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"Trust is like blood pressure. It's silent, vital to good health, and if abused it can be deadly."

ƸӜƷ

~Hermine Granger~

Als die Sonne an diesem sonnigen Nachmittag hinter den Ländereien verschwand, war Hermine bereits auf ihrer Couch eingenickt. Der gestrige Zauber musste wohl doch anstrengender gewesen sein, als zunächst von ihr vermutet.

Im Grunde fühlte sich Hermine kein bisschen anders als zuvor. Natürlich hatte sie sich selbst die ganze Zeit über beobachtet, doch weder ihr Verhalten noch ihre Gedanken fühlten sich anders an – wie auch, der Zauber betraf lediglich Snape und dessen Wahrnehmung bezüglich ihr, da sie die seinen nicht wahrnehmen konnte.

Erst als sie heute Morgen aufgewacht war, war ihr überhaupt klar geworden, was er für sie getan hatte. In Professor McGonagall Büro hatte sie seinem Vorschlag so schnell zugestimmt, dass sie nicht einmal richtig bedacht hatte, was das alles für ihn bedeuten könnte. Sie wusste nicht inwiefern seine Handlungen oder Gedanken von ihr beeinflusst wurde, doch er hatte ihr immer wieder versichert, dass sie sich deshalb keine Sorgen machen musste.

Insgeheim hatte sie immer noch die Vermutung, dass er es getan hatte, weil er ihr gegenüber Schuld empfand, die nicht nur vollkommen fehl am Platz war, sondern auch unangebracht. Hermine hätte an seiner Stelle genau das gleiche getan und auch wenn sie immer wieder Situationen erlebte, wo sie unbewusst versuchte zu zaubern, gab es schlimmeres in Leben, als ohne Magie zu leben. Sie war dankbar für ihre Chance weiterhin auf Hogwarts zu bleiben und den Schülern helfen zu können.

Ein lautes Zischen ertönte im Zimmer und Hermine öffnete verschlafen die Augen. »Was in Merlins Namen war das gewesen?« Verwirrt richtete sie sich auf und sah sich im Raum um. Hatte sie etwa nur geträumt?

Nein, dort, vor dem Kamin, lag ein Umschlag, der zuvor sicher noch nicht dagewesen war.

Hermine erhob sich von der Couch und hob den Umschlag vom Boden auf. Offenbar war der Brief nicht wie üblich von einer Eule, sondern durch das Flohnetzwerk transportiert worden.

Mit geweckter Neugierde öffnete sie den Brief und begann zu lesen.

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Sehr geehrte Miss Granger,

ich hoffe sehr, dass Ihr plötzliches Verschwinden beim Besuch meines ehemaligen Anwesens nichts mit mir zu tun hatte. Falls doch, bedaure ich es sehr und würde mich über die Gelegenheit freuen, dies persönlich mit Ihnen zu besprechen.

Ich erwarte Ihre Eule mit einer Antwort.

Lucius Malfoy

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Hermine musste den Brief ganze drei Mal durchlesen, damit sie sich sicher war, dass es Lucius Malfoy war, der ihr einen Brief geschrieben hatte. Natürlich hatte ihr Verschwinden nichts mit ihm direkt zu tun gehabt, doch die Panikattacke hatte sie wegen dem Anwesen bekommen und dazu hatte auch er - wenn auch unwissentlich - einen großen Teil dazu beigetragen.

Unsicher, ob sie ihm antworten sollte oder nicht, starrte sie die geschwungene Handschrift auf dem Pergament einfach nur für einige Zeit an und überlegte. Ihre erste Intuition war den Brief ins Feuer zu werfen, doch da sie nun ohne Magie war, konnte der Fluch ihr nichts mehr anhaben. Natürlich hatte Lucius Malfoy dadurch auch einen Vorteil ihr gegenüber, denn in einem Ernstfall konnte Hermine sich nicht gegen ihn wehren.

Andererseits glaubte sie nicht, dass er ihr wirklich etwas antun wollte, denn ansonsten hätte er es bereits in London getan, als sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, oder? Hin und hergerissen von ihren eigenen Gedanken ging sie im Zimmer auf und ab. Ihre Emotionen schwankten immer wieder zwischen Zuversicht und Angst, was ihr nicht gerade dabei half eine Entscheidung zu treffen.

