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22 - Im Bauch Alkhizanas

"Du bekommst nichts anderes, als was dir beschieden ist."

☆☆☆

Alkhizanas magisches Summen war wie ein Leuchtfeuer in der Finsternis.

Das Signal hatte uns vom Wanderpfad abgebracht, über unwegsames Gelände, zerklüftete Felsen und steile Abhänge. Die Pferde hatten wir auf einer ebenen Stelle stehen gelassen, denn wir konnten es nicht riskieren, dass sie sich die Beine brachen, oder gar abstürzten.

Araf musste mit diesen Tieren schliesslich wieder zurück nach Kesh — ohne mich.

Verschwitzt und mit zittrigen Beinen betrachteten wir nun die wunderschöne Wüstenrose, die am Felsen des Berges ihre rosafarbenen Blüten dem Himmel entgegenstreckte.

Sie war atemberaubend. Eine prächtige Pflanze mit dickem Stamm, kräftigen Ästen und vollen Rosen. Ein uralter Strauch.

Wir befanden uns etwa auf mittlerer Höhe des zweiten Zwillings, die Wüste räkelte sich zu unseren Füssen und reichte bis zum Horizont und darüber hinaus. Von hier hatte man einen sagenhaften Ausblick.

„... blühen die Rosen unter den Sternen", murmelte ich atemlos.

Ich legte den Kopf in den Nacken. Die Wüstenrose blühte tatsächlich unter den Sternen. Die Luft hier oben war so klar und rein, dass keine Wolke den Himmel bedeckte. Bei Nacht würde man das gesamte Himmelszelt betrachten können. Es war ein perfekter Ort, um den Willen der Sterne zu beschwören, sobald ich die Halskette in meinen Händen hielt.

Araf musterte mich von der Seite. Er bebte vor Aufregung. Sein halbes Leben lang hatte er die Schatzkammer gesucht und nun stand er davor.

Wir hatten sie zusammen gefunden.

„Die Legenden stimmen", hauchte ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Vor Alkhizanas Eingang wächst tatsächlich eine Wüstenrose."

Araf lachte auf, als sein Blick auf den dunklen Eingang und seinen dornigen Wächter fiel. Ich ging einen Schritt darauf zu, doch dann hielt er mich an der Schulter zurück.

„Warte", keuchte er. „Die letzte Zeile des Rätsels ... Bedenke—"

„... weder Feinde noch Fremde lässt sie herein", erinnerte ich mich.

„Vielleicht ist sie mit einem Schutz versehen. Einer Art Verteidigung."

Er liess mich los und ging in die Hocke. Mit den Augen suchte er den Eingangsbereich ab, als könne er somit irgendwelche Hinweise auf Gefahr erkennen.

„Sie könnten Fallen gestellt haben", erklärte er seine Vorsicht. „Schliesslich hing alles davon ab, dass nicht die falschen Menschen sie finden."

Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte. Alkhizana war ganz bestimmt gegen Eindringlinge geschützt. Ich kannte die Schutzzauber der Sultansfamilie. Sie hielten, was sie versprachen.

Weder Feinde noch Fremde würden sie durchlassen.

Ein Geistesblitz jagte durch mich hindurch und ich hörte Zahirs Stimme in meinem Kopf, als stünde er neben mir und flüsterte sie in mein Ohr: Die Magie lässt keinen in mein Zelt herein, der nicht erwünscht ist. Nur Freunde und Familie."

Derselbe Schutzzauber, den er auf sein Zelt gelegt hatte und Amela auf den Harem des Sultans, musste für die Schatzkammer gelten!

„Araf", sagte ich heiser. „Wir haben nichts zu befürchten. Wir sind Freunde der Tall-Qubars."

Die Schatzkammer würde es spüren. Arafs Abstammung und meine Verlobung mit Zahir. Sie galt, selbst wenn die Zeit uns getrennt hatte.

„Weder Feinde noch Fremde", murmelte Araf und nickte erst langsam, dann immer energischer.

Ich wagte einen ersten Schritt über die Schwelle und dann einen zweiten. Nichts geschah, also schritt ich tiefer in die Dunkelheit. Araf folgte mir. Eine sanfte Vibration erfasste uns wie ein Streicheln auf der Haut, als träten wir durch einen magischen Vorhang.

„Alles in Ordnung?", erkundigte ich mich bei meinem Begleiter, nachdem das Surren in der Luft abgeklungen war.

Araf blickte auf sich herab, als wolle er sichergehen, dass noch alles an ihm dran war und nickte schlussendlich.

