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"Sometimes it feels like life is there to teach you as many things about hurting as it can. That may be true. You can experience all the trouble you want, but that don't mean you have to spend all your time thinking about it. Bad memories have long shadows. If you spend the rest of your life inside of them, you will never get warm."
ƸӜƷ
~Severus Snape~
Zum zweiten Mal in nur wenigen Wochen hatte es Severus geschafft, sich sowohl mit Lucius als auch mit Hermine Granger zu streiten.
Er half der Heilerin auf der Couch Platz zunehmen und rief dann einen der Hauselfen aus der Küche, damit diese ihnen eine Kanne Tee brachte. Als er zurück in Wohnzimmer kam, warf er einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Der Unterricht würde in wenigen Minuten weitergehen, doch in diesem Zustand konnte er Hermine nicht einfach hierlassen und schon gar nicht in seinen privaten Räumen!
Aber was sollte er zu ihr sagen? Es war keinesfalls von ihm geplant gewesen, dass sie seine vorherigen Worte hörte. Er hatte sie nur gesagt, weil er Lucius nicht in dem Glauben lassen konnte, dass er sich ernsthafte Sorgen um seine ehemalige Schülerin machte. Etwas an der Art und Weise, wie dieser zuvor über seine Taten und sein Verhalten gegenüber Hermine gesprochen hatte, passte Severus überhaupt nicht. Lucius Malfoy war nicht die Person, die seine Meinung und vor allem seine Überzeugungen von einem Tag auf den nächsten änderte und dann auch noch zu einer Muggelstämmigen Frau ging, um sich dafür zu entschuldigen.
Dieser Mann hatte es nicht einmal geschafft, sich bei seinem eigenen Sohn und seiner Ehefrau für seine jahrelanges Fehlverhalten ihnen gegenüber zu entschuldigen - da würde er sicherlich nicht aus heiterem Himmel, um Hermines Vergebung bitten.
„Wieso war er hier?", kam es auf einmal mit leiser Stimme von Hermine und Severus unterbrach seinen Gedankenstrom abrupt.
„Ich weiß es nicht", antwortete er ehrlich.
„Er hat mit mir gesprochen, als ob es die vergangenen zehn Jahre nie gegeben hätte. Im Korridor - er ... er ist einfach immer weiter auf mich zugegangen, obwohl ich ihm mehrmals gesagt habe, es soll sich von mir fernhalten."
„Er hätte Ihnen nichts getan, Miss Granger. Im Gegenteil, er hat mir vorhin mitgeteilt, dass er Sie um Verzeihung bitten möchte, für all das, was er Ihnen angetan hat", entgegnete Severus und beobachtete dabei ihre Reaktion auf seine Worte.
„Um Verzeihung bitten? Mich? Sind Sie sich da sicher?", kam es überrascht von ihr. Severus nickte lediglich. „Stimmt, er hat im Korridor etwas gesagt, aber ich war so in meiner Panik, dass ich ihm nicht richtig zugehört habe", murmelte sie dann vor sich hin. Überrascht wanderten seine Augenbrauen nach oben. „Er hat sich bei Ihnen entschuldigt?", fragte er nach, denn Severus konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Lucius es wirklich getan hatte.
„Ja, ich glaubte er hat gesagt, dass es ihm leidtut oder so, aber als ich nicht darauf eingegangen bin und ihm gesagt habe, dass er endlich verschwinden soll, ist er wütend geworden und dann ist er plötzlich gegangen. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass ich mit meiner lauten Stimme die Aufmerksamkeit der Leute auf mich lenke..."
„Sie hätte nur meine Aufmerksamkeit erlangen können. Die meisten Schüler befinden sich im Unterricht und diejenigen aus den oberen Jahrgangsstufen genießen das Wetter am See. Niemand außer mir war in den Kerkern."
Ein Schweigen entstand zwischen ihnen, doch es hielt nicht für lange.
„Was auch immer Lucius Malfoy Ihnen sagt, glauben Sie ihm kein Wort. Ich weiß nicht, was genau er von Ihnen will, doch ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Lucius hat schon immer nur aus seinem Interesse und Vorteilen heraus gehandelt. Er macht nichts, ohne dass etwas dabei für ihn herausspringt. An Ihrer Stelle wäre ich vorsichtig, ihm zu begegnen...", sagte er ernst.
