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3. Kapitel 1/2

"Alexa Hoskins", tönte es laut durch den Raum. 
Stöhnend wollte ich mir meine Decke über den Kopf ziehen, aber meine Hand griff ins Leere.
"Alexa Hoskins!", wiederholte die Stimme lauter. "Steh auf und mach dich für den Unterricht bereit!"
Überrascht horchte ich auf. Meine Flügel streckten sich ein wenig und streiften über das weiche Laken. Mit einem Ruck richtete ich mich auf und sprang zum Schrank. Hektisch schnappte ich mir eine hellblaue Hose und ein weißes T-Shirt - das zwar eindeutig nicht mehr so weit war, aber noch immer den Ausschnitt auf dem Rücken besaß - vom linken Stapel und verschwand im Bad.

Atemlos riss ich die Tür auf und trat in den Gang. Dort standen zwei Frauen und drei Männer, alle mit wunderschönen weißen Flügeln. Eine der Frauen war ungefähr in meinem Alter, die andere sicher schon um die dreißig. Die beiden Männer sahen ungefähr gleich alt aus - und vielleicht fünf Jahre älter als ich.
Der dritte Mann räusperte sich und trat vor. Seine Haare hatten weiße Strähnen und um seine Augen konnte ich ein paar Falten erkennen, aber trotzdem konnte ich sein Alter nicht ausmachen. 
"Ich bin Dan Hensley, dein Ausbilder", erklärte er. Es war dieselbe Stimme, die mich geweckt hatte. "Und das hier sind deine Kameraden. Auch sie werden zu Engeln ausgebildet."
Neugierig betrachtete ich die anderen vier. Sie sahen aufgeregt aus und unerfahren. Ich konnte nicht anders, als sie begeistert anzustrahlen. 
"Hi, ich bin Alexa", stellte ich mich vor und schüttelte jedem von ihnen schwungvoll die Hand. 
"Susan", stellte sich die Frau mittleren Alters vor. 
Interessiert musterte ich sie. Sie sah kein bisschen aus, wie Miles Schwester, Ihre Haare waren von einem dunklen braun anstatt schwarz und die Augen waren auch nicht grün sondern braun.
"Eine Freundin von mir heißt auch so", sagte ich lächelnd.
"Ich heiße Bella", das Mädchen in meinem Alter erwiderte erfreut mein Lächeln. Ihre Haare waren von einem seltenen blond und ihre Augen strahlten in einem hellen braun. 
"Ich bin Scott", erwiderte der erste junge Mann. Sein Lächeln entblößte die geraden Zähne, auf die er sicherlich viel Wert legte. Er hatte kurze schwarze Haare und blaugraue Augen, die mich amüsiert anblinzelten.
"Und ich heiße Robert", endete der zweite Mann die Vorstellungsrunde mit einem festen Händedruck. Seine rostroten Haare waren zerzaust und unter den grünbraunen Augen waren ein paar Augenringe zu finden. Aber auch er sah - wie alle anderen - sehr aufgeregt aus.
"Gut, gehen wir", mischte sich der Ausbilder ein und ging voraus. 
Begeistert folgte ich ihm, die anderen vier im Schlepptau.
"Ist es nicht unglaublich hier?", fragte ich mit einem Blick zu ihnen. "Der Gang ist breiter als meine Wohnung!" Ich breitete die Arme aus, um meine Worte zu unterstützen und fing an zu kichern.
Bella grinste mir zu und sah sich dann ebenfalls ein wenig genauer um. 
"Also, wo kommt ihr her?", wollte ich wissen, als wir bei den Treppen ankamen. 
Dan Hensley bog aber rechts ab, in einen weiteren Gang. 
"Ich komme aus Edrua", antwortete das Mädchen neben mir. "Wahrscheinlich hast du nicht davon gehört. Wir sind eine ziemlich kleine Stadt."
Ich dachte angestrengt nach und verzog dann entschuldigend das Gesicht. "Sorry, ich war noch nie gut mit Städten."
"Ich habe in Ogrein gelebt", mischte sich Susan lächelnd ein. "Wir sind ziemlich weit im Westen, aber eine große Stadt."
"Ashar", sagte Robert ein wenig abwesend; sein Blick war auf den Ausbilder gerichtet. 
"Ich stamme aus Uchill", erklärte Scott. "Und du?"
"Aston", grinste ich. "Wir haben es eigentlich ziemlich gut da. Meiner Meinung nach. Wo habt ihr gearbeitet? Ich war in der Essensverteilung für die gefallenen Engel."
Die vier sahen mich ein wenig unsicher an und ich blieb verwirrt stehen.
"Was ist?", wollte ich wissen. 
"Nichts, schon gut", winkte Bella schnell ab und zog mich weiter. "Ich habe mich um das Badehaus gekümmert."
Überrascht sah ich sie an. Das war eine der begehrteren Arbeiten, wenn auch nicht gerade eine angenehme.
"Ich war in der Organisation tätig", sagte Susan stolz. 
Das war eine der besten Aufgaben, gemeinsam mit der Essensverteilung.
"Müllbeseitigung", meinte Scott und zog eine Grimasse. 
Ich grinste mitleidig. Das war so ziemlich der unbeliebteste Beruf, den man bekommen konnte. Übertrumpft - oder eher untertrumpft - wurde er nur von der -
"Leichenbeseitigung", Roberts Stimme schnitt durch meine Gedanken, als hätte er sie gehört. 
Ich schluckte. Das Personal der Leichenbeseitigung streifte durch die Hölle und suchte nach den Verstorbenen. Sie erlebten die Umgebung der gefallenen Engel noch intensiver als ich. Sie drangen sehr viel tiefer in die Hölle ein.
Bella schauderte.
"Fallt nicht zurück", ermahnte Dan uns und begann eine Wendeltreppe zu besteigen.
Schweigend folgten wir ihm. Dieses Thema hatte wirklich die Stimmung verdorben.

