⋌- ᴛʜɪʀᴛʏ-ᴛᴡᴏ: 𝚁𝚎𝚍 𝙻𝚒𝚐𝚑𝚝𝚜 -⋋
- 𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔 -
[8 𝙼𝚘𝚗𝚊𝚝𝚎 𝚂𝚙𝚊̈𝚝𝚎𝚛]
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Es war einiges an Zeit vergangen, seit ich Taehyung endlich wieder zur Besinnung gebracht hatte. Trotz meiner großen Rede an diesem Tag, war bis jetzt nicht wirklich etwas passiert. Bis jetzt hatten wir noch nicht getan, was ich ihm eingeredet hatte. Aus einem Grund. Ich mussten erst einmal sicher gehen, dass wir nicht direkt im Visier standen ohne es wirklich zu bemerken.
Dementsprechend hatte ich Taehyung bei mir zu Hause verbarrikadiert. Ich hatte mich in seine Wohnung eingelassen, sämtliche Hinweise auf seine Person verschwinden lassen und seine Ausweismöglichkeiten mitgenommen für den Fall das wir irgendwann einen anderen Weg einschlagen müssten und weiter weg verschwinden sollten.
Sein Verschwinden aus der Schule war natürlich auch nicht wirklich unbeachtet geblieben. Erst recht nicht, da er erst vor kurzem eingetreten war. Mit einer dummen Vorahnung hatte ich mich also um die Einträge in dem Ordner der Mitglieder und Schüler unserer Schule gekümmert und ihn komplett daraus entfernt. Gerade noch rechtzeitig, als sich herausstellte das am folgenden Tag die Polizei vor unserer Tür stand und sein Verschwinden aufnahm. Bis jetzt steht sein Fall offen und konnte scheinbar auch nicht mit dem Mord seiner Mutter und dem von Shiwo Pyeong identifiziert werden. Niemand kannte Taehyung, niemand wusste das Verena seine Mutter war. Wie sich herausstellte, hatte sie nämlich ihren alten Namen völlig aus ihrem Leben radiert und ihren Namen komplett auf ihren „Künstlernamen" ändern lassen. Sie war doch nicht so dumm, wie ich sie eingeschätzt hatte und sorgte damit im Nachhinein immer noch dafür, dass Tae sicher vor der Welt war, in der sie gelebt hatte.
Verenas Todesfall konnte von polizeilicher Hand mit dem Mordfall von Shiwo Pyeong zusammen gesetzt werden. Nach unschlagbaren 3 Monaten wurde schließlich das Ergebnis gefällt, dass Verena vergewaltigt und ermordet wurde, von mehreren Identitäten. Einer davon eben angesprochener Herr, was festgestellt werden konnte an DNA Spuren seinerseits, die sich an ihrem Körper wiederfanden. Der Fall wurde schließlich öffentlich niedergelegt und als ungelöst geschlossen, was mich hat stutzen lassen. Das ein derartiger Fall nämlich einfach so fallen gelassen werden sollte, war eigentlich nicht denkbar...es seiden jemand hatte die Zügel in der Hand und wollte schnellstmöglich Verenas Mord vom Tisch kehren.
Allein dieser Fakt lässt mich das schlimmste denken, nämlich das wir spätestens bei dieser Person an unsere Grenzen geraten werden, wenn sich meine Vermutung bewahrheiten sollte.
Steckt nämlich die Polizei selbst mit in dem Fall und es gibt einen Beamten Täter...wird es schwer für uns zum einen überhaupt Infos über ihn herauszufinden und erst recht ihn zu entsorgen...!
Aber darum sollte ich mir noch keine Sorgen machen. Nicht, wenn wir noch keine einzige Spur haben.
Man könnte glatt behaupten, dass in den letzten Monaten rein gar nichts passiert ist, was grundsätzlich nicht einmal falsch wäre. Aber mein Augenmerk lag auf der Zukunft und der Vorbereitung auf diese. Den ich werde eins definitiv nicht tun, auch wenn ich an Taes Seite stehen werde. Ich werde nicht meine Familie auch noch mit in den ganzen Scheiß herein ziehen.
Ich muss sie unbedingt raus halten.
Dementsprechend hab ich mich um meinen Abschluss gekümmert und jetzt einen Teilzeitjob als Gebäudereiniger begonnen. Das Geld ist nicht sonderlich viel, aber vorübergehend eine Anlage.