Gerade als sie zum gut fünfzigsten Mal in Richtung der Fenster zuging, welche die Sicht auf den Großen See und die Ländereien freigaben, klopfte es an ihrer Tür. Hermine zuckte leicht zusammen, schüttelte jedoch den Kopf über ihre eigene Schreckhaftigkeit. Zu ihrer Verwunderung fand sie sich Severus gegenüber, der sie schweigend musterte.

„Severus, ist alles in Ordnung?", fragte sie automatisch, denn er sah nicht gerade begeistert aus. „Ich weiß nicht, ist alles in Ordnung?", erwidere dieser dunkel. Kurz war Hermine über seine Worte verwirrt, doch dann verstand sie. Er musste ihre Empfindungen gespürt haben!

„Sie haben meine Unruhe gespürt, nicht wahr? Es tut mir leid, ich habe total vergessen, dass ich Sie damit beeinträchtige", sprudelte es aus ihr hervor, denn sie hatte wirklich nicht daran gedacht. Snape hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Nach einigen unangenehmen Sekunden des Schweigens sagte er schließlich: „Eigentlich bin ich hier, weil Minerva mir berichtet hat, dass Sie wieder nicht beim Abendessen waren. Da ich mit Ihnen sowieso die Vorgehensweise ab morgen besprechen wollte, bin ich vorbeigekommen, um zusätzlich nach Ihnen zu sehen."

„Oh", war alles was Hermine hervorbrachte. Natürlich war er nicht extra zu ihr gekommen, weil sie ein bisschen aufgewühlt war. Was hatte sie sich dabei nur gedacht?

„Ich bin eingeschlafen und muss wohl das Abendessen verschlafen haben. Professor McGonagall muss sich keine Sorgen machen, ich kann mir auch was aus der Küche zum Essen holen.", fügte sie hinzu, um die Tatsache zu überspielen das sie gedacht hatte, er wäre nur wegen ihrer Gefühle hier.

„Das habe ich mir bereits gedacht. Darf ich reinkommen?"

„Natürlich", entgegnete Hermine und trat zur Seite, damit Severus den Raum betreten konnte. Sie gingen ins Wohnzimmer und Hermine eilte in ihre Küche, um einen Tee zuzubereiten, der nur wenige Minuten später in zwei dampfenden Tassen auf dem Tisch vor ihnen stand.

„Nun, wie bereits erwähnt habe ich Ihnen eine Zaubertränke auf Vorrat gebraut. Sie werden im Vorratsschrank des Krankenflügels jeweils fünfzehn Phiolen mit Schmerztränken, Heiltränken, und anderen diversen Tränken finden. Sollten Sie Nachschub benötigen, geben Sie mir bitte ein bis zwei Tage vorher Bescheid, damit ich - falls notwendig - neue Tränke aufsetzen kann. Ebenfalls habe ich Ihnen diverse Heilsalben und Heilpasten zur Verfügung gestellt, die sich ebenfalls im Vorratsschrank befinden."

Hermine hörte Snape aufmerksam zu, während er sprach. Jedes Mal, wenn seine Lippen das Wort Zaubertrank formten, konnte sie sehen, wie sich ein angenehmer Zug um diese bildete und sich seine Züge merklich entspannten. Snapes Faszination für Zaubertränke war fast so faszinierend für Hermine, wie seine Person selbst. Während Snape immer weiter sprach, verlor Hermine durch ihre eigenen Gedanken völlig den Faden und hörte ihm nicht mehr zu.

Unter seinen Augen lagen tiefe und dunkle Schatten, die auf einem enormen Schlafmangel schließen ließen. Automatisch fragte sie sich, warum Snape nicht schlafen konnte und ob er vielleicht ebenfalls Albträume hatte, so wie sie selbst auch. Seine rabenschwarzen Haare gingen ihm wie üblich zu den Schultern und glänzten etwas im Licht. Seine Hackennase, welche das Hauptmerkmal seines Gesichts war, verlieh ihm mit den ebenfalls schwarzen Augen und den markanten Gesichtszügen einen strengen Ausdruck, den Hermine noch nie mit Fröhlichkeit oder einem wahrhaften Lächeln gesehen hatte.

Es gefiel ihr nicht, dass sie ihm zusätzlich Arbeit bereitete, obwohl er ja offensichtlich genügend zu tun hatte, aber ohne seine Hilfe würde sie es einfach nicht schaffen. Vielleicht hatte sie ja eines Tagen die Möglichkeit ihm bei etwas zu helfen, um so ihre Schuld wieder etwas auszugleichen.

„Hermine? Hören Sie mir überhaupt zu?", kam es scharf von Severus und Hermine wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte keine Ahnung was er die letzten Minuten erzählt hatte und dieser Umstand war ihr sehr unangenehm.

„Äh, ja natürlich", sagte sie automatisch in der Hoffnung, er würde nicht nachfragen. Doch Severus Snape wäre nicht er selbst, wenn er nicht den Grund für ihre Abwesenheit erfahren wollen würde.

„Was beschäftigt Sie so sehr, dass Sie mir nicht zuhören?", sagte er nun ruhiger, doch Hermine konnte den Ärger über ihr Verhalten deutlich in seinen Augen sehen. Da sie ihm unmöglich sagen konnte, dass sie zu sehr von ihm und seiner Erscheinung abgelenkt gewesen war, sagte sie das erste, was ihr als passende Ausrede in den Sinn kam.

„Lucius Malfoy hat mir einen Brief geschrieben."

Snape sah zunächst überrascht aus, doch seine Stimmung wandelte sich schnell zu grimmig. Offenbar war Mr Malfoy kein gutes Thema bei ihm.

„Was hat Ihnen Lucius geschrieben?", knurrte er. Hermine erhob sich und nahm den Brief von Malfoy in die Hand, welche umgedreht auf ihrem Tisch gelegen hatte. Sie gab das Pergament wortlos an Snape weiter, dessen Augen bereits über die wenigen Zeilen huschten.

Als er wieder zu Hermine aufsah, hatte seine Miene sich bereits verfinstert. Sofort überkam sie das Gefühl von Fehlverhalten, obwohl es ja nicht ihre Schuld war, dass Lucius Malfoy ihr geschrieben hatte.

„Wieso schreibt Ihnen Lucius Malfoy Briefe?"

„Keine Ahnung. Seit meinem Magieverlust habe ich kein Wort mehr von ihm gehört oder gar mit ihm gesprochen. Ich weiß nicht, wieso er auf einmal mit mir reden möchte. Noch weniger weiß ich, ob ich das überhaupt will."

Snape sah sie kurz und scharf an, glättete dann jedoch seine Züge und sagte laut in den Raum hinein: „Finky."

Ein lautes Plopp ertönte und einen Moment später stand eine kleine Elfe im Raum, die erwartungsvoll zu Hermine und Severus sah.

„Bitte sei so gut und bring Miss Granger etwas vom heutigen Abendessen."

„Ja, Sir.", erwiderte die Elfe und verschwand eine Sekunde später mit einem erneuten lauten Knall.

„Kann ich die Elfen allein rufen? Diese Frage habe ich mir schon an meinem ersten Tag meiner Rückkehr gestellt."

Snape überlegte kurz und sagte dann: „Es sollte kein Problem darstellen, da die Hauselfen ihre eigene Magie besitzen, die in diesem Schloss herrscht. Das nächste Mal probieren Sie es einfach aus und sollte es nicht funktionieren, bekommen Sie eine Elfe, die nur für Sie zuständig ist."

Hermine, die immer noch für die Rechte der Elfenrechte kämpfte, war der Gedanke etwas zuwider eine Elfe nur für sich allein zu haben, doch dieses Thema wollte sie nun wirklich nicht anfangen. Snape sah so oder so schon müde genug aus, da brauchte er keine Belehrung über den Umgang mit Hauselfen.

„Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Es tut mir leid, dass Sie extra wegen mir all diese Mühe auf sich nehmen müssen. Sie haben bestimmt wichtigeres zu tun."

