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"One day you will see him again, and yet it will be the first time you really see him."

ƸӜƷ

~Hermine Granger~

Als Hermine an diesem Abend aus dem St. Mungos entlassen wurde, fühlte sie sich bereits um einiges besser als am Vortag. Ihr Magieverlust fiel ihr an sich nicht sonderlich auf, denn sie fühlte sich nicht wirklich anders als zuvor. Und auch einer der Heiler meinte, dass sie in den nächsten Tagen versuchen, musste sich etwas zu schonen und dann würde sie wieder vollkommen fit werden. Jedoch konnte auch er ihr nicht sagen, was nun aus ihr werden würde, denn ohne Magie war sie keine richtige Heilerin mehr, da sie weder die notwendigen Zauber noch die dazugehörigen Zaubertränke allein brauen konnte.

Ihre Sorge, dass Professor McGonagall sie deshalb nicht mehr in Hogwarts haben wollte, war deshalb umso größer. Zwar hatten ihr Harry, Ginny und Ron versichert, dass sie sich darüber keine Sorgen machen musste, doch Hermine war klar, dass sie keinesfalls eine Bereicherung für die Schule darstellte, geschweige denn die Schüler im Ernstfall richtig versorgen konnte. Sie konnte ihren Job so nicht ausführen, also war sie auch ungeeignet den Krankenflügel zu leiten.

Seitdem Snape gestern so überstürzt aus ihrem Zimmer geflüchtet war, hatte Hermine keine ruhige Minute mehr gehabt. Selbst der dringend benötigte Schlaf hatte ihr keine Erholung verschafft und so war sie froh, das Hospital an diesem Abend endlich zu verlassen. Harry hatte ihr Versprochen, sie um halb sieben abzuholen, um dann mit ihr nach Hogwarts zu apparieren und Hermine wartete nun geduldig in ihrem Zimmer auf die Ankunft ihres besten Freundes.

Sobald sie wieder in Hogwarts war, würde sie zunächst mit Professor McGonagall sprechen müssen und dann würde Hermine einen Versuch wagen, und das Gespräch mit Snape suchen. Da sie viel Zeit zum Nachdenken gehabt hatte, war ihr nun auch klar, dass sie wirklich nicht wütend auf ihn war. Natürlich war sie traurig über den Verlust ihrer Magie, aber er hatte ihr das Leben gerettet. Lieber lebte sie ohne ihre Magie weiter, als zu sterben und gerade das sollte ihm auch klar sein. Sie verstand seine Wut auf sich selbst einfach nicht. Noch dazu machte sie sich sorgen, was das Ministerium dazu sagen würde, denn Harry hatte ihr bereits mitgeteilt, dass es sich um eine Straftat gehandelt hat und es deshalb zu einer Anhörung kommen würde.

Bevor jemand auch nur mit ihr darüber gesprochen hatte, war die Meldung des Vorfalls bereits von dem Leitenden Heiler ihrer Station erfolgt und somit hatte Hermine nichts tun können, um diese aufzuhalten. Zunächst war sie sich sicher, dass Snape deshalb keine Probleme bekommen würde, doch Harry hatte ihr erklärt, dass es sich dabei um einen schweren Verstoß gegen das Gesetz zum verantwortungsvollen Gebrauch von Magie handelte. Kein Zauberer und keine Hexe war dazu befugt einfach jemanden die Magie zu nehmen, wenn es sich nicht um einen ausdrücklichen Wunsch der betreffenden Person handelte, der dem Ministerium zuvor schriftlich mitgeteilt wurde. Noch dazu musste jemand vom Ministerium anwesend sein, wenn der Zauber vollführt wurde, damit auch sichergestellt wird, dass dies freiwillig geschieht.

Sollte es wirklich zu einer Anhörung gegen Professor Snape kommen, würde sie dem Zaubergamot in ihrer Aussage deutlich machen, dass dies nicht gegen ihren Willen geschehen war. Das war sie Snape nach allem was er für sie getan hatte schuldig.

Den Blick weiterhin auf die offene Tür gerichtet, wartete sie immer noch auf Harry, der jede Minute hier sein musste, um sie mit nach Hogwarts zu bringen. Während sie wartete, kreisten ihre Gedanken immer wieder um den Tränkemeister.

Und dann - endlich - hörte Hermine Schritte auf dem Korridor, gefolgt von einem leisen „Guten Abend, Mr Potter." Nur wenige Augenblicke später kam Harry in ihr Zimmer und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Harry, da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du hättest mich vergessen", sagte sie spaßeshalber, denn der Schwarzhaarige war nicht einmal zu spät.

„So spät bin ich nun auch wieder nicht", kam es prompt von ihm und nun zierten auch seine Lippen ein Lächeln.

„Hast du alles?", fügte er hinzu und Hermine nickte. So wirklich viel hatte sie nie dabeigehabt, denn Ginny hatte ihr lediglich das nötigste von ihrer Kleidung gegeben, da es einfacher gewesen war, als zurück nach Hogwarts zu reisen, um ihre Sachen aus ihre Räumen zu holen.

„Von mir aus können wir los!", erwiderte Hermine und erhob sich von ihrem Bett.

Stumm folgte sie Harry aus dem Zimmer und durch den Korridor bis zum Fahrstuhl. Nicht wenige von den Blicken der Heiler folgten ihr und Hermine vermutete, dass ihr Magieverlust bereits die Runde gemacht haben musste. Sie konnte nur hoffen, dass sich das Personal an die Geheimhaltung von magischen Erkrankungen und Verletzungen halten würde, denn ansonsten würde sie die nächsten Wochen keinen Moment ruhe haben, zumal Rita Kimmkorn sofort scharf darauf wäre einen Artikel über Hermine zu verfassen. Das Starren ignorierend, sah sie nach vorne und betrat den Fahrstuhl. Da auch Harry nichts sagte, schwieg sie ebenfalls, bis sie endlich aus dem Gebäude waren. Dann bogen sie am Ende der Straße in eine abgelegene Gasse, wo Harry nach ihrer Hand griff. Hermine, die bereits wusste, was sie erwartete, wurde von einem ihr bekannten Sog erfasst, der sie mit sich riss.

Als Hermine nur wenige Sekunden später ihre Augen wieder öffnete, sah sie sich vor den Mauern von Hogwarts. Die vielen brennenden Lichter im Inneren verliehen dem Schloss einen dämmrigen Glanz in der Dunkelheit, welcher die Atmosphäre entspannt erschienen ließ. Das Gefühl von Heimkehr durchflutete sie so stark wie schon lange nicht mehr, denn noch vor wenigen Monaten war der bloße Gedanke an diesen Ort zurückzukehren ein Graus für sie gewesen.

Jetzt jedoch konnte sie es kaum erwarten in ihre Räume zu gehen und in ihr Himmelbett zu fallen. Langsam gingen sie auf das Schloss zu und stoppten schließlich vor dem Schlossportal.

„Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich nicht mit reinkommen. Ginny wartet mit dem Essen auf mich", kam es von Harry.

„Natürlich nicht, Harry. Grüß Ginny lieb von mir und danke, dass du mich hergebracht hast. Ich schreibe dir in den nächsten Tagen", erwiderte Hermine und umarmte ihren besten Freund.

Dieser schenkte ihr ein letztes Lächeln und ging dann zurück zum Apparierpunkt, wo er kurze Zeit später in der Dunkelheit verschwand. Hermine wandte sich zurück zum Schloss um und musterte das Portal eine Weile. Dann atmete sie tief durch und ging hinein. Im Inneren hörte sie sofort das bekannte Stimmengewirr aus der Großen Halle kommen, was für diese Uhrzeit vollkommen normal war. Harry hatte sie gegen halb sieben abgeholt, was bedeutete, dass das Abendessen erst vor kurzem begonnen hatte.

Ein Knurren in ihrem Magen signalisierte ihr, dass sie ebenfalls Hunger hatte, doch sie wollte nicht einfach in die Halle platzen. Unschlüssig, was sie nun tun sollte, beschloss sie einen kurzen Blick zu riskieren und lugte in die Halle. Wie erwartet waren alle vier Haustische voll mit Schülern, die allerlei an Essen in sich hineinschaufelten. Auch der Lehrertisch war nahezu voll besetzt - zumindest bis auf einen freien Platz. Hermine entging keineswegs, dass es sich um Professor Snapes Platz handelte und sie brauchte nicht groß zu Raten, warum dieser leer war.

Ihre Stimmung erhielt einen leichten Dämpfer durch diesen Umstand und somit beschloss Hermine zunächst in ihre Räume zu gehen und sich dort etwas zu essen zu bestellten. Kurz dachte sie darüber nach, ob die Hauselfen sie ohne Magie noch hören konnten, doch ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als es einfach zu probieren.

Vor ihren Räumen angekommen, sagte sie das Passwort und versuchte dann einzutreten - doch nichts geschah.

„Na wundervoll", murmelte sie.

Natürlich funktionierte es nicht, es war eine magische Barriere und sie hatte nicht nur ein Passwort, sondern ihre Magie, die von der magischen Tür erkannt wurde. Was sollte sie nun tun? Im Grunde blieben ihr nicht viele Möglichkeiten, denn sie brauchte eine Hexe oder einen Zauberer, der ihr mit diesem Problem behilflich sein konnte. Unsicher war sie nun tun sollte, ging sie den Weg zurück, den sie eben gekommen war und stoppte erneut in der Eingangshalle.

Hermine wollte immer noch nicht in die Große Halle platzen und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber sie wollte auch nicht ewig hier warten. Ihr Blick wanderte wieder zu Snapes leeren Platz. Wenn er nicht hier war, aß er vielleicht in seinen Räumen. Sie hätte eine Gelegenheit mit ihm zu sprechen und er konnte ihr ohne großes Aufsehen mit ihrem Problem helfen. Zwar sagte ihr etwas, dass es keinesfalls ein gute Idee war zu Snape zu gehen, doch ihre Entscheidung war bereits getroffen. Er hatte nicht das recht wütend auf sich selbst oder sie zu sein und das würde sie ihm - wenn nötig - auch sagen.

In den Kerkern angekommen, schwand ihr Mut jedoch etwas. Was wenn er nicht im Schloss war oder wenn er seine Tür nicht öffnen würde?

»Seit wann bist du so nervös, wenn du zu Snape gehst? Wieso sollte er dir nicht helfen wollen!« wies sie sich selbst zurecht, denn obwohl ihr ehemaliger Zaubertrank-Professor nicht unbedingt der fröhlichste Mensch war, war er bei weitem nicht so kalt und unnahbar, wie alle anderen dachten. Das hatte sie in den letzten Wochen gelernt. Hermine hatte die Sorge in seinen Augen gesehen, wenn es ihr schlecht ging und zudem war sie sich sicher, dass Severus Snape nicht einfach so wütend wurde, wenn sie ihm egal war, denn so wütend wie im St. Mungos hatte sie ihn schon lange nicht mehr erlebt.

Vor der dunklen Tür angekommen, verharrte Hermine einige Sekunden lang, in denen sie einfach nur das dunkle Holz anstarrte. Ihre Gedanken geordnet und das Gefühl in ihrer Magengegend ignorierend, klopfte sie zweimal an und wartete dann mit klopfenden Herzen auf eine Antwort. Kurze Zeit später hörte sie Schritte und im nächsten Augenblick wurde die Tür auch schon von einem wütend dreinblickenden Snape aufgerissen, der mit funkelnden Augen auf sie hinabsah.