Wenn mein Plan dementsprechend aufgehen sollte, muss ich mich in den nächsten Tagen noch um eine neue Wohnung kümmern und mich komplett abnabeln. Gemeinsam mit Taehyung. Ich werde ihn nämlich definitiv nicht allein und aus meinen Augen verschwinden lassen. Ich will zwar nicht behaupten, dass er mich mit verraten könnte, aber wirklich 100 prozentig trauen kann ich ihm auch erst, wenn auch ich feste Beweise gegen ihn in der Hand hätte. Und die habe ich bis jetzt noch nicht. Ich weiß zwar was genau in dieser Nacht passiert ist, aber es ist nichts bildliches, nichts festes womit ich ihn im Notfall festnageln könnte.
Aber schon bald wird das alles kein Problem mehr sein. Schon bald werde ich meine Sicherheit haben und meine Freundlichkeit und Sorge muss nicht mehr nur halbe Wahrheit sein.
„Kannst du mal bitte endlich wieder zurück in die Realität abschweifen und mich hier nicht komplett allein alles übernehmen lassen!".
Ich trete aus meinen Gedanken aus und blicke wieder in den Raum. Das rot flackernde Licht sticht mir dabei kurzzeitig in den Augen, während sich die laute, basshaltige Musik wieder in meinen Gehörgang quält, die ich zuvor nur allzu gern aus geblendet hatte.
Mein Blick trifft auf Taehyungs schwarzen Haarschopf. Seine Strähnen sind um einiges Länger geworden, hängen ihm über die Augen, was mir nur zu Gute kommt. Immerhin kann ich so sein Gesicht wenigstens noch etwas mehr vor der Welt verstecken, ohne direkt Aufsehen zu erregen. Den ihm scheint genauso bewusst wie mir zu sein, dass wir hier uns nicht wirklich unbeobachtet befinden. Und ich rede nicht von den geheuchelt interessierten Blicken der Frauen auf der Bühne, sondern von den Kameras, getarnt als Deckenleuchten.
„Du fühlst dich doch nicht etwa unwohl, Taehyungielein?!", stichle ich ihn absichtlich an und nehme mit einem Grinsen seinen bissigen Blick in Empfang, der mich trifft.
„Jetzt hör mir mal zu. Meine Idee war der ganze Scheiß hier nicht. Ich habe nicht vor Freude springend zugesagt und war begeistert darüber, hier her zu kommen. Und das sollte gerade dir bewusst sein!".
Ich verliere mein Grinsen nicht, als ich ihn weiterhin anblicke und mir seiner Worte durchaus bewusst bin. Mir war von Anfang an klar, dass er keinen Bock drauf haben würde in den Laden zu gehen, wo Verena in ihren Lebtagen noch gearbeitet hat. Aber ich muss auch irgendwo testen, wie weit er gehen kann und vor allem auch gehen will. Mir bringt es rein gar nichts, wenn ihm selbst das hier zu viel ist.
Aber scheinbar macht er sich wie von mir erwartet durchaus passabel. Er scheint zwar deutlich genervt und etwas angespannt, aber sonst recht normal. Ob das jetzt an der Umgebung im Generellen liegt oder an den halbnackten Frauen die sich um die Stange räkeln, keine Ahnung.
„Jaja. Spiel einfach weiter dein Amüsement vor und ich kümmer mich um den Rest!".
Ich lasse meinen Blick nur noch kurzzeitig auf ihm liegen, nehme amüsiert war, wie er mit den Augen rollt, ehe er seinen Blick wieder auf die Bühne schweifen lässt und seine 'Aufmerksamkeit' wieder auf die Brünette lenkt, die wenige Zentimeter vor uns sich über den Boden rollt.
Ich wende meinen Blick von ihm ab, blicke uninteressiert an eben Angesprochener vorbei und werfe einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr.
Sie müsste bald soweit sein.
Meine Aufmerksamkeit wendet sich dementsprechend hinter mich auf den Tresen und den daneben liegenden Gang mit an folgenden Zimmern. Wie erwartet treten auch nur wenige Sekunden später bereits der Anzug tragende Herr mit zerwühlten Haaren, von saufen roten Wangen und torkelnd aus diesem hervor und grinst dabei über beide Ohren, als hätte er bis jetzt eben den Spaß seines Lebens gehabt.
Ich verkneife mir eine Reaktion auf sein Verhalten, blicke stattdessen auf die kleine Frau die an seiner Seite klebt, sich herzlich lachend an ihn klammert und ihn mit ihrem Blick anschmachtet um vielleicht noch ein kleines Trinkgeld zu erlangen. Ihr hellrosafarbener Schopf schwingt dabei seidenweich um ihr zierlich, blasses Gesicht mit jedem getorkelten Schritt, den sie mitgeht. Der bunte, mit einem Kranich verzierte Umhang um ihren Körper ist dabei über ihre Schultern verrutscht und gibt Einblicke auf ihre nackte Haut.