Snape Miene änderte sich nicht und so konnte Hermine auch nicht sagen, ob sie etwas Falsches gesagt hatte oder nicht.

„Was gedenken Sie wegen Lucius Malfoy zu tun?", fragte Snape stattdessen. Da Hermine wirklich nicht wusste, was sie wegen Malfoy machen sollte, zuckte sie lediglich mit den Schultern.
„Sie können ihn hier im Schloss treffen. Er wird Sie nicht verhexen oder dergleichen falls Sie das Denken. Aber Sie sollten sehr vorsichtig sein. Lucius verfolgt seine eigenen Ziele und diese sind meistens nicht gut für das Wohlergehen seiner Mitmenschen. Wenn Sie also wissen wollen, was genau er sich aus Ihrem Treffen erhofft – und glauben Sie mir, das tut er – sollte Sie sich mit ihm treffen."

Hermine wusste das Lucius Malfoy kein netter Mensch war. Doch sie konnte sich auch nicht vorstellen, was er von ihr brauchen konnte. Klar, er wusste nicht, dass sie keine Magie mehr besaß, denn dies wusste außer Professor McGonagall, Severus, Harry, Ginny und Ron niemand. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass es zunächst das Beste wäre, diese Information geheim zu halten, da es immer noch Todesser gab, die auf freien Fuß waren und die sicher nur auf eine Gelegenheit hofften, einen anderen Menschen zu verletzen. Und gerade Hermine bildete hierfür das perfekte Ziel.

„Würden Sie in meiner Nähe bleiben, wenn Lucius Malfoy ins Schloss kommt? Ich weiß Sie haben viel zu tun, aber mit Ihnen fühle ich mich sicher."

Die Worte hatten ihren Mund bereits verlassen, bevor Hermine überhaupt nachgedacht hatte, wie sie auf Snape wirken mussten. Doch sie entsprachen der Wahrheit. Er hatte etwas Beruhigendes an sich, welches sie mit Sicherheit umgab, wenn er in ihrer Nähe war. Außerdem hatte Mr Malfoy Respekt vor Snape, und zwar mehr als vor ihr, dessen war sie sich sicher.

„Wenn es denn sein muss", murmelte Severus und ein Strahlen breitete sich auf Hermines Zügen aus. „Danke, Severus", sagte sie und nun wurden auch seine Gesichtszüge für einen Moment eine Spur weicher.

Ein lauter Knall ertönte und Hermine machte einen Satz in die Luft. Sie hatte vollkommen vergessen, dass eine der Elfen ihr etwas zu Essen bringen sollte. Ihre Hände waren nun fest um Snapes Oberarm geklammert, der von ihrer Reaktion eher weniger begeistert zu sein schien.
„Oh, Verzeihung", murmelte sie verlegen und ließ ihn wieder los.

„Finky hat Ihnen wie gewünscht das Essen gebracht, Miss", kam es von der Elfe, die Hermine und Severus abwechselnd nervöse Blicke zuwarf.

„Ich danke dir, Finky", sagte Hermine hastig, um die unangenehme Reaktion ihrerseits zu überspielen. Die Hauselfe stellte das mit essen überhäufte Tablett auf dem Tisch ab und verschwand dann mit einem letzte Nicken in Hermines Richtung aus dem Raum.

Ein Knurren in ihrem Magen zeigte ihr deutlich, dass sie einen Bärenhunger hatte. Ihr Blick fiel jedoch wieder zu Snape, dessen Blick immer noch auf den Oberarm geheftet war, an den Hermine sich zuvor geklammert hatte.

„Wollen Sie mitessen?", fragte sie höflich, denn sie wollte ihn nicht einfach ungefragt gehen lassen.

„Nein, ich habe bereits gegessen."

Etwas sagte Hermine das er log, doch sie fragte nicht weiter nach, sondern setzte sich, um sich die erste Scheibe Brot zu nehmen. Snape warf einen kurzen Blick auf das Essen und sagte dann: „Ich wünsche einen angenehmen Abend."

