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Kapitel 1 - Wenn der Himmel weint


Der Himmel weinte. 

Und das nicht zum ersten Mal an diesem Tag. Die graue Decke der Skyline der Metropolstadt hatte sich heute noch nicht verändert. Hatte noch keinen einzigen Lichtstrahl hindurchgelassen und verdunkelte nicht nur den Himmel damit, sondern auch die Stimmung der Menschen die sich in den Straßen bewegten. Hier und da hatten die dicken Tropfen die Erde mit Wasser getränkt um dann für einige Momente wieder nachzugeben. Doch niemals solange, als das der Boden trocknen hätte können. Einzig die Regenschirme und Regenponchos mit denen die Passanten bewaffnet zu sein schienen, stachen als kleine Farbtupfer heraus und hauchten der Stadt ein wenig Leben ein.

Seufzend ließ Isabelle sich auf den Beifahrersitz nieder, versuchte vergebens die feuchte Strähne die auf ihrer Stirn klebte weg zu pusten, während die heißen Becher in ihren Händen die einzige Wärmequelle waren. Gegen die Kälte, die sich wegen der Feuchtigkeit in ihre Uniform gesogen hatte und sich damit in ihrem Körper ausbreitete. Das war eindeutig nicht ihr Wetter und würde es auch niemals werden. Ein kurzer Blick in den Beifahrerspiegel zeigte ihr das sich eine Strähne ihres langen roten Haares, das sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, genauso an ihrer Stirn klebte, wie es sich anfühlte.

„Hättest du den Motor nicht laufen lassen können?"

„Und die Umwelt unnötig belasten? Bei der Schlange da drin dachte ich, ich spare mal ein wenig CO2-Ausstoß, wenn ich ihn derweil ausmache."

„Die Umwelt ist dir bestimmt unglaublich dankbar... deine frierende Kollegin verflucht dich stattdessen!"

Ein amüsiertes Glucksen war die Antwort, die neben ihr ertönte. Zartgliedrige Finger angelten sich einen der Becher, entzogen so eine kleine Wärmequelle und gaben ihr stattdessen die Möglichkeit diese verflixte Strähne aus ihrer Stirn zu streichen. Zeitgleich ebenso den kalten Tropfen, der sich davon gelöst hatte und sich seinen Weg über Schläfe und Wange suchte. Dabei war der Weg von Auto zum Café und zurück nicht der längste. Trotzdem war sie unangenehm nass geworden.

„Dir wird bestimmt gleich wieder warm. Spätestens wenn du den nächsten Sprint einlegst. Die hauen alle ab obwohl sie genau wissen das sie keine Chance gegen dich flinkes Wiesel haben." 

„Soll ich das als Lob sehen oder soll mich das beleidigen?", fragte Isabelle beinahe schmollend.

„Das kannst du dir selber aussuchen. Aber ich würde natürlich niemals auf die Idee kommen, meine Kollegin, die mir dieses göttliche koffeinhaltige Heißgetränk spendiert hat, zu beleidigen."

Theatralisch klammerte sich die junge Polizistin - ihre beste Freundin - die am Lenkrad ihren Platz gefunden hatte, an den warmen Becher.  Dunkles kurzes Haar umrahmte ihr Gesicht. Rehbraune Augen blickten ihr entgegen, gaben ihrer Wortwahl die gewisse Unschuld und verhinderten Regelrecht das man ihr hätte böse sein können.


„Spendiert?" Unabsichtlich schoss ihre Stimme in die Höhe. Von Spendieren war bisher nicht die Rede gewesen, wobei Isabelle sowie sie sich selbst kannte das Geld eh nicht verlangt hätte. Es war ein Geben und Nehmen. Heute holte sie den Kaffee, morgen würde Jessica einen Bagel besorgen.

Das kratzende Rauschen des Funkgerätes, das im inneren des Wagens ertönte, ließ die Frage untergehen und beendete die kleine Kaffeepause der beiden Polizistinnen. Ein erneutes Seufzen, das der Rothaarigen über die Lippen glitt, ehe sie den Becher an eben jene führte und den ersten Schluck zu sich nahm. Und es sogleich bereute. Denn er war heißer als gedacht. Anstatt von innen heraus gewärmt zu werden, brannte ihre Zunge wie Feuer. Verflixt... der Tag konnte einfach nicht mehr beschissener werden.

Dachte sie.