„Wir sind durch eine Art unsichtbare Wand getreten", stellte er fest.

„Das denke ich auch."

Araf schluckte schwer und ich wusste augenblicklich, dass es ihn zutiefst berührte. Ein über dreihundert Sternzyklen alter Schutzzauber erkannte ihn als das an, was er war: Nicht ein einfacher Wüstennomade, nein, ein Nachfahre des grössten Sultans aller Zeiten — ein Teil der Familie.

Der lange, enge Gang schlängelte sich tief in den Berg hinein.

Meine Magie war am Ende alles, was uns durch die Finsternis führte. Ich spürte damit die Wände und tastete den Boden vor uns ab. Araf folgte mir blind, eine Hand auf meiner Schulter, damit wir uns nicht in der Dunkelheit verloren.

Plötzlich öffnete sich der Gang. Die Luft und der Schall veränderte sich und verriet uns, dass wir in eine Art Hohlraum getreten sein mussten. Ich blinzelte in die Dunkelheit, doch nichts als verschlingende Schwärze umgab uns.

Ehe ich mich an Araf wenden wollte, um ihm zu sagen, dass ich nichts sah, entzündeten sich Fackeln und die Höhle wurde in helles Licht getaucht. Zum Schutz hob ich die Hand vors Gesicht, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten.

Gold, Rubine, Saphire und Jadesteine schimmerten uns entgegen, in elegant verzierten Holzkisten und Silberschattullen, in Einfassungen entlang der Höhlenwände und in Leinensäcken und Bambuskörben. Halsketten, Tiaras, Perlenohrringe, Anhänger und Armreifen und, und, und quellten von allen Seiten über.

Mir blieb der Atem weg.

Ein Schauer erfasste meine Haut, aber es war nicht meine Gänsehaut, sondern die Luft selbst, wie ich bemerkte. Sie vibrierte von der gebündelten Kraft aller Verstärker, die hier vor uns lagen.

Es waren so unfassbar viele!

„Spürst du das auch?", hauchte Araf neben mir und bückte sich, um eine Brosche voller winziger Diamanten vom Boden aufzuheben. Er ging wenige Schritte vor und legte sie behutsam zurück in eine Holzschatulle.

„Es ist die Kraft der Multiplizierer", flüsterte ich.

Meine Augen begannen ganz unwillkürlich zu suchen. Es würde eine Herausforderung werden, in diesen Unmengen an Schmuck eine Halskette zu finden.

Araf schien meinen Gedanken gelesen zu haben. „Sag mir, wonach ich suchen soll", verlangte er.

Ich beschrieb ihm die silberne Halskette mit violettem Stein so genau wie möglich und zeigte ihm mit der Höhle meiner Handfläche, wie gross der Juwel etwa sein musste. Araf hörte mir mit ernstem Gesichtsausdruck zu.

Seine lebenslange Schatzsuche war noch nicht zu Ende.

„Ich gehe nach links, du nach rechts", bestimmte er und marschierte los.

☆☆☆

Wir stöberten und gruben und schaufelten uns durch den unendlichen Schatz des grössten Sultans.

Ich hielt Schmuckstücke in der Hand, die ich noch nie gesehen hatte, von umwerfender, brillanter und glitzernder Schönheit. So unendlich kostbar und viele davon so mächtig, dass ich ihr Surren auf der Haut fühlen konnte.

Wir suchten und suchten, drangen immer tiefer in die Kammer vor, bis wir mitten im Bauch der Schatzkammer angekommen waren. Von der Ferne hörte ich das Klimpern und Klirren von Araf.

Die Fackeln an den Wänden erloschen nicht und ich vermutete, dass das ein kleiner Zaubertrick von Hakim sein musste. Sein Feuer brannte für die Nachkommen der magischen Völker, selbst dreihundert Sternzyklen nach seiner Zeit.

Die Müdigkeit zehrte an mir, doch ich hörte nicht auf meinen Körper. Ruhen würde ich, wenn ich sie gefunden hatte. Unter all diesem Gold und Silber musste sie sein.

„Najmah."

Arafs Stimme drang von weiter weg zu mir heran. Mit hastigen Schritten rannte ich in seine Richtung. Wir trafen uns an der Stelle, an welcher wir uns aufgeteilt hatten. Seine Hand hielt er ausgestreckt und an seinen Fingern baumelte eine Halskette.

„Ist es—?"

Ich nickte mit Tränen in den Augen. Das war sie. Shihabs Halskette.

