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24 - Die Rückkehr der Sternenseherin

"Die Gerechtigkeit ist Licht, die Ungerechtigkeit ist Finsternis."

☆☆☆

AMELA

Die Seife aus Sandelholz und Honig flutschte Amela beinahe aus den Händen. Schon seit die Sonne untergegangen war, wusch sie die Teller im Hinterhof.

Runa nahm seufzend die kleine Schüssel entgegen, welche Amela ihr hinstreckte und trocknete sie mit ihrem viel zu nassen Tuch ab.

„Heute waren es noch mehr als gestern", meinte Runa und strich sich mit dem Handrücken ein paar blonde Strähnen von der Stirn.

Amela nickte gedankenverloren. Heute waren es tatsächlich mehr hungernde Menschen gewesen, die sich in die Schlange gestellt hatten, in der Hoffnung, sie könnten etwas von dem Griessbrei mit Kamelbutter abbekommen, den sie in Unmengen über den drei Herden gekocht und an die Bedürftigen verteilt hatten.

Die Arbeit in der Armenküche, welche sie seit wenigen Tagen im Frauenhaus betrieben, war zermürbend. Den ganzen Tag hatte Amela Runa in der Küche geholfen. Es war nicht die Arbeit einer Prinzessin, aber Amela hatte die Ablenkung gebraucht. Besonders nach den Neuigkeiten von der Front.

Eine weitere, zerschmetternde Niederlage und massenhaft tote blaue Krieger.

„Morgen machen wir einen Kessel mehr", meinte Amela bloss.

Es gab hungrige Mäuler zu stopfen. Darauf wollte sich Amela konzentrieren. Der Krieg im Nordwesten, der mit jedem Tag näher zu rücken schien, spielte ihnen nicht in die Hände. Menschen rannten aus Angst vor den scharfen Säbeln der Dohad und ihren Kriegsbiestern davon, suchten in der Stadt und hinter ihren wackligen Mauern Zuflucht.

Wie lange Azoul halten würde, konnte keiner wissen. Das Erdbeben hatte bereits so viel zerstört und die Dohad würden die Stadt wahrscheinlich innert kurzer Zeit in Grund und Boden trampeln.

„Einen Kessel mehr", stimmte Runa der Entscheidung der Prinzessin zu.

Amela trocknete sich die Hände ab und goss das Seifenwasser in die Bodenrinne. Sie sehnte sich nach ihrem Bett und der beruhigenden Wärme von Sinans Körper neben ihr.

Da kitzelte etwas ihre Instinkte, so intensiv, dass sie den Rücken durchstreckte und beinahe den Waschtrog aus den Händen fallen liess.

Runa blickte sie verwirrt an. „Was ist?"

Ihre Freundin musste denken, dass ihr ein Schmerz vom vielen Schleppen und Stehen durch den Körper gejagt war. Beim allmächtigen Dschinn, die Prinzessin hatte sich noch nie in ihrem Leben körperlich so verausgabt, wie die letzten Tage, aber das hier war kein Schmerz!

Es kribbelte auf Amelas Haut. Überall.

Sie kannte dieses Gefühl!

„Bitte lass es wahr sein!", stiess sie aus und liess alles stehen und liegen.

Runa blieb perplex im Hinterhof zurück. Es zog Amela hinaus, denn das Signal kam von draussen. Von der Strasse. Von der Dunkelheit der Nacht.

Von den Sternen.

„Bitte. Bitte. Bitte", murmelte Amela sich selbst zu und durchquerte die Eingangshalle des Frauenhauses. „Bitte lass es wahr sein."

Die Amme Shir war gerade dabei, die Öllampen im Empfangsbereich zu löschen, als Amela die Tür aufriss und hinaus in die Nacht trat.

„Bitte, allmächtiger Dschinn, bi–"

Sie blieb wie angewurzelt stehen.

Durch die schmale Pforte, welche den Vorgarten des Frauenhauses von der Strasse trennte, wurde ein weisses Pferd hereingeführt. Es hatte keine Zügel, doch folgte das Tier einer Reiterin, die den Wasserfall an blauem Hängerosmarin, der über dem Torbogen wuchs, sanft zur Seite schob, damit sie beide hindurchschreiten konnten.

Die Frau kam direkt auf Amela zu und hob den Blick. Ihr Gesicht war hinter dunkle Stoffe gehüllt. Sie liess das Pferd stehen, trat die zwei letzten Treppenstufen zu Amela hinauf und schob ihr Kopftuch von den Schultern, um sich zu erkennen zu geben.