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„Glauben sie mir, wenn ich Ihnen sage, ich habe nichts geklaut!!!"
Schrill und hoch stach die Stimme. Am liebsten hätte sich Isabelle die Finger, die mit Block und Stift bewaffnet waren, in die Ohren gesteckt um diesen bohrenden Klang auszuschalten.
Aber das wäre wahrscheinlich mehr als nur unprofessionell gewesen.

Der Funkspruch hatte sie zu einem kleinen Discounter geschickt, in dem ein Diebstahl stattgefunden haben sollte.
Doch sie hatten nur eine erzürnte junge Frau und einen alten verbohrten Geschäftsleiter dort angetroffen. Aussage gegen Aussage. Eine Anzeige, die so oder so ins Leere verlaufen würde – das wusste ihre Kollegin und das wusste sie. Und trotzdem nahmen sie es auf, nur um später einen Bericht zu verfassen und diesen zu den Akten zu legen.

Und dafür war ihre Kaffeepause gestört worden und wahrscheinlich war das herrlich heiße Koffein nur mehr lauwarm wenn sie zum Auto zurückkehrten.

„Niemand der unschuldig ist schaut so gehetzt hin und her, wenn er einkaufen geht!"

„Da war ein unheimlicher Kerl und der hat mich verunsichert. Deswegen war ich so gehetzt, wie sie es betiteln wollen!"

„Das ist doch nur eine faule Ausrede."

Das Räuspern ihrer Kollegin unterbrach das Gezeter das zwischen den Beiden herrschte.

„Sehen sie Mister. In den Taschen der Dame sind keinerlei Gegenstände, die aus ihrem Laden wären, geschweige denn trägt sie irgendetwas dergleichen an ihrem Körper. Wir nehmen sehr gerne ihre Aussage auf, aber für eine Anzeige reicht das auf keinen Fall. So viel kann ich Ihnen schon einmal sagen. Ich würde jetzt vorschlagen um diese Situation zu entzerren, das die Dame jetzt den Laden verlässt und sie zu ihrer Arbeit zurück kehren. Und damit hat sich das Problem gelöst."

„Gelöst?! Das ist doch nicht gelöst! Nehmen sie das junge Ding fest!"

„Für eine Festnahme haben wir keinerlei Befugnis, da hier deutlich keine Straftat besteht. Wir begleiten aber gerne diese Dame nach draußen, wenn das ihr Wunsch ist und es sie beruhigen würde. Damit würden wir dann aber auch unserer Wege ziehen."

Undeutlich genuscheltes Gefluche war die Antwort des Mannes, während er sich wohl dem Vorschlag ihrer Kollegin ergab und sich letztendlich umwandte. Wut schnaubend verließ die junge Dame in Begleitung der Polizistinnen den Laden.

„Ich habe wirklich nichts geklaut! Ich wollte einfach nur wohin, wo mehr Leute sind. Der Typ war mir einfach nicht geheuer!"

„Das glaube ich Ihnen sogar. Machen Sie sich keine Sorge. Wie ich es gerade eben erklärt habe, haben wir keinen Grund Sie zu verhaften oder eine Anzeige aufzunehmen, da die Anschuldigungen eben nicht haltbar sind."
Beruhigende Worte die sie versuchte zu wählen und damit die spitze Tonlage zu entschärfen die, die junge Frau von sich gab. Endlich.

„Können Sie mir den sagen, was das für ein Kerl war der sie da verfolgt hat?", hackte ihre Kollegin neugierig nach. Anders als Isabelle war Jessica in solchen Themen ein wenig hellhöriger – nicht zuletzt da sie sich mit dem Thema der sexuellen Gewalt intensiv beschäftigte.

„Ich kann Ihnen den Typ sogar zeigen! Da drüben steht er! Immer noch... das ist nicht normal..."
 
Mit einem Finger deutete die Frau auf eine großgewachsene schlaksige Gestalt, bekleidet mit einem schwarzen Kapuzenpullover, die er tief in sein Gesicht gezogen hatte. Isabelle konnte direkt verstehen, was die Frau an ihm so unheimlich empfand. Er strahlte alles andere als Vertrauensseligkeit aus. Beruhigend legte ihre Kollegin der Dame die Hand auf die Schulter, schob sie zugleich ein wenig zur Seite und nickte ihr schließlich zu.

„Gehen sie ruhig, wohin sie auch immer gehen wollte. Ich rede mit dem Herrn mal einen Takt. Machen sie sich keine Sorge, der lässt sie danach in Ruhe."