„Was ist?", fauchte er, doch als er erkannte, wer da vor ihm stand, weiteten sich sein Augen ein Stück und sein Blick wechselte zu leichtem erstaunen.

„Guten Abend, Severus", sagte Hermine so freundlich wie nur möglich, denn er sah immer noch zum Fürchten aus. Seine rabenschwarzen Haare wirkten zerzaust und sein weißes Hemd, welches in seiner schwarzen Hose steckte, hatte die ersten drei Knöpfe geöffnet. Der Geruch von Feuerwhisky stahl sich in Hermines Nase, doch sie ignorierte diesen und sah stattdessen weiterhin Snape an.

Entgegen ihrer Erwartung jedoch, starrte Snape sie einfach nur an und schwieg. Hermine, die sich noch unwohler als sonst fühlte, konnte seinem Blick nicht lange standhalten und ließ ihren Blick stattdessen auf seinen Brustkorb wandern, der ebenso weiß wie das darüber liegende Hemd war. Es dauerte jedoch nicht lange und ihre Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem beschlagnahmt. Seit jener Nacht der Schacht hatte sie seine Narbe nicht mehr gesehen. Hin und wieder hatte zwar die Spitze unter seinem Kragen hervorgelugt, doch mehr hatte Hermine seit seiner Genesung nicht davon zu Gesicht bekommen.

Narginis Angriff war deutlich auf seinem Körper zurückgeblieben, denn abgesehen von der gut zehn Zentimeter langen Narbe, die sich grob von seiner blassen Haut abhob, waren viele weiter unterschiedlich große Narben auf seinem Brustkorb zu sehen. Hermine war sich sicher, dass auch seine Schulter nicht anders aussah und automatisch begann sie sich zu fragen, was er über all die Jahre unter dem Dunklen Lord hatte ertragen müssen. Wie viele Flüche, Folterungen und Qualen hatte dieser Mann aushalten müssen, weil er nicht das getan hatte, was von ihm verlangt worden war?

All das Grauen, welches ihn nachts im Schlaf heimsuchte, musste furchtbar sein. Ihren Blick wieder hebend, traf sie auf seine schwarzen Augen, die sie aufmerksam musterten.

„Was geht Ihnen durch den Kopf?", fragte er. Seine Stimme war etwas rauer als sonst, doch sie war immer noch dunkel und melodisch.

„Ich habe mich gerade gefragt, was Sie all die Jahre als Spion durchmachen mussten", antwortete sie ehrlich, denn sie sah keinen Grund ihn anzulügen. Mit ziemlicher Sicherheit hatte er sie beobachtet und zu leugnen, sie hätte ihn eben ausgiebig gemustert, wäre eine offensichtliche Lüge.

„Das ist wohl kaum Ihre Angelegenheit", erwiderte er dunkel und Hermine schluckte. „Wieso sind Sie hier?", fügte er eine Spur schärfer hinzu.

„Ich bin vor kurzem in der Schule angekommen und wollte in meine Räume, aber-", begann sie, doch Snape beendete den Satz für sie.

„Sie konnten Ihre Räume nicht betreten."

Hermine nickte, versuchte aber nicht allzu betreten auszusehen.

„Kommen Sie rein", knurrte er und öffnete seine Tür weiter, damit Hermine an ihm vorbeikonnte.

Im Wohnzimmer angekommen, steuerte sie auf die Couch zu, blieb jedoch davorstehen, da sie sich nicht einfach setzen wollte.

„Setzen Sie sich", sagte Snape prompt und Hermine tat wie ihr geheißen. Die Stimmung im Raum war seltsam angespannt und Hermine spürte deutlich, dass es Snape unangenehm war, dass sie hier war.

„Ich wollte Sie auch gar nicht lange stören, aber ich bräuchte jemanden, der mir hilft in meine Räume zu gelangen. Die anderen Lehrer sind noch beim Abendessen und ich wollte nicht einfach in die Große Halle hineinstürmen."

„Ich verstehe", war alles was er sagte.

„Falls Sie keine Zeit haben, ist das auch in Ordnung. Ich kann auf Professor McGonagall warten und sie bitten, mir zu helfen."

Dieser Vorschlag erschien angesichts der Tatsache, dass sie bereits in seinem Wohnzimmer saß, ziemlich lächerlich und Hermine fragte sich einen Moment, warum sie diese Worte überhaupt laut ausgesprochen hatte.

„Was soll das?", fragte er nun und seine Stimme hatte einiges an Schärfe gewonnen.

„Was soll was?", entgegnete Hermine perplex, denn sie wusste nicht was genau er meinte.

„Sparen Sie sich diese Freundlichkeit und sagen Sie mir endlich, was Sie mir sagen wollten!"

„Ich verstehe nicht was Sie meinen", sagte Hermine perplex, denn sie wusste wirklich nicht, wieso er nun so wütend wurde.

„Sagen Sie mir, dass Sie mich hassen, weil ich Ihnen das angetan habe! Sagen Sie es endlich!"

Snapes Stimme wurde nun immer lauter und seine Atmung beschleunigte sich.

»Nicht schon wieder dieses Thema« schoss es ihr durch den Kopf, doch sie bemühte sich äußerlich ruhig zu wirken.

„Aber das tue ich nicht! Wieso sollte ich Sie hassen, weil Sie mir das Leben gerettet haben?", entgegnete sie ruhig. Sie wusste um die Dämonen, die ihn deswegen umtrieben und sie konnte sich vorstellen, dass seine eigenen Gedanken ihm mehr Schuldgefühle bereiteten als ihre Anwesenheit es jemals konnte.

„Aber wieso?", sagte er nun laut.

Hermine zuckte nicht einmal mit der Wimper, denn mit einem Mal fühlte sie sich um einiges Sicherer. Es ging nicht um sie, sondern um ihn - zumindest größtenteils. „Weil ich Ihnen unendlich dankbar für all die Hilfe bin, die Sie mir in den vergangen Monaten zukommen haben lassen. Sie haben mir durch meinen Magieentzug das Leben gerettet und dafür bin ich Ihnen unendlich dankbar. Wieso können Sie das nicht einfach akzeptieren?"

Snape blinzelte einige Male, schwieg jedoch. Zufrieden über sich selbst sah ihn Hermine weiterhin an und wartete darauf, dass er etwas sagte. Schlimmer als das er sie erneut Anschreien würde konnte es eh nicht werden.

„Das mag Ihnen heute so erscheinen, doch eines Tages werden Sie in den Spiegel sehen und mich für das hassen, was ich Ihnen angetan habe. Vielleicht nicht heute und vielleicht auch nicht morgen, aber eines Tages", kam es dunkel von ihm.

Hermine kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass dies nicht der Fall sein würde, beließ es jedoch dabei. Sie wollte den Zaubertrankmeister nicht noch zusätzlich die Nerven rauben, denn das schaffte er offenbar sehr gut allein.

„Würden Sie mir bitte helfen in meine Räume zu kommen?", fragte sie stattdessen. Ein leises Knurren war zu hören, doch Snape nickte und erhob sich dann aus seinem Sessel, um zur Tür zu gehen.
„Sir, vielleicht sollten Sie sich davor noch einen Umhang überziehen?", brach es aus ihr heraus, denn sie war sich sicher, dass niemand der Schüler jemals Professor Snape in lediglich einer Hose und halb geöffneten Hemd gesehen hatte.

Seine Augen blitzten bei ihren Worten auf und sofort wusste Hermine, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. „Ist es Ihnen etwas unangenehm, mich so zu sehen?", kam es dunkel von ihm.

Ein leichtes Kribbeln legte sich bei dem Klang seiner Stimme über ihre Haut. »Was bei Merlins Unterhose?«

„Nei- Nein, natürlich nicht. Ich dachte nur, dass es Ihnen wichtig ist, wie die Schüler Sie sehen", brachte sie leicht stotternd hervor.

