22-Walzer
Deidaras Sicht~
Ich saß in der riesigen Küche des Hauses und sah Lucy dabei zu, wie sie uns etwas kochte.
Keine Ahnung, was es werden sollte, aber es roch ziemlich lecker.
Sie ist eine Prinzessin und trotzdem steht sie hier und kocht. Sie ist einfach unglaublich.
"Kann ich dich was fragen, hn?"
Lucy drehte sich zu mir um.
"Na klar."
"Warum bist du Akatsuki beigetreten?"
Sie schien kurz zu überlegen, ob sie mir antworten sollte.
"Ich hasse mein Leben hier.", sagte sie schließlich.
"Mein Vater zerstört immer alles, was mich glücklich macht, jede Entscheidung, die ich treffe, ist für ihn die Falsche und er versucht ständig mir seine Vorstellungen aufzudrücken. Ich hasse ihn und er hasst mich.
Als Halbvampir bin ich außerdem sowohl unter Vampiren, als auch unter Menschen eine Außenseiterin und habe deshalb kaum Freunde. Bei Akatsuki hab ich geglaubt zum ersten Mal so richtig ich sein zu können. Einfach nur ich, nicht mehr und nicht weniger."
"Verstehe.", erwiederte ich nur und sie widmete sich wieder dem Essen.
Sie ist ein sehr starkes Mädchen mit einem zerbrechlichen Kern...
Dann fiel mir doch noch eine Frage ein. "Was ist mit deiner Mutter, hn?"
Lucy antwortete ohne sich auch nur umzudrehen.
"Sie ist tot. Und ich bin nicht sonderlich traurig darüber."
Noch ein Thema über das sie nicht gern spricht. Ich frage mich, was wohl zwischen ihr und ihrer Mutter vorgefallen ist...
"So, fertig!"
Vor meine Nase stellte sie einen Teller Nudeln mit Gemüse, das ich nicht kannte. Auch der Geruch war fremd, aber nicht schlecht.
Dazu legte sie jetzt einen Löffel und eine ziemlich große Gabel.
Wie soll man denn Nudeln ohne Essstäbchen essen?
Ich schaute zu Lucy und versuchte, genau wie sie die Nudeln mit der Gabel auf den Löffel zu drehen, doch es klappte nicht so wirklich.
Die rutschigen Nudel glitten immer wieder zurück auf den Teller.
Natürlich blieb mein Scheitern nicht unbemerkt und nach drei weiteren erfolglosen Versuchen lag Lucy lachend auf dem Boden.
Ihr Lachen war so ansteckend, dass wir uns wenige Minuten später beide lachend auf dem Boden rollten und uns die schmerzenden Bäuche hielten.
Wie lange ist es eigentlich her, dass ich so gelacht hab?
Wir schafften es schließlich doch noch irgendwie aufzuessen.
Es war wirklich sehr lecker gewesen, vielleicht sogar besser als Konans Essen.
Als nächstes gab Lucy mir eine Führung durch das Schloss.
Es gab unzählige Gäste- und Badezimmer, ein Kaminzimmer, ein Musikzimmer, eine Bibliothek, einen großen Speisesaal und einen riesigen Thronsaal, der gleichzeitig auch als Ballsaal diente, wie sie erzählte.
"Ballsaal? Hier drin liegt doch kein einziger Ball, hn. Und warum brauch man für sowas überhaupt einen Saal?", fragte ich irritiert.
"Damit sind keine Bälle, mit denen man spielt gemeint.", klärte sie mich kichernd auf.
"Ein Ball ist eine Veranstalltung, die Adelige gerne abhalten. Es wird viel getanzt und sich unterhalten und es gibt auch Essen, aber eigentlich dient es nur dazu vor den Anderen zu protzen. Trotzdem macht das Tanzen wirklich Spaß. Eine der wenigen Sachen, die mir am Adelsleben gefallen. Kannst du tanzen?"
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Soll ich es dir beibringen?"
Ihre Augen strahlten richtig vor Freude und es interessierte mich auch, also nahm ich das Angebot an.
"Also gut, zuerst die Schritte." Lucy stellte sich neben mich und zeigte mir, was ich tun sollte.
"Du startest mit rechts. Vor, Seit, Schließen und Rück, Seit, Schließen."
Hey, das ist ja gar nicht so schwer.
"Und jetzt musst du dich mit diesen Schritten noch drehen."
"Äh... was?"
Sie zeigte mir, wie es gehen sollte und es klappte auch ganz gut.
Gar nicht so kompliziert wie es klingt.
"Gut, da du die Schritte jetzt gemeistert hast, kommen wir zum wichtigeren Teil: Haltung und Führung. Gib mir deine linke Hand und leg die Rechte auf mein Schulterblatt."
Etwas unsicher tat ich was sie gesagt hatte. Lucy streckte unsere Hände zur Seite, sodass unsere Arme lang, aber nicht durchgestreckt waren und legte ihre andere Hand auf meinen Oberarm.
Ich hab nicht erwartet, dass man sich beim Tanzen so nah steht...
Prompt wurde ich rot.
"Und jetzt muss du deine Arme etwas anspannen und deine Schritte tanzen.", gab sie einfach die nächste Anweisung.
"W...was, wenn ich dir auf die Füße trete, hn?"
Sie stand immerhin genau vor mir, also da, wo ich meinen Fuß hinsetzen müsste.
"Keine Sorge, das passiert schon nicht. Dafür müsstest du dich schon sehr blöd anstellen.", grinste sie unbesorgt.
Also gut, Augen zu und durch.
Ich machte einen Schritt. Und dann noch einen. Und noch einen und wir tanzten.
Wir tanzen! Es klappt! Und es macht auch richtig Spaß.
Geschmeidig, als hätten wir nie etwas anderes getan, drehten wir uns durch den Raum, bis wir irgendwann stehen blieben. "Du bist ja ein richtiges Naturtalent, Deida.", stellte Lucy fest.
Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
"Also das war langsamer Walzer, aber weißt du was viel mehr Spaß macht? Wiener Walzer. Der funktioniert eigentlich genauso, nur dass es schneller ist und man sich mehr drehen muss.", redete sie gleich weiter.
Das war nun doch etwas schwerer, doch nach einigen Anläufen schaffte ich es schließlich auch.
Wir flogen nur so durch den Saal und tanzten bis uns zu schwindelig war, um weiter zu machen.
Am Ende des Tages, verabschiedeten wir uns im Flur und ich betrat das Gästezimmer, das Lucy mir gegeben hatte.
Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte mich in das übergroße Bett.
Ich glaube, das ist das weicheste Bett, in dem ich je gelegen hab.
Es dauerte nicht lange, da war ich eingeschlafen.
______________________________________________
Eigentlich wollte ich eine witzige Bemerkung darüber machen, dass in meiner Geschichte so viel Essen vorkommt, aber ich bin ziemlich genervt, weil mein Handy kaputt gegangen ist...
Ich musste Teile des Kapitels neu schreiben.
Ich entschuldige mich übrigens dafür, dass das Kapitel vermutlich etwas anders aussieht. Das liegt daran, dass ich jetzt meinen Laptop nehmen musste. Die nächsten Kapitel werden vermutlich auch so sein.
Argh!
Bis zum nächsten Mal~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro