Kapitel 38 - Weil Betrunkene stehts die Wahrheit sagen
(Cats Sicht)
Die letzten Tage waren für mich die pure Hölle gewesen. Erst hatte Ashley mich sozusagen verlassen, dann war ich bei Chris um ihm seinen Schlüssel zu bringen, wobei er mehr als nur betrunken war und dann lief mir auch noch Sue über den Weg.
Alles hatte sich überschlagen, aber es war Sue, die mich am Meisten fertig machte. Wie sie mir dauernd sagen musste, dass ich ja so armselig war und dass mich so oder so keiner wollen würde und wenn, dann war ich nur eine billige Schlampe, die mit jedem ins Bett gehen würde der gerade frei ist. Sie war es doch die armselig war, nicht ich. Immerhin lief sie mir dauerhaft hinterher und war der festen Überzeugung, dass ich eine Rabenmutter war.
Alles machte mich momentan einfach nur fertig, sodass mir keine andere Wahl blieb, als Tracy wieder zu Andy zu bringen und einfach raus zu gehen um wieder Luft zu bekommen. Es war Abend und in der Stadt dämmerte es gerade, sodass ab und an schon eine Straßenlaterne an war. Ashley hatte sich seit jeher nicht bei mir gemeldet und war auch nicht an sein Telefon gegangen, weswegen Andy in der nächsten Woche mit zur ersten Untersuchung kommen wollte. Ich sah hinauf in den Himmel der begann sich von rosa, über lila, bisher zu blau zu färben. Das einzige was in meinem Kopf rumschwirrte, war die Frage, ob ich das alles allein schaffen würde. Zwei Kinder, kein Vater. Alles irgendwie ziemlich komisch uns kompliziert.
Als ich mich zufällig umsah, stellte ich fest, dass ich nicht weit weg von Ashleys Apartment war, weswegen ich den Weg dorthin einschlug. Licht sah ich keines Vereinen und so klingelte ich mehrmals und wartete sicher zehn Minuten, doch niemand öffnete. Hätte ich eigentlich wissen müssen.
Und somit trat ich den Weg zurück nach Hause an. Es wurde so oder so allmählich dunkel, aber trotzdem lief ich lieber. Zusätzlich Beschallte ich meine Ohren seit Ewigkeiten wieder mal mit Musik und vergaß so die Welt um mich herum.
Erst als ich über einen am Straßenrand liegenden, besoffenen Penner stolperte, kehrte ich in die Wirklichkeit zurück. Ich zog einen Stöpsel aus dem Ohr, drehte mich um und wollte diesen Kerl gerade meine Meinung sagen, als mir Die Stücke wegblieb. Da saß kein Penner vor mir, sonder ein betrunkener Mann, den ich nur allzugut kannte. Angelehnt an eine Wand, war Ashley nur noch halb bei Bewusstsein und bekam nicht mal mehr die Flasche nach oben. Die Frage war: was sollte ich jetzt tun?
Klar fragte ich mich wieso Ashley hier am Straßenrand lag und was dazu geführt hatte, dass er so betrunken war.
Ich hockte mich vor ihn, tätschelte leicht seine Wange.
Jetzt sah er mich aus glasigen, braunen Augen an. Sein Atem stank regelrecht nach Alkohol und Erbrochen und ich wusste, er hätte sich übergeben und dann sofort wieder weiter getrunken. Und irgendetwas innig sage mir, dass alles an unserer Situation lag. Ich hatte Chris aufgegeben und Ashley verloren.
,,Ash! Steh auf!"
,,Geh weg!" lachte er seine Antwort und versuchte mich weg zu drücken. Was er aber nur hinbekam, war es, mich anzutippen uns wiedr die Kraft zu verlieren.
,,Jetzt steh auf Ash!" Ich nahm seine Hand, versuchte ihn auf zu richten, wobei es nicht gerade leicht war ihn hoch zu bekommen, da er nicht wirklich mithalf.
,,Ashley!"
,,Lass mich! Ich will nicht!" Er klang wie ein kleines Kind dem man gerade etwas weggenommen hat. Ich seufzte, wusste nicht was ichvdann sollte.
,,Nein! Ich lass dich nicht hier damit du dir dein Gehirn weg säufst. Steh jetzt verdammt nochmal auf!"
,,Fick dich Cat! Du willst mich doch eh nicht! Tu nicht so!" klar, Ashley war betrunken, aber sein Verhalten ging mir verdammt gegen den Strich.
,,Verdammt nochmal Ashley. Du stehst jetzt auf und kommst mit mir nach Hause! Also halt einfach die Fresse und steh auf!" Ich nahm Die Flasche aus seiner Hand, warf die auf die Straße wo sie zwesprang und zog ihn auf die Beine.
,,Catelyn...Nein..." Er schwankte nach links und rechts, hielt sich gerade so auf den Beinen. Was hatte ich mir jetzt nur dabei gedacht ihn mitnehmen zu wollen?
,,Komm, wir gehen jetzt." Ich versuche so gut wie ich konnte ihn zu stützen, damit er nicht umkippt oder stehen blieb.
,,Cat..." begann er, als wir es endlich bis zur ersten Kreuzung geschafft hatten. ,,Ich hab dich nicht verdient!" Jetzt fing er schon wieder damit an. Eigentlich wollte ich nicht mal nachfragen, aber was sollte ich tun? Würde ich die Klappe halten, würde es wieder dazu führen, dass er weiter jammern würde und wieder behaupten, dass er mir egal war.
,,Ashley, dass stimmt doch gar nicht."
,,Doch! Ich hab dich enttäuscht!" Er wollte nicht mit mir gehen, hielt sich an einer Straßenlaterne fest.
,,Jetzt reiß dich zusammen!" Doch er hielt sich nur an dieser blöden Laterne fest, die er Hilfesuchend umklammerte.
,,Nein! Nein, Nein, Nein!" Wieso auch immer, aber ihm lief gerade eine Träne über die Wangen. Betrunkene musste man wirklich behandeln wie Kinder. Also ging ich zu ihm, streichelte seine Wange.
,,Was ist los?" fragte ich sanft.
,,Ich..." Er stockte kurz. Musste sich, nachdem er die Lampe losgelassen hatte, wieder an mir festhalten.
,,Ich hab dich betrogen!" Er und ich waren bei weitem kein Paar und doch tat es so unendlich weh diese Worte zu hören. Ashley hingegen liefen die Tränen über die Wangen und er flehte um Verzeihung. Irgendwie ziemlich süß, andererseits total peinlich.
,,Ashley, es ist nicht der Untergang der Welt. Wir sind kein Paar." Ich versuche ihn zu beruhigen, doch er wurde nur noch historischer, weswegen ihn ihn wieder hoch zog und ihn ansah.
,,Aber..." Obwohl er betrunken war, klang er relativ klar. ,,Nicht doch mit Sue!"
Und schon in der nächsten Sekunde hatte er meine Hand in seinem Gesicht und ohne etwas zu sagen ging ich in die Richtung meiner Wohnung davon.
Wie konnte er?
Wieso gerade die größte Schlampe die ich kannte?
Wieso gerade Sue?
,,Cat!" Er lief mir hinterher und ich hörte nur wie im nächsten Moment irgendetwas schäpperte. Ich drehte mich um und was ich sah, war Ashley, welcher am Boden lag und eine umgekippt Tonne neben ihm.
Seufzend lief ich zu ihm zurück. Irgendwer musste ihm ja helfen, denn auf der Straße konnte ich ihn nicht liegen lassen. Außerdem liebte ich diesen Mann nunmal, was sollte ich also anderes tun?
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