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[Mixtape Side B] - Heartbeat

Jeon Jungkook ist 19 Jahre alt und obwohl er so jung ist, glaubt er doch, schon so einiges über die Liebe zu wissen. Zwar hat er sie selbst bisher nicht persönlich kennengelernt, aber er hat bereits viel über das Thema gelesen. Das erste Mal ist er in einer Schullektüre, die seine Mitschüler zwar als langweilig empfunden haben, aber ihn vollkommen begeistert hat, über die Liebe gestolpert. Das dort beschriebene Gefühl, dass musste wohl der Ausdruck in den Augen seiner Eltern bedeuten, wenn sie sich gegenseitig ansahen. Aber um die Faszination zu verstehen, die Jeon Jungkook für die Liebe empfindet, müssen wir in seiner Geschichte noch einen Schritt weiter zurückgehen.

* * *

Jungkook ist etwa sechs Jahre alt, als er zum ersten Mal aktiv bemerkt, dass seine Mama ihn und seinen Papa mit anderen Augen betrachtet, als sie den Rest der Welt ansieht. Irgendwie so, als wären sie ein spannendes und farbenfrohes Abenteuer, wohingegen alles andere in langweiligen schwarz-weißen Tönen verblasst. Natürlich mag Jungkook seine Eltern auch sehr gerne, aber es gibt noch so viel mehr in seiner Umgebung, was aufreibende Eskapaden und aufregende Abenteuer in bunten Farben verspricht. Deswegen versteht er den Blick seiner Mama nicht (und auch nicht, warum sein Papa sie genauso ansieht).
Mit elf Jahren, und nach dem Lesen der oben erwähnten Lektüre, kommt sich Jungkook schon wesentlich klüger vor. Liebe. Aha! Das ist dann wohl der Grund dafür, warum sich seine Eltern immer so eigenartig anstarren. Aber die Welt um ihn herum besteht immer noch aus schillernden Nuancen des Regenbogens und so verschenkt Jungkook das Gefühl mit offenem Herzen und liebt Mama und Papa, den Hund der Nachbarn, seinen besten Freund Hoseok, Pizza, Süßigkeiten, die Playstation und einige Dinge mehr.
Ihm gefällt dieses Gefühl – Liebe – es fühlt sich gut an.
Deswegen informiert er sich eingehender über diese Thematik und über die Jahre hinweg wird Liebe fast zu so etwas wie einem Hobby von Jungkook. Er liest unzählige Bücher, die ihm in zahlreichenden Facetten und Geschichten beschreiben, wie sich Liebe anfühlen kann, wie man ihr begegnet und wie schwierig sie manchmal sein kann.

An dieser Stelle machen wir den nächsten Zeitsprung.
Jungkook ist jetzt schon 16 Jahre alt und wenn man ihn danach fragt, dann auf jeden Fall schon richtig erwachsen. Er ist schließlich größer und muskulöser als seine Mitschüler (und natürlich auch wesentlich klüger, immerhin erreicht er die Bestnoten in jedem Fach mit Leichtigkeit).
Inmitten dieser schwierigen Phase zwischen Aufwachsen und schon Erwachsen sein, zwischen Fragen und den ersten Antworten, zwischen Zweifeln, Verzweifeln und vagen Sicherheiten, da passiert es. Jungkook verliebt sich (endlich!) zum aller ersten Mal. Er hat natürlich schon darauf gewartet, weil sich viele Protagonisten in seinen Büchern das erste Mal in ihrer Jugend verliebt haben, und ist dementsprechend vorbereitet auf das kribbelnde Gefühl in seinem Inneren, was sich eigentlich gar nicht nach Schmetterlingen anfühlt, sondern vielmehr nach unbeholfenen Elefantenfüßen, die ein Beben in dir hinterlassen und du bei jedem Schritt befürchten musst, dass es vielleicht doch dein Herz trifft und es eben nicht unbeschadet davon kommt.
Aber bis es so weit gekommen ist, hat Jungkook jedes Mädchen in seiner Umgebung mit neugierigen Blicken bedacht, aber es hat sich trotzdem nie ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend breitgemacht.
Kein Bauchkribbeln, keine Schweißausbrüche, keine Aufregung, kein Zittern in der Stimme, himmelherrgott, und dann hat er endlich gecheckt, dass er sich nicht einmal von den Mädchen angezogen fühlt. Zumindest eine rein körperliche Anziehung sollte aber mittlerweile vorhanden sein, wenn man den Bücher vertrauen kann. Und das tut Jungkook ja,
aber die Mädchen interessieren ihn trotzdem genauso wenig wie früher. An dieser Stelle gibt es dann mehrere Möglichkeiten. Zunächst ist Jungkook davon ausgegangen, dass er in seinem Werdegang Parallelen zu Theodor Fontane aufweisen muss. Die gleiche Brillanz, das gute Aussehen und am gravierendsten: Fontane hat seine erste Liebe auch erst in den früheren Zwanzigerjahren getroffen. Dementsprechend hätte er ja mindestens noch vier Jahre Zeit, um nach der Liebe zu suchen.

