Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

45 - Ein Sturm aus Sand und Feuer

Der beste Kampf ist der gegen uns selbst."

☆☆☆

ZAHIR

Zahir beobachtete mit Entsetzen, wie sich sein kleiner Bruder gemeinsam mit der ersten Infanterie effizient bis zur rechten Flanke der Phalanx vorarbeitete. Zur selben Zeit steuerte Hamza mit seinen Männern frontal auf Omans Elefanten zu. Ihr Weg führte haarscharf zwischen zwei angeketteten Löwen vorbei.

Es war äusserst riskant, was Hamza vorgeschlagen hatte. Oman wollte ja, dass sich die Muzedin an seinen Kriegsbiestern abhetzten, damit sie keine Kraft mehr für seine Infanteristen haben würden — und genau deswegen mied Hamza die Biester. Zahir verstand den Gedanken, aber die Tiere in Ruhe zu lassen barg ein fast gleich grosses Risiko, als sie direkt zu überwältigen.

Nicht umsonst sagte man, dass man einem Wüstenlöwen niemals den Rücken zukehren sollte. Man würde den Tod nicht kommen sehen.

„Wir müssen ihnen helfen, sonst endet das in einer Katastrophe!", sagte Karim neben Zahir.

Der Pflanzensäer war neben Hamza einer der einzigen Krieger, der nicht unter dem Einfluss des Goldkugelkaktus' stand. Karim ass nämlich nie Frühstück vor der Schlacht und Zahir selbst hatte keine Zeit mehr dafür gehabt. Nachdem er sich von Najmah verabschiedet hatte, hatte er einen Boten gesucht, um einen Brief an seinen Bruder Hakim zu schicken — wegen Najmahs Erbschaft im Falle seines Ablebens.

Den Appell zum Frühstück hatte er deswegen verpasst.

Er war heilfroh darüber, denn ansonsten würde ihm nun auch eine viel zu grosse Dosis des Giftes durch den Körper brennen und ihn zu irrwitzigen Taten veranlassen.

Die wenigen Tropfen, die er sich vor der Schlacht in die Augen gegeben hatte, wirkten zwar, aber Zahir behielt mehrheitlich die Kontrolle. Nicht umsonst hatte er die Dosis über die letzten Tage verringert und seinen Körper einem mentalen und physischen Training unterzogen, um sich von dieser gefährlichen Substanz zu entwöhnen.

Dagegen war Zafar geradezu im Drogenfass ertränkt worden.

Dieser hatte das Gift bisher kein einiges Mal angerührt. Die Menge, die ihm allerdings jetzt durch die Blutbahnen jagen musste, war viel zu stark. Zahir hatte Zafars nachtschwarze Augen und geistlosen Zustand gesehen. Die Dunkelheit hatte ihn fest ihn ihren Krallen und es würde eine Herausforderung werden, ihn da wieder rauszuholen.

Zahir knirschte mit den Zähnen. Das war allein der Fahrlässigkeit seines ältesten Bruders zu verschulden!

Hamza hatte den Soldaten ihre Mündigkeit geraubt. Ehrliche, mutige und solide Männer, die nun zu seinen Spielfiguren auf dem Brett des Schlachtfeldes geworden waren und sich willfährig ins Gemetzel warfen. Die Sonne stand noch nicht einmal in ihrem Zenit und die Muzedin hatten bereits immense Verluste erlitten.

Hamza kämpfte viel zu verbissen und mit äusserst fragwürdigen Mitteln für das, was er wollte! Und jetzt noch diese hirnrissige Taktik!

„Komm mit deinem Trupp an die linke Flanke!", entschied Zahir sodann. „Meine Männer greifen die Phalanx an und ihr kümmert euch um die Biester."

Karim nickte und trommelte seine Männer zusammen. Zahir liess währenddessen den Blick über seine Truppe schweifen — die Soldaten der dritten Infanterie. Stramm standen sie vor ihm, ihre Gesichter finster, die Waffen blutig und scharf, ihre Willen ausgeschaltet.

Das Glück würde auf ihrer Seite stehen müssen, damit sie alle diesen Tag überlebten.

„An die linke Flanke, marsch!", orderte Zahir.