Immer noch schweigend kamen wir schließlich auf der Spitze des Turms an. Über uns war nur noch ein Kuppeldach, das durch graue Säulen gestützt wurde. Staunend sah ich mich um. Die Sonne erschien gerade über den Wolken und färbte den Himmel golden. Ein paar weiße Vögel flogen vorbei und zwitscherten uns zu, als wollten sie uns begrüßen. Der Wind wehte durch meine Flügel und mein Haar, blies die Strähnen sanft hin und her. 
Von hier oben ging es steil abwärts. Auf der einen Seite hinunter zum Palast und den Nebengebäuden, aber auf der anderen Seite - der Sonne abgewandt - gab es einfach nur Wolken, von dem bläulichen Schatten überzogen, den der Turm warf. 
"Das ist wunderschön", hauchte ich. Andere Worte Kamen mir nicht über die Lippen.
Auch die anderen vier genossen sprachlos die Aussicht - meine Faszination spiegelte sich in ihren Augen wieder.
"Ja, das ist es", stimmte Dan uns seufzend zu. "Okay, was denkt ihr, machen wir hier oben?"
"Wir lernen fliegen?", platzte ich aufgeregt heraus.
Dan wiegte den Kopf, dann schmunzelte er: "Ja. Ihr lernt fliegen."
Die anderen vier drehten sich begeistert zu ihm um, der schöne Anblick war vergessen.
"Okay", räusperte sich der Ausbilder und trat an den Rand des Turms. "Ihr könnt eure Flügel alle schon bewegen?"
Zustimmend streckte ich die weißen Schwingen auf meinem Rücken. Ich dachte nicht einmal darüber nach. Es passierte einfach. Genau wie laufen, oder atmen. Hier mir hörte ich das Rascheln von Federn.
"Gut, jetzt müsst ihr sie nur noch auf und ab bewegen. Die Richtung hängt davon ab, ob ihr auf der Stelle schweben oder euch bewegen wollt. Einer nach dem anderen tretet ihr jetzt an den Rand, erhebt euch in die Luft, fliegt über die Kante hinaus und kommt wieder zurück. Falls etwas schief läuft, fange ich euch auf", erklärte er. "Aber wehe ich sehe mehr als einen von euch dort draußen!"
Ich unterdrückte ein Kichern und wippte aufgeregt auf und ab. Ich wollte es ausprobieren. Ich wollte es so unbedingt ausprobieren!
"Scott, du zuerst", winkte Dan ihn zu sich.
Der junge Mann trat nervös vor und bewegte seine Schwingen. Sie flatterten ungleichmäßig auf und ab, konnten sein Gewicht aber noch nicht tragen.
"Konzentrier dich", flüsterte der Ausbilder ihm zu, die Augen genau auf ihn gerichtet. 
Die Bewegung von Scotts Flügeln synchronisierte sich und wurde stärker, sicherer. Langsam lösten sich die nackten Füße vom Boden. Fassungsloses Erstaunen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als seine Füße sich durch die Luft bewegten. Vorsichtig verlagerte er sein Gewicht und bewegte sich auf den Rand des Turms zu. Begeistert trat ich einen Schritt näher, die Augen hauptsächlich auf Gesicht und Flügel gerichtet. Ich konnte die Muskeln darin sehen, während sie sich auf und ab bewegten und seinen schweren Körper in der Luft hielten. Er verließ den Bereich des Turms. Unter ihm befanden sich nur noch Wolken. Er stieß einen fassungslosen Laut aus, flog weiter von dem Gebäude weg und verharrte schließlich in der Luft. Die weißen Schwingen glitten kräftig auf und ab.
"Und jetzt wieder zurück", sagte Dan und winkte ihn zu sich. "Für den Anfang muss das reichen."
Aufgeregt sah ich zu, wie er wieder näher kam. Ich könnte platzen vor Begeisterung. Ich wollte unbedingt fliegen! Jetzt!
