
ミ★ᴛᴀɢ ᴀᴄʜᴛᴢᴇʜɴ - ᴀɴᴅʏ★彡
Hey, ich hab's auch mal wieder geschafft, einen Oneshot zu schreiben, ich hoffe, er gefällt euch. ^^'
Ich hab tatsächlich mal ein Konzept gewählt, mit dem ich normalerweise nicht arbeite, bzw. das ich eben noch nie geschrieben habe.
Anyway, hier:
Nicht wie sonst
Der erste Advent. Auf Dekorationen hatte sie dieses Jahr verzichtet, sie konnte sich einfach nicht dazu bringen, aufzustehen, weswegen es ihr nicht nötig erschien, irgendetwas zu dekorieren. Sie würde es schließlich sowieso nur sehen, wenn sie, gezwungenermaßen, auf die Toilette ging. Selbst das tat sie nicht allzu oft, also lohnte es sich wirklich nicht, diesen verschwenderischen Kitsch hier aufzuhängen. Auch, wenn er es geliebt hatte. Auch, wenn um diese Zeit des Jahres sonst immer die gesamte kleine Wohnung bis unter die Decke mit Helligkeit und Liebe gefüllt gewesen war.
Denn bald war Weihnachten. Aber nicht wie sonst.
Der zweite Advent. Mittlerweile kamen ab und zu ihre Freunde zu Besuch, die sie zwangen, aus dem Bett aufzustehen und ihr etwas zu Essen mitbrachten. Durch das ganze Frustessen waren ihre Vorräte schon lange aufgebraucht, doch einkaufen gehen wollte sie auch nicht. Manchmal kam es sogar so weit, dass sie Papier aß, weil sie einfach irgendetwas im Mund haben musste, um sich von den endlosen Schmerzen abzulenken. Umso dankbarer war sie ihren Freunden, die für sie kochten, auch, wenn sie das nicht wirklich ausdrücken konnte und die positiven Gefühle schnell wieder von zerstörerischen Monstern, die seit ein paar Wochen in ihr hausten, verdrängt wurden. Sie versuchte, sich abzulenken, doch es ging nicht. Jeder und alles erinnerte sie an ihn.
Denn bald war Weihnachten. Aber nicht wie sonst.
Der dritte Advent. Sie saß mit zwei ihrer Freunde, die noch nicht genug von ihrer ewigen Demut hatten, am Küchentisch. Sie hatten für sie aufgeräumt und sie anschließend gezwungen, mit ihnen Karten zu spielen. "Du darfst hier raus, wenn du das alles nicht mehr allein kannst, das weißt du, oder?", fragte einer von ihnen sie vorsichtig, während er seinen Zug machte. Sie nickte nur. "Wir können dich jederzeit hier wegbringen, an einen Ort, an dem dir besser geholfen werden kann." Sie nickte erneut, wobei ihre fettigen Haare in ihr Gesicht fielen. Die letzte Dusche war bestimmt eine Woche her. Doch zumindest an Weihnachten wollte sie noch hier sein, das Letzte mal seine Anwesenheit spüren. Und auch, wenn es ihr bis dahin noch ewig schien, war dieser Tag nicht mehr so weit entfernt.
Denn bald war Weihnachten. Aber nicht wie sonst.
Der vierte Advent. Draußen hüllten die Lichterketten, die an jeglichen Häusern angebracht waren, die Straßen in ein warmes Licht. Doch sie konnte sich nicht darüber freuen. Es war nicht mehr dasselbe wie sonst, das Licht schien ihr so weit entfernt. Der weiße Schnee, der auf den Boden rieselte, wirkte grau und strahlte nichts als Kälte aus. Kälte, die sie auch, wenn sie in sich ging, wiederfinden konnte.
Denn bald war Weihnachten. Aber nicht wie sonst.
Weihnachten. Weinend saß sie auf dem Sofa in ihrem dunklen Wohnzimmer, mit einem Bild in der Hand. Neben ihr stand das Telefon, mit welchem sie ihn anrufen wollte, sobald sie sich bereit fühlte. Es war sehr alt - sowohl sie als auch er hatten über die Zeit eine Faszination für alte Dinge entwickelt. Schließlich griff sie mit aller Kraft nach dem Hörer.
Es klingelte kurz, bis jemand abnahm.
"Was ist?", stammelte eine ihr wohlbekannte Stimme auf der anderen Seite des Hörers.
"Es tut mir so Leid. Bitte komm zurück."
"Wieso?"
"Alles tut so weh. Ich lebe, aber nicht so wie sonst. Ich rede mit meinen Freunden, laufe auf den Straßen umher, aber es nicht so wie sonst. Es ist Weihnachten, verdammt, aber es ist nicht wie sonst!"
Stille.
"Ich bin auf dem Weg."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro