oder sie generell betrogen und belogen hättest. Wenn du generell nicht seine Mutter umgebracht hättest! Dann wäre dass alles nicht passiert. Sie würde noch leben, wir wären nicht hier und du wärst nicht in dieser Situation. Das hier hätte alles vermieden werden können! Also mach endlich einmal in deinem Leben etwas richtig und sorge nicht dafür, dass noch mehr Scheiße passiert! Sag uns einfach, was du weißt!".
Ich spüre, wie Jungkook seinen Griff um meinen Hals etwas lockert und ich dadurch besser, beziehungsweise ja überhaupt, Luft bekomme. Wirklich viel bringt es dennoch nicht. Meine Lunge brennt, meine Kehle feuert und ist staubtrocken. Ungewollte Tränen steigen mir durch den Sauerstoffmangel in die Augen, während ich weiterhin meine Nägel in sein Fleisch ramme und das warme Blut an meinen Fingerkuppen spüren kann.
Ich bemerke kaum, was wirklich noch um mich herum abgeht, auch wenn ich ihre Stimmen verstehen kann. Kapieren tue ich es nicht. Mein Körper ist viel zu beschäftigt damit, mich irgendwie an überleben zu halten und gleichzeitig meine Rachegedanken zu schüren. Rache gegen diesen Bastard vor mir und gegen diesen Bastard neben mir, der mich derartig kurz hält, dass ich nur ganz knapp noch nicht in die schwarzen Fängen gezerrt werde, die einen nie wieder los lassen.
Am Rand von Leben und Tod. Irgendwo dazwischen.
Ich befand mich bereits oft an diesem Punkt. Auch vor Jungkook.
Und ich hatte mir geschworen sie alle das ebenso spüren zu lassen. Jeden von den Wichsern, die mir mein Leben zerstört hatten. Die mich an die Klippe gestoßen hatten und bereit waren, mich nach unten zu schmeißen. Wie eine lästige Fliege einfach zu beseitigen.
Damals war er es, der mich hielt. Und jetzt fällt er mir derartig in den Rücken...
Ich versuche ruhig zu atmen, bei Bewusstsein zu bleiben und klammere mich an den unbändtbaren Zorn tief in meinem Körper, der seit Jahren sich in jeder Zelle meines Körpers verbreitet hat.
Plötzlich greift Jungkook nach meiner Linken, mit der ich Akenos Schädel nach hinten zerre und reißt an meinen Fingern.
So sehr ich auch versuche die Kraft beizubehalten und ihn nicht aus meiner Kontrolle entkommen zu lassen, so hab ich gegen ihn in dem Zustand keine blasse Chance.
Ohne wirkliche Probleme zieht er meine Finger aus seinen braunen Strähnen, verschränkt meine Finger mit seinen und sorgt dafür, dass Akeno zurück nach unten fällt und hart auf dem Boden aufkommt. Dadurch, dass mein Griff von ihm verschwunden ist, der ihn nach oben gehalten hat, schlägt er derartig hart auf dem Boden auf, dass er nur noch bewegungslos liegen bleibt und es nicht einmal mehr schafft seinen Kopf zu drehen.
Ich ignoriere die fette Platzwunde an seiner Stirn und das Blut, welches sich auf dem Boden ausbreitet, bin viel zu beschäftigt damit, Jungkook irgendwie Schmerzen zuzufügen, sodass er mich loslässt. Doch ich habe keine Chance. Das schmerzvolle Aufzischen verleiht mir dennoch eine gewisse Befriedigung, auch wenn ich mein Ziel nicht erreiche.
,,Herr Watanabe! Kommen sie! Namen? Wer war mit Täter? Wie kommt es, dass die Polizei nichts weiß, hm?! Kommen sie. Etwas werden sie wohl wissen! Irgendetwas!".
Außer ein gequältes Aufstöhnen, bringt er jedoch nichts über seine Lippen.
,,Jeevan meinte etwas von einer Kiste. Einem Schuhkarton? Wo ist der?!".
Schluchzend, nach Luft schnappen, ächzend liegt er auf dem Boden. Quält sich mit jeder kleinsten Bewegung. Gefesselt. An den Händen zusammengebunden. Unter meinen Beinen sich windende wie ein Wurm, während sich eine riesige Blutlache unter seinem Körper ausbreitet, liegt er da und bringt schließlich ein krächzendes, atemloses Gefassel über seine zerbissenen, blutenden Lippen.
,,Sc-hla...-fzim-m..-er...Schr-an..-k...".
,,Na sie einer an. Ich hoffe wirklich, dass du nicht lügst!", gibt Jungkook enthusiastisch von sich, lässt mich plötzlich los und geht unbeschwert an mir vorbei aus dem Raum, geradewegs in ihr Schlafzimmer. Ich kippe nur atemlos vorn über, stütze mich auf dem Rücken des Zieles unter mir ab und fange mich auf ihm ab, drücke ihn dabei absichtlich noch tiefer in seine Blutlache und den Parkettboden.
Röchelnd ringe ich mit der Luft, spüre das unangenehme Brennen in meiner Kehle mit jedem Atemzug. Ich wische mir schließlich wutentbrannt und erzürnt die Tränen mit einer schnellen Bewegung aus den Augen, drehe meinen Kopf nach links und lege meinen Blick zurück auf das blutverschmierte Fleischmesser.
Ja ich hoffe für dich auch, dass er nicht gelogen hat, Jungkook!
Ich greife ohne noch groß nachzudenken wieder nach dem kühlen Griff des Küchenmessers, greife dieses abrupt und ruckartig und steche es mit Wucht in den Nacken meines Opfers. Ich spüre den Knochen knapp an der Klinge vorbei, kann nur noch ein kurzes Röcheln hören, bis er völlig verstummt und das Blut aus ihn herausrinnt, wie Regenwasser aus einer Regenrinne bei Sturmwetter.
Keine Schreie, kein Gejammer, keine Gnadenschreie und Flehrufe. Kein gar nichts. Nur noch Totenstille, während die unzähligen Liter Blut aus seinen Gefässen rinnen und sich auf dem Boden verbreiten, eine riesige, rote, spiegelnde Lache auf dem dunklen Holz übrig lassen.
Ich ziehe das Messer aus seinem Körper, welcher einfach nur noch wie ein Mehlsack auf dem Boden liegt, rolle mich von seinem Körper herunter und mitten in die warme Lache. Ich lehne mich nach hinten, lege mich mit dem Rücken voran in die warme Pfütze.
Mit jeder Zelle spüre ich, wie das Blut durch meinen Pullover sickert, auf meine Haut trifft und an dieser kleben bleibt. Meine Haut gribbelt unter der Berührung mit seiner Lebensessenz. Mein gesamter Körper beginnt wie wild zu Gribbeln, als würden tausende Ameisen über mich kriechen und mich einnehmen. Meine Gefühle spielen verrückt, sodass ich nichts mehr auseinander halten kann. Ein Sturm bricht in mir aus, ein Wirbel aus Gefühlen der schließlich mit einem Schlag abklingt und mich nichts mehr empfinden lässt.
Wie leblos, innerlich tot liege ich da, fühle mich wie mein Gegenüber, der genauso stumm und still daliegt, wie ich.
Einige Minuten verstreichen, während ich nur leise Jungkook irgendwo im Hintergrund wühlen hören kann. Mit jeder verstreichenden Sekunde festigt sich der Griff um die Klinge, bis ich schließlich meine linke Hand wieder hebe, in der das Messer liegt und wild, unkontrolliert und wahllos auf die Leiche Akenos einsteche.
Mir ist bewusst, dass er jetzt nichts mehr spüren kann, dass es grundsätzlich nichts mehr bringt. Ihm zumindest nicht.
Mit jedem Einstich werde ich härter, schneller, ruckartiger. Ich treibe die Klinge immer wieder in seinen Rücken, höre nur das schmatzendes Geräusch, wenn das Messer wieder aus ihn dringt, bis es mit einem dumpfen Auftreffen wieder in sein Fleisch eindringt. Mit jedem weiteren Stich, jeder weiteren Wunde, jedem weiteren Blutspritzer der aus der Wunde trifft und sich über ihm, mir und dem Parkett verbreitet, bildet sich ein breiteres Grinsen auf meinen Lippen.
Ein dickes, kastenähnliches, zufriedenes, glückliches Lächeln.
Ein viel zu seltenes Lächeln.
Ein unechtes Lächeln.
Wenige Sekunden später beginnen meine Augen zu brennen. Ein Druck baut sich unter meinen Augenlidern auf, bis dicke, warme Tränen an meinen Augenwinkeln herab rinnen und über meine Haut sich mit dem Blut auf dem Boden vermischen.
Mit der Zeit kann ich ein unkontrolliertes Aufschluchzen nicht mehr unterdrücken. Mein gesamter Körper beginnt zu zittern. Ich kann es nicht kontrollieren, kann einfach nur bebend in dem Blut meines Feindes liegen, während ein dickes Lächeln sich auf meine Lippen schmiegt und ich heulend aufschluchze.
Nicht aus Reue.
Nicht aus Wehmut.
Nicht aus Angst.
Nicht aus Wut.
Nicht aus Trauer.
Nicht einmal aus einem bestimmten Grund.
Ich vergieße meine Tränen vielmehr, weil ich es einfach nicht mehr besser weiß.
[-⋋-_____________-⋌-]
Dankeschön für über 100 Reads💜. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich noch nie so schnell auf 100 gekommen bin, also danke💜.
Lasst gern Feedback da!
Thalita🌿
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