Scott landete wieder und stolperte ein paar Schritte auf uns zu. 
"Das - das war ... unglaublich!", stammelte er mit großen Augen. Seine Flügel bewegten sich noch ein wenig, ehe er sie schließlich wieder anwinkelte. 
"Alexa, du bist die Nächste", meinte Dan mit einer weiteren Handbewegung. 
Ich quietschte begeistert und trat an den Rand. Mein Herz pochte bis zum Hals, als ich nach unten starrte. Aufgeregt breitete ich meine Flügel aus und ließ sie durch die Luft fahren. Ich konnte den Luftwiderstand deutlich an meinen Federn spüren. Eben dieser Widerstand würde es mir ermöglichen zu fliegen! Ich schlug kräftiger, drückte gegen die Luft. Meine nackten Füße lösten sich von dem kühlen Marmor. Der Wind umspielte meine Zehen beinahe wie Wasser. 
Ich veränderte den Winkel meiner Flügel und schon bewegte ich mich auf den Rand zu. Im nächsten Moment baumelten meine Füße über dem Abgrund. Fasziniert betrachtete ich die Wolken. Ich hatte in der Unterwelt immer von unten herauf gestarrt. Sie waren grau gewesen und irgendwie düster - wie die gefallenen Engel. Aber hier oben - hier oben waren sie weiß und weich, als könnte ein einziger Windstoß sie fortwehen. 
Ein Lachen kam über meine Lippen, während ich mich weiter vom Turm entfernte. Der Wind umfing mich, umarmte mich und hieß mich willkommen. Ich folgte seinem unsichtbaren Treiben mit den Augen und drehte mich um mich selbst. Es fühlte sich so leicht an. Ich musste nicht einmal darüber nachdenken!
Ich ließ mich rückwärts nach hinten fallen, genoss die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht und fing mich wieder in einem Bogen in Richtung Himmel.
Ich musste erneut lachen.
"Das reicht jetzt!", fuhr Dan mich an. 
Enttäuscht drehte ich mich zu ihm um. Er schwebte ein paar Meter vor dem Turm, in seinem Gesicht stand Ärger - aber auch Anspannung.
Schmollend flog ich an ihm vorbei und landete wieder auf dem kühlen, festen Marmor. 
"Bella", sagte der Ausbilder, immer noch ein wenig verärgert.
Nervös trat das Mädchen vor. Sie schlug hastig mit den Flügeln, bis sie schließlich vom Boden abhob. Sie wackelte ein wenig und streckte zur Stabilität die Arme zur Seite. Aufmerksam beobachtete ich, wie sich Bella langsam auf den Rand zubewegte. Ich sah Zweifel in ihren Augen, die sich mit Angst vermischten, als nur noch Wolken unter ihr waren. Sie schwankte erneut, hielt aber nicht inne. 
Dans Flügel zuckten leicht und er trat näher an den Rand. Befürchtete er, dass sie fiel? 
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Bella, die sich immer weiter von uns entfernte. Schließlich verharrte sie in der Luft und drehte sich vorsichtig zu uns um. Ein unsicheres Lächeln lag auf ihren Lippen und sie war ein wenig blass.
Jetzt wurde ich auch nervös. Sie sah irgendwie gar nicht gut aus. 
Im nächsten Moment versagten ihre Flügel und sie fiel. Blitzartig spannte ich meine Muskeln an und schoss nach vorne. 
"Du bleibst hier!", fuhr Dan mich an, bereits ein paar Meter weiter vorne.
Erschrocken hielt ich mitten in der Bewegung inne und fiel zu Boden. Schnell rappelte ich mich auf und sah zu, wie er nach vorne schoss, die Arme nach Bella ausgestreckt. Die beiden verschwanden zwischen den Wolken.

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Vergesst nicht zu voten :D

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