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Jetzt schaute ich wieder zu dem Rettungssanitäter, den Alex als Flo angesprochen hatte. Dieser schnappte sich einen Notfallrucksack und kam hinter mir her. Auf dem Weg zum Patientin, versuchte Flo mich in ein Gespräch zu verwickeln.
„Jetzt erzählen sie mal. Wo arbeiten sie?"
„Wir können uns gerne Duzen. Normalerweise arbeite ich in Aachen, bin allerdings für 4 Wochen nach Köln verdammt worden."
Das Wort 'Verdammt', setzte in in imaginäre Anführungszeichen, ich freute mich ja schließlich darauf.
„Warum dass denn, wenn ich fragen darf?"
Bevor wir uns noch weiter unterhalten konnten, kamen wir bei dem Patienten an.
Ich nahm die Frau ein Stück mit zur Seite und schaute Flo dabei zu, wie er seine Arbeit verrichtete.
5 Minuten später, Flo hatte der Frau schon einen Zugang gelegt und eine Infusion angehangen, kam dann auch endlich der Rettungswagen. Da ich nicht länger stören wollte und ich auch wusste, dass Flo noch meine Hand sehen wollte, machte ich mich wieder auf den Rückweg zum Auto.
Linea saß immer noch gelangweilt auf dem Beifahrersitz, die Flasche, die neben ihr stand, war inzwischen leer. Als ich die Fahrertür öffnete, zuckte sie leicht zusammen. Sie hat mich scheinbar nicht kommen gesehen.
„Und was war?"
Neugierig, wie eh und je.
Nichts schlimmes, da hat wohl einfach nur jemand vergessen, genug zu trinken. Bei der Hitze, und dann auch noch in einem Auto, wird es schnell zu heiß.
20 Minuten später, setzte sich die Schlange vor uns, endlich ein Stück in Bewegung. Es geht weiter.
Erleichtert atmete ich auf, langsam hatte ich echt kein Bock mehr.
Wir haben jetzt für die letzten 12 km, eine ganze Stunde gebraucht.
5 Minuten später, waren wir auch endlich an dem Unfall vorbei. Jetzt aber nichts wie los zum Hotel.
Kurz darauf waren wir endlich in der Kölner Innenstadt angekommen und haben im Hotel eingecheckt. Linea schaute sich gerade hier um, wären ich schonmal unser Gepäck anfing, auszuräumen.
„Was hältst du davon, wenn wir uns noch ca eine Stunde ausruhen und dann losgehen?"
Inzwischen war es 13 Uhr.
„Ja klar! Können wir gerne so machen"
Jetzt ließ Linea sich rücklings, auf die zweite Betthälfte, fallen.
Ganze 2 Minuten hat es gedauert, bis ich in einem leichten Dämmerzustand verfallen war. Kurze Zeit später, ich könnte schwören, ich habe nur 2 Minuten geschlafen, weckte mich Linea.
„Papa! Es ist schon 15 Uhr, wenn du noch etwas von dem Tag haben möchtest, sollten wir los."
15 Uhr? Wir hatten es doch gerade noch 13 Uhr...
„Du sahst so kaputt aus, ich habe dich einfach mal länger schlafen gelassen. Scheint ja dringend nötig gewesen zu sein"
Jetzt lächelte Linea leicht.
Leichtes pochen ließ mich zu meiner linken Hand schauen. Der Verband war nicht mehr allzu frisch und auch schon etwas rot.
Bevor ich auch noch irgendetwas anderes tun konnte, zog Linea mich in den aufrechten Stand.
„Los jetzt. Ich möchte mir Köln anschauen, wenn wir schon hier sind", wie ein ungeduldiges Kind stand sie vor mir. Leicht musste ich bei diesem Gedanken schmunzeln.
Jetzt kniff sie die Augen zusammen.
„Lachst du mich etwa aus?"
Abwehrend hob ich die Hände.
„Nein Nein! Ich fand es gerade nur süß, wie du so ungeduldig sein kannst."
„Wie wäre es mit Dom anschauen, Eis essen und dann Wache?", fragend schaute ich zu Linea.
„Geht klar", jetzt nickte sie wieder.
"Gut! Ich muss noch eben einmal kurz den Verband an meiner Hand wechseln, dann können wir."
Nach einem erneuten nicken von Linea ging ich ins Badezimmer, um den Verband zu wechseln. Dass die Wunde immer noch leicht siffte und der alte Verband einiges an Blut aufgenommen hatte, entging mir dabei nicht. Allerdings schob ich dies, auf die Belastung von vorhin.
Leicht säuberte ich den Schnitt, bevor ich einen neuen Verband um die Hand wickelte.
Mal schauen, wie schnell das verheilt.
Nachdem ich wieder alles zusammen gepackt hatte und das Badezimmer wieder aufgeräumt hatte, ging ich zurück ins Zimmer.
Linea stand fertig angezogen und mit ihrem Handy in der Hand dort, und wartete auf mich. Ungeduldig trat sie von einem Bein auf das andere, als sie mich sah.
Bevor ich sie noch länger warten ließ, zog ich mir schnell Schuhe und Jacke an, schnappte mir die Zimmerkarte und verließ zusammen mit Linea das Hotel. Unser einfacher Plan bestand daraus, kurz am Domplatz vorbeizuschauen, dann ein Eis zu essen und dann die Wache zu suchen.
Hoffentlich kann Google Maps uns dabei helfen...
Noch bevor wir den Dom erreicht hatten, fiel uns auf der linken Straßenseite eine kleine Eisdiele ins Auge. Einige Menschen standen dort vor, andere saßen auf den Stühlen. Auch drinnen schien es etwas überfüllt. Scheint aber eine gute Eisdiele zu sein, wenn sie so überfüllt ist.
Auch Linea ist diese Eisdiele ins Auge gefallen. Fragend schaute sie mich an und ohne etwas zu sagen, verstand sie mein Nicken richtig.
Dann gab es wohl erst das Eis. Naja, soll mir recht sein.
10 Minuten später, das warten ging schneller rum als gedacht, standen wir beide schon wieder mit unserem Eis auf der Straße. Ich hatte eine Kugel Stracciatella und eine Kugel After eight genommen, Linea hatte Erdbeere und Schokolade.
Laut Google Maps, waren es noch circa 10 Minuten zum Kölner Dom. Langsam nebeneinander her schlendernd, gingen wir in die gezeigte Richtung. Hin und wieder sah man Menschen vorbeilaufen. Ab und an war auch mal einer mit Hund dabei. Ein paar liefen hektisch durch die Straßen, andere hingegen, schlenderten genau wie wir.
Krass, wie unterschiedlich die Menschen doch sind
Ohne es gemerkt zu haben, standen wir schon auf dem Kölner Domplatz. Vor uns in der Luft erstreckte sich riesengroß der Dom. Was ein schönes Gebäude!
Linea schaute fasziniert auf die großen Türme, die sich in den Himmel erstreckten.
Verübeln konnte ich es ihr nicht, es sah schon echt verdammt toll aus!
Wie das hier wohl bei Nacht ist?
Zu unserer linken befand sich die Hohenzollernbrücke, welche über den Rhein verlief. Zu unserer Rechten befand sich die Kölner Innenstadt.
„Köln ist schon sehr schön", Linea schaute sich verträumt um.
Leicht in Gedanken nickte ich. Ja.. Ja, Köln war sehr schön.
Jetzt muss nur noch die Wache passen, dann kann es ja nur gut werden.
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