𝘍𝘰𝘶𝘳𝘵𝘩 𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳 - 𝘛𝘸𝘰
Ein paar Minuten später war alles vergessen. Ich stand auf, spuckte auf den toten Körper und stieg die Treppen aus dem Keller hinauf nach oben. Als ich dort angekommen war, spürte ich eine Art Sog - Und befand mich auf einmal unter Wasser. Seltsamerweise benötigte ich keinerlei Sauerstoff mehr, ich war wie ein Fisch in Menschenform. War ich überhaupt ein Mensch? Egal, ich schwamm nach vorne, immer zielstrebig geradeaus, als wüsste ich, wo ich hinmusste. Mein Unterbewusstsein wusste das anscheinend auch, nur genau war es MIR nicht klar. Um mich herum war es hell, geradezu lichtdurchflutet, und wunderschön.
Ich kam an einem Schiffswrack an. Normalerweise wäre so etwas sicherlich sehr beunruhigend gewesen, doch dieses gesunkene hölzerne Wassergefährt war wunderschön und ästhetisch. Die Holzplanken, die mir den Einstieg an der schönsten Stelle zuerst verwehrten, bogen sich zur Seite, als ich sie berührte. Sie schienen zu verstehen, was ich wollte, denn sie führten mich mit knarzenden Geräuschen zu einem bestimmten Raum. Dort sah ich einen blau-weiß gestreiften Fisch, der mich erwartungsvoll ansah. Wieso auch immer ein Fisch erwartungsvoll blicken konnte... Bei diesem ging es auf jeden Fall. Ich gab ihm den Schlüssel, den ich auf einmal in der Hand hatte, und er schwamm zur Seite.
Hinter ihm wurde der Ausblick auf kleine, hellrote Geschöpfe frei, die mir den Rücken zuwandten. Als sie sich umdrehten, konnte ich sehen, dass es kleine Affen mit braunen Gesichtern waren. Ihr Mund war seltsam verzerrt, es sah aus, als ob sie breit grinsen würden, aber so, dass es eigentlich schon wieder sehr gruselig war. Mich schien das aber keinesfalls zu stören, ich fand es eher niedlich. Ich kam ihnen näher, einer von ihnen sprang auf mich zu und ich nahm ihn auf meine Hand. Dann wurde alles schwarz.
Als ich wieder sehen konnte, war ich im mittleren Stockwerk der Schule, um genauer zu sein in einem Physiksaal. Ich stand auf, denn ich hatte auf einem Tisch gelegen, und sah mich um. Nichts besonderes. Meine Augen wanderten ziellos durch den Raum, bis ich fand, was ich suchte. Einen kleinen Schlüssel, genau denselben, den ich von dem Fisch bekommen hatte. Diesen hatte ich beim Sprung hierher nämlich verloren, doch ich hatte seltsamerweise gewusst, dass er trotzdem hier sein musste. Ich nahm ihn und ging zur Tür des Physiksaals. Ich versuchte, sie zu öffnen, merkte jedoch, dass das nicht ging. Wieso auch immer.
Doch ich musste sie öffnen. Denn hinter mir standen die Affen des Wracks. Im Wrack waren sie niedlich gewesen, hier waren sie es nicht, obwohl sie genau so aussahen. Sie kamen immer näher auf mich zu, während sie laute, bedrohliche, Geräusche von sich gaben, die sich so gar nicht nach Affen anhören. Ich begann zu schwitzen und auf die Tür einzugschlagen. Sie ging nicht auf und die Monster kamen immer näher. Immer näher. Ein Meter, ein halber.
Da, endlich, öffnete jemand von außen die Tür. Ich wusste sofort, dass es niemand aus meinem Team war. Er sagte nichts, sondern ging einfach auf die Monster los, mit seiner puren Muskelkraft. Er war stark. Ich konnte nichts tun, als ihm zuzusehen. Als alle Monster in ihrem eigenen Blut tot vor uns lagen, man konnte alle ihre Eingeweide sehen, sah er mich an. "Verrate mich nicht. Ich werde jetzt gehen, folge mir nicht. Lass uns so tun, als wäre das nicht passiert.", sprach er langsam und vorsichtig, während er sich rückwärts von mir wegbewegte. Ich ließ ihn gehen.
Als er den Raum verlassen hatte und einige Meter weg war, zog ich die Pistole von vorhin, die ich jetzt wiederhatte, und schoss auf ihn. Er sackte zusammen und ich rannte zu ihm. Als er tot war, was durch meinen gezielten Schuss sehr schnell ging, durchsuchte ich seine Taschen und fand... Nichts, was ich gebraucht hätte. Wütend nahm ich ein Messer, das ich jetzt auf einmal hatte, und schnitt ihm, wie auch immer das mit diesem Messer funktioniert hatte, den Kopf ab. Dann ließ ich ihn liegen und verschwand.
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