So konzentriert auf alle Mädchen in seiner Klasse, übersieht Jungkook zunächst die zweite Möglichkeit. Nämlich, dass er vielleicht nicht dem heteronormativen Regelfall entspricht, sondern einfach ein bisschen besonderer ist als das.

Daehyun, ein Jungen aus seiner Klasse, der erst im letzten Schuljahr zu ihnen gestoßen ist und wahnsinnig gut im Sportunterricht aussieht, macht ihn schließlich unwiderruflich auf diese Option aufmerksam. Mit den verschwitzten Haaren, die ihm in die Stirn fallen und einem noch verschwitzteren T-Shirt, welches an seinem Oberkörper klebt und die leichten Muskelansätze betont. Der junge Jungkook kann seinen Blick nicht abwenden, wenn Daehyun mit einer lässigen Handbewegung die verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn streicht. Und er kann auch nicht wegsehen, wenn sein Klassenkamerad nach dem Sportunterricht in der Umkleidekabine sein Shirt auszieht. Sein Herz schlägt dabei so laut, dass es ihn verwundert, dass die anderen es nicht hören können. Und in seinem Magen sind dann plötzlich auch die unsicheren Elefantenfüße-Schmetterlinge, die Jungkook intentional mit dem Gefühl Liebe in Verbindung bringt (er hat beim Lesen seiner Bücher sehr gut aufgepasst).

Jungkook ist nicht sonderlich schockiert über seine Entdeckung, höchstens ein wenig amüsiert darüber, dass sein Blickfeld vorher so eingeschränkt war. Er hat natürlich schon einiges darüber gelesen, dass man sich auch in eine Person des gleichen Geschlechts verlieben kann und es ist wirklich beinah bizarr, dass er bisher nicht daran gedacht hat, dass für ihn dieser Weg geebnet sein könnte.
Im Endeffekt ist es ihm dann auch egal, denn Liebe ist Liebe, unabhängig davon, für wen sie empfunden wird, und Jungkook ist einfach froh darüber, diese Erfahrung nun auch endlich selbst machen zu dürfen. Er ist dann halt doch kein Theodor Fontane, sondern eher so die Kategorie Thomas Mann. Auch in Ordnung. Sind ja beides hervorragende Schriftsteller.

Die Sache mit Daehyun hält nicht sonderlich lange. Sie tauschen ein paar versteckte erste Küsse und Zärtlichkeiten miteinander aus, bevor der Junge die Schule schon wieder wechseln muss. Seine Eltern sind erfolgreiche Geschäftsleute, die es nie lange in einer Stadt aushalten, weil an einem anderen Ort bereits der nächste, bessere Deal auf sie wartet.
Jungkook ist aber nicht so traurig über den Umzug, wie er zuvor antizipiert hat. Das verwirrt ihn ungefähr eine Woche lang, bevor er zu der Erkenntnis gelangt, dass die Sache mit Daehyun nicht die wahre Liebe gewesen sein konnte, sondern nur ein kleiner Vorbote davon. Aber das ist absolut in Ordnung, denn er ist noch jung und hat genügend Zeit jemanden zu finden, den er genauso anblicken kann, wie seine Mutter seinen Vater ansieht (immer noch).

Mit siebzehn Jahren offenbart sich Jeon Jungkook eine ganz neue Quelle seiner Liebesrecherche. Bislang hat er sein Wissen größtenteils durch die Rezeption literarischer Werke angesammelt, aber natürlich sind Bücher nicht das einzige Medium, dass zahlreiche Geschichten über die Liebe erzählt.

Also beschäftigt er sich ab jetzt nicht mehr nur mit Lesen, sondern auch mit Hören. Die Songtexte der Lieder sind anders als die Texte in den Bücher, wesentlich komprimierter in ihrer Form, aber deswegen nicht weniger romantisch, leidenschaftlich oder auch tragisch.
Seitdem sammelt er Schallplatten, in deren Melodien er mit inbrünstiger Leidenschaft versinkt, verloren geht und erst wiederauftaucht, wenn der letzte Ton verklungen ist.
Aber Jungkook ist alt genug (er ist ja schon erwachsen, natürlich), um zu wissen, dass es sich dabei nur um ein passioniertes Hobby handelt und wir hier nicht von der wahren Liebe sprechen. Unnötig zu erwähnen, dass er natürlich viele Songtexte auswendig mitsingen kann.

Und man kann wirklich von Glück (oder vielleicht auch von Schicksal, in dieser Sache hat selbst der neunzehnjährige Jungkook – also ganze zwei Jahre reifer - noch kein abschließendes Urteil gefällt) sprechen, dass sich Jeon Jungkook so gut in der Liebe auskennt, denn ansonsten hätte er sie vielleicht nicht erkannt, als sie direkt vor ihm steht.

Und damit beginnt unsere Geschichte.

* * *

Es ist Anfang November und bereits bitterkalt in Daegu, ganz so, als würde der Winter nicht erst langsam anklopfen, um sein baldiges Ankommen anzukündigen, sondern mit einem gewaltigen Tritt die Tür einfach einreißen.
Jungkook befindet sich im Plattenladen seines Vertrauens, um nach neuer Musik zu suchen, in der er sich erst verlieren und dann wiederfinden kann, als die Türglocke mit einem leisen Klingeln das Eintreten eines weiteren Besuchers ankündigt.
Genau so muss es sich anhören, wenn man seinem Seelenverwandten begegnet (das hatte Jungkook einst in einem Film gesehen und das Konzept erscheint ihm bis heute vollkommen schlüssig) und deswegen hat er es sich angewöhnt, bei dem Geräusch immer erwartungsvoll aufzublicken. Bislang ist nie etwas Aufregendes passiert, aber Jungkook ist ein geduldiger Mensch und deswegen stört es ihn nicht.
Der heutige Tag ist jedoch anders, gravierend und weltverändernd anders (reicht das Wort anders als Beschreibung überhaupt noch aus? Was ist denn die Steigerung von anders? Jungkook nimmt sich vor diesen Umstand Zuhause augenblicklich in Erfahrung zu bringen, aber erst muss er sich bedeutsameren Dingen widmen.)

Der Junge, oder besser gesagt Mann, denn er ist eindeutig einige Jahre älter als Jungkook selbst, der gerade den kleinen Musikladen an der Ecke betreten hat, kleidet sich in schwarze Haare, schwarze Augenringe und schwarze Kleidung.
Jungkook ist sich sofort bewusst darüber, dass das letzte Klingeln der Türglocke eben Jenes ist, auf dass er seit unzähligen(!) Jahren wartet und dass er gerade seiner wahren Liebe gegenüberstehen muss.
Von der schwarzen Kleidung, der abweisenden Körperhaltung und den dunklen Augenringen lässt er sich daher natürlich nicht abschrecken. Er hat längst begriffen, dass Rot nur ein abgedroschenes Klischee ist, um die Liebe zu beschreiben, aber wahre Liebe letztendlich in allen Farben auftreten kann. In seinem Fall ist es dann also schwarz, was streng genommen gar keine richtige Farbe ist, aber in den richtig wichtigen Dingen, da darf man dann auch einfach nicht so kleinlich sein (und Jungkook ist generell kein kleinlicher Mensch).

Er ist nur für einen kurzen Moment überrascht von der überwältigenden Erkenntnis und gefriert mitten in seiner Bewegung. Fast erwartet er, dass die Zeit stehen bleibt oder die Wände in rosarot gestrichen werden, irgendwas halt, damit jeder im Raum bemerken kann, was hier gerade Bedeutsames geschehen ist. Zumindest sein Gegenüber muss es doch auch spüren, dass ihre Begegnung nicht nur eine willkürliche ist, sondern DIE EINE. Die eine Begegnung, nach der so viele Menschen ihr Leben lang suchen.
Aber obwohl Jeon Jungkook den Atem anhält und sein Herz in der dreifachen Geschwindigkeit in seiner Brust zu schlagen beginnt, dreht sich die Welt weiter, als sei sie vollkommen unberührt von dem herzerschütternden Ereignis in seiner Brust.

Fast noch unberührter wie der Mann in schwarz, der seiner Umgebung gar keine weitere Beachtung schenkt, sondern zielstrebig zu einer Abteilung läuft, die in großen Lettern das Wort Hip-Hop buchstabiert.
Sein Gang ist schwermütig, als würde ein unsichtbares Gewicht auf seinen Schultern lasten, aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, denn die schwarzen Schatten unter seinen Augen kommen sicher nicht von ungefähr und wahrscheinlich bewegt er sich nur so lethargisch durch den Laden, weil er müde ist.
Er geht an Jungkook vorbei, ohne den Blick zu heben. Er hat ihn gar nicht wahrgenommen.