„Danke, Sir", war alles was sie sagte und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Das ist das erste Mal in den letzten zwei Monaten, dass wir ein Gespräch führen, ohne uns dabei anzuschreien."
Auch Severus konnte nicht umhin, bei dieser Feststellung leicht zu schmunzeln. „Wir werden sehen, für wie lange es anhält, Miss Granger. Was ich Ihnen jedoch sagen möchte, ist dass ich Sie weder als Gör ansehe noch das Sie kaputt sind. Das mit dem traumatisiert kann ich nicht zurücknehmen, denn es ist wahr. Viele sind nach dem Krieg nicht mehr so, wie sie zuvor einmal waren und das ist auch verständlich. Ich wollte es nur noch einmal klarstellen."
Seine Worte waren ehrlich gemeint, denn Hermine Granger war definitiv von den Ereignissen beeinflusst, so wie auch er es war.
„Ich würde mich auch gerne für das Entschuldigen, was ich zu Ihnen gesagt habe. Es... ich habe nicht nachgedacht, als ich es ausgesprochen habe. Es tut mir leid."
Da er fand, dass ihre Entschuldigung keinesfalls angebracht war, schüttelte er leicht den Kopf und sagte dann: „Sie müssen sich für nichts entschuldigen, Miss Granger. Sie haben Recht. Ich bin ein kaputter Mann, das ist eine Tatsache. Und daher weiß ich auch, wie es ist so leben zu müssen. Ich will nicht, dass Sie ebenfalls so leben müssen wie ich, also werde ich alles daransetzten, Ihnen zu helfen. Nur bitte versuchen Sie meine Sichtweise zu verstehen. Manche Informationen erhält man nur von den niederträchtigsten Menschen und Lucius Malfoy ist einer von ihnen. Lassen Sie es uns versuchen, denn er wird zustimmen, uns zu helfen. Was auch immer sein Plan ist, es wird ihm gelegen kommen, dass wir seine Hilfe benötigen und dadurch können wir unseren Nutzen ziehen", erklärte er ruhig, denn Severus wusste nicht, wie sie auf seinen erneuten Vorschlag regieren würde.
Entgegen seiner Erwartung verblasste ihr Lächeln nicht, was wiederum ein gutes Zeichen war. „Ich vertraue Ihnen und wenn Sie sagen, dass wir Mr Malfoys Hilfe benötigen, dann werden wir es so machen", sagte sie schließlich und Severus durchfuhr das Gefühl von Erleichterung. Immerhin waren sie sich in diesem Punkt einig.
„Ich sollte nun gehen, denn Sie sind bereits zu spät für Ihren Unterricht. Danke, dass Sie mir geholfen haben und danke für Ihre Zeit", sagte sie, während sie sich erhob und zur Tür ging.
„Wir sollten uns morgen Abend nochmal unterhalten, wie wir vorgehen wollen. Zwanzig Uhr in meinen Räumen?", fragte er.
„Gerne" war alles was sie antworte, bevor sie die Tür öffnete und nach draußen in den Korridor trat.
Sie war schon fast aus seinem Sichtfeld, als sie nochmal innehielt und sich zu ihm umdrehte. „Selbst wenn Sie wirklich so kaputt sind, wie Sie glauben, gibt es immer einen Weg diesen Zustand zu ändern. Menschen finden sich innerlich kaputt, weil sie sich selbst nicht verzeihen können. Sie sollten sich Ihre Taten verzeihen, denn Sie haben es verdient, den Rest Ihres Lebens glücklich zu sein. Deshalb habe ich Sie gerettet. Ich wollte, dass Sie nach allem, was Sie durchmachen mussten, endlich die innerliche Ruhe verspüren, die Sie verdienen."
Ohne auf seine Antwort zu warten, verschwand Hermine aus dem Türrahmen und ließ Severus sprachlos zurück. Es war das erste Mal, dass sie wirklich ausgesprochen hatte, warum sie ihm das Leben gerettet hatte. Und obwohl er immer noch nicht verstand, warum sie es getan hatte, trotz dessen das er sie jahrelang so schlecht behandelte, war er ihr dankbar.