Sie gerieten in Bewegung, bahnten sich einen Weg durch das Gewühl und machten einen weiten Bogen um die Kriegsbiester — zwei ausgewachsene Nashörner, deren harte, graue Panzer mit goldenen Platten verstärkt worden waren.

Etwa zweihundert Schritte weiter rechts erspähte Zahir Hamza in seinem roten Gewand, der wie er die Phalanx erreichte. Hamza baute sich vor den Dohad auf, auf der Suche nach einer Schwachstelle zwischen den Lanzen und Schilden. Im selben Moment prasselten die Pfeile vom Himmel nieder.

Die Rückendeckung aus der Luft.

Zahir machte sich keine Gedanken, dass seine Männer getroffen werden könnten. Die muzedinischen Bogenschützen hatten ihre Treffsicherheit schliesslich von den Serengeke gelernt. Ein Pfeil traf immer ein goldenes Ziel und niemals ein blaues.

So war es auch.

Die Dohad keuchten und schrieen auf und es schien, als lockerte sich der unüberwindbare Schildwall an manchen Stellen. Zahirs Männer warfen sich fast zeitgleich mit jenen von Hamza und Zafar auf die Wand, brachen Lanzen und drückten die Schilde zur Seite, um durchzukommen.

Zahir liess sein Gewissen verstummen und zögerte nicht, wenn sein Säbel auf einen Mann traf. Für Sitte und Ordnung gab es keinen Raum, denn hier entschied Schnelligkeit und Reflex, ob man einen Herzschlag länger lebte oder nicht.

Er blockte Hiebe ab, wich Stichen aus und konterte mit aller Kraft, die in ihm steckte, während Karims Trupp in seinem Rücken die Nashörner zu bezwingen versuchte.

Gerade als Zahir seinen Säbel von seiner starken Hand in die etwas schwächere warf, vernahm er ein vertrautes Ziehen in seiner Brust, das er sonst immer nur fühlte, wenn Najmah bei ihm war.

Ihre Magie erwachte in seinem Herzen wie ein Funke. Zahir stolperte erschrocken einen Schritt zur Seite.

Das konnte nicht sein!

Sie war doch nicht etwa hier?

Er löste sich sofort aus der Phalanx und wich zurück. Seine Augen kämmten das Schlachtfeld ab. Panik überkam ihn bei der Vorstellung, seine Sternenseherin zwischen all dem Blut und dem Töten zu sehen. Wenn sie mitbekäme, was er hier tun musste, dann wäre sie zutiefst von ihm enttäuscht. Er wollte nicht, dass sie jemals diese dunkle Seite von ihm sah.

Aber er spürte sie klar und deutlich, als stünde sie direkt neben ihm!

Einmal drehte er sich um seine eigene Achse, lief weiter nach rechts und blickte in alle Richtungen, um diesem flauen Gefühl in seiner Brust keinen Grund mehr zu geben, anzuwachsen.

Sie war nicht da.

Er versicherte sich ein letztes Mal, doch er sah sie nirgendwo. Najmah war nicht da. Sein Herz musste ihn getäuscht haben.

Tief atmete er durch und wandte sich seinen Männern zu, die sich unermüdlich gegen die Phalanx stellten. Dabei bemerkte Zahir die Vibration viel zu spät, die durch den Boden ging und die zwei gigantischen, grauen Schatten begleitete, die auf seine Männer zurasten.

„Vorsicht!", schaffte er noch zu brüllen, ehe er zur Seite hechten musste.

Um Haaresbreite rauschten die Nashörner an ihm vorbei, ihre Hörner blutig, die Augen weit aufgerissen und der Wahn darin so deutlich. Sie bahnten sich einen Weg durch seine Soldaten bis zur Phalanx und mit dem mächtigen Schlag ihrer Köpfe warfen sie die Männer des dohadischen Schildwalls durch die Luft.

Knochen brachen, Eisen verbog sich.

Zahir rappelte sich auf die Beine. Er starrte auf die Stelle, an welcher Karim soeben noch mit seinen Männern gegen die Nashörner gekämpft hatte. Der Pflanzensäer lag mit eingedrücktem Brustkorb und offenen Augen am Boden. Die Körper seiner Männer umgaben ihn wie ein Kranz aus entstellten Armen und Beinen.

Zahir konnte nicht fassen, was er da sah. Karim war tot.

Sein Blick wanderte weiter über den Pfad, den die Nashörner durch seine Männer gegraben hatten. Die Wucht der Tiere hatte sie zerdrückt — hatte sie alle zerdrückt. Die dritte Infanterie existierte nicht mehr.

Zahir stand alleine da.

Sein Oberkörper schwankte von dem Schock der Endgültigkeit, doch er fasste sich schnell wieder. Er musste augenblicklich Hamza finden und ihn zu einem Rückzug bewegen.

Diesen Kampf hatten sie verloren! Eine Kapitulation war ihre einzige Hoffnung, um lebend aus diesem Blutbad herauszukommen.

Dort in der Ferne fand er schliesslich den Feldmarschall.

Hamza starrte voller Entsetzen auf die Biester, die abgekettet worden waren und seine Männer zerfetzten. Die Elefanten trompeteten empört über die Löwen, Tiger und Hyänen, die zu ihren Füssen nun frei herumsprangen. Reiter fielen von ihren Rücken, Männer wurden zerstampft.

Ein Chaos brach aus, das nicht mehr zu kontrollieren war. Ob Dohad oder Muzedin, die Tiere rissen alles mit sich, was ihnen in die Quere kam.

Zahirs Blick kreuzte sich mit jenem seines Bruders und er wusste im selben Moment mit absoluter Gewissheit, dass Hamza die Niederlage erkannt haben musste. Der Feldmarschall der blauen Krieger würde das jedoch niemals akzeptieren.

Hamza reckte sein Kinn in die Höhe, wandte seinen Blick von Zahir ab und straffte die Schultern.

Zahir strauchelte vorwärts, denn er spürte es in der Luft, was gleich folgen würde. „Hamza, nein!"

Die Worte drangen nicht bis zu seinem Bruder vor.

Der Feldmarschall warf seinen Säbel zu Boden, als wäre es die ineffektivste Waffe überhaupt, und formte seine Hände zu Fäusten. Sie begannen hell zu glühen wie der blutrote Rubin auf seinem Turban und dann, ohne ein einziges Mal mit der Wimper zu zucken, beförderte er zwei kolossale Feuerbälle auf das dohadische Heer.

„MAGIE — AUF!", schrie er zur gleichen Zeit.

Ein Ruck ging durch die Muzedin, den Zahir bis in den letzten Winkel seines eigenen Leibes spürte.

Und dann war die Luft plötzlich voller Blitze, Erde, Wasser, Wind, Eis und Feuer.

Das wenige Gift in seinem Körper übernahm schlagartig die Kontrolle, als folgte es willentlich dem Ruf des Verderbens. Zahir spürte, wie die Magie sich in seinem Herzen wand und sich gegen die Dohad richten wollte, so wie es Hamza befohlen hatte.

„Nein!", keuchte er.

Niemals würde er so etwas Abscheuliches tun! Niemals! Er versuchte, sich zu wehren, doch er schaffte es nicht. Der Gehorsam, der das Gift ihm aufzwang, war stärker als seine Selbstkontrolle.

Seine ausgestreckte Hand richtete sich auf die Dohad. Die Magie bündelte sich auf seiner Handfläche und der Sand zu seinen Füssen begann zu vibrieren. Zahir spannte seinen ganzen Körper an, im Versuch, diese verfluchte Hand runterzuholen.

Es ging nicht.

Er konnte es nicht!

Seine Magie würde aus ihm ausbrechen. Sie würde nicht-magischen Menschen Schaden zufügen.

Das vertraute Kitzeln an den Fingerspitzen verriet, dass es gleich soweit war.

„NEIN!", brüllte er lauter, verzweifelter.

Er wusste nicht wie, aber er schaffte es, sich von den Dohad abzuwenden, im selben Moment, als die Kraft aus ihm herausbrach und einen gigantischen Speer aus Sand aus dem Boden schiessen liess, der sich rasend schnell in den Himmel streckte und so hart und spitz war, dass er einen Menschen hätte aufspiessen können.

Zahir starrte atemlos auf die Abscheulichkeit, die seine Magie geschaffen hatte.