Bevor Hermine etwas erwidern konnte, hatte er sich bereits von ihr abgewandt und war mit schnellen Schritten aus ihren Räumen verschwunden. Leicht verdutzt sah sie auf die Stelle, wo er bis eben noch gestanden hatte.

Wenn dieser Mann kein Mysterium war, dann wusste sie es auch nicht....

***

„Das war keine gute Idee. Wieso habe ich dem nur zugestimmt?", murmelte Hermine immer wieder vor sich hin, denn mit einem Mal kam ihr die Idee sich mit Lucius Malfoy zu treffen keinesfalls gut vor. Welcher Hippogreif sie da geritten hatte, wusste sie selbst nicht, doch jetzt war es zu spät, um zu kneifen.

„Beruhigen Sie sich. Sie können Lucius nicht als ein solches Nervenbündel entgegentreten", ertönte es neben ihr und Hermine sah automatisch zu ihrer rechten Seite, wo ein unsichtbarer Snape stand und ebenfalls auf die Ankunft des Besuchers wartete. Sie hatten es für die beste Idee gehalten, wenn Severus unsichtbar blieb. Hermine war bereits erstaunt gewesen, dass er ihre Vorschlag überhaupt zugestimmt hatte, doch sie war mehr als erleichtert darüber, dass er sie unterstützte. Auch die Tatsache das Malfoy ihn durch seine Magie spüren konnte, hatte Snape abgewunken und Hermine hatte es nur allzu gern hingenommen.

„Wackeln Sie nicht so", schnarrte Snape.

Hermine spürte, wie er beide Hände auf ihren Schulterblättern ablegte und etwas Druck auf diese ausübte, damit sie zu wippen aufhörte. Ihre Nervosität war viel schlimmer als bei ihrem letzten Treffen mit Lucius Malfoy. Severus hatte ihr erklärt, dass dieser mit einem Portschlüssel um Punkt zwölf Uhr ankommen würde. Warum er nicht apparierte, hatte er ihr nicht sagen wollen, doch im Grunde war es Hermine auch vollkommen egal, wie der Blonde hierherkam.

„Wenn Sie ihm so gegenübertreten, wird er sie nicht ernst nehmen. Denken Sie an das, was wir bereits beim letzten Mal besprochen haben. Zeigen Sie keine Schwäche, Hermine."

Bei seinen letzten Worten drückte er nochmal leicht auf ihre Schultern und ließ dann von ihr ab. Das Gefühl von Ruhe, welches Hermine in der kurzen Zeit umgeben hatte, in der er sie berührte, verschwand sofort wieder und sie musste an sich halten, nicht wieder unruhig zu werden.

Ein leises Geräusch in der Ferne ertönte und eine Gestalt, die Hermine als Lucius Malfoy identifizierte, schritt auf das Schlossportal zu, an dem sie stand und auf ihn wartete. Ihr Herz machte einen Satz, doch sie selbst bewegte sich keinen Millimeter mehr. Die Zeit kam ihr unendlich vor, bis der blonde Zauberer in einem angemessenen Abstand vor ihr Halt machte.

„Miss Granger, wie schön das Sie mich empfangen", kam es betont freundlich von Mr Malfoy.

Da Hermine nicht wusste, was sie daraufhin erwidern sollte, verzog sie ihre Lippen zu einem gezwungen Lächeln und sagte: „Es ist schön Sie wieder zu sehen."

Das dies eine offensichtliche Lüge war, wusste selbst Lucius Malfoy, doch er schwieg und sah weiterhin freundlich auf sie herab.

„Wollen wir ein Stück spazieren gehen?", kam es plötzlich von ihm. Hermine, die froh war, dass er nicht mit in ihre Räume wollte, nickte und bedeutete Lucius Malfoy in Richtung des Sees. Severus, der immer noch dicht zu ihrer anderen Seite ging, striff hin und wieder mit seinem Oberarm den ihre, damit Hermine wusste, dass er noch da war. 

„Sagen Sie mir Miss Granger, was ist bei unserer letzten Begegnung vorgefallen?", kam es nach einer Zeit des Schweigens von Mr Malfoy.

„Es war wohl zu viel für mich, dass Haus zu sehen, in dem ich gefoltert wurde. Professor Snape war schnell gereizt von meinem Verhalten und hatte beschlossen, mich wieder ins Schloss zurückzubringen."

Diese Antwort hatte sie zuvor mit Severus vereinbart, denn sie hielten es keine gute Idee, wenn Lucius Malfoy wusste, dass Severus ihr eigentlich geholfen hatte. Es würde nur zu Fragen führen, dessen Antworten sie Malfoy nicht sagen konnte und das würde sie nur noch nervöser machen. 

„Das hört sich ganz nach Severus an."

„Es hatte nichts mit Ihnen zu tun, nur mit -"

„Meinem Haus und den Erinnerungen, die Sie damit verbinden.", beendete er ihren Satz und Hermine nickte. Zu ihrer Verwunderung schien Malfoy keine Idee zu haben, dass sie nicht allein waren, und Hermine fragte sich automatisch, ob er nur so tat, um sie in falscher Sicherheit zu wiegen oder ob er Severus wirklich nicht bemerkt hatte.

„Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei Ihnen entschuldigen, Miss Granger. Sie haben grauenvolle Dinge erfahren, an denen ich ebenfalls Schuld trage. Mein Verhalten war unverzeihlich, doch wenn Sie mir erlauben, würde ich Ihnen gerne helfen, Ihre Ängste zu überwinden und mir Vertrauen zu schenken."

„Warum sollte ich das tun?", fragte sie prompt, denn Lucius Malfoy hatte keinen Grund ihr Vertrauen zu erlangen. Er arbeitete nicht mit ihr und sie sahen sich nie. „Warum wollen Sie meine Vergebung?"

Einen Moment sah er so aus, als ob er ihr nicht antworten wollen würde, doch dann seufzte Mr Malfoy und stoppte. Sein Blick war ernst und Hermine wusste, dass er sich schwertat, ihr diese Frage zu beantworten.

„Weil ich in meinem Leben viele Fehler begangen habe und dadurch das Leben anderer zerstört habe. Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie auf der Suche nach einem Buch in meinem Anwesen, nicht wahr? Ich gehe also recht in der Annahme, dass sie selbst kein Interesse an meiner Entschuldigung haben, doch ich möchte Ihnen beweisen, dass ich mich geändert habe."

„Wieso ausgerechnet ich? Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, denen Sie eine Entschuldigung schulden."

Ein bitteres Lächeln erschien auf Malfoys Zügen, welches seine Augen nicht erreichte.

„Sie sind warmherzig und gut, Miss Granger. Viele Menschen dort draußen würden mich bei der ersten Gelegenheit töten, doch Sie sind anders. Sie haben sich Zeit genommen, um meine Worte anzuhören und ich schulde es Ihnen, mir Ihre Vergebung zu verdienen."

Die grauen Augen sahen sie so intensiv an, dass Hermine seinem Blick fast nicht standhalten konnte. Sie wollte Lucius Malfoy glauben, dass er sich geändert hatte, doch etwas hielt sie davon ab es zu tun.

»Menschen ändern sich nicht, Hermine. Ihr Kern wird immer derselbe bleiben« hatte ihre Großmutter immer gesagt.

„Wenn Sie mir erlauben Ihnen zu zeigen, dass ich es ernst meine, würde ich mich sehr freuen. Natürlich verstehe ich, wenn Sie dies nicht möchten. Es bleibt also ihre Entscheidung", sagte Malfoy und seine Stimme war eine Nuance dunkler geworden, während er sprach.

Hermine, die nicht wusste was sie darauf erwidern sollte, spürte wie ihre Wangen leicht warm wurden und wandte den Blick hastig von dem Mann vor ihr ab. Snapes grimmigen Blick, welcher Hermine im Unsichtbaren verborgen blieb, verfolgte sie den ganzen Spaziergang über.

Ihre Gedanken jedoch waren immer noch bei Lucius Malfoys Worten. Es konnte doch nicht schaden ihn etwas besser kennenzulernen und zu sehen, ob er seine Reue wirklich ernst meinte, oder?

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