🎅6.Türchen: Flashbacks🎅
Euch allen einen schönen 2. Advent, 6. Dezember und Nikolaustag 🖤
Inetu P.o.V
Unruhig wurde ich wach, als ich das laute Maunzen der anderen Welpen hörte. Nero? War er dabei?. Sie hatten Panik genauso wie ich und Scharrten mit ihren Zähnen vor Hunger an den Eisenstäben der Käfige.
Da traf mich die Erkenntnis.
Ich kannte diesen Ort.
Doch war dies schon länger her. Hier bin ich geboren worden mit meinen Geschwistern.
War ich nichtmehr bei Killian? Ich sah mich um.
Mit mir waren hier noch sechs andere Tiger eingesperrt. Wir hatten alle keine Namen, nur Nummern. Ich war Nummer 2. Sie hatten uns nach Schulnoten Namen gegeben. So hatte es jedenfalls der gruselige alte Mann gesagt. Ich wusste nicht was eine Schule ist aber das Zahlensystem hatte ich verstanden. 1 war das Beste und 7 das schlechteste. Es gab Mal eine 8 aber die hatte es nicht geschafft. Sie wurde von den Männern hier zum Sterben liegen gelassen, da ihr Fell im Gegensatz zu unserem nicht weiß war, sondern orange rot.
Ich hätte eine so große Panik vor den Männern. Mein kleines Herz schlug so stark in meiner Brust, dass ich Angst hatte, dass man es durch den ganzen Raum hören konnte.
Ich war mir sicher die bösen Männer wissen dass wir Angst haben. Denn immer dann wenn ich am meisten Angst hatte kamen sie und brachten uns Essen.
Ob dies uns beruhigen sollte oder nicht könnte ich nicht einordnen
Das lief jedes Mal so. Immer in bestimmten Abständen kamen die Männer und brachten uns Essen. Jedoch reichte es nur für 1, 3 und mich. Die anderen wurden mit jedem Mal füttern schwächer.
Ich hätte einmal versucht 7 etwas zu geben, jedoch hatte einer der Männer nach 7 getreten, wodurch sie ihr rechtes Hinterbein nun garnichtmehr bewegen konnte. Genau wie bei mir meine rechte Pfote krumm und schief war, war ihr rechter Hinterläufe zu kurz und schief.
Der einzige Welpe hier ohne Verkrüppelung war 1.
Meine Mama habe ich nie kennengelernt.
Das erste was ich gesehen habe als ich zum ersten Mal meine Augen aufgemacht habe, war ein grelles Licht, mit den einer der Männer mir in die Augen leuchtete.
Und das erste was ich spürte war Schmerz der von meinem Nacken und meinen Augen ausging.
Sie hatten mich am Nackenfell hochgehoben und mit Zwang meine verschlossenen Augen geöffnet.
Und somit verschwand das erste bisschen Sicherheit, dass ich gehabt hatte und für die nächsten Tage haben sollte.
Bereits am nächsten Tag kam ein Mann her. Er nam 1 mit, welcher in eine Kiste gesetzt wurde. Ich maunzte ihm hinterher.
Wir hatten immer gekuschelt und uns gegenseitig warm gehalten.
Nun, ohne meinen Beschützer und die schützende Wärme fühlte ich mich einsam, kalt und traurig.
Überfordert maunzte ich weiter, bis mich ein fester Griff in den Nacken verstummen ließ.
Ich wurde hochgehoben und sah in die grauen Augen eines mittelalten Mannes. Er sah älter aus als die bösen Männer die hier arbeitet.
Ich hätte etwas Hoffnung, dass er nicht so böse wäre wie die Männer hier.
Er setzte mich zusammen mit 3 in einem kleineren Käfig wieder ab und strich mir durch das Fell an meinem verletzen Nacken, weshalb mir ein leichtes Wimmern entfloh.
Leicht lächelnd grollte er leise, wahrscheinlich um mich zu beruhigen.
Warte.
Grollen? Das hatte er in meinen Erinnerungen nicht getan. Panisch wollte ich nach hinten ausweichen und mich an die Rückwand des Käfigs pressen.
Doch mein kleines Ich bewegte sich keinen Millimeter. Er fing nur an zu zittern mehr nicht.
Er starrte dem Mann mit großen Augen die vor Panik glänzten an und fing leicht an zu hechelnd.
