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"Nothing is lost forever. Everything comes back."
ƸӜƷ
~Hermine Granger~
„Bist du fertig, Liebling?", rief Hermine aus der Küche, in der sie gerade einen Kuchen in den Backofen schob.
Magie war zwar schön und gut, aber kochen und backen tat sie immer noch auf die altmodische Art und Weise.
„Ja", ertönte Severus' dunkle Stimme hinter ihr und einen Moment später spürte sie, wie seine starken Arme sich um ihre Hüfte schlangen.
Sein Geruch strömte in ihre Nase und sofort entspannte sie sich merklich. Dieser Mann hatte es von je an geschafft sie runterzubringen und ohne ihn wäre sie oft genug aufgeschmissen gewesen.
„Es ist alles perfekt, so wie du es gemacht hast. Bitte entspann dich etwas und genieße den restlichen Abend mit mir", raunte er ihr sanft zu und küsste ihren Hals.
„Ich will einfach nur, dass alles perfekt ist", erwiderte sie und lehnte sich gegen seinen Oberkörper.
„Es ist mehr als perfekt. Du bist perfekt."
Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Züge und sie wandte sich zu ihrem Mann um. Seine schwarzen Augen glitzerten voller Wärme, wie immer, wenn er sie ansah. Sie konnte nicht fassen, wie schnell die letzten fünf Jahre vergangen waren.
So vieles war in ihrem Leben passiert und doch kam es ihr so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie sich zum ersten Mal geküsst hatten.
Damals hatte sie jegliche Hoffnung aufgegeben, dass er ihre Gefühle erwiderte, nur um dann herauszufinden, dass er sie liebte.
Bei dieser Erinnerung kamen automatisch auch die Erinnerungen an Lucius zurück. Sie hatte ihn seit seinem Abschied nicht mehr gesehen und auch nichts mehr von ihm gehört. Im ersten Jahr hatte sie sich immer wieder eingeredet, dass er diesen Abstand brauchte und wiederkommen würde, doch umso mehr Zeit vergangen war, ums mehr war ihre Hoffnung geschrumpft.
Soweit sie wusste, meldete er sich regelmäßig bei Draco und besucht auch seinen Enkelsohn Scorpius, doch er wollte niemanden außerhalb seiner Familie sehen. Es schmerzte Hermine, dass ihre Freundschaft durch all das zerstört worden war. Dennoch wäre es gelogen zu sagen, sie hätte die Hoffnung komplett aufgegeben, ihn eines Tages wiederzusehen.
„Worüber zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf?"
Aus ihren Gedanken gerissen, lächelte sie traurig und Severus schien die Antwort bereits zu wissen. Er legte eine Hand an ihre Wange und sagte sanft: „Er wird eines Tages zurückkommen – wenn er soweit ist."
Sie mochte es nicht, wenn Severus sah, dass sie über Lucius nachdachte. Obwohl er Verständnis dafür hatte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass es ihm gegenüber nicht fair war über Lucius zu sprechen.
„Ich weiß", erwiderte sie und beendete das Thema dadurch. „Komm, lass uns etwas auf die Terrasse sitzen, bevor wir ins Bett gehen."
Das kleine Haus, in dem sie in den Schulferien wohnten, lag nicht weit weg von dem Haus der Weasleys und der Potters. Hermine war völlig von der Rolle gewesen, als Severus es gekauft hatte, denn so konnte sie nicht nur viel Zeit mit ihren Freunden verbringen, sondern auch gleichzeitig deren Kinder sehen.
James und Albus waren aufgeweckte Jungen und Ginny hatte alle Hände voll mit ihnen zu tun, wenn Harry unterwegs war. Lily hingegeben, war einruhiges Baby und bereitete Ginny eher weniger Sorgen. Hermine nahm sie dennoch in den Ferien so oft sie konnte, um ihrer Freundin etwas an Entlastung zu gönnen.
„Mummy!", hallte ein Schrei durch das Haus und Hermine war bereits auf den Weg zurück nach drinnen, als Severus ihr zuvor kam.
„Ich sehe nach ihr. Setz dich schon mal auf die Terrasse, ich komme gleich nach."
Hermine nickte dankbar und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor er sich auf den Weg nach oben machte, um nach ihrer Tochter zu sehen.
Sie war zusammen mit Severus das Beste, was ihr jemals passiert war und sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie morgen zwei Jahre alt wurde.
Wo war nur die Zeit geblieben?
Wieder kam ihr Lucius in den Sinn. Ja, wo war die Zeit geblieben?
***
„Wo ist meine Patentochter?", kam es laut von Draco, der eben ihren Garten betreten hatte, in dem bereits ein reges Treiben an Gästen herrschte.
„Hieeeerrrr!", ertönte es schrill und Hermine sah dabei zu, wie ihre Tochter, die zwar Severus' schwarze Haare, aber ihre Locken hatte, sich in die Arme des Blonden stürzte.
„Na du siehst aber hübsch aus!", kam es von Astoria, die neben Draco stand und sanft auf das Geburtstagskind hinablächelte.
Ihre Tochter hatte heute morgen darauf bestanden so wie ihr Vater auszusehen, was bedeutete, dass sie ein schwarzes Kleid und einen schwarzen Umhang trug. Hermine war zwar nicht ganz damit einverstanden gewesen, hatte aber unter dem Argument ihrer Tochter nachgebenden, dass ihr Vater jeden Tag so aussah.
Während Scorpius sich zu James und Albus gesellt hatte, war Ginny zu ihr gekommen und hatte neben sie gesetzt.
„Es ist fast nicht zu glauben, dass sie schon so groß ist. Mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen, dass du mir von deiner Schwangerschaft berichtet hast", kam es von ihr und Hermine nickte.
Sie hatte nie verstanden, wenn ihre Eltern darüber gesprochen hatten, wie schnell Kinder groß wurden und wie schwer es mit anzusehen war.
Jetzt verstand sie die beiden besser denn je, denn obwohl sie stolz auf ihre Kleine war, spürte sie jedes Mal etwas Wehmut, wenn sie größer wurde und neue Dinge lernte.
„Kucheeeennnnn!"
Der schrille Schrei ihrer Tochter weckte Hermine aus ihren Gedanken und sie erhob sich breit lächelnd, um den Kuchen anzuschneiden. Die Partygäste versammelten sich im Kreis und während Hermine ihrer Tochter dabei half den Kuchen in gleichmäßige Stücke zu schneiden, umgaben sie vieler Lacher und ausgelassene Gesichter.
Sie war dankbar, dass sie ihre kleine Familie und ihre Freunde um sich herum hatte. Lediglich der Gedanke an ihre Eltern versetzte ihr einen Stich. Sie lebten noch immer in Australien, unwissend, dass sie eine Tochter oder gar eine Enkeltochter hatten.
„Mummy, hier, für dich."
Lächelnd nahm Hermine das Stück Kuchen entgegen und biss mit voller Euphorie hinein. Das breite Lächeln ihrer Tochter erwärmte ihr Herz und etwas tief in ihr, fühle sich angekommen.
Der Rest der Party verlief wie geplant und als Severus ihre Kleine gegen halb acht ins Bett gebracht hatte, war Hermine bereits mit dem Aufräumen fertig.
In den nächsten Tagen würde sie sich auf die Reise nach Hogwarts konzentrieren, wo sie ab 1. September wieder arbeiten würde.
Sie hatte sich diese zwei Jahre bewusst für ihre Tochter genommen, war aber dennoch froh wieder in ihren Job zurückzukehren. Die Arbeit hatte ihr gefehlt, ebenso wie die Schüler.
***
„Mummy! Mummy, schau nur wie schön!"
Das Abendrot der untergehenden Sonne spiegelte sich auf dem schwarzen See wider, in dem einige Wassermenschen in der Ferne hin und hersprangen.
Hermine hatte fast den ganzen Tag hier verbracht, denn es war Samstag und noch dazu ihr Geburtstag.
Severus war ins Schloss zurückgekehrt, um das Abendessen für in ihren Räumen zu organisieren. Er benahm sich bereits den ganzen Tag etwas merkwürdig, doch er betonte dabei immer wieder, dass er noch ein Geschenk für sie hätte.
Was genau, wollte er ihr allerdings nicht verraten.
Gerade als Hermine beschloss, dass es nun an der Zeit war zu gehen, spürte sie ein Kribbeln über ihren Körper wandern. Jemand beobachtete sie.
Suchend wandte sie ihren Kopf in Richtung Schloss, in der Erwartung Severus dort stehen zu sehen.
Doch sie konnte niemanden sehen.
„Liebes, kommst du bitte. Wir müssen zurück ins Schloss. Daddy wartet bestimmt schon auf uns."
Ihre Tochter sah allerdings nicht mehr in Richtung des Wassers, sondern hatte den Blick auf den nahegelegenen Wald gerichtet.
Es war nicht ungewöhnlich, denn obwohl sie äußerlich sehr ihrem Vater ähnelte, hatte sie definitiv Hermines Neugier geerbt.
„Mummy, wer ist dieser Mann?", kam es plötzlich von ihr und Hermine erstarrte mitten in der Bewegung.
Auch ihr Blick wanderte nun zum Wald. Für einige Sekunden starrte sie einfach nur auf die Person, unmöglich sich zu bewegen oder etwas zu sagen.
Das war unmöglich!
Während Hermine immer noch wie gebannt auf den Mann starrte, der nun mit langen Schritten auf sie zukam, hatte ihre Tochter die Sache selbst in die Hand genommen und trat auf den Blonden zu.
„Hallo, wer bist du denn?", kam es neugierig von ihrer Kleinen und wäre Hermine nicht so erstarrt, hätte sie über die Furchtlosigkeit ihrer Tochter gelacht.
„Hallo, Liebes. Mein Name ist Lucius und wer bist du?", entgegnete der Blonde und Hermine konnte sehen, wie die Augen ihrer Tochter groß wurden.
„Meine Mummy sagt auch immer Liebes zu mir, aber eigentlich heiße ich Lucy. Lucy Snape."
Lucius' graue Augen sahen voller Bewunderung auf ihre Tochter hinab und Hermine hätte schwören können, ein feuchtes Glitzern in ihnen zu sehen.
„Nun, es freut mich außerordentlich, dich kennenzulernen, Lucy. Weißt du, ich habe deiner Mutter vor langer Zeit ein Versprechen gegeben und nun bin ich hier, um es einzuhalten."
-Ende
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