Doch Amela wusste schon, wer das war. Sie hatte es in der Luft gespürt.

Ihre unvergleichliche Magie.

Die Schönheit des Sternenhimmels funkelte Amela in diesen atemberaubenden Augen entgegen. Dieses Gesicht. Wie viele Nächte lang hatte sich Amela gewünscht, endlich wieder in dieses Gesicht blicken zu dürfen? Sie konnte sich nicht mehr erinnern.

Najmah blieb vor ihr stehen, von einem offenbar langen Ritt ohne Zügel und Sattel sichtlich erschöpft.

„Ich hoffe, dass dir dein Arsch so richtig weh tut!", war das Erste, was Amela einfiel, ihrer Freundin an den Kopf zu werfen.

Najmahs Stirn warf augenblicklich Falten.

„Weil dann bleibt es mir erspart, dir den Hintern selbst versohlen zu müssen!" Amela konnte das mondsichelgrosse Grinsen nicht mehr verkneifen. „Beim Allmächtigen, ich habe keine Kraft mehr, dich zu verdreschen!"

Najmahs Mundwinkel zuckten. „Ich habe dich auch vermisst, Prinzessin."

Ehe Amela noch die Tränen in die Augen gestiegen wären, packte sie ihre Freundin.

„Komm her, du!", sagte sie, riss sie an ihre Brust und schlang die Arme um sie.

Najmah war dünner und obwohl ihr Körper schwacher erschien, als es Amela in Erinnerung gehabt hatte, summte ihre Magie dennoch unter ihrer Haut. Amela spürte Najmahs Kraft, als strahlte sie direkt aus ihrem Herzen.

Es war wie ein Flüstern. Eine Aura aus unsichtbarem Sternenstaub. Ein Lied der Hoffnung.

Amela löste sich von ihrer Freundin und blickte ihr tief in die Fliederaugen. Sie wirkte mitgenommen und irgendwie gereift — und traurig, so unendlich traurig.

„An manchen Tagen habe ich darüber fantasiert, wie ich dich vermöbeln würde", sagte Amela. „Zur Option standen meist meine Sandalen oder ein Teppichklopfer."

Najmah lachte heiser auf und Amela war sich sicher, dass dieses Geräusch in dem Moment gerade das Schönste war, das sie je gehört hatte. Es war besser als Musik. Sie hätte schwören können, dass die Sterne über ihnen bei dem Klang fröhlich glitzerten.

„Wenn es dich beruhigt, ich habe tatsächlich blaue Flecken und wunde Stellen an meinem Po", antwortete Najmah und deutete auf das weisse Pferd, das in der Dunkelheit wie ein Geist schimmerte.

Das Tier schnabulierte an den Büschen des Gartens, auf der Suche nach Futter, keiner Schuld bewusst. Ein lautes Grunzen entkam der Prinzessin bei dem Anblick.

„Ha! Geschieht dir recht!"

Das Pferd war ein kräftiges, robustes und zuverlässiges Biest. Amela erkannte am Schweiss, welcher auf dessen Flanke glänzte, dass es lange galoppiert sein musste. Najmah war also von weit her gekommen. Amela legte den Kopf schief und musterte nun nicht mehr das Lasttier, sondern ihre Freundin.

„Wo warst du so lange?", fragte sie geradeheraus. „Wir waren alle krank vor Sorge."

Ein viel zu schweres Seufzen entfloh Najmah von der Brust. Ihre Augen huschten auf ihre Sandalen und die blutigen Zehen, die darin steckten.

„Das ist eine viel zu lange Geschichte, um sie an der Türschwelle zu erzählen", erwiderte die Sternenseherin.

Amela war gleicher Meinung und so hakte sie sich bei ihrer Freundin ein und zog sie in die Eingangshalle des Frauenhauses.

„Komm", meinte sie. „Erstmal sollst du gewaschen, gebadet und gekämmt werden!" Amela legte ihre Hände um Najmahs dünne Oberarme und kniff zu. „Und du gehörst gemästet! Egal, wie schwer es um uns steht, die Knochen einer Prinzessin dürfen niemals klappern!"

Najmah wollte protestieren, doch Amela liess sie nicht ausreden. Sie würde ihr eigenhändig Sesamplätzchen in den Rachen stopfen, wenn sie musste.

Sie zog ihre Freundin um eine Ecke und führte sie zum Badebereich. Najmah sah wirklich so aus, als könnte sie ein warmes Bad gebrauchen. Staub klebte an ihrer verschwitzten Haut und an ihrer Kleidung und nicht nur ihre Füsse wiesen Kratzspuren auf, auch ihre Hände.

Wo auch immer Najmah sich herumgetrieben hatte, es war nicht gemütlich gewesen.

Das würde Amela nun sofort ändern. Sie würde ihre Freundin verwöhnen, bis ihr die Beine abfielen!

Sie drückte sich fester an Najmahs Arm und lehnte ihren Kopf an ihre Schulter. Amela konnte ihr Glück nicht fassen, doch an ihrer Flanke spürte sie tatsächlich den warmen Körper ihrer Freundin.

Die Sternenseherin war zurückgekehrt.

Najmah blieb plötzlich mitten im Gang stehen und hielt die Prinzessin damit zurück.

„Amela." Am Beben ihrer Stimmbänder konnte Amela hören, wie Najmah mit einem Kloss im Hals ringen musste. „Ich habe vom Sultan gehört", murmelte sie. „Es ... Es tut mir so leid. Mein aufrichtiges Beileid."

Für einen Moment vergass Amela all die Freude, all die Erleichterung, die sie beim Anblick der Sternenseherin soeben noch durchflutet hatte und liess die Trauer in ihr Herz. Sie biss sich auf die Lippe.

Najmah drückte ihre Hand fester, zur Bestätigung, dass sie mit ihr durch diesen Schmerz gehen würde und einmal mehr merkte Amela, dass ihr ihre Freundin wirklich sehr gefehlt hatte.

„Ihre Abwesenheit ist noch immer frisch", krächzte Amela und kämpfte selbst damit, die Stimme nicht zu verlieren.

Der Verlust von Latif und ihrem Vater war eine Sache, die sie noch nicht realisieren wollte. An manchen Tagen weigerte sie schlicht, daran zu denken. Wenn man etwas lange genug ignorierte, dann existierte es nicht. Die Realität ihrer Tode existierte für Amela schlichtweg nicht.

Der traurige Blick der Sternenseherin verursachte jedoch einen Riss in diese Schutzmauer, die sie so verzweifelt aufgebaut hatte, um nicht zu zerbrechen. Doch Amela liess nicht zu, dass sie zusammenfallen würde. Noch nicht. Später.

„Sie werden für immer in unseren Herzen weiterleben", flüsterte Najmah ihr tröstend zu.

Amela konnte bloss nicken. Die Tränen zwang sie zurück an den Ort, an welchen sie gehörten: In ihre Tränensäcke und nicht an die Abendluft.

„Das tun sie", hauchte sie.

Im selben Moment kam Runa um die Ecke. Sie kreischte laut auf, als sie die beiden sah und sprang Najmah förmlich an.

Amela war froh um diese Ablenkung, denn eine verräterische Träne hatte es tatsächlich aus ihren Augenwinkeln geschafft. Sie wischte sie rasch weg, ehe jemand sie sehen konnte.

Die zwei Freundinnen aus dem Opiumhaus hielten sich lange in den Armen. Runa konnte nicht aufhören zu weinen und schluchzte unaufhörlich in Najmahs Haare.

Irgendwann trennte Amela die beiden.

„Kommt Mädels, wir haben alle ein Dampfbad dringend nötig", meinte sie und blickte von der erschöpften Runa, an deren Haarspitzen Griessreste klebten und ihre Kleidung nach Essen roch, zu der in Staub und Schweiss gepuderte Sternenseherin, die offenbar seit mehreren Tagen keine Seife mehr gesehen hatte.

„Wir stinken schlimmer als eine Horde Männer!"

☆☆☆

Aus einem ihr unerklärlichen Grund wunderte es Amela nicht, dass Najmah sich nicht zierte, die Stoffe auszuziehen und sich nackt, in ihrer vollen, gloriosen Blösse ins grosse Becken des Dampfbades zu setzen. Die Erschöpfung der letzten Tage musste ihrer schüchternen Freundin die Hemmungen geraubt haben.

Der Dampf hing über dem Wasser und hüllte die Frauen in einen angenehmen, beruhigenden Nebel.

Amela tunkte seufzend ihre Haare ins Wasser. Die Amme Shir trat leise klopfend herein und goss ein paar Tropfen Mandelöl ins Becken. Das war gut für die Haut, die Haare und den Geist. Shir entzündete zudem ein paar Kerzen, damit sie nicht in vollster Dunkelheit dasassen und verabschiedete sich für die Nacht.

Für einen Augenblick wurde es angenehm still zwischen den Frauen und Amela wollte diese Ruhe nicht gleich wieder mit Worten aufwirbeln. So sassen sie zusammen im Bad, die Augen geschlossen und liessen zu, dass das Öl und der Dampf ihre Sinne benebelten.

„Sind diese Wände sicher?"

Es war Najmah, die als Erste sprach. Amela hob ihre schweren Lider. Eine vorsichtige Frage. Eine, die an die Königin des Klatsches gerichtet war.

„Das sind sie", erwiderte sie.

Und so begann Najmah zu erzählen. Ungefragt, als hätte sie bereits gewusst, welche Fragen der Oberaufseherin unter den Nägeln gebrannt hatten.

Nie in ihrem bescheidenen, adligen Leben hätte Amela gedacht, eine solch unglaubliche Geschichte zu hören! Najmah erzählte und in jedem ihrer Worte trat die Wahrheit zutage, klarer als Regentropfen.

Eine Zeitreise, ein Rosenorden und ein überlebenswichtiger Auftrag.

Bei jedem anderen Menschen wäre Amelas Hand hervorgeschnellt und hätte sich in den Unterarm der Person gekrallt, die so etwas Verrücktes erzählte, um über die Kopplung den Schwindel zu entdecken — doch das musste sie bei Najmah nicht tun. Sie hatte das reinste Herz von allen.

Amela kämpfte mit der Trübheit ihres eigenen Geistes, doch verstand sie klar und deutlich, wovon Najmah sprach und wie wichtig es war, ihr gut zuzuhören. Inzwischen hatte sich Runa aufgesetzt und hielt sich die Hand vor den Mund, denn auch sie konnte kaum fassen, was die Sternenseherin da erzählte.

„Ich brauche eure Hilfe", sagte Najmah schlussendlich. Sie senkte den Blick und starrte auf die unruhige Wasseroberfläche. „Ich kann die Magie nicht alleine retten."

Amela sog den Wasserdampf, der nach Mandeln und Zucker roch, tief in die Lungen und lächelte ihre Freundin an. „Auf die Oberaufseherin des Harems wirst du immer zählen können."

„Und auf mich", fügte Runa gleich hinzu.

Najmahs Augen glänzten hoffnungsvoll durch die Müdigkeit. „Danke", hauchte sie. „Danke von ganzem Herzen."

Es schien, als hätte die Realisierung, dass sie zwei Freundinnen besass, die ihr unter die Arme greifen würden, eine unendlich schwere Last von ihren Schultern genommen. Sie war nicht alleine.

„Sag uns, was wir tun müssen", bat Amela ihre Freundin.

Najmah zog ihre Knie an die Brust und überlegte für einen Moment. Amela konnte es fühlen, wie sich in diesem hellen Köpfchen ein Plan entfaltete.

„Wir müssen Frauen, Greise und Kinder zur Flucht verhelfen. Sie sollen Schiffe in Kholok oder in El Banawi besteigen und gen Norden segeln. So weit weg, wie sie können. Sie können nicht in Azoul bleiben."

„Ich habe eine gute Kundin aus Maidakus", meinte Runa dazu. „Sie ist so reich, dass sie ganze zwei Dauen besitzt. Ich bin mir sicher, dass sie uns ihre Segelschiffe zur Verfügung stellen wird, wenn wir sie darum bitten."

Amela wusste, von welcher Dame Runa sprach. Die Frau des Pfefferhändlers, der sich seit dem Ableben seines Vaters ein Handelsimperium erbaut hatte und von Maidakus aus die Häfen der ganzen Smaragdsee mit seinen imposanten Schiffen anlief.

Najmah nickte. „Das ist ein guter Anfang. Wir brauchen alle Schiffe, die wir kriegen können."

Runa sank tiefer ins Becken, sichtbar froh, dass sie helfen konnte. „Ich werde morgen gleich einen Brief versenden."

„Und wir können damit beginnen, die Familien an die Häfen zu schicken", meinte Amela weiter. „Ich werde die Neuigkeit in der Stadt verbreiten. Die Händler auf dem Markt sollen ihre Beziehungen spielen lassen und dann werden wir bestimmt noch mehr Schiffe auftreiben können."

„Gut", murmelte Najmah. „Sehr gut."

Amela blickte ihre Freundin ernst an. „Das kriegen wir hin."

Najmah nickte, doch versank sie wieder in ihre Gedanken. Sie stützte ihren Kopf auf die Knie ab und starrte ins Nichts. Sowohl Runa als auch Amela blieben stumm, damit ihre Freundin nachdenken konnte.

Dann huschten Najmahs Augen zu Amela.

„Du musst mich morgen zu Hamza bringen", raunte sie leise.

Amela sog empört die Luft durch die Nase ein, denn niemals würde sie Najmah je wieder in die Nähe ihres verrückten Bruders lassen, doch ihre Freundin hob die Hand, als hätte sie bereits ihr Meckern erwartet.

„Du musst, Amela", sagte sie. „Bring mich zu Hamza und zu Zahir."

Etwas zog sich bei der Erwähnung ihres Lieblingsbruders in Amelas Brust schwermütig zusammen. Vor lauter Problemen, vor welchen sie hier in der Stadt standen, hatte sie das Elend von Zafar und Zahir gänzlich verdrängt. Sie wusste nicht, wie es ihnen ging. Das letzte Mal, als sie die beiden gesehen hatte, waren ihre Augen so schwarz wie Tinte gewesen. Ein überaus schlechtes Omen.

„Ich muss wirklich mit Hamza sprechen", blieb Najmah beharrlich. „Damit er diesen Krieg nicht verliert."

Amela wirbelte das Badewasser mit ihren Händen auf, bis es vor ihr quirlte und einen kleinen, dünnen Strudel formte. Ihre Magie trat aus ihren Fingerspitzen und übernahm die Führung. Es gefiel Amela überhaupt nicht, ihre Freundin in die Arme der Gefahr bringen zu müssen, aber gleichzeitig war ihr auch bewusst, dass sie keine Wahl hatte.

„Ich brauche meinen Sandleser, Amela", flüsterte Najmah.

Amela konnte die Sehnsucht ihrer Freundin spüren. Natürlich hatte Najmah recht. Sie musste an die Front zu Zahir, damit sie ihn wieder in die Arme schliessen konnte. Und wenn es jemand schaffte, diese schreckliche Dunkelheit aus seinem Herzen zu vertreiben, dann war das die Sternenseherin. Sie würde ihn wieder zurückholen können. Ihn und Zafar.

„Morgen reiten wir los. Im Morgengrauen", entschied Amela sodann, ohne den Blick von ihrem Wasserspiel abzulassen. Der Strudel verschwand mit einem letzten, lauten Glucksen.

Erleichtert lehnte sich Najmah zurück. Sie schenkte ihren beiden Freundinnen ein Lächeln, das von Herzen kam. Es war ein schwermütiges Lächeln, aber ein Lächeln ohnehin.

„Wir drei", flüsterte sie und deutete auf die zwei Frauen und sich selbst, „sind jetzt ein Teil davon."

Amela hob eine Augenbraue in die Höhe. „Ein Teil wovon?"

„Des Widerstandes. Ein Teil des Ordens der Wüstenrose."

So etwas wie tiefe Ehrfurcht erfasste die Prinzessin.

Sie hatte es schon immer gespürt, wie wichtig es war, die magischen Kräfte zu kanalisieren, das Wissen selbst in die ärmsten Teile des Kontinentes zu bringen, damit jeder von der wundervollen Kraft des weissen Dschinns schöpfen und damit Gutes für die Welt erbringen konnte.

Diese Kraft, dieses Wunder galt es zu beschützen. Amela würde das mit ihrem Leben tun, mit ihrer ganzen Seele.

Teil einer geheimen Widerstandsbewegung zu werden hatte bis vor wenigen Momenten zwar noch nicht in ihre Pläne gepasst, aber der Gedanke gefiel ihr.

Sehr sogar.

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Hallöchen 

Ich hoffe, euch hats gefallen.

Wenn sich Frauen verbandeln, dann wirds gefährlich ;-) Die Dohad sollten sich besser warm anziehen, denn jetzt, wo Najmah Amela und Runa mit im Boot hat, wirds holprig für die Kerle.

Haltet durch, bald ist die Woche vorüber! 

Hab euch lieb. 


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