⋌-ғɪғᴛʏ-sᴇᴠᴇɴ: 𝚃𝚑𝚎 𝙱𝚊𝚛𝚔𝚎𝚎𝚙𝚎𝚛 -⋋
-𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔-
[-⋋-_____________-⋌-]
„Was ist dein Scheiß Problem? Findest du dein Gaspedal nicht mehr mit deinen verblindeten, alten Augen? Fahr endlich!", schreie ich vor mich hin, während ich mitten im Stadtverkehr festsitze und nicht mehr weiter komme.
Mit einem Schlag stand alles. Und das so kurz vor meinem Ziel, nämlich dem Gebäude wo Yoshio Yamamate arbeitet. Der Ort, wo ich Taehyung zuletzt orten konnte.
Ich knalle meine flache Hand auf das Armaturenbrett, lehne mich schließlich wieder in den Sitz und überlege langsam wirklich, ob ich einfach diese scheiß Karre hier stehen lassen und einfach zu Fuß die letzten Meter rennen soll, als sich der Typ vor mir jedoch endlich entscheidet über die grüne Ampel zu fahren, die im nächsten Moment jedoch schon wieder um schält.
„Das ist jetzt nicht dein Scheiß ernst...".
Die Ampel schält wieder auf rot um, woraufhin der Alte vor mir noch einmal schön Gas gibt, jetzt endlich einmal, über die Ampel zieht und mich schließlich als Erster stehen lässt.
„Natürlich! Du dreckiger Wichser. Wenn du nicht mehr fahren kannst in deinem Alter, dann nimm dir ein Taxi! Dann bist du wenigstens keine Blockade mehr!".
Meine Nerven sind mehr als aufgerieben, während meine Sorge um Taehyung die Situation nicht unbedingt besser macht und meine strapazierten Nerven beruhigt. Da bringt auch leider die beruhigenden Radiotöne nichts mehr , die jedoch auf einmal unterbrochen werden.
Ich stutze, drehe den Regler nach oben und blicke weiterhin auf die rot leuchtende Ampel.
„Wir unterbrechen das Programm für eine Sperrmeldung. Die Gukjegeumyung-ro 8-gil Straße in Yeongdeungpo-gu wird momentan voll gesperrt durch einen Großbrand innerhalb eines Gebäudes. Bitte umfahren sie das Gebiet großräumig. Es kann zu Staus im umgrenzenden Gebiet kommen. Bitte denken Sie an entsprechende Rettungsgassen um den Einsatzfahrzeugen Zufahrt zu dem Gebiet zu verschaffen. Schließen Sie alle Türen und Fenster und verhindern sie am Besten in dem Gebiet und Umgebung sich aufzuhalten. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wenn die Gefahr sich wieder aufgelöst hat!".
Fuck...
Das kann nicht wirklich Taehyungs Machenschaft sein, oder...? Würde er wirklich zu derartigen Maßnahmen greifen...um seine Rache ausüben zu können? Er hält momentan einen Teil der Stadt auf...
Die Ampel vor mir schlägt auf grün um, weshalb ich den ersten Gang einlege und losfahre, dennoch genau auf eben angesagte Gukjegeumyung-ro 8-gil Straße zuhaltend. Ich muss einfach wissen, was genau hier passiert ist!
Doch mein Plan hält nicht lange an, als ich bereits von einer Polizeiabsperrung aufgehalten werde. Ein Polizist tritt zu mir heran, weshalb ich meine Fensterscheibe nach unten fahren lasse.
„Sir. Sie können momentan leider nicht hier lang fahren. Ein Großbrand verursacht uns hier momentan Probleme".
Ich werfe einen Blick die Straße entlang, erkenne schließlich im Hintergrund die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei, sowie die Krankenwagen die das Gebäude umzingelt haben. Eine Masse an Menschen steht vor dem Hochhaus, während ich jedoch weder ein Feuer, noch Rauch erkennen kann...
„Aber ich muss auf Arbeit...", gebe ich schließlich von mir, um noch etwas länger die Situation begutachten zu können.
„Sir. Bitte verlassen sie die Straße. Sie blockieren momentan die Zufahrt für die Einsatzfahrzeuge. Also bitte drehen sie wieder um und bringen sich erst einmal in Sicherheit!".
Als der Polizist das Anzeichen macht, dass er keine Lust mehr auf irgendwelche Spielchen hat, nicke ich knapp, drehe das Mietauto und stelle mich schließlich in eine nahegelegene Gasse an den Straßenrand und parke.
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass Taehyung höchstwahrscheinlich schon auf dem Weg zu dem letzten Mörder sein wird... ich muss ihn schnellstmöglich finden!
-Taehyung -
Es ist mittlerweile bereits später Nachmittag.
Die beschissene Zugfahrt hat mich eine knapp Stunde meiner Lebenszeit gekostet und reichlich Nerven, durch dauerhaft mich ansprechende Leute wegen meines Aussehens. Scheinbar kam jeder auf die Idee, weil ich mit Blut bespritzt war, hektisch und gestresst aussah, dass ich irgendwie verletzt worden war. Und das besonders weil ich ja aus der Ecke der Stadt kam, wo ja momentan ein riesiger Großbrand wütete. Dementsprechend hat es mich viel Energie gekostet jeden von Ihnen nett abzuschütteln.
Aber das Ganze hat auch zwei Vorteile. Zum einen das ich somit nicht als Täter, sondern als Opfer von jedem eingestuft wurde und vor allem, dass ich nicht ewig vor der Bar warten musste.
Ich schleppe mich demnach durch die Stadt, humple etwas um den Schein aufrecht zu erhalten, dass es mir auch wirklich scheiße geht, als ich schließlich vor der Bar stehen bleibe, die zwar noch das „Geschlossen" Schild an der Tür hängen hat, aber aus der bereits Licht nach draußen auf den Fußweg dringt.
Das Schild hält mich somit nicht auf, weshalb ich mich schließlich einfach selbst in die Bar einlasse und nach drinnen „stürze".
Ich hangle mich an den Wänden entlang, werde auch augenblicklich bemerkt durch die kleine Türklingel, die ein nerviges Bling von sich gibt, als ich in das Etablissement eintrete.
Augenblicklich treffen zwei Blicke auf mich. Die einer rothaarigen Frau und eines braunhaarigen Mannes, welche beide hinter dem Tresen stehen und in meine Richtung blicken.
„Sir...wir haben leider noch nicht geöffnet", empfängt mich die helle Stimme der Frau, die daraufhin das Glas und das Tuch abstellt und auf mich zu kommt. Sie scheint meinen Anblick noch nicht so richtig zu sehen, bis ich von der Bar ausgehenden Beleuchtung bestrahlt werde.
„Oh Gott...Sind sie verletzt", ändert sich augenblicklich ihre Stimmung mir gegenüber, woraufhin sie auf mich zugerannt kommt. Sie will mich an der Schulter anfassen und mich zu einem der Barhocker führen, als ich jedoch schmerzverzerrt auf zische und sie mich augenblicklich wieder los lässt.
„Es tut mir leid, dass ich hier so rein stürme...aber ich hab das Licht von draußen gesehen und dachte, dass ihr mir irgendwie helfen könntet...Ich weiß gar nicht so richtig was passiert ist, als mir auf einmal ganz schwindelig wurde und dann plötzlich überall Blut war...".
Ich lasse mich auf einen der Barhocker fallen, als die Frau mit der Namenstafel „Laila" zu ihrem Kollegen blickt.
„Daiki, hol mal den Sanikasten. Ich werde einen Krankenwagen rufen!".
Ein kleines Grinsen bildet sich auf meinen Lippen, als ich den Namen ihres Kollegen vernehme und ihn mustere, wie er an mir vorbei in die hinteren Räume der Bar rennt.
„So schlimm ist es nun auch wieder nicht...die Umstände sind für die kleine Wunde überhaupt nicht notwendig...".
„Sir...sie sind blass und können sich scheinbar nicht einmal mehr richtig daran erinnern, was überhaupt passiert ist...Ich kann das nicht verantworten, wenn es ihnen noch schlechter geht und sie weg kippen! Sie sollten wahrscheinlich auch ihre Maske einmal nach unten nehmen, damit sie besser Luft bekommen!".
Laila lässt vorerst von dem Telefon ab, macht sich stattdessen daran mir eine Flasche Wasser und ein Glas hervorzuholen, während Daiki bereits wieder mit dem roten Kasten zurück kehrt und sich vor mich stellt. Ich nehme die Maske wie von Laila empfohlen tatsächlich ab und blicke auf den Barkeeper vor mir.
„Wo genau haben sie die meisten Schmerzen?", spricht er mich an, begutachtet dabei meine Gestalt besorgt.
„Keine Ahnung...irgendwie tut mir alles weh...".
Die Frau füllt mir das Glas mit Wasser auf.
„Hier. Trinken Sie erst einmal einen Schluck, wenn sie derartigen Blutverlust haben".
Ich nicke, nehme das Glas und lasse die kühle Flüssigkeit meine tatsächlich ausgetrocknete Kehle herabrinnen.
Ich stelle das Glas wieder leer hin, woraufhin Laila es erneut auffüllt und sich Daiki schließlich wieder um mich kümmert.
„Sie sollten ihr Jackett ausziehen. Ich denke sie sind am Arm oder an der Schulter verletzt...Ich schau mir ihre Wunden dann gleich einmal an".
Ich nicke abermals, reiße meine Gefühle zusammen und halte mich bestmöglich unter Kontrolle, um mein Schauspiel noch weiter zu führen, als ich mir die Jacke abstreiche und schließlich abermals zische. Ich strauchle dabei, drohe von dem Hocker abzurutschen und flattere leicht mit den Augen.
„Sir!", Daiki fängt mich auf und rutscht mich wieder auf den Hocker, hält mich an Ort und Stelle. „Ruf augenblicklich einen Krankenwagen!".
Laila nickt, schnappt sich das Telefon und rennt schließlich etwas abgelegener nach hinten um meine Schmerzenslaute auszublenden und mich mit Daiki allein zu lassen.
„Mir ist irgendwie ganz...schummrig...".
„Bleiben Sie bei sich. Der Krankenwagen ist unterwegs. Erzählen sie mir einfach irgendetwas, damit sie bei Bewusstsein bleiben!".
Ich nicke knapp, streife die beiden Ärmel von meinen Armen und nehme die Jacke vor mich auf den Schoß, nehme die Ärmel in meine beiden Hände, während Daiki versucht meine vermeintliche Wunde zu finden.
„Ich weiß echt nicht, warum das mir passieren musste...Es muss wirklich schlechtes Karma sein, dass unserer Familie verfolgt...meine Mutter hatte einen ähnlichen Vorfall...sie wurde ebenso überfallen und ermordet...da kam ich noch gut davon...".
Ich blicke die ganze Zeit über auf Daikis Haarschopf, als dieser seine Miene immer mehr fragend verzieht, als er nicht herausfinden kann, woher das Blut kommt. Lailas Stimme ist leise im Hintergrund zu hören, wie sie mit den Sanitätern spricht.
„Sie wurde blutrünstig ermordet...missbraucht. Es war nicht einmal Raub oder derartiges. Einfach nur eine Tat aus purem Hass...sie war sogar in den Nachrichten....vor 3 Jahren...im Dezember...".
Mein Griff um den Stoff verkrampft sich immer mehr, als ich bemerke, wie Daiki langsam beginnt auch auf meine Worte zu hören...Sein Blick geht nach oben, mustert mich, als er meinen Ausdruck erkennen kann.
„Sie hieß Verena. Und war eine Prostituierte. Du kannst dich sicherlich an sie erinnern!".
Im Gegensatz zu Yoshio reagiert Daiki augenblicklich und scheint sich auch an sie zu erinnern. Er springt auf, will von mir fliehen als ihm endlich klar wird, dass das Blut an meinem Körper nicht von mir ist und das ich bestimmt auch nicht überfallen wurde.
Er reißt dabei seinen Hocker um, als ich ihm nachspringe und das Jackett um seinen Körper wickle und ihn zurück reiße.
Er ruckt zurück, verliert die Kontrolle über seinen Körper und fällt zu Boden, während man ihm die Panik ins Gesicht geschrieben sieht. Er schafft es nicht auch nur ein Wort über seine Lippen zu bringen, als ich das Sakko um seinen Hals wickle, es fest ziehe und ihm die Luft abschnüre. Ich halte ihn wie an einer Leine fest, zerre ihn wieder in einer sitzende Position und an mich heran, schlinge meinen rechten Arm ebenso um seine Kehle und drücke zu.
Anstrengung überkommt meinen Körper sodass ich zu zittern beginne, während er nach mir ausschlägt, seine Finger in meinem Arm verkrallt und nach Luft röchelt. Seine Haut wird von Sekunde zu Sekunde röter. Seine Augen schwelen an. Die Adern in seinem Augapfel platzen auf, als er langsam aber sicher die Kraft verliert, noch weiter gegen mich anzukämpfen.
Ich höre genau auf seinen Herzschlag, auf seine Atemversuche und gebe selbst nicht nach, als er bereits ohnmächtig in meinem Armen hängt. Er soll schließlich jämmerlich verrecken!
Ich erhöhe meine angewendete Armkraft nur noch einmal, lasse mich auch nicht unterbrechen, als sich Laila wieder zu uns in die Bar begibt und auf uns schaut.
Wie erstarrt steht sie da, blickt mich und Daiki an und weiß nicht genau wie sie handeln soll.
Ich lasse ihn schließlich frei, wickle mein Jackett wieder von seinem Hals und greife um wirklich sicher zu sein nach seinem Schädel. Mit einer ruckartigen Verdrehung seines Nackens höre ich seine Wirbel brechen, woraufhin ich ihn achtlos neben mich fallen lasse und aufstehe.
Yoshios Blut auf meinem weißen Hemd verteilt stehe ich vor ihr, beginne langsam auf sie zuzulaufen, unsicher was ich mit ihr anstellen soll. Immerhin hat sie nun alles mit gesehen! Sie ist eine Gefahr für mich!
Ich greife in mein Sakko, hole das Blutverschmierte Messer hervor, was ich darin versteckt hatte.
„Laila...nichts gegen dich. Das hätte wirklich nicht alles so enden sollen...aber du verstehst nicht, was er getan hat. Er hat gemordet. Eine mir eng stehende Person blutrünstig und ohne Reue getötet...Was hätte ich tun sollen, wenn ihn nicht genauso zu bestrafen, wie er es verdient hat?".
„I-ich hab damit überhaupt nichts zu tun...bitte...bitte ich will nicht sterben...ich bin doch gar nicht beteiligt..".
Ihre Stimme wird bettelnd, ihre Miene gequält und hässlich, während ihr Tränen über die Wangen rinnen und sie verunstalten.
„Du hast mich gesehen...".
Ein lautes Aufheulen entkommt ihrer Kehle, als auf einmal ein leises Bling ihr Gekreische anstachelt und sie panisch nach Hilfe schreien lässt.
[-⋋-_____________-⋌-]
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro