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⋋-ɴɪɴᴇᴛᴇᴇɴ: 𝚂𝚕*𝚝-⋌

-𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔-

𝚆𝚊𝚛𝚗𝚒𝚗𝚐!: 𝚅𝚒𝚘𝚕𝚎𝚗𝚌𝚎

[-⋋-_____________-⋌-]

[9 𝚃𝚊𝚐𝚎 𝚂𝚙𝚊̈𝚝𝚎𝚛]

Die winterliche Nacht ist wie immer stockdunkel, als wir nebeneinander das Schulgebäude verlassen. In Gedanken versunken tappe ich neben dem Schwarzhaarigen durch den ausgelatschten, glatten Schnee und denke fieberhaft darüber nach, was ich nur tun soll.

Seit einigen Tagen lässt mich der Gedanke nicht mehr los...ich muss mir dringend etwas überlegen...immerhin hat Taehyung in knapp 2 Wochen Geburtstag. Und Weihnachten ist in 11 Tagen... und ich hab nicht ansatzweise einen Plan, was ich ihm schenken soll...den wirklich offen ist er mit mir immer noch nicht...

,,Hast du's jetzt langsam auch Mal oder soll ich einfach verschwinden und dich allein in Ruhe lassen mit deinen Gedanken. Ist ja nervig, wenn du still schweigend und grübelnd neben mir her latschst! Da kann ich genauso gut allein verschwinden und zieh dabei wenigstens nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf mich!".

Aus meinen Gedanken gerissen blicke ich etwas überrascht in seine Richtung und blicke ihm einige Sekunden ins Gesicht. Mich starr von der Seite anstarrend steht er da und schaut mich mürrisch an. Ich kann das dicke Grinsen auf meinen Lippen nicht verkneifen, nachdem seine Worte in meinem Hirn ankommen.

,,Du bist doch nicht etwa enttäuscht, dass ich mich nicht voll und ganz auf dich konzentriere! Und ich dachte schon die ganze Zeit, dass ich dir egal wäre und du mich nur neben dir akzeptieren würdest!".

,,Genau. Deswegen red ich ja auch mit dir. Weil du mir am Arsch vorbei gehst und du mich komplett nervst. Du warst doch derjenige, der gesagt hat, das wir jetzt Freunde sind!".

,,Ich hatte aber nie damit gerechnet, dass du derartig auf mich eingehst und mir tatsächlich die Ehre deiner Aufmerksamkeit erweist!".

,,Ich kann dich auch nur zu gern wieder ignorieren, du Spast!".

Lachend schmeiße ich meinen rechten Arm über seine Schultern, ziehe den Gleichgroßen an meine Seite und drücke ihn an mich. Ich wende mein Gesicht absichtlich zu ihm, lege meine Lippen etwas oberhalb seines Ohres und flüstere ihm schließlich zu.

,,Wenn du wüsstest wie niedlich du gerade aussiehst, würdest du dir selbst eine rein hauen!".

Grinsend blicke ich an seinen dunklen Strähnen vorbei und blicke auf seine angenervte Miene und seine wahrscheinlich eher ungewollten Schmolllippen. Doch anstatt mich wutentbrannt wie noch vor einigen Tagen von sich zu stoßen, toleriert er mich einfach weiterhin auf seinen Schultern und senkt seinen Blick. Nichts mehr antwortend begibt er sich schließlich wieder in Bewegung und stapft weiter auf den Ausgang zu, zielstrebig auf die Stelle, wo er immer abgeholt wird.

Ich folge ihm schließlich einfach, bleibe weiterhin auf ihm hängen und habe mich langsam einigermaßen damit abgefunden, das er tagtäglich von dieser Frau abgeholt wird. Immerhin bleibt mir etwas anderes auch gar nicht übrig. Denn auch wenn Tae sich jetzt eher auf mich eingelassen hat und einfache Gespräche mit mir durchaus toleriert, zieht er immer noch eine klare Linie zwischen mir und seinem Privatleben. Und sie scheint scheinbar auch dazu zu gehören...

Durch die restlichen Schüler uns einen Weg bahnend, die uns alle dämlich von der Seite anstarren, gehen wir zielstrebig auf das Eisentor der Schule zu, als auf einmal eine weibliche Stimme ertönt und über den noch voll besetzten Platz schreit.

,,Taehyungilein!".

Mein Blick fällt automatisch verwirrt und auch etwas geschockt auf die blondhaarige Kleinere, die wild mit ihrer Hand fuchtelnd am Rand des Zaunes steht und mit ihrem Auftreten sich selbst völlig in den Mittelpunkt gerückt hat. Ein weißer Fellmantel hängt an ihrem zierlichen Körper herab, der nur von einem eher arg knappen Kleid bedeckt wird und der Netzstrumpfhose, die sie unter ihren schwarzen Schnürlackstiefeln trägt. Ihre Lippen sind wie eh und je knallrot und stechen schlimmer hervor als ihre schneeweiße Kleidung im Laternenlicht. Ein strahlendes Lächeln liegt auf ihren gemachten Lippen, während ihre blonden Haare eher wild zusammen gesteckt wurden und durch ihre hastigen, freudigen Bewegungen um sie herum fliegen.

Es ist nicht nur die allgemeine Abscheu, die ich ihr gegenüber empfinde, die mich in den nächsten Augenblicken derartig wütend werden lässt, während wir weiterhin zielstrebig auf sie zu gehen. Es sind vielmehr die Leute um uns herum...!

,,Die schon wieder...! Jeden Tag aufs Neue".

,,Das sich sowas überhaupt hier blicken lässt...aber ja anscheinend nur wegen dem Freak!".

,,Kann sich keine ordentlichen Klamotten kaufen, aber hauptsache ne Nute".

,,Die ist ja eine ganz Billige, wenn sie sich von so einem abschleppen lässt".

,,Ist der nicht schwul?! Was will der mit ner Schlampe? Reicht es ihm wohl nicht, hm?".

,,Boar wie die aussieht...! So ein Flittchen!".

Ich bleibe unweigerlich stehen, löse mich von Taehyungs Schultern, der weiterhin sich stur einen Wegdurch die Massen zu der euphorischen Frau begibt, die rein gar nichts von dem Ganzen zu bemerken scheint...dabei könnte es offensichtlicher gar nicht mehr sein. Egal wohin ich meinen Blick auch drehe, überall lodernde, abschätzige Blicke, die auf der Sillouhette des Gleichaltrigen liegen. Überall vorgehaltener Hände und dennoch sind ihre Stimmen alle derartig laut, dass sie einen umrunden. Ich komme mir vor, als würde ich in einem Strudel aus dummen Bemerkungen stecken, die auf einen Einschlagen...und dabei bin nicht einmal ich derjenige, den sie direkt betreffen...

Ich balle meine Hände frustriert und wütend werdend zusammen, wende meinen Blick jedoch besorgt auf die Silhouette vor mir, die sich immer weiter entfernt. Mein Blick heftet sich an seinen angespannten Schultern fest und an seiner gebückten Haltung und seinen eingezogenen Schultern. Seinen Kopf hat er nach unten gesenkt und er macht eindeutig den Eindruck, als würde er am liebsten einfach nur verschwinden wollen...Abtauchen vor all diesen Blicken...und dennoch tritt er weiterhin auf den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu...

Ich merke selbst, wie dabei irgendetwas nicht stimmt, merke es jedoch erst zu spät, was genau es war...

,,Hey, TAEHYUNGILEIN! Wie viel blätterst du pro Nacht für sie hin, hm? Wenn selbst du dir ihre 'Dienstleistungen' täglich besorgen kannst, dann kann sie ja so gut wie gar nichts kosten, diese billige Schlampe!".

Ich bemerke zu spät woher die Stimme direkt kommt, als Taehyung bereits wie zur Salzsäule erstarrt und einfach in mitten der Menschen stehen bleibt. Er bewegt sich kein einziges Stück, weshalb ich beschließe langsam auf ihn zu zu gehen und ihn hier raus zu retten, als ich jedoch nur noch geschockt meine Augen aufreißen kann.

In den nächsten Sekunden schmeißt Taehyung seinen Rucksack in den Schnee, sprintet inmitten der Masse, schnappt sich den Blonden am Kragen und schlägt mit voller Wucht auf sein Gegenüber ein. Überrumpelt landet dieser im Schnee, als sich Taehyung bereits auf ihm fallen lässt, ihn mit seinem Gewicht am Boden fixiert und manisch und wutentbrannt auf ihn einschlägt. Seine Fäuste knallen immer wieder auf sein Gesicht während rote Blutspritzer den Schnee besprenkeln, während um uns herum Schreie ertönen, die ich jedoch kaum noch wahr nehme.

Ich stürme schließlich einfach nur auf die Beiden los, packe schließlich Taehyung am Kragen und zerre ihn mit aller Wucht von dem Blonden herunter. Ich lege meinen linken Arm um seinen Oberkörper, drücke ihn an mich und versuche ihn irgendwie zurück zuhalten.

,,NIMM DEINE PFOTEN WEG, JUNGKOOK! ER HAT ES VERDIENT, DIESER BASTARD!".

Sich vehement gegen mich sträubend, im Begriff wieder auf ihn los zulegen, habe ich alle Mühe ihn zurück zu halten. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht einmal die Kraft, um ihn davon abzuhalten, ihm die Seele aus dem Leib zu prügeln. So sehr ich auch versuche ihn im Zaum zu halten, die Energie die er aufbringt, um sich loszureißen, ist größer als meine Kraft und Ausdauer, die ich an den Tag bringen kann.

Taehyung krallt seine Finger in meine von der Jacke bedeckten Haut, bohrt sich förmlich an mir fest, sodass der stechende Schmerz mich trotz allem über mahnt und ich meinen Griff etwas lockern muss. Er reißt sich los und springt abermals auf den Verprügelten, als auf einmal abermals die helle Stimme ertönt und daraufhin das Knirschen ihrer Stöckelschuhe im Schnee.

,,Tae! Lass das sofort sein!".

Der Schwarzhaarige erstarrt augenblicklich in seinen Bewegungen, blickt auf den Boden und sein Opfer, rührt sich dennoch keinen Millimeter vom Fleck, während die Blonde auf uns zu gerannt kommt und den Größeren schließlich an den Schultern packt.

,,Hast du sie noch alle?! Wie konntest du nur! Wer hat dir das Recht dazu gegeben, so mit deinen Mitschülern umzugehen!".

Nur ein leises Hauchen kommt über seine Lippen, was dennoch so tief und dunkel aus seiner Kehle tritt, dass es mir eine Gänsehaut beschert.

,,Er hat es nicht anders verdient!".

,,Niemand hat so etwas verdient!".

,,Doch, er schon!".

Im nächsten Moment hört man es nur laut klatschen. Taehyungs Gesicht fliegt zur Seite und eine Rötung bildet sich auf seiner Wange, während die Frau ihre Hand weiterhin in der Luft hält und ihn enttäuscht und erzürnt anblickt.

Er sagt nichts, bleibt stattdessen in der Position verharren und gibt schließlich zischend von sich: ,,Er hat dich eine Schlampe genannt!".

Die Blonde nimmt ihre Hand wieder runter, tritt einen Schritt zurück, dabei ihren Blick weiterhin auf ihn gerichtet.

,,Ich BIN eine Schlampe, Taehyung!".

Ihre Worte hängen schwer in der Luft. Nicht, weil es eine totale Überraschung ist, immerhin sieht man es ihr förmlich an, sondern vielmehr, weil es die Situation nur noch schlimmer gemacht hat...

Taehyungs Schultern beginnen zu beben, weshalb ich langsam einige Schritte auf ihn zu gehe und schließlich neben ihm stehen bleibe und ihn von der Seite aus anblicke. Ich drehe meinen Kopf etwas nach unten, sodass ich seine Miene ansehen kann, in der Erwartung glitzernde Tränen vorzufinden, doch stattdessen funkeln in seinen Pupillen Gefühle auf, die mich glatt erstarren, innehalten und begreifen lassen...

Ich hatte mich komplett getäuscht...dabei hätte ich es doch wissen müssen...

Wie kam ich auf die Idee, dass er verschwinden wollen würde, dass er sich so unscheinbar und unbemerkbar wie möglich machen wollte...?! Ich hatte seine Körperhaltung völlig falsch interpretiert...! Er wollte nicht verschwinden...er wollte seine Fassung behalten...sich selbst zügeln...

Ich wende nur langsam meinen Blick von dem eiskalten Ausdruck in seinen Augen ab, fahre über seine verschwitzte Haut, die von Blutspritzern besetzt ist zu dem am Boden Liegendem. Erst jetzt bemerke ich wirklich, was er gerade angerichtet hat, als ich die blutende Kerbe in der Lippe des Blonden am Boden sehen kann und das raus gerissene Lippenpiercing im Schnee. Seine Augen sind angeschwollen und blau, Tränen rinnen aus seinen Augenwinkeln, während sich seine Haut violett verfärbt hat und er nur aus Schmerz stöhnend am Boden liegt...

Mich überkommt eine Welle an Schock.

Aber nicht, weil ich nicht fassen kann, was Taehyung gerade eben getan hat, sondern vielmehr wegen mir selbst...

Denn das lodernde, lechzende, gribbelnde Gefühl in meinem Inneren, als ich das Bild vor mir erblicke, ist definitiv nicht Mitleid oder Wehmut...sondern vielmehr Faszination...Faszination, da Taehyung nur derartig gehandelt hat, weil er sie beschützen wollte...sie rächen wollte, für was er gesagt hat...das er dabei so handelt...und ich derartig empfinde...

...schockiert mich selbst...!

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