„Mir ist egal wie andere Menschen mich sehen. Keiner von Ihnen hat mir vor dem Krieg den gehörigen Respekt oder gar Vertrauen geschenkt, also ist es mir auch jetzt nicht wichtig. Kommen Sie, Miss Granger, wir sollten dafür sorgen, dass Sie in Ihre Räume gelangen, denn ansonsten müssen Sie die Nacht auf meiner Couch verbringen."

Ohne auf ihre Antwort zu warten, ging er aus dem Raum und Hermine folgte ihm hastig. Kurz dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre in seinen Räumen zu übernachten, doch sie verwarf diesen Gedanken so schnell es ging wieder. Was war nur mit ihr los?

Als sie keine fünf Minuten später vor dem Eingang zu ihren Räumen zu stehen kamen, hatte Snape bereits seinen Zauberstab gezückt und ihn auf die Tür gerichtet. Hermine beobachte ihn dabei, wie er leise Beschwörungen murmelte, die sie nicht verstand. Zwischendurch fuhr er sich immer wieder durch die Haare, um einige der Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen, auf die Seite zu tun. Erst jetzt, wo sie so dicht neben ihm stand, fiel Hermine der leichte Geruch nach Kräutern und Harz auf, der von ihm ausging. Der leicht süßliche Geruch von Whisky, welcher ebenfalls von ihm ausging, harmonierte wunderbar mit den beiden anderen Gerüchen und Hermine musste feststellen, dass Snape gut roch.

„Hermine?", ertönte es neben ihr.

„Mhm?", erwiderte sie leicht verwirrt und sah zu Snape, der sie leicht genervt ansah. „Ihre Hand, wenn ich bitten darf?", sagte er und nun war sie vollkommen verwirrt. Was wollte er mit ihrer Hand? Anscheinen ging es ihm zu langsam, denn er nahm ihre Hand und drückte sie sanft gegen die Tür zu ihren Räume. Ein Kribbeln breitete sich in ihr aus, doch sie war viel zu faszinierte von dem strahlenden Licht, welches nun von der Tür auszugehen schien. So schnell wie das Leuchten begonnen hatte, erlosch es auch wieder und Snape ließ ihre Hand los, die leblos von dem Holz glitt.

„Ab sofort können Sie Ihre Räume durch die bloße Berührung Ihrer Hand betreten. Ich habe einen Wiedererkennungszauber angewendet, der die Struktur ihrer Hand erkennt und Ihnen dadurch den Weg frei gibt."

Erleichterung durchfuhr Hermine, denn so konnte niemand unbefugt eindringen und sie musste keine Magie anwenden.

„Danke, Severus", entgegnete sie und schenkte ihm ein Lächeln, welches er nicht erwiderte.

„Danken Sie mir nicht zu früh, sondern versuchen Sie es lieber."

Hermine wandte den Blick von ihm ab und legte ihre Hand auf die Tür. Diese begann fast im selben Moment zu leuchten und als Hermine die Türklinke nach unten drückte, öffnete sich diese.

„Es hat funktioniert!", rief sie freudig aus und ließ den Blick über ihre Couch und die großen Fenster wandern, hinter denen die Nacht bereits vor langer Zeit hereingebrochen war. Nachdem sie für einige Zeit den Anblick ihres gemütlichem Zuhauses in sich aufgenommen hatte, wandte sie sich strahlend zu Snape um. Von diesem war jedoch keine Spur mehr zu sehen. Er war einfach gegangen, ohne sich von ihr zu verabschieden!

Kurz starrte sie noch auf den Punkt, wo Snape zuvor noch gestanden hatte, doch dann schloss sie ihre Tür und ging auf ihre Couch zu. Das sie eigentlich noch etwas essen wollte vergaß sie völlig, denn kaum hatte sie sich es sich darauf gemütlich gemacht, schloss Hermine ihre Augen und sank in einen erholsamen Schlaf.

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