Doch damit zeigte er nur einen Bruchteil der panischen Angst die mich durchflutete.
Der große Mann über mir fuhr mir plötzlich überraschender Weise sanft über die Schnauze, bevor er mir etwas zu essen gab.
Überfordert hielt ich inne und selbst meine Gedanken standen für einen Moment still.
Doch dann meldete sich wieder meine Angst und ich konnte ihn nur weiter ängstlich anstarren, bis ich wieder einschlief.
Als ich erneut aufwachte, machte sich meine Hoffnung wieder in der Realität angekommen zu sein zu nichte als ich dir Gitterstäbe vor meiner Nase entdeckte.
Und ja Nase.
Ich hätte mich vor den Augen des Mannes, der mir befohlen hatte ihn
Master zu nennen, in einen Menschen mit Ohren und Schwanz verwandelt.
Ab dem Punkt war es vorbei mit seiner Nettigkeit.
Er hatte mich, nackt und frierend in den Verschlag im Garten gesperrt. Mit schweren Eisenketten um meine Füße und Handgelenke.
Ich wusste nicht was ihn so wütend gemacht hatte. Ich hätte mich ihm nicht wiedersetzt und dafür, dass ich ihm nicht sagen könnte weshalb ich plötzlich als ein halber Mensch vor ihm stand, konnte ich ja nichts.
Trotzdem hatte er mich, der mittlerweile 7 Jahre alt war, ausgepeitscht und nach draußen gesperrt.
Er hatte gesagt, dass er mit einem Monster wie mir nichts mehr zu tun haben wollte.
Ab diesem Punkt wurde mein Leben bei ihm anders.
Ich war nichtmehr das süße kleine Tiger Baby zum schmusen was er sich gekauft hatte.
Er brachte mir Kunststücke bei, wie zum Beispiel Männchen machen, was ich ab diesem Punkt immer machen musste wenn ich etwas zu essen haben wollte.
Er schlig mich immer wenn ich nicht gehorchte, wodurch ich Narben bekam.
Mein Bruder 3 hingegen lebte in einem anderen Verschlag, da er sich nicht in einen Menschen verwandelt hatte.
Er war ein Tiger geblieben und doch misshandelte Master ihn weiter.
Jedoch brachte er auch ihm Kunststücke bei.
Er putze uns fein heraus und brüstet unser Fell. Und dann kam es
Als wir gerade einmal neun Jahre alt
waren, zerrte er uns zu unserem ersten Auftritt.
Wir machten Männchen und rollten uns auf dem Boden hin und her.
Doch dann wollte er, dass wir durch einen Reifen springen.
Dies hatte er schon mehrmals mit uns geübt, jedoch stand der Ring dabei nie in Flammen.
Mein Bruder war zuerst drann und verweigerte prompt, was ihm einen schmerzaften Peitschenhieb ins Gesicht einbrachte, woraufhin er zitternd auf den Ring zu lief und hindurch sprang.
Ich kannte die Wirkung von Feuer auf uns. Er verbrannte einen und war schmerzhafter, als die Peitschenhiebe des Masters.
Es war zerstörerisch.
Eine Lektion die auch mein Bruder erlernte.
Denn kaum dass er durch den Ring gesprungen, hatte sein Fell Feuer gefangen.
Jaulend und schrecklich kreischend rannte er durch den Ring und versuchte die beißenden Flammen in seinem sonst weißen Pelz zu löschen.
Keiner tat etwas dagegen und ich musste mitansehen und noch schlimmer hören wie mein Bruder den Flammen zum Opfer fiel und am Ende Blutend, verkohlt und zur Unkenntlichkeit verbrannt aus der Manege gezerrt wurde.
Wütend und mit zusammengebissen Zähnen sah mich der Master an und deutete mir mit seinem Blick ihm ja zu gehorchen.
Er löschte die Flammen des Rings und deutete mir auf das Podest dannen zu springen.
Doch dann forderte er, dass ich durch den Ring springen sollte.
Ich verweigerte
Um die Show noch zu retten lachte mein Master gefälscht.
Ich erkannte die Wut hinter seiner perfekten Maske und hatte nun nochmehr Angst als zuvor.
Ich hatte immernoch mit dem Anblick meines am lebendigen Leib verbrennenden Bruders zu kämpfen.
So bekam ich auch nur am Rande mit, wie er eine Zuschauerin in den Ring holte, sodass sie mit mir kuscheln könnte.
Vor meiner Verwandlung und der darauf folgenden Misshandlung und den Tod meines Bruders hätte ich nichts dagegen gehabt.
Ich kuschelte für mein Leben gern.
Doch in dieser Situation sah ich die Frau als Feind an.
Mir wurde alles zu viel und da ich meinen Master nicht angreifen konnte und durfte fiel ich aus einer Kurzschluss Reaktion die Frau an und verbiss mich in ihrer Schulter um mir selbst mit dieser Überforderung und dem Übermaß an schlechten Gefühlen zu helfen.
Die daraufhin entstehende Panik, das schreien der Frau und meines Masters nahm ich kaum noch wahr.
Ebenso die Schläge mit Stöckern und Peitschen damit ich die Frau los ließ.
Alles verschwand einfach nur in einem angenehmen grau, welches mir versprach mich von den Problemen der Welt zu lösen. Ich sah meinen Bruder dort auf mich warten und schloss die Augen.
Als ich diese wieder öffnete lag ich in meinem Käfig wie immer.
Mein Master stand vor mir. Mit der Peitsche in der Hand.
Eigendlich alles wie immer.
Nur eins passte nicht.
In den Augen meines Masters lag ein irres Funkeln.
Und dieses Mal wusste ich es.
Er würde mich umbringen.
Nach diesem Vorfall nahm mich mein Master nur noch selten mit zu Auftritten.
Ich verweigerte zunehmen die Kunststücke, da er immerwieder versuchte mich durch einen Ring springen zu lassen.
Irgendwann sah ich ihn nur noch selten.
Doch ebenso selten bekam ich Futter und trinken, weshalb ich immer dünner wurde.
Wenn er kam, dann nur um mich aus zu peitschen und zu schlagen und zu treten.
Doch ich hatte eine Lösung gefunden.
Einfach still liegen bleiben.
Anfangs hatte ich mich noch gewehrt, doch er wurde immer brutaler.
Jetzt blieb ich ruhig liegen und ihm verging irgendwann der Spaß an der Sache
Ich habe irgendwann aufgehört die Tage,Wochen,Monate und Jahre zu zählen, die ich bereits in dem nun freigewordenen Verschlag meinen toten Bruder angekettet war.
Es wurde mir egal.
Ich vergaß meinen Bruder.
Die Erinnerungen an ihn verblassten, doch was sich in mein Gedächtnis eingebrannt hatte waren seine Schmerzensschreie als er starb.
Mit leicht verklebten Augen wachte ich auf. Ich spürte mein Herz Rasen und mein Fell an den Wangen war nass von salzigen Tränen.
Mit einem Blick durch meine Umgebung stellte ich fest, dass ich nun endlich ganz aufgewacht sein musste.
Einen halben Meter neben mir lag Nero und schlief tief und fest.
Es war noch immer stockdunkel draußend und der Mond war nicht hell genug um das Zimmer richtig zu erleuchten.
Ich sah neben mich und entdeckte Killian der noch immer in Löwengestalt neben mir saß und mich mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung ansah.
Etwas verwirrt legte ich den Kopf schief, woraufhin er aus seiner Starre zu fallen schien und meiner Schnauze mit seiner langsam näher kam.
Aus einem mir unerfindlichen Grund hielt ich still und sah ihn nur abwartend an.
Doch dann tat er etwas was ich nicht erwartet hätte.
Er leckte mir über die Wangen und trocknete meine Tränen.
🖤𝔇𝔞𝔯𝔨𝔫𝔢𝔰𝔰🖤
~1710 Wörter~
Hier ist das versprochene Special zu Inetus Vergangenheit.
Wie fandet ihr es?
Ich hab jetzt ca. 3 Stunden an diesem Kapitel geschrieben, da Wattpad der Meinung war mittendrin neu laden zu müssen und dann alle eingebauten Bilder gelöscht hat und ein paar Textstellen ebenfalls 😀🔫🤯
Aber jetzt ist es fertig und ich bin, ohne mich selbst beweihräuchern zu wollen, stolz auf mich.
Einen schönen Nikolaustag euch allen
Xoxo Kitany 🖤🎅
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