Mit diesen Worten trennten sie sich schließlich und ohne zu Zögern, hatte ihre Kollegin bereits den Weg zu der Gestalt eingeschlagen, während sie nur zögerlich folgte um bereits zum Funkspruch übergehen zu wollen, dass sie jetzt wieder frei waren. Es wirkte beinahe wie in  Zeitlupe, als sie im Augenwinkel wahrnehmen konnte, dass sich Bewegung in die Szenerie setzte. Ihre Kollegin stolperte zurück, während der Kerl die Beine in die Hände nahm und Reißaus nahm.

Genau das war der Moment, als Isabelle genau wusste was jetzt folgen würde – so gut kannte sie ihre Kollegin. „Alpha zwei an Leitstelle. Verdächtige Person! Verfolgung wird aufgenommen Richtung Avenue zum Lake Central Park."

Und mit diesem Funkspruch sprintete sie schließlich der Gestalt und ihrer Kollegin hinterher, die ihm schon wie eine Besessene hinterherjagte. Hätte der Kerl nichts zu verbergen, hätte er wohl kaum ihre Kollegin weggeschupst und würde flüchten im Angesicht des Gesetzes. Zumindest war das der Logische Schluss der sich im Kopf der Polizistin festsetzte.

Die Rothaarige stürmte Ecke um Ecke. Geradeso, dass sie ihre Kollegin immer wieder für einen Bruchteil einer Sekunde sehen konnte, ehe diese in ihrer Verfolgungsjagd erneut verschwand. Das gebellte „Stehen bleiben!" wurde von dem Kerl gekonnt ignoriert, während er sich von Gasse zu Gasse zu schieben schien. Und er kannte sich aus in dieser Gegend – als wäre er nicht das erste Mal auf der Flucht vor irgendjemanden. Aber das konnte sie sich auch nur einbilden im Eifer des Gefechtes.

Es war eine kleine Sekunde die ausreichte das sie die Gestalten endgültig aus den Augen verlor und wohl eine Abbiegung zu früh nahm ... oder zu spät? Nur ein lauter Fluch der eindeutig aus der Kehle ihrer Kollegin kam, ließ sie sich neu orientieren. Sie war bereits klatschnass vom Regen, während die Hitze in ihren Wangen saß und etwas in ihr sagte, dass nichts, wirklich gar nichts in Ordnung war in diesem Moment, als sie die nächste Abbiegung nahm.

Ein Knall ertönte, durchriss das Geräusch des prasselnden Regens, während Isabelle sich aus Reflex heraus an die Mauer drückte. Vorsichtig spähte sie um die Ecke, konnte den zusammengesunkenen Körper ihrer Kollegin sehen, während die Gestalt des Mannes über ihr ragte.

„JESSY!"

Die Gestalt zuckte beim Schrei zusammen, zog die Waffe nach oben und erneut ertönte ein Schuss. Ein kleiner Schuttregen ergoss sich über die Rothaarige, als die Kugel einen Teil der Mauer oberhalb von ihr traf.
„Hier Einheit Alpha Zwei. Sind unter Beschuss! Officer am Boden! Wir brauchen einen Rettungswagen. Schnell!!!"
Rauschen ertönte als sie den Knopf des Funkgerätes an ihrer Brust losließ. Kratzig kam kurze Zeit später die Antwort.
„Verstanden, ist auf dem Weg!"

Tief sog sie die Luft in ihre Lungen, drückte den Rücken noch einmal fest gegen den kalten Beton, während ihre Finger ihre Waffe fest umklammerte. Bereit dazu diese zu nutzen. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie dachte jeden Moment würde es aus ihrer Brust springen. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren, ließ sie die Umgebungsgeräusche schlechter wahrnehmen.

Beruhigen...

sie musste sich beruhigen ... dort vorne lag ihre Kollegin – ihre Freundin. Sie musste sicher gehen das sie noch lebte. Angst war der größte Feind bei so etwas, lähmte jeden einzelnen Muskel wenn sie es zuließ. Etwas was einer Polizistin einfach nicht passieren dürfte. „Oh bitte... Jess... atme!"

Beruhigende... bittende Worte die sie sich selbst zuflüsterte, ehe sie den Mut zusammen kratzte und erneut einen Blick um die Ecke riskierte.
Er war weg, die zusammengesunkene Gestalt ihrer Kollegin lag immer noch dort. Getränkt in kaltem Regen, als würde er um die Polizistin trauern. 