Ihre Worte klangen aufrichtig und gerade als sie begannen, zu ihm durchzudringen, fielen ihm all die Dinge ein, die er zu ihr in seiner Zeit als Professor gesagt hatte.
***
Nachdem er den ganzen Nachmittag versucht hatte, sich auf die Korrektur seiner Hausarbeiten zu konzentrieren, war Severus mit dem Kopf nicht richtig bei der Sache. Hermines gestrige Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf und allein dieser Umstand, hatte seine Laune um ein Vielfaches gesenkt. Um halb sechs gab er den Versuch die Aufsätze seiner Zweitklässler zu korrigieren schließlich auf. Frustriert schmiss er seine Feder auf den Schreibtisch und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.
Genervt seufzte er auf und hob dann den Kopf. Seine Räume lagen still vor ihm, nur das leise Knistern des Feuers im Kamin durchbrach hin und wieder die Ruhe um Raum. Es war genau diese Ruhe, welche er sich immer in seinem Leben gewünscht hatte und doch hatte er das Gefühl, dass sie ihn erdrückte.
Mit einem Schlag hatte Severus das Gefühl, diese Stille durchbrechen zu müssen. Hastig erhob er sich und schob den Stuhl zur Seite, welcher ein quietschendes Geräusch von sich gab, während er ihn über den Boden zog. Dann ging er auf sein Regal zu und nahm sich ein Whiskyglas und die dazugehörige Karaffe heraus. Nachdem er die braune Flüssigkeit in sein Glas gefüllt hatte, schloss er für einen Moment seine Augen und leerte es dann in einem Zug.
Der Alkohol brannte in seiner Speiseröhre, doch Severus war bereits dabei, sich ein zweites Glas einzuschenken. Er musste sich beruhigen, bevor Hermine zu ihm kommen würde. Das letzte was er jetzt brauchte, war, dass sie bemerkte, wie aufgewühlt er von ihren Worten war.
„Reiß dich gefälligst zusammen, Severus!", sagte er leise zu sich selbst.
Doch es war bereits zu spät. Seine Gedanken hämmerten wie Schläge auf ihn ein und sein Kopf begann schmerzhaft zu pochen. Wütend über seine Reaktion warf er das Whiskyglas in den Kamin, wo es zerschellte, und eine Stichflamme erzeugte, die jedoch schnell wieder erlosch.
Während er in die orange-roten Flammen ansah, die immer noch um das knackende Holz züngelten, wanderten seine Gedanken an den Tag der Schlacht zurück...
***Schwärze umfing das Schloss, welches dennoch durch das helle Licht der vielen umherfliegenden Flüche aufleuchtete. Severus konnte das entfernte Schreien der Kämpfenden hören, doch er konnte nicht zu ihnen, um zu helfen. Sein Befehl war es in die Heulende Hütte zu gehen, um dem Ruf des Dunklen Lords nachzukommen und genau das würde er tun.
Nach all den Jahren als Spion sollte er nicht das fühlen, was er in diesem Moment fühlte. Er wollte nichts fühlen und er sollte nichts fühlen. Doch er tat es – und zwar schon sein ganzes Leben lang. Als Kind hatte er sich ängstlich gefühlt, doch dann hatte er Lily Evans getroffen, die ihm seine Angst ein Stück weit genommen hatte. In den wenigen Jahren, in denen sie befreundet gewesen waren, konnte er all die Probleme zuhause verdrängen und endlich nach vorne blicken. Nach ihrem Streit im fünften Schuljahr kam die Hoffnungslosigkeit zurück und seit dem Tag, an den er sie an James Potter verloren hatte, fühlte er nichts anderes als Schmerz. Dieses Gefühl war seit jener Halloween Nacht fast unerträglich, doch über die Jahre hatte er sich an daran gewohnt. Der Schmerz hatte ihn nie verlassen und das war auch gut so.
Er wusste nicht, was er ohne ihn geworden wäre.
Mit einem Ruck riss er sich von dem Anblick des brennenden Schlosses los und schritt dann mit schnellen Schritten in Richtung der Peitschenden Weide, welche leicht in der Dunkelheit hin- und herschwankte. Nachdem er den Baum stillgelegt hatte, machte er sich auf den Weg den dunklen Tunnel entlang, welcher im Inneren der Hütte endete.
