Der nächste Tag kam schneller, als Taeyong es sich erwartet hatte. Wie vor etwa vierundzwanzig Stunden weckte Jaehyun ihn wieder und seit zehn Minuten stand er vor seinem Kleiderschrank (den er am vorigen Abend eingerichtet hatte), um Kleidung zu finden, die ihm einen guten Eindruck verschafften. 

„Jaehyun?!” rief er und kurz darauf kam der Gerufene zur Türe hinein. „Was soll ich anziehen?”

Jaehyun stellte sich neben seinen besten Freund und wühlte etwas durch die Klamotten, bis er einen schwarzen Rollkragenpullover, eine schwarze Jeans und eine rote Jacke nahm, welche exakt dieselbe Farbe hatte, wie Taeyongs Haare. 

„Zieh das an, unser Chef mag Rollkragenpullover, dann machst du sicher einen guten Eindruck”, lächelte Jaehyun Taeyong zu, der nur nickte.

Eine halbe Stunde später saßen Taeyong und Jaehyun im Auto und fuhren los. Die Fahrt dauerte nicht lange und als sie ankamen und in das Gebäude gingen, konnte sich Taeyong nicht oft genug um die eigene Achse drehen, um alles ansehen zu können. Sie gingen durch verschiedene Flure, bis sie in einem etwas offenem Raum standen, der eine Küche zeigte.

„Hier ist die Küche, du kannst dir hier wann auch immer du willst Obst, Gemüse, Saft, Kaffee, Wasser, Kekse, Gummibärchen oder sonst was auch immer du willst nehmen, hier gibt es immer alles. Das hier” - Jaehyun deutete auf eine dunkelgraue Türe, über der eine Uhr hing, die zwei Minuten vor zehn Uhr anzeigte - „ist das Büro von unserem Boss. Das hier” - er deutete auf eine Glastüre, hinter welcher sich ein kleiner Raum befand - „ist mein Arbeitszimmer, falls du etwas brauchst, kannst du einfach rein gehen.” 

„Okay… ich glaube, ich habe soweit alles verstanden. Aber wann kommt der anonyme Typ, den man nicht beschreiben kann? Du hast ja gesagt, er sei immer pünktlich”, fragte Taeyong etwas kritisch und warf für einen Bruchteil einer Sekunde einen Blick auf die Uhr, die nun genau zehn Uhr anzeigte, jetzt sollte die Arbeit beginnen. 

Aber noch bevor Jaehyun antworten konnte, wurde seine Geste eine Antwort zu geben durch ein Klackern von Schuhen unterbrochen. 

Um die Ecke kam ein junger Mann, ungefähr Mitte zwanzig. Er hatte eine weite schwarze High-Waist-Hose an, die aus weichem Stoff zu bestehen schien, ihm bis zu den Knöcheln ging und sie wurde mit einem schwarzen Gürtel mit einer silbernen Schnalle um die Taille festgehalten. Darüber hatte er eine weiße Bluse an, die er in die Hose gesteckt hatte und über dieser hatte er einen schwarzen Mantel an, der ihm einige Zentimeter bis über die Knie ging. Er hatte blondierte Haare, die ihm genau bis über die Ohren gingen und auf seinem Kopf trohnte ein schwarzer Hut, er war aus eher härterem Material und man konnte die genauen Linien sehen, er hatte eine mittelmäßig breite Krempe, keine Hutschleife und die Krone des Hutes war etwa zehn Zentimeter hoch. Der Hut war mehr auf der Hinterseite des Kopfes aufgesetzt, sodass man das Gesicht gut erkennen konnte. Er hatte etwas dezentes Make Up in seinem Gesicht und seine Augen strahlten pure Selbstsicherheit aus, schon in seinem Gang war etwas eigenes, sein ganzes Erscheinen schrie nach Modebewusstsein. Und auf seinen scheinbar nackten Füßen waren… schwarze High Heels. 

Es war das erste, aber auch das letzte, was Taeyong bemerkte, bevor der Mann schon vor ihm stand und ihm seine rechte, mit silbernen Ringen geschmückte Hand entgegenstreckte. Sie waren etwa auf Augenhöhe, was aber mit Garantie an den High Heels lag, ansonsten wäre er um einiges kleiner als Taeyong.

„Lee Taeyong, nicht war? Schön dich endlich kennenzulernen, Jaehyun hat mir viel über dich erzählt. Ich bin Chittaphon Leechaiyapornkul.”

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