스물일곱
Taehyung hielt sich einen Finger vor den Mund und schaute mir tief in die Augen. Um ehrlich zu sein war ich sowieso sprachlos von dem Gefühl seiner Oberschenkel direkt an meinen, schluckte also nur und nickte. Eine Weile sahen wir uns einfach nur an, als sein Blick plötzlich tiefer wanderte und er sich auf die Unterlippe biss. Sag mal, war der Typ nun vollkommen durchgeknallt?
Wir wussten beide, dass es wichtig war, dass wir uns voneinander fernhielten. Und doch zog er mich mit beiden Händen an meiner Taille näher an sich, sodass ich erstickt aufkeuchte. Okay, er war durchgeknallt. Blinzelnd versuchte ich überall hinzuschauen, nur nicht zu ihm, während wir gedämpft Stimmen hörten, von den Mitgliedern der Oberschicht, die gerade reingekommen waren.
Ich schnappte zitternd nach Luft, als sich seine Lippen an meinen Hals legten und krallte meine Hände in seine Schultern, woraufhin ich etwas glattes an meiner empfindlichen Haut spürte. Grinste er gerade? In diesem Moment spürte ich, dass er vielleicht genau das gleiche fühlte, womit ich seit Tagen zu kämpfen hatte. Ich wollte ihn und er mich. Hoffte ich zumindest.
Die Stimmen wurden immer leiser, als die Tür knartschend ins Schloss fiel. Die Menschen waren weg. Mein Atem ging schnell und ich schaute schluckend zu Taehyung runter, welcher mit sich selbst zu kämpfen schien.
"Fuck, Jungkook, ich halte das nicht mehr aus.. Ich werde sie schon noch davon überzeugen können, dass wir zusammen sein müssen. Egal, was es kostet."
Plötzlich presste er seine Lippen auf meine und zog mich mit den Händen an meinem Hintern näher an ihn. Ein Feuerwerk explodierte in meiner Bauchgegend und ich senkte meinen Kopf, um seinen Mund besser berühren zu können. Es fühlte sich unglaublich an, dass er alles dafür tun wollte, damit wir uns nahe sein konnten. Das wünschte ich mir so sehr, aber ich hatte sehr Angst um ihn und seine Position in der Organisation.
Trotzdem gab er mir gerade alles, was ich wollte und da konnte ich mich natürlich nicht beschweren. Ich tat sogar so ziemlich das Gegenteil und legte eine Hand in seinen Nacken, während er mich unglaublich verlangend küsste. Ich konnte nicht glauben, dass er das hier gerade tat und wollte auch lieber nicht über die Risiken nachdenken, wenn wir hier von jemandem erwischt wurden.
Er atmete schwer gegen meine Lippen und unterbrach den Kuss eine Weile, um mich anzuschauen. Unsicher blinzelte ich zurück und hoffte, dass ich nicht vollkommen notgeil wirkte, weil ich ihn einfach so zurückgeküsst hatte.
"Ich bin ein Arsch..", grummelte er kopfschüttelnd und wollte mich von ihm runterdrücken, doch ich hielt mich fest.
"Wieso?", fragte ich leicht verwirrt.
"Der ganze Scheiß ist wohl für dich noch gefährlicher als für mich, wenn sie es herausfinden.. Ich sollte nicht so egoistisch sein."
"Aber das bist du nicht! Ich konnte.. schon lange an nichts anderes mehr denken.", gab ich zu und sah, wie sich seine Miene veränderte.
"Was? Ich hatte das Gefühl, du wolltest nicht einmal mehr in einem Zimmer mit mir schlafen!"
"Das stimmt nicht.."
Ich musste fast ein bisschen schmunzeln, weil er mich so falsch verstanden hatte, als die Tür plötzlich laut aufging.
Wir zuckten zusammen und schnell legte sich Taehyungs große Hand auf meinen Mund, damit ich ja keinen Mucks von mir gab. Die Personen, ich vermutete, es waren zwei, redeten kein Wort miteinander, doch betraten die Toilettenkabine direkt neben uns. Ich brach fast in Gelächter aus, als leise Schmatzgeräusche ertönten und drückte meine Stirn gegen Taehyungs Schulter, welcher sich nun belustigt eine Hand vor seinen eigenen Mund hielt.
"Wir müssen aufpassen, dass niemand reinkommt..", flüsterte jemand und meine Augen weiteten sich. Verdammte scheiße, das war Namjoon! Schockiert blickte ich meinen Gegenüber an, welcher selbst sehr überfordert mit der Situation schien. Ausgerechnet sein Bruder, welcher doch extrem gegen uns beide war! Ich war mir sehr sicher, dass er da gerade mit Jimin drin war.
Taehyung räusperte sich und man konnte spüren, wie sich die beiden neben uns anspannten. Vorsichtig rutschte ich von seinem Schoß herunter und verließ mit ihm die Kabine. Es dauerte nicht lange und Namjoon und Jimin traten ebenfalls heraus, beide mit leicht geweiteten Augen.
"Soll das ein schlechter Scherz sein?", fragte der Typ neben mir und rieb sich mit der Hand fassungslos über die Stirn.
"Das sagt natürlich ihr.", schnaubte Jimin und schaute viel zu offensichtlich an uns herunter, woraufhin ich peinlich berührt den Kopf hinter Taehyungs Rücken versteckte.
"Wir haben nun mal die Kontrolle verloren. Und es wirkt nicht so, als liefe es bei euch besser.", entgegnete er und legte einfach so einen Arm um mich, was es fast noch unangenehmer machte.
"Fuck..", hauchte Namjoon nur und schluckte stark. Um ehrlich zu sein war ich ziemlich wütend auf ihn, weil er noch kurz zuvor wegen uns ausgerastet war und überhaupt kein Recht dazu hatte.
"Wie konntest du Taehyung so fertig machen und dann das?", fragte ich also und war selber überrascht von meinem leicht schnippischen Unterton. Das war wohl jeder im Raum, weshalb sich drei geweitete Augenpaare auf mich richteten.
"Woher sollte ich denn wissen, dass ein kleiner Junge, der bloß gerne Katzen füttert, sowas in mir auslöst?", entgegnete Namjoon und rührte mich damit schon, doch besänftigt war ich nicht.
"Wenn du uns jetzt endlich verstehen kannst, musst du dich zumindest bei ihm entschuldigen."
"Er muss nicht-", doch ich unterbrach Taehyung.
"Doch, er muss. Er kann nicht einfach so ankommen und so tun, als hätte er uns nicht wegen dem verurteilt, was er gerade selber getan hat."
Auch wenn sich alles in Namjoon dagegen zu wehren schien, was man an seinem angespannten Kiefer sehen konnte, nickte er leicht.
"Es.. tut mir leid. Aber ich hoffe, uns ist allen klar, dass das, was wir tun, vielleicht sogar unseren Tod bedeuten könnte."
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