Wir hatten sie gefunden.

Araf wollte sie mir überreichen, doch ich lehnte sogleich ab.

„Sie wird mir die Magie aus dem Körper saugen", erklärte ich. „Behalte du sie, bis ich dir sage, wann die Zeit dafür gekommen ist."

Schwer schluckend liess er die Kette in seiner Tasche verschwinden und bevor wir den Rückweg durch den dunklen Gang hinaus aus dem Berg wieder antraten, füllten wir unsere Taschen mit so vielen Verstärkern, wie wir tragen konnten.

„Und nun?", fragte Araf hinter mir, als wir aus der Höhle traten und uns die frische Bergluft empfing.

Mein Blick glitt über Tulhaia zu unseren Füssen und die Abendsonne, die sich allmählich schlafen legte.

„Und nun warten wir auf die Nacht", erwiderte ich.

☆☆☆

Das kleine Lagerfeuer zwischen uns knisterte.

Die Sonne warf ihre letzten Strahlen über die Himmelskuppel, ehe sie dem Umhang der Nacht Platz machte. Es war ein prächtiges Farbenspiel.

Wir schwiegen. Mein Begleiter schien in Gedanken versunken zu sein und ich fragte mich, ob er ausrechnete, wie viel Gepäck voller Verstärker er mit zwei Pferden tragen können würde. Drei prall gefüllte Jutesäcke lagen bereits neben uns.

Sobald ich meine Rückreise antreten würde, würde Araf mit diesen Säcken zurück nach Kesh reisen, sie in seinem Keller bunkern, und sie gemeinsam mit Sitty und mit der Unterstützung des Ordens wieder unter die Menschen bringen. Meine Grossmutter würde als Erstes Amelia das Knechten ihrer Kräfte beibringen und nach ihr würden weitere folgen. Viele. Und nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen, Erwachsene, Greise. Unzählige, bis die Magie in der Welt wieder so natürlich war, wie die sanfte Wärme der Wüstensonne.

„Araf?", fragte ich in die angenehme Stille zwischen uns.

Er hob den Blick.

„Denkst du wirklich, dass ich die Magie retten kann?"

„Selbstverständlich." Keinerlei Zweifel lag in seiner Stimme. Für ihn war das eine schlichte Tatsache. „Hier hast du es bereits getan." Ein Kopfnicken zu den Jutesäcken voller Schätze.

Ich hatte hiermit das Ende der Unterdrückung der Magie eingeleitet — das wusste ich. Aber mir war auch bewusst, dass ein anderes Ende auf mich wartete, sobald ich Shihabs Halskette umlegen würde: Das Ende der Magie in der Vergangenheit.

Auch das musste ich retten, nur wusste ich nicht wie.

„Ich habe Angst", gab ich zu, „dass ich durch meine Taten den Lauf der Zeit verändern könnte ... dass ich die Zukunft — eure Zukunft — damit zerstören könnte."

Dieser fürchterliche Gedanke plagte mich seit ich den Felsen der Zeit erklommen hatte. Was würde geschehen, wenn ich Dinge unwiderruflich veränderte, sodass die ganze Menschheitsgeschichte in eine andere Richtung umschlug? Wenn ich den Willen der Zeit manipulierte?

Die Worte der Hüterin hatten sich in mein Gedächtnis gebrannt. Dem Willen der Natur — der Zeit — hatte ich mich zu beugen. Jede meiner Handlungen in der Vergangenheit würde einen Effekt auf die Gegenwart haben, dessen Tragweite ich nicht fassen können würde.

Diese enorme Verantwortung machte mir Angst, sie verschnürte mir die Kehle.

„Was, wenn ich etwas falsch mache?", hauchte ich.

Araf setzte sich aufrechter hin.

„Du wirst wissen, was richtig ist und du wirst das tun, was notwendig ist", meinte er. „Du hast die letzten Tage viel über die Dohad, ihre Taktiken und ihre Motive gelesen. Du kennst die Wüstenprinzen, ihre Schwächen und ihre Stärken. Du bist im Herzen eine Muzedin und eine Kasbahra. Du kennst die Aufgabe und das Ziel des Ordens und du bist die stärkste unserer Art."

Er schenkte mir eines seiner herzerwärmenden Lächeln.

„Du bist vorbereitet auf deine Aufgabe."

Warum ich immer an mir selbst zweifelte, wusste ich selbst nicht so genau, aber seinen Zuspruch zu hören, gab mir die Bestätigung, die ich suchte.

Das schwarze Tuch des Nachthimmels breitete sich über uns aus. Araf beobachtete, wie die Sterne allmählich hervorkamen und zu glitzern begannen. Es war eine wolkenlose Nacht. Perfekt, um den Willen der Sterne heraufzubeschwören.

Arafs Blick rastete in meinem ein. Wir wussten beide, dass es Zeit war.

Zeit für mich, um zurückzukehren.

„Mache aus deinem Wunsch Wirklichkeit, Najmah", flüsterte er und schenkte mir ein letztes Mal sein charmantes Augenzwinkern.

Die Worte hingen einen Moment lang zwischen uns und wurden sodann vom Wind davongetragen wie eine Verkündung für die Welt.

Ich war bereit für meine Aufgabe. Mein Herz war rein und es war stark. Meine Kraft war unerschöpflich. Ich würde meinen Wunsch Wirklichkeit werden lassen. Meine Magie konnte das.

Ich konnte das.

Mit einem entschlossenen Kopfnicken signalisierte ich Araf, dass er mir die Halskette bringen durfte.

„Es ist Zeit."

Er holte die Halskette aus seiner Tasche und stand in wenigen Schritten bei mir. Ich erhob mich und näherte mich dem steilen Abgrund des Berges, damit nichts in meinem Sichtfeld lag. Ich wollte allein die Wüste und den Nachthimmel vor mir haben, der Sand und die Sterne, zwischen welchen ich einst geboren worden war.

An einem Felsvorsprung setzte ich mich in den Schneidersitz, meine Hände ruhten in meinem Schoss. Araf schwieg hinter mir. Mit einer Handbewegung gab ich ihm zu verstehen, dass ich bereit war.

„Was auch immer passieren wird, lass es geschehen", wies ich ihn an.

„Natürlich", erwiderte Araf.

Stoffe raschelten, als er nähertrat und die Halskette über meiner Brust baumelte.

„Es war mir eine Ehre", hörte ich ihn sagen.

„Für mich ebenso, Araf Tall-Qubar", hauchte ich in die Nacht.

Das waren die einzigen Abschiedsworte, die wir austauschen wollten, denn hier endete nichts. Alles würde beginnen: Unsere Zukunft und das Schicksal der magischen Kräfte.

Der schwere Juwel der Halskette legte sich auf meine Brust und auf mein Herz. Beim ersten Hautkontakt spürte ich die Hitze bereits, doch anders als beim ersten Mal, fürchtete ich mich nicht mehr davor. Ich empfing Shihabs mächtige Kraft und liess ihn mich verschlingen. Meine Magie strömte aus mir und ich vermochte es nicht, die Augen zu öffnen, denn ich hielt sie geschlossen, während in meinem Herzen immer und immer wieder derselbe Wunsch hallte:

Bringt mich dahin, wo ich hingehöre. Bringt mich zu Zahir.

Etwas zog an mir. Der mächtige Sog der Sterne, als würde ich in ein Loch im Himmel gerissen. Das Brennen in meiner Brust wurde heisser, glühender.

Es musste sein.

Bringt mich dahin, wo ich hingehöre. Bringt mich zu Zahir.

Mein Körper und mein Geist fokussierten sich auf diesen einen Wunsch. Der Wunsch meines Herzens. Der Wunsch meiner Seele, meines ganzen Seins. Shihab zerrte an mir, ich konnte es fühlen, wie er sich meiner Kraft bediente, wie er sie stahl.

Es war richtig. Es war gut.

Und als das Feuer in meiner Brust fast unerträglich wurde, fielen meine Arme schlaff zur Seite. Ich hob den Kopf gen Himmel, öffnete die Augen und erblickte Altair dort oben. Mein Leitstern, mein Weg nach Hause.

Die Magie schien aus mir ausbrechen zu wollen. Aus dem Zentrum meiner Brust.

„Bringt mich dahin, wo ich hingehöre. Bringt mich zu Zahir."

Die Worte verliessen meinen Mund ganz von alleine und als ich sie ausgesprochen hatte, als mein Wunsch nicht nur von meinem Herzen und von meiner Seele, sondern auch von meinem Körper geäussert worden war, da löste ich mich auf und wurde zum Licht der Sterne. 

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Hallo ihr kostbaren Edelsteine

So, wir sind abgedüst und fliegen jetzt einmal quer durch die Galaxie auf einen anderen Planeten. Einverstanden? 

Am Samstag erfährt ihr, wo wir gelandet sind.

Hab euch lieb!

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