Sein Arm wollte sich abermals auf die Phalanx richten, aber Zahir packte mit der rechten Hand seine linke, um sie daran zu hindern. Ein zweiter und dritter Speer schossen aus dem Boden, direkt zu seinen Füssen. Die Spitze der letzten Lanze streifte Zahirs Wange und riss die Haut dort auf. Der warme Blutstrom, der aus der Wunde floss, schien ihm nicht Strafe genug für das zu sein, was er hier tat.

Die Muzedin waren zu Verbrechern geworden!

Hamza hatte den heiligen Kodex des weissen Dschinns gebrochen. Er hatte alle seine Soldaten verdammt.

Zahir hob den Blick und hätte am liebsten für immer die Augen geschlossen. Die Magie, die eigentlich nur für das Gute in der Welt genutzt werden durfte, zerstörte Menschenleben auf schrecklichste Art und Weise. Feuer verbrannte Haut, Wind raubte die Luft aus Lungen, Erdbrocken zerdrückten Gliedmassen, Treibsand verschlang etliche Leibe, Lianen schlangen sich um Hälse und Blitze trafen Helme.

Die Dohad hatten nicht die geringste Chance, sich gegen die Aufruhr der Magie zu wehren. Jene, die es noch konnten, ergriffen die Flucht.

Das hier war kein ehrenvoller Kampf mehr um die Freiheit seines Landes und seiner Leute. Es war eine Hinrichtung.

Zahir sackte in die Knie. Er beobachtete das schreckliche Durcheinander und fühlte nichts als Verzweiflung.

Im ganzen Gewirr erkannte er jedoch eine Figur, die sich von den Ausbrüchen der magischen Kräfte und was es für die Würde der Muzedin bedeutete, nicht beirren liess.

Zafar sprintete entschlossen über die toten Dohad und den blutigen Weg, der für ihn freigemacht worden war, seine zwei Säbel fest in beiden Händen. Mit einer schwungvollen Bewegung seines Armes liess er den Boden anwachsen. Eine Treppe aus Sand bildete sich rasend schnell und erlaubte es ihm, in die Lüfte zu steigen und auf den vordersten Elefanten zu springen.

Er von allen hatte sein Ziel nicht aus den Augen verloren. Zafar wollte zu Oman. Er wollte den dohadischen Herrscher stürzen, als ob das jetzt noch etwas bedeutete.

Weit und breit waren die Männer der ersten Infanterie nicht mehr zu finden. Ob sie auch alle ausgelöscht worden waren? Ob sie sich im Irrsinn der Magie und des Giftes vergessen hatten?

Ein Wirbelsturm bildete sich unweit von Zahir und riss die Erde entzwei, sammelte Sand und Dreck auf und schleuderte es in alle Richtungen. Feuer wurde dazugemischt und verwandelte die Luft in glühend heisse Flammen, die um ihre eigene Achse wirbelten und die Säbel zum Schmelzen brachte.

Es war das Ende der Welt.

Da jagte ein unheimlich lautes Grollen durch den Himmel.

Dunkelblaue Wolken zogen auf. In unnatürlicher Geschwindigkeit rollten sie über die Sonne und von einem Herzschlag zum anderen begann es in Strömen zu regnen.

Zahir legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Es war die Magie seiner Schwester, die er fühlte.

Der Regen ergoss sich über sie, reinigte seine Wunde an der Wange, wusch sein Gesicht und spülte seinen Kummer davon. Zahir konnte nicht anders, als für einen Moment die Augen zu schliessen, denn ihr Wasser hatte schon immer nach Leben und Hoffnung geschmeckt.

Amela.

Seine Schwester war da. 

--------------------

Ojemine ... Hamza ist der Kragen endgültig geplatzt. 

Zum Glück ist unsere Wassertänzerin zur Stelle und darf jetzt Feuerwehrfrau spielen.

Ob der Bruch mit dem Kodex noch Folgen haben wird? We will see.

Zwei Wochen brauche ich vermutlich noch, dann bin ich mit dem Schreiben hoffentlich fertig und kann euch die letzten Kapitel in einer dramatischen, aber hoch spannenden Lesenacht liefern. 

Wenn ihr damit einverstanden seid, dann würde ich jetzt bereits die Veröffentlichungskadenz erhöhen.

Nächsten Mittwoch geht's schon weiter, aber seid gewarnt: Die Cliffhanger werden richtig mies!

*fliegt schnell davon*

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro