
𝘍𝘰𝘶𝘳𝘵𝘩 𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳 - 𝘛𝘩𝘳𝘦𝘦
Nach langem ziellosen Wandern durch die Schule entdeckte ich eine Tür, die ich so noch nie gesehen hatte. Sie war aus leicht gelblichem Holz und auf ihr war eine Art Dreieck abgebildet, in welchem eine Auge zu sehen war. "Illuminati?", flüsterte ich und sah die Tür erwartungsvoll an, als ob ich erwartete, dass sie mir antwortete, oder dass ein Bill Cipher aus dem Holz kam. Nichts davon passierte, und so entschied ich mich leicht enttäuscht dazu, die Tür zu öffnen und den Raum zu betreten.
Ich landete etwas unsanft auf dem Boden, jedoch wurde mein Fall von dem weichen Sand, der sich überall befand, abgebremst. Ich befand mich in einer unterirdischen Höhle, man konnte ein kleines Loch in der Decke sehen, dort befand sich die Oberwelt. Die Höhle war riesig, weswegen ich, nachdem ich mich genug umgesehen hatte, geradeaus ging, um herauszufinden, was mich hier noch erwartete. Ich hatte schließlich für mein Team zu arbeiten.
Es wurde immer wärmer, je tiefer ich in den Gang, den ich vor einiger Zeit betreten hatte, ging. Noch war es erträglich, doch würde es noch viel heißer werden, so würde es sehr schwierig werden, weiterzugehen. Bis auf die Wärme war es hier jedoch sehr schön, die Höhlenwände und auch der Sand gaben mir ein gutes Gefühl, ich war sehr glücklich. Zum ersten Mal an diesem Tag, oder diesen Tagen, ich hatte keine Ahnung mehr, fühlte ich mich so richtig wohl.
Nach einiger weiterer Zeit kam ich aus dem Gang und erreichte einen großen Hohlraum, in dem Häuser, die einer Art Westernstadt ähnlich sah, erbaut war. Ich rannte, nahm all meine Kraft zusammen, und sprintete auf die Stadt zu. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte unbedingt dort hin, ich wurde beinahe schon angezogen. Es war unerträglich, nicht dort sein zu können.
Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit angekommen war, beruhigte ich mich etwas. Ich betrat das erste der Häuser. Alles war verlassen, verstaubt und alt, die hölzernen Dielen knarrten, als ich über sie lief, um zu einer ebenso hölzernen Treppe, die nach oben führte, zu gelangen. Dort suchte ich nach etwas zu Trinken, etwas Flüssigem, damit ich ausgleichen konnte, was ich durch das Schwitzen verloren hatte. In einem Raum war nichts als eine hölzerne Truhe, die jedoch nicht zu öffnen war. In einem zweiten Raum standen fünf Stühle und ein Tisch, auch alle aus Holz. Zudem befanden sich hier mehrere Schränke und Kommoden, auf denen Fotos lagen. Ich streckte mich, um eines der Bilder nehmen zu können, pustete den Staub von ihm weg, und sah es mir an. Auf ihm war ein Mann mit einem Kind auf dem Arm abgebildet. Das Kind war noch klein, schätzungsweise drei oder zwei, wohingegen der Mann schon sehr alt wirkte. Seine Haare waren kurz und grau, und sein Blick wirkte streng. Das Kind schien zu schlafen, wobei es sehr glücklich aussah. Ich legte das Bild wieder zurück auf den Schrank und verließ den Raum, um den nächsten betreten zu können. In diesem konnte man ein Schlafzimmer erkennen, da sich in der Mitte des Zimmers ein Bett befand. Eine Matratze hatte es nicht, im Prinzip war es nur das Bettgestell. Auch hier, nichts zu trinken.
Als ich das Haus wieder verlassen hatte, sah ich mich noch etwas um, und entdeckte auf einmal eine Art Strudel im Sand, etwas weiter weg. Ich ging darauf zu, ich wollte ihn näher sehen können. Nach ein paar Minuten erreichte ich ihn und stellte mich dicht vor ihn. Er sah wirklich schön aus, so unbeschreiblich schön. Ich wollte ihn berühren, trat noch einen Schritt weiter nach vorne... und begann zu sinken. Treibsand, das war Treibsand, aber ich war nicht beunruhigt. Ich wusste, dass ich sterben würde, qualvoll sterben, aber es war mir egal. Dieser Sand war so schön, dass ich es nur genießen konnte, genießen, bis alles schwarz wurde.
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