Er ging seinem Ende entgegen, das wusste er und er akzeptierte es. Sein Leben lang hatte Severus nichts anderes außer Schmerz, Hilflosigkeit und Einsamkeit gefühlt und nun würde es endlich ein Ende haben. Eigentlich sollte er froh darüber sein, doch mit jedem Schritt, den er näher an das Tunnelende kam, fühlten sich seine Füße schwerer und schwerer an.
Kurz bevor er das Ende des Tunnels erreichte, verlangsamte er seine Schritte und stoppte schließlich ganz. So konnte er dem Dunklen Lord nicht unter die Augen treten. Nicht so. Jahrzehnte lang hatte er seine Gefühle unter Kontrolle gehabt und nun da er dem Tod ins Auge blicke, übermannten sie ihn.
»Kontrolliere dich, Severus!« ermahnte er sich in Gedanken.
Tiefe Atemzüge nehmenden drehte er sich um und sah auf den Eingang des Tunnels. Er könnte einfach denselben Weg zurückgehen und von hier verschwinden. Der Dunkle Lord würde nicht mehr lange genug leben, um ihn zu finden und selbst wenn Potter es nicht schaffen, sollte ihn zu besiegen, würde es nicht einfach für ihn werden, Severus zu finden.
Er könnte, doch er wollte nicht. Der Drang der Müdigkeit nachzugeben, welche ihn Tag für Tag die Kraft raubte, war einfach zu verlockend, als dass er ihr nicht nachgeben wollte. Dennoch hatte ein kleiner Teil von ihm hatte ein schlechtes Gewissen, weil er es tat. Und genau dieser Teil war es auch, der allem und jedem den Rücken kehren wollte.
Doch er konnte es nicht.
Mit geschlossenen Augen zählte er langsam bis drei und richtete dann seine äußerliche Maske. Seine Zeit war begrenzt, denn wenn er jetzt den Zorn des Dunklen Lords auf sich zog, würde dieser ihn nur langsam und qualvoll töten – etwas, worauf er gut verzichten konnte.
Die letzten Schritte zum oberen Stockwerk nehmend, ging Severus den verdreckten Korridor entlang und stoppte schließlich in demselben Raum, indem er Sirius Black vor so vielen Jahren zum ersten Mal wieder gesehen hatte. Damals hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass diesen der Tod ereilen würde, doch im Nachhinein war die Nachricht von dem Tod des ehemaligen Häftlings nicht befriedigend für Severus gewesen.
Im Grunde war es sowieso egal war, was er dachte. Das war es immer schon gewesen...***
Ein lautes Klopfen riss Severus aus seinem Gedanken. Wie lange war in seinen Erinnerungen gewesen?
Die Uhr zeigte bereits kurz vor acht und ihm wurde schlagartig bewusst, dass Hermine Granger vor seiner Tür stand.
Ein erneuter Klopfer ertönte und endlich erwachte Severus aus seiner Starre. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er die wenigen Scherben verschwinden, die vor seinem Kamin lagen. Dann fuhr er sich durch die Haare, atmete tief durch und ging zu seiner Tür, um sie zu öffnen.
Hermine stand mit einem leicht besorgten Gesichtsausdruck vor seiner Tür, der jedoch verschwand, als sie ihn erblickte. Stattdessen schlich ein freudiges Lächeln auf ihre Züge, welches er schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatte.
„Guten Abend, Sir", sagte sie freundlich. Severus, der sie immer noch anstarrte, trat automatisch auf die Seite, um ihr den Weg in seine Räume freizugeben. Er bedeutete ihr stumm sich auf die Couch zu setzen, während er selbst erneute in Richtung Regal schritt, um sich ein neues Glas für seinen Whisky herauszunehmen. Als er mit der Hand nach der Karaffe griff, sah er, dass diese zitterte.
Er hielt inne, um sich seine Hand, die immer noch ausgestreckt war, unter Kontrolle zu bekommen, doch er scheiterte gnadenlos.
»Wundervoll. Einfach wundervoll!«
Wie aufs Stichwort, begann Hermine hinter ihm zu sprechen.
„Ist alles in Ordnung, Professor Snape?", fragte sie und er konnte deutlich die Sorge aus ihrer Stimme heraushören. Nichts war in Ordnung, doch das würde er ihr sicherlich nicht sagen.
„Severus", erwiderte er, während er den Rest der ursprünglichen Bewegung vollendete und sich dann mit dem halbvollen Glas zu ihr umwandte.
„Wie bitte?", kam es perplex von ihr.
„So heiße ich", entgegnete er leicht trocken, doch Hermine schien es nicht zu bemerken.
„Ja, das ist mir bewusst, Sir, aber-"
„Severus", sagte er erneut und dieses Mal konnte er nicht umhin, bei ihrem verdutzten Gesichtsausdruck die Lippen zu kräuseln. „Wir können diese Prozedur gerne noch länger durchführen, aber wir sollten unsere Zeit nicht damit verschwenden, meinen Vornamen zu lernen, finden Sie -"
„Hermine", unterbrach sie ihn und Severus Mundwinkel zuckte leicht.
„... finden Sie nicht auch, Hermine?", endete er und sah sie dabei eindringlich an.
„Dem kann ich nur zustimmen, Severus", kam es nun breit grinsend von ihr und Erleichterung durchflutete ihn. Seine Idee war aufgegangen, denn Hermine war so von dem Umstand ihn nun beim Vornamen nennen zu dürfen, erstaunt gewesen, dass sie ihre ursprüngliche Frage und gleichzeitig das Zittern seiner Hand vergessen hatte.
Es stört ihn nicht, wie sie ihn nannte und da er sie in den nächsten Wochen weiterhin sehen würde, konnte sie ihn genauso gut beim Vornamen nennen.
„Wie ich bereits sagte, müssen wir Lucius dazu bringen, uns helfen zu wollen. Er wird Fragen stellen - sehr viele Fragen - aber diese werde ich ihm beantworten können. Was Ihnen klar sein muss, ist, dass ich ihm nicht sagen kann, warum ich Ihnen helfe. Ich möchte nicht, dass er falsche Schlüsse zieht, denn ansonsten wird er keinen Nutzen mehr in seinem Vorhaben sehen und wir stehen zum Schluss mit leeren Händen da."
Hermine nickte immer wieder, während er sprach und Severus hegte die Hoffnung, dass sein Plan aufgehen würde.
„Und wieso helfen Sie mir?"
Für einige Sekunden stellte er sich genau dieselbe Frage, doch im Grunde wusste er die Antwort.
„Wie ich bereits bei einem unserer eher weniger gut verlaufenden Gesprächen erwähnt habe, stehe ich in Ihrer Schuld - oder zumindest empfinde ich es so."
Hermine schien zwar nicht sonderlich glücklich über diese Antwort zu sein, doch sie nahm sie schweigend hin.
„Die Bücher, die im rechten Regal stehen, habe ich bereits alle nach dem Fluch durchforstet. Einige der Kapitel hatte zwar vielversprechende Informationen, doch auch diese erwiesen sich als nutzlos. Mit anderen Worten, ich habe keinen Anhaltspunkt, um welchen Fluch es sich handelt."
„Dürfte ich die Bücher nochmal durchsehen?", kam es zögerlich von ihr und Severus nickte, während er mit der Hand auf das Regal deute und „bedienen Sie sich" sagte.
Während Hermine auf das Regal zuging und sich das erste Buch schnappte, beobachtete sie Severus bei jedem ihrer Bewegungen. Sie ging bereits in den ersten Seiten blätternd zurück auf die Couch und setzte sich. Ihre Augen flogen über die Zeilen und Severus konnte sehen, wie sie hin und wieder die Stirn runzelte.
Nach einigen Minuten fiel Hermine offenbar auf, dass er sie beobachtete, denn sie hob den Kopf und legte ihn leicht fragend schief. Diese Geste holte ihn wiederum aus seinen Gedanken und er räusperte sich, bevor er einen weiteren Schluck seines Whiskys nahm.
Während Hermine sich erneut ihrem Buch zuwandte, legte sich Severus' Blick wieder auf ihr Gesicht, welches jeden ihrer Gedanken für ihn widerspiegelte und dadurch gleichzeitig wie ein Buch für ihn war, welches er den ganzen Abend lang lesen konnte.
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