Das ist der Moment, in dem sich Jungkook daran erinnert, dass Atmen keine freiwillige Entscheidung ist, sondern überlebensnotwendig und zieht zischend frischen Sauerstoff in seine Lungen.
Wie ist das möglich? Wie kann sein Herzbeben nicht den gesamten Fußboden erschüttern oder besser noch – die gesamte Stadt – aber zumindest doch den Mann in schwarz, seinen Seelenverwandten??
Es muss daran liegen, dass der Mann in schwarz ihn noch nicht wahrgenommen hat, noch nicht angesehen hat. Aber das ist ein Umstand, der leicht zu ändern ist und obwohl Jungkook nicht unbedingt die selbstbewussteste Persönlichkeit besitzt (kaum zu glauben, aber vermutlich ist er einfach nur bescheiden), ist ihm doch bewusst, dass er jetzt über seinen Schatten springen muss, weil es diesmal wichtig ist.
Also tritt er beherzten Schrittes in die Abteilung mit dem Titel Hip-Hop (in diesen Bereich hat er sich bis jetzt noch nie vorgewagt, was haben denn auch vulgäre Ausdrücke und harsche Beats mit der Liebe zu tun?) und stellt sich dicht, aber nicht aufdringlich dicht, neben seinen Seelenverwandten. Aus der Nähe bemerkt er sofort den Geruch des Mannes, der herb und gleichzeitig betörend angenehm und irgendwie ... schwarz ist. Es ist nicht genau zu beschreiben, aber Jungkook weiß trotzdem, dass dies von nun an und für immer sein Lieblingsduft sein wird (er ist sich seiner Sache wirklich sehr sicher).

Umso schwieriger gestaltet es sich dafür, die Gestalt neben ihm tatsächlich anzusprechen, denn dieser ist so vertieft in die Betrachtung der unterschiedlichen CDs, dass er Jungkooks Anwesenheit immer noch nicht zur Kenntnis genommen hat.

Hektisch kramt er in seinem Kopf nach jeglichen Erinnerungen an erste Begegnungen, wie sie in den Büchern stattgefunden haben. Da sind viele hochgetragene Worte und Formulierungen, aber sie passen alle nicht so richtig zu dieser Situation, denn die Begegnungen auf den Buchseiten waren doch anders als in der Realität und so bleibt Jungkook nichts anderes übrig, als sich für seine eigenen Worte zu entscheiden.

Er nimmt einen letzten, tiefen Atemzug, strafft seine Schultern und platziert ein vorsichtiges Lächeln auf seinen Lippen. Dann entscheidet er sich für „Hey"

und wartet.

Jede Zelle in seinem Körper ist bis zum Zerreißen gespannt, denn jetzt wird der Mann in schwarz sich zu ihm drehen, ihn ansehen und dann wird ... passieren, was auch immer geschieht, wenn zwei Seelenverwandte sich das erste Mal in die Augen blicken. Was auch immer das genau sein mag. Vielleicht ein Herzbeben mal zwei, was mindestens bis Japan zu spüren sein wird, oder doch die rosa Wände? Wird es Konfettiherzen regnen oder Sternschnuppen am hellen Tag zu sehen sein?

...

Aber es passiert

...

nichts.

Der Mann in schwarz kramt weiter unbeteiligt in den verschiedenen Musikträgern herum. Er fühlt sich offensichtlich nicht angesprochen und macht nicht den Anschein, als könnte seine Umgebung ihn noch weniger interessieren.

„Hey", probiert es Jungkook deswegen noch einmal, diesmal etwas fokussierter und energischer. Mit mehr Nachdruck eben. Aber das Beben ist jetzt auch ein seiner Stimme. Oder ist das ein Zittern?

Als immer noch keine Reaktion folgt, setzt er dran: „Kennst du dich mit Hip-Hop aus?"

Sein Gegenüber grummelt eine unverständliche Antwort vor sich hin, die genauso gut ja wie auch nein wie auch verzieh dich heißen könnte. Er schaut immer noch nicht auf, hat stattdessen eine CD in die Hand genommen, dessen Rückseite er gerade einer genaueren Inspektion unterzieht.

„Kannst du mich vielleicht beraten?", gibt Jungkook so schnell nicht auf.

Wieder dasselbe kryptische Geräusch. Vielleicht bedeutet es doch eher verzieh dich als ja.

„Entschuldige?", er wäre nicht Jeon Jungkook, wenn er so schnell aufgeben würde.

„Frag nen Mitarbeiter", meldet sich der Mann in schwarz endlich selbst zu Wort. Seine Stimme ist viel tiefer und kratziger, als Jungkook zuvor angenommen hatte. Sie klingt unbenutzt und nach zu vielen Zigaretten oder einer durchzechten Nacht. Sie kratzt auch an etwas in seinem Inneren und jagt ihm einen Schauer über den Rücken, aber einen angenehmen. Einen von der Sorte, von denen man nicht genug bekommen kann.

Nur aufblicken, das tut der Mann immer noch nicht. Er hat die CD zurück ins Regal gestellt und setzt nun seine Durchsicht des restlichen Angebots fort. Kein Wunder, dass die Sternschnuppen und Konfettiherzen bislang ausgeblieben sind.
Es ist wirklich beinah unhöflich, wie wenig er sich für Jungkook interessiert.

„Aber du stehst doch gerade neben mir. Und du siehst so aus, als würdest du dich damit auskennen", erklärt Jungkook fadenscheinig, wenn seine Stimme nicht so zittern würde, dann könnte er schon beinahe selbstbewusst klingen, „deswegen würde ich mich lieber von dir beraten lassen."
Eigentlich möchte er doch nur, dass der andere ihn endlich ansieht. Er ist sich sicher, dass ab diesem Moment keine unnötigen Gespräche über irgendeine Musikrichtung mehr nötig sein werden. Stattdessen könnten sie gemeinsam in ein Café gehen. Ganz in der Nähe befindet sich ein sehr gemütliches Exemplar, in das sich Jungkook gerne zum Lernen zurückzieht. Dann könnten sie darüber sprechen, wie lange sie aufeinander gewartet haben. Dass es lustig ist, dass sie sich an so einem unscheinbaren Ort begegnet sind, in einer so alltäglichen Situation, aber das der Moment ihres Kennenlernens ja auch nicht besonders sein muss, weil ihr restliches, gemeinsames Leben besonders sein wird. Darüber, dass schwarz gar keine richtige Farbe ist und trotzdem die Farbe ihrer Beziehung sein wird und wie wunderbar sie doch zusammen sind, weil sie einer so traurigen Farbe so viel Gefühl einhauchen werden.

„Ich arbeite hier aber nicht", antwortet der andere und wenn Jungkook es nicht besser wüsste (zum Glück weiß er es besser), würde er seinen Tonfall als genervt beschreiben.

„Wo arbeitest du denn?", antwortet er umgehend in einem wesentlich glücklicheren Tonfall, da sie nun scheinbar endlich dabei sind, eine Konversation zu beginnen.

„Geht dich nichts an", erhält er als prompte Reaktion auf seine forsche Art. Der Mann in schwarz sieht mittlerweile nicht mehr ganz so unbeteiligt aus, denn seine Stirn hat sich in unzufriedene Falten gelegt. Der Jüngere betrachtet den Teil des Gesichtes, den er von der Seite erkennen kann, akribisch.

Vielleicht ist er mit dem Angebot nicht zufrieden, denkt Jungkook und bezieht den Gesichtsausdruck auf keinen Fall auf sich selbst.

„Ja, da hast du wahrscheinlich recht", sagt er leichtherzig, „aber neugierig bin ich trotzdem."

Keine Antwort.

Also probiert Jungkook es mit einem anderen Thema. Er redet ja auch nicht so gerne über die Schule, als warum sollte es dem Mann in schwarz mit seinem Beruf anders gehen?

„Magst du Hip-Hop? Ich hör eigentlich lieber andere Musik, aber man soll ja immer mal wieder was Neues ausprobieren und ich dachte, heute wäre ein guter Tag dafür. Aber es gibt so viel und ich hab echt keine Ahnung, wo ich anfangen soll."

Die Stirn seines Gegenübers verzieht sich in immer engere Falten. Vielleicht sucht er ja nach einer bestimmten CD und ist langsam frustriert darüber, dass sie nicht da ist? Das würde zumindest seine Unzufriedenheit erklären.

Jungkook ist noch ganz vertieft in die Untersuchung des seitlichen Profils, als der andere plötzlich entschlossen nach einem Album greift und sich ihm zuwendet. Den Blick immer noch gesenkt.

„Hier, kauf die", sagt er unwirsch und drückt ihm mit einer beiläufigen Bewegung eine CD in die Hand. Dabei berühren sich für eine Millisekunde ihre Fingerspitzen und Jungkooks gesamter Körper steht unter Strom. Wow.

Dann unterbricht der Mann in schwarz endgültig seine Inspektion des Musikregals und wendet sich seufzend von ihm ab. Sein und lass mich in Ruhe hängt ungesagt zwischen ihnen in der Luft. Allem Anschein nach möchte er den Laden wieder verlassen, obwohl sie sich immer noch nicht angesehen haben.

Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Jungkook unterbindet das Geschehen in unter zwei Sekunden und noch bevor sein Gegenüber auch nur zwei Schritte tun kann. „Hey, wo willst du denn so schnell hin?", fragt er schnell. Sie waren sich doch gerade am Unterhalten.

„Junge, was willst du von mir?", blafft der Mann in schwarz nun endgültig und eindeutig genervt, aber wahrscheinlich ist es genau dieser Emotion zu verdanken, dass er nun endlich seinen Blick hebt.

Jungkook ist sprachlos. Wenn sein Herz vorher in der dreifachen Geschwindigkeit geschlagen hat, dann beschleunigt sich sein Rhythmus nun um das Tausendfache. Er hört das Blut in seinen Ohren rauschen und trotzdem verengt sich seine gesamte Wahrnehmung auf einen einzelnen Fleck vor ihm. Schwarze Augen (warum wundert ihn das nicht) blicken ihm träge entgegen. Aber in ihnen befindet sich auch ein verstecktes Funkeln und das kann nicht nur davon stammen, dass er den Jüngeren gerade harsch angefahren hat. Vielleicht bildet das Funkeln die Sterne und seine Augen sind die Galaxie und wenn Jungkook nur noch für einen Moment länger hingucken könnte, verliert er sich vielleicht irgendwo zwischen Saturn und Milchstraße und entdeckt dabei eine ganz neue Geschichte.

Doch er kann nicht genauer hinsehen, denn der Mann in schwarz wendet sich so unwillkürlich wieder ab, wie er sich zuvor zu ihm umgedreht hat. Er hat viel zu kurz hingesehen, um die Galaxie in Jungkooks Augen entdecken zu können.

Der ist nämlich immer noch gefesselt von dem Moment und überwältigt von seinem Gegenüber und vor allen Dingen überfordert, weil er schon wieder gehen möchte und er irgendwas sagen muss, um ihn aufzuhalten, aber er kann in diesem gesamten Gefühlschaos nicht richtig nachdenken und deswegen sagt er schließlich viel zu ehrlich und wahrscheinlich auch etwas zusammenhangslos das Erste, was ihm in den Sinn kommt: „Dass du mich ansiehst."

Seine Stimme ist belegt und er muss sich räuspern, bevor er noch einmal mit fester Stimme wiederholt: „Ich will, dass du mich ansiehst."

Der Mann in schwarz lässt sich von seinen Worten nicht aufhalten. Er antwortet, ohne stehenzubleiben oder sich noch einmal umzudrehen.

„Gut, dann ist das ja auch erledigt", spricht er und verlässt noch im selben Atemzug den Laden.

Das war... ernüchternd.

Erst nachdem der Moment vorübergezogen ist und Jungkook still akzeptieren muss, dass sein Mann in schwarz gerade fluchtartig das Geschäft verlassen hat, blickt er auf die CD in seiner Hand hinunter. Es ist Eminems The Marshall Mathers 2. Er zuckt innerlich mit den Schultern und beschließt das Album zu kaufen. Ihre Fingerspitzen haben sich kurz berührt, als der Fremde es ihm in die Hand gedrückt hat. Der Körperkontakt hat Strom durch seinen gesamten Körper gejagt. Wie ein Schaltkreis, der endlich geschlossen wurde. Aber der Moment war zu flüchtig, als dass er sich hätte aufrichtig damit beschäftigen können. Das Album wird eine gute Erinnerung an ihre erste Berührung sein.

„Hey Bang", begrüßt er den älteren Koreaner freundlich, der hinter dem Verkaufstresen steht und ihm fröhlich entgegen lächelt. Bang ist der Rufname von Bang Yongguk, dem Besitzer des Ladens und der größte Musik-Enthusiast, den Jungkook bisher kennenlernen durfte. Als sie sich vor langer Zeit das erste Mal begegnet sind, hat der den Jüngeren sofort unter seine Fittiche genommen und ihn in die geheime Welt der intimen Klänge und sanften Melodien eingeführt. Er macht seine Arbeit vermutlich wirklich gut, denn Jungkook ist seitdem immer wieder gekommen und nahtlos in den Kreis der Stammkunden aufgestiegen.

„Hi Jungkook", erwidert der Verkäufer sofort, „du hast dich ja ewig nicht mehr blicken lassen. So viel los bei dir, mh?"

„Ja... geht so. Die Lehrer verlangen viel in diesem Schuljahr. Es ist unser Letztes", antwortet Jungkook gedankenverloren. Innerlich hängt er noch der vergangenen Begegnung nach. Strom und Funkeln und Sterne.

„Ach stimmt ja, du bist ja jetzt im letzten Jahr der Oberschule. Gott, du bist echt schon fast erwachsen geworden und ich hab immer noch das Kind vor Augen, dass vor zwei Jahren in meinen Laden gestolpert ist und gar keinen Plan von Musik hatte."

„Hey", erwidert Jungkook pikiert, „ich war damals schon erwachsen. Ich hab mich nur für... andere Kulturgüter interessiert."

„Jaja, immer noch der kleine Junge mit den riesigen Augen, die immer hinter irgendwelchen Büchern versteckt sind."

„Immerhin höre ich jetzt öfter auch Musik dabei..." Es macht keinen Sinn das Gesagte abzustreiten. Jungkook liest nun mal wirklich in so ziemlich jedem freien Moment ein Buch.

„Stimmt wohl, muss aber an meinem guten Einfluss liegen. Was hast du dir heute ausgesucht?", fragt Bang mit einem belustigten Glitzern in den Augen.

Jungkook legt die ausgewählte CD kommentarlos auf den Tresen vor sich, wobei der Verkäufer sofort seine Hand danach ausstreckt. Er stockt für einen kurzen Moment in seiner Bewegung.

„Eminem?", fragt er überrascht, „Rap-Musik? Wo kommt das denn auf einmal her? Ich hab ewig probiert dich dazu zu überreden und jetzt das?"

„Hat mir jemand empfohlen", nuschelt Jungkook in seinen nicht-vorhandenen Bart. Er ist nicht besonders glücklich darüber, dass die erste Begegnung mit seinem Seelenverwandten nicht so lief, wie er sie sich vorgestellt hatte.

„Was? Und die Empfehlung wiegt schwerer als meine?", Bang klingt ernsthaft pikiert, bis plötzlich bei ihm irgendein imaginärer Groschen zu fallen scheint. „Ah stimmt, du hast dich eben mit Yoongi unterhalten, oder? Kennt ihr euch?", erkundigt sich der Verkäufer interessiert.

Jungkook nimmt sich einen Augenblick Zeit, um den Namen in voller Andacht über seine Lippen perlen zu lassen: „Yoongi?"

„Ja, Min Yoongi, der Kerl ganz in schwarz, bei dem du eben in der Hip-Hop-Abteilung standest", wird ihm weiter erklärt.

Mh, Min Yoongi ist also der Name von dem Mann in schwarz. Eigentlich sollte es ihn nicht verwundern, dass Bang ihn namentlich ansprechen kann. Wahrscheinlich kann er ihm von seinem gesamten Kundenstamm die Namen nennen. Er unterhält sich viel zu gerne mit jeglichen Besuchern seines Geschäftes. Er gibt zwar an, dass das Business so angekurbelt wird, aber eigentlich, und dabei ist sich Jungkook doch recht sicher, redet er einfach nur gerne.

„Ne, wir kennen uns nicht. Er hat mich nur beraten," antwortet er schließlich zögerlich.

„Mhm", tut Bang die Situation mit einem Schulterzucken ab, „so viel Überzeugungskraft hab ich ihm gar nicht zugemutet. Eigentlich... spricht er in letzter Zeit nicht sonderlich viel."
Das hat er diesmal auch nicht getan und Jungkook schluckt die akute Erwiderung auf seiner Zunge wieder runter. Dass Sprechen ja nicht nötig ist, wenn da Stromsterne zwischen ihnen sind, die Schaltkreise schließen und ganze Galaxien erschaffen.

Kurze Zeit später verabschiedet sich Jungkook von dem Verkäufer und schlägt den direkten Weg Richtung Zuhause ein. Zum Glück ist er später noch mit seinem besten Freund Hoseok verabredet. Er muss ihm unbedingt von dieser Begegnung berichten. Vorher muss er nur googeln, was denn bitte die Steigerung von anders ist. Das hat er natürlich nicht vergessen.

Aber je länger Jeon Jungkook über die Begegnung mit dem Mann im schwarz nachdenkt, desto mehr wird ihm bewusst, dass er es Min Yoongi überhaupt nicht böse nimmt, dass dieser ihn nicht erkannt hat. Es war zu erwarten, dass sein Seelenverwandter sich nicht so gut mit der Liebe auskennen würde, wie er selbst es tut.
Aber das ist ja okay.
Wahrscheinlich wäre das hier gar keine richtige Liebesgeschichte, wenn es nicht auch ein paar Hürden zu überwinden gäbe.

* * *

So wie unsere Geschichte eben geendet ist, beendet nun auch Jungkook mit genau diesen Worten seine Erzählung über den heutigen Tag.
Hoseok blickt ihm aus großen Augen skeptisch entgegen.

„Du bist also verliebt?", fragt er nach einem kurzen Moment der Stille.

Jungkook nickt bekräftigend.

„Und du bist ihm heute zum ersten Mal begegnet?"

Wieder ein Nicken.

„Und du weißt nichts über ihn?"

„Ich weiß, dass er Hip-Hop mag und Min Yoongi heißt. Und dass er ein regelmäßiger Kunde im Plattenladen ist."

Min Yoongi. Irgendwie kommt ihm der Name bekannt vor, aber Hoseok kann es nicht genau zuordnen.

„Und er hat dich eiskalt stehenlassen und den Laden fluchtartig verlassen?"

Dezentes Kopfschütteln.

„Das ist so nicht ganz richtig", erklärt Jungkook geduldig, „er hat den Laden zwar ziemlich schnell verlassen, aber ich denke, dass er auf der Suche nach einer bestimmten CD war und noch schnell wo anders vorbeischauen wollte, ob sie dort vielleicht zu finden ist. Ich denke nicht, dass er mich hat eiskalt stehenlassen."

„Du hast ihn erst vollgelabert und dann ist er plötzlich gegangen?"

„Ich hab ihn nicht vollgelabert, wir haben uns unterhalten", stellt Jungkook wiederum richtig.

„Hat er dir irgendetwas freiwillig erzählt?"

Leichtes Kopfschütteln.

„Hat er auf deine Fragen geantwortet?"

Erneutes vorsichtiges Kopfschütteln.

„Hat er irgendwann mal mehr als drei Worte am Stück gesagt?"

Erst stockendes, dann widersinnig-trauriges Kopfschütteln.

„Du hast ihn genervt", stellt Hoseok mit der detektivischen Scharfsinnigkeit eines Sherlock Holmes heraus.

„Er war nicht...", genervt, möchte Jungkook protestieren, doch sein Ansatz wird im Keim erstickt.

„Doch", erklärt sein bester Freund erbarmungslos, „er war ganz sicher genervt von dir."

„Du kannst das gar nicht richtig beurteilen", murmelt Jungkook schwach, „du warst ja nicht dabei."

Hoseok muss über diese Aussage nur lachen. Er weiß, dass er gewonnen hat und es im Endeffekt ein stilles Eingeständnis an ihn ist. Er lässt es sich trotzdem nicht nehmen, den Jüngeren noch ein bisschen zu ärgern: „Du hast es sehr anschaulich beschrieben. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich nicht vielleicht doch dabei war."

„Och man, J-Hope, du bist mein bester Freund, ich hab dir das erzählt, damit du mir hilfst und nicht, damit du dich darüber lustig machen kannst."

„Wobei soll ich dir denn helfen?"

„Das hab ich dir doch eben schon erklärt, ich muss ihn kennenlernen."

„Du bist also wirklich verliebt?", erkundigt sich Hoseok sicherheitshalber erneut.

Wieder ein Nicken.

„Nachdem du ihn einmal gesehen hast und er genervt von dir war?"

Bockige Körperhaltung, aber trotzdem ein Nicken.

„Meinst du das ernst?", fragt sein bester Freund mit einem ungläubigen Ton in der Stimme.

„Natürlich meine ich das ernst", erläutert Jungkook mit einem forcierten Gesichtsausdruck. Er hat so viel über das Thema gelesen und gehört, natürlich erkennt er es, wenn er auf seine große Liebe trifft.

„Das reale Leben ist nicht wie im Buch", errät Hoseok seine Gedanken sofort. Sein Ton ist mittlerweile etwas weicher geworden, als würde er einem kleineren Kind vorsichtig erklären müssen, dass es die anderen Kinder nicht dazu zwingen kann, mit ihm zu spielen.

„Ich weiß", zischt Jungkook nun angesäuert, „aber ich bin mir trotzdem sicher. Ich bin in ihn verliebt und ich muss ihn kennenlernen." Da ist eine Endgültigkeit in seiner Stimme, die keinen Widerspruch zulässt.

Und Hoseok weiß, denn er ist sein bester Freund seit wirklich vielen Jahren, dass jegliche weitere Diskussion in einem Streit enden würde. Also seufzt er ergeben, nun seinerseits derjenige der vor dem klaren Willen des Jüngeren kapitulieren muss, und fragt versöhnlich: „Und was genau ist meine Rolle dabei?"

Jungkook guckt ihn so schockiert an, als wäre seine Frage keine normale, sondern in ihrer Abstrusität nicht zu überbieten. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Gut, sein bester Freund ist verliebt, aber er wird doch jetzt nicht den Verkuppler spielen müssen, oder?

„Du bist mein bester Freund", erklärt der Jüngere das Offensichtliche, „du musst mich natürlich beraten."
„Beraten?", fragt Hoseok sicherheitshalber nach.

„Na klar, beraten. Was soll ich jetzt tun?"

„Also, wenn du wirklich verliebt bist...", antwortet er langgezogenen und setzt eine bedeutungsschwere Pause, die nur von einem enthusiastischen Nicken seines Gegenübers unterbrochen wird, „... dann musst du ihn wohl fragen, ob er mit dir ausgehen möchte."

„Ist das Alles?", fragt Jungkook enttäuscht. Er hätte sich ein besseren Rat von seinem besten Freund erhofft, aber heute ist ja schon einmal nicht alles so gelaufen, wie es hätte eigentlich laufen sollen.

„Na, es ist besser als nichts, oder?"

Diesen Gedanken lässt er sich einen Moment durch den Kopf gehen, bevor er darauf reagiert.

„Stimmt", antwortet er langsam und dann mit fester, entschlossener Stimme: „Ich werde ihn fragen, ob er mit mir ausgehen möchte." 

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