L E T T H E G A M E S B E G I N !
"The Games"
[geyms]
1. a competitive activity involving skill, chance, or patience 2. a morbid and brutal competition
Diesen Morgen werde ich früher geweckt als sonst. „Guten Morgen! Bereit?", fragt mich Cashmere in ihrer gewohnten Stimmung. „Mhm", gebe ich nur von mir. Nicht mal eine Sekunde später hat sie mir die Decke weg gezogen und ich schaue sie beleidigt an. „Warum?", frage ich sie während ich mich aus dem Bett kugle. „Mhm, ist die falsche Antwort!", sagt sie und wirft die Bettdecke wieder auf das leere Bett. „Deine Klamotten sind nicht im Bad", merkt sie an, als ich gerade die Badezimmertür öffnen will. „Ich will aber duschen und wenigstens mal in den Spiegel schauen", sage ich demonstrativ und werfe einen Blick zu Mirabell. „Achso, das ist in Ordnung, dann mach das mal. Marvel ist übrigens schon weg. Ihr dürft euch vor der Arena nicht mehr sehen, tut mir leid."
„Schon in Ordnung", antworte ich und beginne mit meiner morgendlichen Routine. Schnell bin ich geduscht und lasse meine Haare offen. Glaz wird sich schon was einfallen lassen. Immer noch verschlafen schleiche ich zum Esstisch und futtere mein Frühstück. Nachdem ich auf gegessen habe schiebt mich Lillian vor den Aufzug. Sie drückt mich ein letztes Mal: „Möge das Glück stets mit dir sein!"
Auch Cashmere verabschiedet sich von mir und hinter ihr taucht Joe auf. „Viel Glück", flüstert er als er mich umarmt. Ich bedanke mich bei allen und begebe mich in den Aufzug.
Der Aufzug öffnet sich in einem langen Gang. Er ist grau und an der Decke hängen ein paar Lampen. „Kommst du?", fragt mich die bekannte Stimme von Glaz und deutet mir im in einen Raum zu folgen. Dort werde ich angekleidet. Meine Klamotten bestehen aus einer schwarzen, wasserabweisenden Hose, braunen Lederstiefeln, einem grauen T-Shirt mit einer dunkelgrünen, ebenfalls wasserabweisenden Jacke. Den Klamotten nach zu urteilen wird es also nass und den Farben nach, tippe ich schwer auf Wald oder vielleicht auf ein nebeliges Gebiet wie damals bei Johanna Mason. Mir wird schnell warm in der Bekleidung, aber in den nächsten Tagen wird das hoffentlich eher positiv sein. Glaz führt mich zu einem Hovercraft und geht dann. Anscheinend werde ich ihn erneut sehen, sonst hätte er sich nun von mir verabschiedet. Im Hovercraft befinden sich 24 Sitze, die an der Wand hängen. Ich bin noch nicht die Letzte, denn viele Plätze sind noch nicht besetzt. Schnell setze ich mich auf einen Stuhl und sofort fährt ein Bügel hinunter, der mich davon abhält erneut aufzustehen. Neugierig schaue ich welche Tribute sonst schon eingetroffen sind und sehe Marvel schräg gegenüber von mir sitzen. Er schaut lächelnd zu mir, wirkt allerdings angespannt. Langsam spüre auch ich wie die Aufregung und die Anspannung in mir wächst. Neben mir höre ich wie ein weiterer Bügel nach unten fährt, ich lächle Marvel zu bevor ich mich nach rechts wende und in Peeta's Augen schaue. „Hey", sagt er gedämpft. Ich erwidere ein kurzes ,Hey' und schaue erneut zu Marvel. Ich bereue es nicht genauer geschaut zu haben, bevor ich mich gesetzt habe, sonst hätte ich mich zu ihm setzen können. Noch bevor wir in irgendeiner Weise kommunizieren können, kommen die letzten Tribute mit ein paar Friedenswächtern in das Hovercraft. Kaum sitzen sie, bemerke ich wie das Hovercraft in die Luft steigt. Nichtmal eine halbe Minute später fangen zwei Friedenswächter an, uns mit GPS- Sensoren auszustatten. Dafür jagen sie uns eine breite Nadel in die Haut, die anscheinend ebenfalls so schmerzhaft sind wie sie aussehen, was ich an Marvel's schmerzverzogenem Gesicht erkenne. Bestätigt werde ich als die Frau meinen Arm greift und mir den Sensor injiziert. Wir landen in einer großen Halle, die komplett isoliert ist. An der Wand befinden sich im Halbkreis 24 Türen. Sie sind durcheinander beschildert: So ist meine Tür die 5. und links neben mir das Mädchen aus Distrikt 7 und rechts, zum Glück Marvel. Keiner redet auch nur ein Wort, sondern läuft schnurstracks auf seine Tür zu. Ich halte einen Moment inne und Marvel tut es mir gleich. ,Ich liebe dich' flüstert er kaum hörbar und dreht sich zu dem Jungen aus Distrikt 6 um, der rechts von ihm steht, um sicher zu sein, dass er es nicht mit bekommen hat. ,Ich dich auch' sage ich schnell, weil ich feststelle, dass kaum noch einer außerhalb der Türen steht.
Im Raum wartet bereits Glaz auf mich und lächelt mich an. Ich laufe auf ihn zu und umarme ihn kurz. „Viel Glück", sagt er und legt mir Kellie's Kette um, die er mir vorhin ausgezogen hat, bevor er meine Haare zur Seite geflochten hat. „Danke", sage ich und begebe mich in die gläserne Röhre, die mich anscheinend in die Arena befördern soll. Die Glastür schließt sich und ich winke Glaz ein letztes Mal.
Langsam fährt das Podest nach oben und endlich scheint mir ein grelles Licht entgegen. Ich schließe meine Augen und warte, bis das Podest an der Oberfläche angekommen ist und stoppt. Vorsichtig öffne ich die Augen und sehe vor mir das Füllhorn. Darüber läuft eine Uhr von 60 herunter. Also habe ich eine Minute Zeit um mir die Umgebung genau einzuprägen.
Um mich herum ist Wald und rechts ein wenig in der Ferne ein See. Also hatte ich halbwegs richtig vermutet. Die Bäume sind in bester Verfassung und würden guten Schutz bieten. Als nächstes schaue ich, auf welchen Plattformen Clove, Cato und Tresh stehen. Alle 3 stehen rechts von mir und Marvel, sehr gut verteilt.
Nun wandert mein Blick wieder zum Füllhorn.
20 Sekunden.
Danach zu den Waffen und ich suche mir raus, auf was ich zusteuern werde. Den Speer wird Marvel nehmen, Cato die Schwerter und Clove die Messer. Für mich kommt der Bogen in Frage und was Tresh sich greift, werden wir sehen. Ich beobachte die Uhr ganz genau: 10 Sekunden.
Innerlich zähle ich runter.
9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1!
Ein lauter Knall ertönt und ich renne zielsicher auf den Bogen zu. Kurz vor dem Bogen erkenne ich noch ein Messer. Sehr gut. Für das Blutbad wird ist ein Messer besser als Pfeil und Bogen.
Kurz vor mir rennt plötzlich das Mädchen aus 8 durch mein Blickfeld. Ich bleibe nicht stehen, sondern schubse sie vor mir auf den Boden um nicht weiter von ihr behindert zu werden.
Beim Bogen angekommen hieve ich den Köcher mit den Pfeilen auf den Rücken und stelle fest, dass der Bogen darin befestigt ist, sodass ich ihn nicht tragen muss. Schnell schaue ich wo der Rest unserer Gruppe ist und sehe jeden kämpfen. Auch Marvel erschlägt gerade einen Jungen mit einer Sichel. Ich konzentriere mich auch wieder auf den Kampf und sehe das Mädchen aus 8 vor mir immer noch auf dem Boden liegen.
Mit einer schnellen Handbewegung steche ich ihr das Messer ins Herz. Ihr Kanonenschuss ertönt und langsam fängt die ganze Sache an mehr Spaß zu machen als ich bis jetzt vermutet habe. Ich schwinge spielerisch das Messer durch die Luft und renne hämisch lachend auf irgendeinen Jungen zu. Sein Distrikt ist mir egal. Nach einem weiteren Schwung mit dem Messer blutet er bitterlich aus dem Hals und fällt röchelnd zu Boden.
Plötzlich spüre ich einen Schlag in den Nacken und drehe mich blitzartig um. Ein Mädchen funkelt mir boshaft entgegen. Ich renne auf sie zu und hole mit der bloßen Hand aus. Sie fängt sie wieder meiner Erwarten ab und holt mit ihrem Bein aus. Ich bücke mich und ziehe sie ruckartig mit der anderen Hand nach unten. Sie richtet sich zeitgleich mit mir auf und ich will gerade mit dem Messer zustechen, als ein Speer mitten in ihrem Bauch landet. Ich drehe mich um und seh' Marvel mir zulächeln. Da kaum noch ein Tribut vor dem Füllhorn ist, ziehe ich Marvel's Speer aus ihrem Bauch und bringe es ihm. „Na, wolltest du mir ein wenig helfen?", grinse ich. „Was? Sah das so aus als wollte ich dir helfen?", antwortet er und fängt an zu lachen. Wir gehen die paar Meter zum Füllhorn und treffen auf Tresh, Cato und Clove. Sie begutachten gerade die Schwerter und Messer und Tresh nickt mir lächelnd zu. Anscheinend ist er doch zufrieden damit, sich uns angeschlossen zu haben. Nachdem wir auch die Rucksäcke durchsucht haben und erstmal genug Essen haben machen beschließen wir auf die Jagd nach anderen Tributen zu gehen, die noch kein festes Lager haben und im Wald herum irren.
Es dämmert bereits, als wir immer noch durch den Wald stapfen und auf kein einziges Tribut getroffen sind. „Langsam reichts. So weit können die auch wieder nicht sein", sagt Clove trotzig und wirft ein Messer auf ein Eichhörnchen, dass gerade einen Baum hochspringt.
Plötzlich hören wir das Gebüsch neben dem Baum rascheln und eine Person springt heraus und rennt weg. „Na endlich!", ruft Cato und wir rennen hinter dem Jungen her.
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