Regelrecht penetrant starre ich in ihre Richtung, glotze sie ohne zu blinzeln von der Seite an, in der Hoffnung das genau das passiert, was sie im nächsten Moment auch macht.
Sie wird auf mich aufmerksam. Abermals.
Ihr blick schweift kurz verwirrt auf mich, trifft schließlich meinen Blick, bis sie nach wenigen Sekunden, natürlich abgewendet von gewissem Herren, mit ihren stechend grünen Kontaktlinsen mich fixiert und ein liebliches, gleichzeitig aber anzügliches Lächeln auf ihr Lippen setzt. Ich erwidere natürlich ihre Geste, verenge meine Augen leicht und ziehe nur minimal meine Mundwinkel nach oben.
Sie stockt für einige Sekunden, bis sie sich von meinem Anblick wieder trennt und sich schließlich um den Besoffenen kümmert um diesen schließlich an die Tür zu bringen und indirekt aus dem Laden zu schmeißen.
Ich wende schließlich meinen Blick auch wieder ab, starre wieder nach vorn und richte wie der Schwarzhaarige neben mir meinen Blick wieder auf die Bühne.
Ich bemerke, wie dieser seinen Blick kurzzeitig zu mir wendet, mich von der Seite anschaut, ehe er seine Rolle wieder übernimmt.
Es braucht einiges an Minuten, bis das laute Gemurre vor der Tür endlich verstummt und das bestellte Fahrzeug den Kunden mit sich mit nimmt. Wenige Sekunden später hört man auch schon wieder die dumpfen Schritte des Bodyguards gefolgt von den leisen Tapsen der Frau, die in den Laden führen.
Meine Ohren aufgesperrt warte ich nur ab wie die Schritte rechts näher auf mich zu kommen und sich schließlich eine kleine Hand sanft auf meine Schulter legt und über das schwarze Hemd an meinem Körper fährt. Ihre Finger fahren bis zu meinem Oberarm herab, verweilen dort als sie sich zu mir nach unten beugt und der intensive, süßliche Geruch von Vanille mir in die Nase steigt. Ich muss mich zusammen reißen, meine Nase nicht zu rümpfen, blicke ihr schließlich in die stechend grünen Augen, die durch ihr leichtes Augenmake-Up und den dezenten Eyeliner nur noch stärker in Szene gesetzt werden.
Sie kommt mir schlussendlich noch näher, beugt sich über meine Brust hinweg zu meinem linken Ohr und lässt dabei ihren Umhang noch ein weiteres Stück über ihre Schultern fallen. Sie gibt mir keine andere Chance, als in ihren Ausschnitt zu sehen und wie erwartet die nicht vorhandene Kleidung wahrzunehmen.
Ich spüre ihren heißen, leicht stockenden Atem an meiner Ohrmuschel, als sie mir schließlich mit ihrer verniedlichten Stimme ins Ohr haucht.
„Es tut mir leid, werter Herr~. Aber heute sind meine Dienste bereits alle ausgebucht...! Aber wenn du morgen wiederkommen würdest...würdee ich dich mit Vergnügen bedienen!".
Ich lasse meine Hand zu dem Umhang fahren und lege diese auf ihren unteren Rücken. Sie stockt kurzzeitig durch meine Bewegung, bis auch ich mich zu ihr vorbeuge, meine Nase leicht in ihren Haaren vergrabe und ihr ins Ohr brumme: „Hm...Wie schade~!".
Sie zuckt förmlich von mir weg, bringt wieder etwas Abstand zwischen uns und dreht ihr gerötetes Gesicht schließlich von mir weg. Ihre Hand streift abermals über meinen Oberarm nach oben zu meiner Schulter, greift kurzzeitig in meine Muskeln, ehe sie nur knapp sich wieder zu mir nach unten beugt.
„Yejin...Yejin Kim. Ich werde auf dich warten~".
Mit den Worten verschwindet sie so schnell sie kam wieder von meinem Sessel und in die hinteren Räume.
Mein Blick folgt ihr nur so lang, bis ich bemerke, wie mich der Schwarzhaarige immer noch von der Seite anstarrt. Mir war auch zuvor nicht unbemerkt geblieben, dass seine Augen auf mir lagen, weshalb ich meinen Kopf zu ihm wende und mit ihm Blickkontakt aufbauen will. Als er jedoch fast schon ruckartig seine Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne lenkt und ich realisiere, wie er definitiv kein Interesse daran hegt mit mir zu sprechen, lasse ich es schließlich sein und gebe nur einen knappen Kommentar von mir.
„Es wird bald soweit sein".
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