Prolog
Der Frühling war immer die Jahreszeit gewesen, die Lorelei am meisten liebte. Es war die Zeit der Erneuerung, als die Natur aus ihrem Winterschlaf erwachte und das Leben wieder zu sprießen begann. Die Luft roch nach frischem Gras und Blumen, und die Vögel sangen ein fröhliches Lied, das den Geist belebte.
Als sie an diesem sonnigen Tag aus ihrem kleinen Cottage trat, spürte sie eine ungewohnte Aufregung in ihrem Inneren. Es war nicht nur der Duft der blühenden Magnolien, der ihre Sinne erfüllte, sondern etwas, das tief in ihr verankert war. Lorelei konnte es nicht erklären, aber sie fühlte sich voller Energie und Tatendrang.
Sie schlenderte den Feldweg entlang, der sich zwischen den blühenden Obstbäumen wandte. Die warme Frühlingsluft strich durch ihr langes, lockiges Haar und trug den Klang ihrer Schritte davon. Dann hörte sie ein Flüstern, das nur sie allein zu hören schien.
»Lorelei«, hauchte eine Stimme, die so zart war wie der Wind. »Lorelei, du musst es tun.«
Lorelei hielt inne und drehte sich um, konnte jedoch niemanden sehen. Das Flüstern war weg, als wäre es nie da gewesen. Sie schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu klären, und setzte ihren Weg fort. Doch das Flüstern kehrte immer wieder zurück, und jedes Mal spürte sie, dass es aus einer anderen Richtung kam.
Als sie sich schließlich umdrehte, stand plötzlich ein Mann vor ihr. Er war groß und schlank, hatte dunkles Haar und leuchtend grüne Augen. Lorelei konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden, er hatte etwas Vertrautes an sich.
»Du musst es tun, Lorelei»«, sagte er und sein Lächeln war so warm und freundlich, dass sie sich ihm sofort nahe fühlte.
»Doch was muss ich tun?« fragte sie und spürte, wie ihre Haut unter seinem Blick prickelte.
»Du musst dich für das Leben entscheiden«, antwortete er. »Für das Leben und für die Liebe.«
Lorelei runzelte die Stirn. Was meinte er damit?
Bevor sie ihn fragen konnte, verschwand der Mann wie von Zauberhand, und Lorelei stand allein auf dem Feldweg. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, aber sie wusste nicht, ob es vor Kälte oder Aufregung war.
Doch sie hatte das Gefühl, dass etwas in Bewegung gekommen war, etwas, das sie nicht aufhalten konnte. Der Frühling hat ihr nicht nur die Natur, sondern auch eine Vision gebracht. Eine Vision von einem Leben voller Liebe und Abenteuer. Lorelei wusste nicht, was sie erwartete, aber sie spürte, dass sie bereit war, es herauszufinden.
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