Hastig eilte sie zu ihr, ließ sich auf die Knie fallen und griff behutsam nach dem blassen Gesicht um es zu sich zu drehen. Um zu überprüfen ob unter der weißen Haut noch ein Puls schlug. „Shit... shit..." leises gedämpftes Raunen erklang aus der Kehle ihrer Kollegin, während die Lider sich nur flatternd öffneten.
„Er... meine Waffe. Isi... er hat mich mit meiner Waffe erwischt..."
Deutlich spannte sich der Kiefermuskel der Verletzten an. Es war so typisch, dass sie sich über sich selbst ärgerte und das obwohl sie weitaus mehr Probleme hatte als das. Mit gehetztem Blick sah Isabelle an dem Körper ihrer Kollegin herunter, suchte nach einer Wunde, die den rasselnden Atem erklärte. Und sie fand die dunkle Verfärbung an der Uniform, die nicht ganz als Rot wahrzunehmen war und sich dennoch von dem dunklen Stoff, der mit Wasser durchsogen war abhob. Nur die rote Lache, die sich unter dem Körper der Frau gebildet hatte, zeigte deutlich was es war das dort aus ihr heraus quoll. Wie als wäre es ein Szenario aus einem Film.

„Oh fuck... Isi... wie ein dummer Anfänger..."

„Halt den Mund Jessica! Spar dir deine Kräfte ok?"

Zittern durchzog ihren Körper, ihre Fingerspitzen. Kälte kroch in ihr hoch, während Tränen ihr den Blick vernebelten. Ihre Kollegin war noch nie so blass gewesen... hatte noch nie so leise geredet. Auch hatte sie noch nie dieses rasselnde Geräusch gehört das von ihr kam.
„Wenn ich jetzt draufgehe... das verzeih ich mir nicht... so dumm... „

„Jessy"

„Oh Fuck... ich will nicht sterben..."

„Red nicht so einen Schwachsinn. Die Rettung ist am Weg. Sie werden dir helfen."

Erneut umschlossen die zittrigen Finger das Funkgerät, das an ihrer Brust hing. Kratzen tönte über den Regen hinweg. „Officer angeschossen... wir brauchen den Rettungswagen schnell! Der Täter ist auf der Flucht und bewaffnet."

Hatte ihre Stimme schon immer so gezittert? Hatten ihre Augen vorher schon so gebrannt?
Der Brustkorb ihrer Kollegin hob und senkte sich, schwächer als zuvor und das Rasseln schien leiser zu werden.

„Jess?"

Leise, gebrochen war ihre Stimme, während sich eine Hand von ihrem blassem Gesicht löste und an der Schulter zu rütteln begann. Keine Regung der Lider war mehr zu erkennen, die rehbraunen Augen, die sie immer so neckisch angeblitzt hatten öffneten sich nicht mehr. „Jess.. mach keinen Scheiß..."

Da war doch gerade noch Bewegung gewesen, oder? Ihr Brustkorb hatte sich doch gehoben?! Sie hatte doch gerade noch gesprochen? Hatte sich über das hier beschwert und sich geärgert darüber was passiert war. Isabelle konnte die Sirenen wahrnehmen, die in der Nähe erklangen. Konnte Schritte wahrnehmen, die sich ihren Weg durch die Pfützen bahnten.

„HIER!!!! HIERHER!!!!"

Und da war dieser tiefe Atemzug, den der Körper unter ihr von sich gab und ihr eine Gänsehaut verpasste wie sie es noch nie zuvor empfunden hatte. Und ehe der verzweifelte Schrei aus Panik und Trauer ihre Kehle verlassen konnte, hatte sie das Gefühl etwas schien ihr jegliche Luft zu nehmen.

Übelkeit überschlug sich in ihrem Magen, während etwas an ihr riss. Als würde man sie aus ihrem Körper herausreißen und sie nach oben ziehen wie eine Marionette. Die Schwere der regengetränkten Klamotten fiel von ihr ab, während die Welt zu kippen schien und ihr für den Bruchteil einer Sekunde den Blick vernebelte. Leichtigkeit umschlang sie, als würde ihr Körper in einer Schwerelosigkeit schweben, gab ihr das Gefühl, dass sie sich jetzt um nichts mehr zu kümmern hatte. Auch wenn da etwas war, etwas das ihr dieses Gefühl als eine Lüge entgegenschrie. 

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