P R O L O G U E
In vollkommener Ruhe sortiere ich die Mandelscheiben aus meinen Haferflocken. In unserem Haus herrscht eine angenehme Stille, auch von nebenan ist kaum ein Ton zu hören.
Ein stumpfes Geräusch entsteht jedes mal, wenn die Mandel in den Mülleimer fliegt und als auch die letzte im Müll verschwindet, stelle ich meine Haferflocken wieder in den Lebensmittelschrank. Nicht gerade viel steht hier drin, doch wenn man es vermutlich mit den anderen Distrikten vergleicht, haben wir keinen Grund uns zu beschweren. Unsere Schränke sind immer gefüllt, unsere Märkte sind legal und gut besucht.
Ich hätte nie gedacht, dass ein einfacher Markt ein Problem darstellen könnte, bis mein Bruder mir erzählte, dass es draußen im äußersten Distrikt nur einen Schwarzmarkt gibt.
Dank ihm, weiß ich eine Menge und kann über die Zäune sehen von Distrikt 1. Vielen hier wächst der "Wohlstand", wenn man ihn überhaupt so nennen kann über den Kopf, doch ich finde, dass man bedenken muss, dass es vielen in diesem Land schlechter geht.
Mein Bruder weiß deshalb so viel über die anderen Distrikte, da er sie alle gesehen hat, immerhin hat er die Hungerspiele vor ein paar Jahren gewonnen. Auch das Kämpfen hab ich von ihm gelernt, obwohl Joe eine gute Seele ist. Er ist nicht geboren um zu töten und er verhält sich, im Gegensatz zu den anderen Karrieretributen, menschlich und verstand sich in den Spielen, sowie im Training gut mit den anderen Tributen. Vielleicht war diese Art, wie er eben war, ein Grund dafür, dass er am Ende siegte.
Auf dem Weg nach draußen, schnappe ich mir einen Löffel aus der nächsten Schublade und laufe durch die Hintertür auf unsere Terrasse.
Distrikt 1 ist eines der wohlhabendsten Distrikte und das sieht man allein schon an den Häusern. Den Berg hoch ziehen sich Ränge von ein und dem selben Baustil von Haus. Der einzige Unterschied ist, für wie viele es gebaut wurde. Wir haben ein 4-er Haus, was es zu dem kleinsten Bauformat macht. Zwischen den eng zusammen gebauten Häusern, befindet sich eine ewig lange Treppe nach unten zum Markt, Justizgebäude und den Trainingshallen der Akademie. Unser Haus steht relativ weit oben, was von der Terasse aus einen guten Blick auf diesen Distriktteil liefert, denn immerhin ist das noch lange nicht alles.
Es gibt es noch die Werkstätten, in denen einerseits Stein verarbeitet wird und andererseits der Schmuck und andere Luxusgüter hergestellt werden.
Gemütlich lasse ich mich auf einen der Stühle auf der Terrasse fallen und fange an, meine Haferflocken zu löffeln. Auch in den Häusern in unmittelbarer Umgebung, sehe ich die Leute frühstücken oder hinter den Fenstern hektisch durch die Räume huschen. So früh morgens ist es hier an normalen Tagen nicht so turbulent, doch heute ist kein normaler Tag.
Heute ist der Tag, dem jeder in meinem Distrikt entgegenfiebert.
Heute ist die Ernte.
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