⋌-ғᴏᴜʀᴛʏ-ᴛʜʀᴇᴇ: 𝙵𝚘𝚛𝚌𝚎𝚍 𝙰𝚌𝚝?! -⋋
- 𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔 -
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Die Wärme um uns herum wird immer stickiger und sonderlich klar im Kopf bin ich auch nicht mehr. Am liebsten würde ich mich schon längst verpissen. Einfach nach Hause, ins Bett fallen und hoffen das alles irgendwie am Ende hinhauen wird.
Jedoch wird das so schnell nichts werden...nicht wenn ich meinen Plan tatsächlich so ausführen will, wie ich es mir gedacht habe.
Ich nehme erneut einen Schluck der mittlerweile bereits widerlich schmeckenden Flüssigkeit und kippe mir erneut ein Glas Whiskey hinter die Binde. Ich knalle es wieder auf den Tresen, atme lautstark aus und reibe mir schließlich kurzzeitig erschöpft über die Stirn.
Das ist doch alles scheiße! Das wird so doch nie im Leben funktionieren. Diese kurzzeitige, unüberdachte, hirnrissige und naive Planung. Und dann auch noch ohne seine Einwilligung oder generell sein Wissen.
Sein planloser, angenervter und arroganter Blick der mir die ganze Zeit schon immer wieder in den Sinn gerufen wird, geht mir langsam mächtig gewaltig auf den Sack und trägt nicht sonderlich dazu bei, dass ich bei meinen Sinnen bleibe, die ich im Moment eigentlich am meisten bräuchte...!
Gleichzeitig bekomme ich seine Worte einfach nicht mehr aus dem Kopf.
„Ich hab dir das erste Mal den Arsch gerettet und jetzt musst du es eben tun! Du kannst auch Mal was machen"
Gepaart mit der unvermeidlichen Realität, dass wir eigentlich bereits am Arsch sind, egal was wir noch tun werden.
Diese Hwang-Gi ist nicht dumm. Es wird nicht mehr lange dauern!
Energisch springe ich schließlich auf, falle halb torkelnd von dem Barhocker, vergessend das ich eben nicht meine Füße direkt auf dem Boden habe.
Ich merke nur im Hintergrund wie Tae mich geschockt anschaut und mich irgendwie auffängt, mich schließlich wie so oft einfach nur anmotzt. Ich ignoriere jedoch einfach seine Worte und taumle durchaus besoffen auf den hintersten Tisch zu, auf den ich schon seid einiger Zeit meine Aufmerksamkeit gerichtet hatte.
Laut lachend, in einem Kreis um den mit zahlreichen Flaschen bestellten Tisch, knapp bekleidet, egal ob weiblich oder männlich. Sonnenbrille in der eh schon nicht sonderlich hellsten Ecke und mit roten Wangen von deutlich zu viel Alkohol. Grundsätzlich also genau die Truppe, der man eher ungern begegnen will weil man genau weiß, was am Ende dabei raus kommt. Nämlich 2 rasende Herrschaften, die dann von tausenden zierlichen Händen von irgendwelchen hässlich geschminkten Frauen „aufgehalten" werden müssen. Und der Dritte der dabei ist.
Weiter torkelnd gehe ich auf die Gruppe zu, ignoriere dabei gekonnt alle weiblichen Accessoires und wende meine Aufmerksamkeit auf die drei Männer. 2 von ihnen, die ich wirklich brauche und der letzte, der mein Problem werden wird. Aufmerksam und still sitzt der Anzugtragende Schwarzhaarige in der hintersten Ecke der Bank und starrt nüchtern auf die lustige Runde, die keinen Anschein macht als würde es sie stören, dass er grundsätzlich einfach völlig ausgeschlossen wird.
Und dann die beiden Herrschaften.
Ein blonder, ein Schwarzhaariger. Gemusterte, sehr gewöhnungsbedürftige Hemden, die soweit aufgeknöpft sind, dass man ihren Bauchnabeln sehen kann. Der Blonde mit Kippe zwischen den Lippen, der andere mit einem Glas in der Hand, sich an einer der Frauen vergehend.
Man braucht auch nicht sonderlich viel mehr Worte zu ihnen verlieren. Den unterm Strich sind sie grundsätzlich nur eins.
Perverse.
Und Mörder.
Verenas Mörder.
Minho Hyeong und Subin Lee.
Sie ausfindig zu machen war nicht sonderlich die schwerste Aufgabe. Ich meine, schaut sie euch mal an. Sie legen nicht sonderlich einen Wert auf Diskretion und Abstand zur Gesellschaft. Die beiden sehen sich bereits als sicher an, einfach weil eine gewisse Polizei ihren Fall bereits „abgeschlossen" hat.
Was ein Bullsh*t.
Mit jedem Schritt endlich wieder etwas klarer werdend, stolpere ich immer noch bewusst auf den Tisch zu, halte dabei jeden von ihnen im Blick. Ich komme ihnen immer näher, stehe bereits knapp vor ihrem Tisch, als auf einmal der Blick ihres noch klaren Freundes auf mich fällt und wir Augenkontakt herstellen. Ehe er jedoch irgendetwas sagen kann, stolpere ich auf einmal über meinen eigenen Fuß, fliege volle Kanne auf den Tisch zu an dem sie sitzen und knalle auf das Brett.
Glas schneidet in meine Haut während ich den extremen Gestank von hochprozentigen Spirituosen in meiner Nase wahrnehmen muss und meine Augen für einige Sekunden überfordert von den blickenden Lichtern, schwarz werden.
- 𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐 -
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Hat er sie noch alle? Oder knallt er langsam komplett durch?
Mir die ganze Zeit über Predigten halten, dass ich mich ja im Zaum halten soll, ja nicht lügen, weil ich es am Ende eh nicht kann, und im Nachhinein aber selbst nicht besser sein?
Wer war den derjenige, der mit dem ganzen Scheiß überhaupt angefangen hat? Unsere Ausrede ist doch am Ende eh alles nur Schwachsinn. Sie brauchen nur ins Krankenhaus gehen und Sekunden später werden sie mitbekommen, dass er eben nicht erst seit einem beschissenem Tag dort arbeitet, sonder seit ganz paar Monaten schon!
Aber gut, wenn er denkt das er so geil ist, dass er das alles schafft. Von mir aus. Aber Hauptsache ich mach nichts falsch. Hauptsache ich muss mich genaustens an seine Worte halten, damit ich ja wie sein scheiß braves Schoßhündchen ihm nachlaufe. Was ja definitiv auch nicht dieser Tante aufgefallen sein wird. Warum auch. Ich bin ja schließlich immer so!
Das ich nicht lache.
Stinksauer mit dem Kopf schüttelnd wende ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Umgebung und werfe schließlich doch entgegen meines eigenen Willens einen Blick auf Jungkook.
Stockbesoffen taumelt er durch die Gegend, quetscht sich an der Tanzflächen entlang in irgendeine Richtung, die nicht ansatzweise die Richtung ist, wo er hin müsste um zu den Toiletten zu gelangen.
Aber hey. Wer weiß, was er sich jetzt schon wieder dabei gedacht hat?! Ich weiß es nämlich nicht! Ich weiß auch überhaupt nicht, aus welchem Grund wir auf einmal noch in diesen beschissenen Club rennen mussten, in dem es nur so von Menschen wimmelt. Aber nicht mein Problem. Das führt am Ende doch eh zu nichts. Ich hätte mich gar nicht erst auf die ganze Scheiße einlassen soll-...
Ich unterbreche meine Gedanken, als mir seine Schandgestalt auffällt, wie er auf einmal wie ein Alkoholiker umkippt und volle Kanne auf den Tisch irgendeiner pervers aussehenden Gruppe knallt.
Ok. Jetzt hackts wirklich langsam!
Wutentbrannt springe ich auf, renne zu dem Tisch zu und bemerke bereits das dumme Rumgepöbel der Truppe, ehe ich auch nur Jungkook sehe. Natürlich zieht er damit die volle Aufmerksamkeit auf alle Beteiligten, während er wie ein hässlicher Wurm versucht sich von den Glassplittern aufzuschieben und sich wieder aufzustellen.
Kaum am Tisch angekommen greife ich nach seinem Nacken, zerre ihn aus seinem Schandfleck und reiße an seinem Hemd, um ihn wieder in eine stehende Position zu bekommen.
Ich blende dabei so gut es geht das Rumgepöbel der Anderen aus, blicke nur kurz auf seine verletzte Gestalt und den trüben Ausdruck in seinen Augen.
Seine Gestalt kotzt mich derartig an, dass ich ihn einfach wieder fallen lassen will und mich schnellstmöglich so weit wie möglich von ihm entfernen, als ich jedoch gezwungenermaßen meine Aufmerksamkeit zurück auf den Tisch lenken muss.
Eine ausgestreckte Hand schießt auf mich zu, will nach mir greifen, wodurch ich jedoch einfach nur schnell einen Schritt zurück trete und ihn ins Leere fassen lasse.
„HASST DU ÜBERHAUPT IRGENDEINEN PLAN WAS DIESER SCHEIß HIER GEKOSTET HAT, DU SCHEIß PISSER!", er greift nach den Resten einer zersplitterten Glasflasche und schlägt mit den scharfen Kanten in unsere Richtung, fackelt jedoch abermals nur vor unseren Nasen herum.
„Boss!", kommt es von irgendeinem Lulatsch, der hinter dem blonden Idioten sitzt und ihm die Glasreste aus den Händen entwendet.
„Das war fucking Laphroaig Whiskey 25 ! Die scheiß Flasche kostet so viel wie du im Monat verdienst!".
Fertig mit meinem Leben und überhaupt keinen Bock auf diese Scheiße habend starre ich ihn mit verengten Augen an, während Jungkook wie ein labbscher Sack an meiner Seite hängt und stumm einfach nur zuschaut.
„Ich verdient rein gar nichts im Monat, aber er hier. Also reiß dich gefälligst zusammen du kleiner Wichser. Du kriegst deinen Schluck schon noch zurück!", gebe ich nur kalt von mir, drehe mich schließlich von ihm weg und will mich bereits abwenden.
„Ey! Wo willst du jetzt bitte hin?!", ruft der Schwarzhaarige, der genauso erzürnt ist wie seine blonde Freundin.
„Den hier verarzten. Esseiden du willst in deinen guten Laphroaig einen Schuss extra Eisen haben!".
Damit wende ich mich schließlich vollständig ab und bringe den immer noch neben mir her Stolpernden in Richtung der Toiletten.
Zielgerichtet zerre ich ihn weiter mit mir in den hellen Gang, der menschenleer vor uns liegt und nur noch im Hintergrund leise das Gewummer der Musik und der ausdampfenden Menschen zulässt. Kaum schließt sich die Tür zum Club hinter uns, kann er auf einmal auch wieder besser laufen, weshalb ich ihn von der Seite aus anstarre, dennoch kein Wort von mir gebe.
Ich führe ihn weiter zu den Männertoiletten, schiebe ihn schließlich an die Waschbecken und lehne ihn dort an, sodass er sich an der Kante des grauen Tresens festhalten kann und mich immer noch leicht benebelt anstarrt.
„Willst du gar nichts sagen?", kommt es schließlich nach einer gefühlt ewigen Stille von ihm, nachdem er sich bereits dreimal das Blut an seiner Wange verschmiert hat.
„Du wirst mir im Endeffekt doch eh nicht antworten".
„Du könntest es doch wenigstens versuchen", gibt er stichelnd von sich und schaut mir in die Augen, während seine Hand erneut auf seinen Arm zugeht und die dünne Blutspur erneut breit schmiert.
Genervt aufstöhnend greife ich nach einem der Papiertücher die direkt neben ihm in dem Halter hängen und drücke ihm dieses schließlich auf den Arm um ihn von seinen Bewegungen abzuhalten.
„Ich werde dir nicht mehr länger an der Nase kitzeln, nur damit ich irgendetwas aus dir heraus bekomme, nur das das mal klar wird. Ich hab keinen Bock darauf dein braver kleiner Bastard zu sein, der die Drecksarbeit macht und am Ende eigentlich von nichts Plan hat. Wenn du keinen Bock darauf hast das Ganze mit mir ordentlich durchzuziehen, dann eben nicht. Ich brauch dich nicht, Jungkook!".
Kurz kehrt Stille zwischen uns ein, während er mich einfach nur stumm anstarrt.
„Und du bist wirklich der Meinung, dass du das schaffen würdest ohne das du auffliegst?".
„Das kriegen wir im Moment auch nicht hin wie du unschwer mitgekriegt haben solltest. Mein Ziel wäre es dann auch nicht auf freiem Fuß zu bleiben, sondern einfach alle abzuschlachten und fertig".
„ Und du bist wirklich der Meinung, dass das in einer Stadt wie Seoul wirklich so einfach ist? Das ich nicht lache. Was denkst du eigentlich, warum ich mir so viel Mühe geben und jegliche Situation versuche in Gedanken durchzugehen, dass wir am Ende safe sind? Aus Spaß? Nein, weil ich für dich will, dass du deine Rache kriegst. Ich mach das nicht, weil es mein Traum war!".
„Wenn du das alles mal wieder nur für mich machst, dann erzähl mir jetzt langsam gefälligst, was du im Moment geplant hast und was diese Aktion sollte!".
Angespannt starre ich ihm in die Augen und sein immer noch leicht verletztes Gesicht, in dem teilweise immer noch Glassplitter stecken. Das kalte LED-Licht der Toilettenbeleuchtung scheint ihm ins Gesicht, während er schließlich in seine Hosentasche greift und zwei Beutel mit einem weißem, zermörsertem Pulver zückt. Ohne groß zu überlegen drückt er mir die kleinen Beutel in die Hand.
„Besorg ihnen erst ihren Laphroaig und ihrem Fahrer eine nette Cola. Das ist für alle für die Flasche und der andere für den Cola-Mann".
Überlegend starre ich auf die Beutel und kann es nicht ganz fassen, was er von mir verlangt zu tun.
„Keine Sorge. Das sind nur reine, verschreibungspflichtige Medikamente. Im Grunde nichts schlimmes. Ich will sie nur in die richtige Richtung schubsen!".
„Was für eine Richtung bitte?! Und vor allem warum. Ja, das sind kleine Pisser und alles, aber warum? Was haben Sie bitte mit unseren eigentlichen Zielen zu tun?!".
Er blickt mich mit einem dunkleren Blick an, mustert regelrecht jede meiner Bewegungen, während ich diese Worte über meine Lippen bringe.
„Tae. Trau mir noch einmal. Danach schwöre ich auf meine recht Hand, dass ich dich nie wieder aus irgendeinem Plan oder Detail raus halten werde. Hack sie mir ab, sollte ich mich nicht daran halten, aber bitte mach nur einmal noch kurz, was ich von dir will. Du wirst sie damit nicht umbringen".
Sein Blick hat sich nicht sonderlich erhellt, während er mich so anstarrt und mir durchaus etwas unangenehm wird. Bis jetzt habe ich immer noch keinen blassen Schimmer, was er eigentlich wirklich vor hat...
So gern ich diese Bitte ihm doch ausschlagen würde und einen Scheiß darauf geben will, mich einfach umdrehen und meinen Plan als Alleingänger durchziehen, so kann ich es nicht.
Denn irgendwo ist mir trotzallem bewusst, dass ich ihn im Endeffekt brauche...
So eine Scheiße!
Ich drehe mich von ihm weg, gehe auf die Tür zu, halte noch einmal kurz inne.
„Vergiss ja nicht deine eigenen Worte. Ich werd sie mir nämlich einprägen!".
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