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Heimat

Ich kam einfach nicht zur Ruhe. Dieser Tag war ganz und garnicht so verlaufen, wie ich dachte.
Erst war Michi nicht auffindbar und dann war auch noch das Buch verschwunden. Die beiden Anhänger ließen sich nicht mehr trennen und bald schon würde es in der Schmiede ungemütlich werden.
Ich sah Marta's Blick vor meinen Augen. Als sie hörte, dass das Buch verschwunden war. Sie hatte eigenartig reagiert. Ihre Farbe verloren.

Nun interessierte es mich noch brennender, was dort drin geschrieben stand.
Ich hoffte sie würden das Buch finden und ich hoffte es würde seinen alten Platz in dem Antiquariat einnehmen. Was wenn es nur Zufall war, dass es dort untergebracht war?
Was nützte uns der Schlüssel, wenn wir es nicht mehr finden würden? Dies alles bereitete mir große Sorgen.

Außerdem fehlte mir die Zeit mit Taryn. Es war viel zu kurz heute. Den Umständen wegen. Ich hoffte sehr, wir würden morgen mehr davon bekommen. Wie eine Tigerin lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Meine Gedanken waren ein Geflecht aus Angst, Fragen und Sehnsucht. Kaum dass ich mich etwas beruhigt hatte, hörte ich ein mir bereits vertrautes Geräusch. Umgehend huschte mein Kopf in Richtung des Schreibtisches. Ein weiteres Pergament lag dort fein säuberlich zusammen gerollt.
Mein Herz raste davon. Und es raste noch mehr, als ich den Namen las.

Jérôme Buffon, Chicago.

Wie konnte das sein? Meine Gedanken überschlugen sich. Warum wurde gerade mir mein bester Freund zugeteilt? Warum tat man mir das an? Tränen, welche ich nicht besaß brannten in meinen Augen. Wurde ein Mensch verrückt, wenn er jemand sah, der bereits verstorben war? Ich war mir ziemlich sicher. Mein gesamter Leib zitterte wie das Laub der Urbäume draußen im Park. Das klopfen an meiner Tür ließ mich zusammenfahren. Mit weichen Knien öffnete ich Noah die Tür.

„Inessa ich weiß, das mag dir seltsam erscheinen. Aber keine Sorge, er wird dich nicht erkennen. Du siehst für ihn anders aus. Warum gerade du in deinen Ort gesandt wirst, kann ich dir auch nicht sagen", redete Noah aufgeregt drauf los.

„Ich.., ich weiß nicht ob ich das schaffe", gab ich mit belegter Stimme von mir.

„Doch das wirst du. Du hast seine Seele in deinen Händen. Du kannst gutes für ihn tun", antwortete er bestärkend.

So hatte ich das noch garnicht gesehen. Auch wenn es mir starke Schmerzen verursachte, so konnte ich dafür sorgen, dass mein Jérôme, seine Seele in den Himmel fahren würde.
Nickend blickte ich Noah an, auf dessen Lippen sich ein flüchtiges Lächeln bildete.

„Dein Rivale wartet auf dich", führte er unsere Konversation fort und wies auf die Tür.

„Danke Noah", hauchte ich und ging los.

Den Weg kannte ich bereits. Ein dicker Kloß bildete sich dennoch in meinem Hals. Einerseits war ich unglaublich froh, Jérôme's Seele formen zu dürfen. Andererseits würde es mich brechen, wenn ich ihn nicht bekehren konnte.
Gedankenverloren lief ich durch den sterilen Flur mit seinem kalten Licht und hielt erst vor der Tür zum Tunnel inne. Kaum das ich die Klinke betätigte wandte sich Taryn zu mir um.

„Ness, geht es dir gut?! Ich werde mich nicht einmischen, das verspreche ich dir", seine Stimme war rauer denn je.

Innerhalb eines Wimpern Schlages war er an meiner Seite. Schloß mich in seine Arme um umhüllte mich mit seinem Duft. Hauchte mir winzige federleichte Küsse auf meinen Scheitel.

„Wer tut sowas? Warum gerade ich Taryn und woher weißt du, dass es mein Jérôme ist", nuschelte ich an seine muskulöse Brust.

„Ich weiß es nicht, aber das werden wir schon noch herausfinden, wer hier die Fäden zieht. Ich bin bei dir, gemeinsam schaffen wir das. Asrael, mein Unterweiser, sagte es mir. Er fand das auch sehr eigenartig", raunte er mir leise in mein Ohr und suchte danach meinen Blick.

Ich sah in seine wunderschönen Augen. Aller Zweifel war umgehend verschwunden. Er konnte unmöglich hinter alldem stecken. Wie denn auch? Er war wie ich nur ein Mitstreiter. Eine Spielfigur. Genau wie ich.

„Ness, wie sollten los", lächelte er schwach und strich sanft über meine Wange.

Ich schmiegte mich seiner Hand entgegen. Genoss die Nähe zu ihm. Ein wohliges Knurren entwich seiner Kehle. Dann löste er sich widerwillig von mir.
Nahm meine Hand und wir gingen los. Das Licht im Tunnel begann zu strahlen. Es wirbelte um uns herum. Als ich die Meeresluft roch, versetzte es mir einen Stich. Ich wusste genau, wo wir landen würden. An unserem Platz, am Pier.

Meine Augen waren noch immer geschlossen, doch ich spürte die Gicht. Es war befriedigend. Immerhin fühlte ich wieder. Ich dachte, diesen Ort würde ich nie mehr zu Gesicht bekommen. Langsam öffnete ich meine Lider. Es war bereits dunkel und niemand hielt sich am Pier auf.

„Wunderschön oder", säuselte ich und hielt meine Kette fest.

„In der Tat. Hier hast du gelebt", hauchte Taryn und drehte sich einmal um seine eigene Achse.

Das Meer war unruhig. Die Wellen brachen sich an den Felsen neben dem Pier. Der Vollmond jedoch ließ es unglaublich friedlich und geheimnisvoll wirken. Die Sterne waren gut zu sehen, eine klare Nacht. Der Wind frischte auf und wirbelte meine Haare empor.

„Ja. Dies ist meine Gegend. Hier am Pier, waren wir sehr oft. Ich liebe das Meer. Es schmerzt", antwortete ich mit belegter, zittriger Stimme.

Umgehend war er wieder bei mir, nahm mich in den Arm. Sanft strich er über meine Wange und umfasste meine Taille. Zog mich ganz nah.

„Ich weiß Inessa, aber du bist stark. Wir schaffen das gemeinsam. Wir sollten uns eine Bleibe suchen", flüsterte er und küsste mich sanft.

„Du hast recht, Jérôme wird sowieso Zuhause sein. Morgen ist Wochenende. Da wird er und... und Michi hier sein. Geht das überhaupt? Das wir hier bleiben", nickte ich und sah ihn wartend an.

„So lange wie es dauert, so lange werden wir auch nicht zurück beordert. Also spricht nichts dagegen", strich er mir eine Strähne hinter mein Ohr und lächelte schwach.

„Ich weiß, wo wir übernachten können. Es ist ein trockenes Plätzchen. Kein Luxus, Bett oder Badezimmer. Aber es genügt für eine Nacht", lächelte ich nun bei meinem ausgesprochenem Gedanken.

Schweigend, die Hände ineinander verflochten liefen wir nebeneinander her. Das Rauschen der brechenden Wellen wurde immer leiser, je weiter wir vom Pier weg gingen. Es war sehr ruhig, anders als ich es in Erinnerung hatte. Als wir an der Kreuzung, an der ich mein Leben gelassen hatte ankamen, stockte mir der Atem. Die feinen Härchen auf meinen Armen stellten sich aufrecht. An der Ampel gegenüber von uns hing ein Foto. Ein Foto von mir. Etliche Blumen in allen Variationen, von Sträußen über einzelne Rosen bis hin zu Kränzen, lagen an dem Ampelpfosten. Briefe, Kuscheltiere und weitere Fotos von mir, überall dazwischen. Taryn drückte sanft meine Hand.

„Möchtest du rüber gehen", flüstere er mit belegter Stimme.

Ich nickte nur, denn zum sprechen war ich nicht in der Lage. Eilig lief ich über die Straße, achtete nicht auf Autos. Warum auch? Ich war bereist tot. Als ich vor dem Blumenmeer zum stehen kam, spielten meine Gefühle verrückt. Ich war gerührt, traurig und wütend zugleich. Ich ließ meinen Blick schweifen und blieb an Michi's Handschrift hängen. Ein Brief. Sollte ich ihn lesen? Mitnehmen? Wollte ich wissen, was dort geschrieben stand? Ohne das ich es realisierte, hielt ich ihn schon in meinen Händen.

„Es ist okay Ness. Er ist an dich geschrieben, nehme ihn mit", hauchte Taryn.

Ich hielt diesen Brief so fest ich nur konnte. Instinktiv hob ich ihn an meine Nase und sog den Duft von Michi's Parfüm tief in mich auf. Es war schwach, aber vorhanden. Drückte ihn an meine Brust.

„Lass und weiter gehen. Ich möchte nicht meinen eigenen Tod bedauern", schniefte ich und zog ihn von meiner Gedenkstätte fort.

Es war so eigenartig, hier zu sein. Hier wo ich mein kurzes Leben lebte. Taryn schwieg. Während ich ihn weiter durch meine Heimat führte. Ich sah das Licht meines Zuhauses. Mein Herz wog Tonnen. Ich hatte große Mühe, nicht einfach an die Tür zu laufen und zu läuten. Doch es gelang mir. Bevor wir das Haus meines Vaters erreicht hatten, bog ich in das kleine Wäldchen ab.

In diesem Wald haben Jérôme, Michi und ich unser halbes Leben verbracht. Ich hoffte unsere Hütte stand noch. Die Äste und Zweige unter unseren Füßen knackten, als wir die dichten Sträucher durchquerten. Dann blieb ich stehen.
Da war sie, die kleine Hütte, welche wir zusammen mit meinem Vater gebaut hatten. Alles war so, wie ich es in Erinnerung hatte. Das alte, braune Küchenfenster hielt der Witterung noch immer stand. Auch die selbst gebaute Tür, wies kaum Schäden auf. Mein Herz raste.

„Das ist unser Schlafplatz. Es ist nicht viel, ich weiß. Aber es ist trocken und niemand wird hier her kommen", flüsterte ich verkrampft.

„Es ist okay. Ich hätte auch mit dir unter einer Brücke übernachtet Ness", drückte er sanft meine Hand und lächelte schief.

Nickend und mit zittriger Hand, öffnete ich die Tür und trat ein. Alles war so, wie es schon immer gewesen war. Das alte, grüne Sofa stand an der wand neben der Tür. Der kleine Beistelltisch mit der Kerze davor. Unter dem Fenster stapelten sich die vielen Spiele. Die Wand gegenüber des Sofas war noch immer mit den etlichen Fotos tapeziert. Fotos, die Jérôme, Michi und mich im laufe der Zeit zeigten. Auf dem kleinen Schränkchen gegenüber der Tür lagen die Decken, mit denen wir uns zugedeckt hatten, als wir hier noch regelmäßig übernachtet hatten. Wehmütig seufzte ich.

„Warum musste es gerade hier sein? Warum gerade meine Stadt, mein Freund? Ich verstehe das nicht Taryn", wimmerte ich mit gebrochener Stimme.

„Ich weiß es wirklich nicht Ness, aber wir werden schon herausfinden warum dies geschieht. Wir sind auf dem richtigen Weg. Sonst wäre das Buch nicht verschwunden und wir wären nicht hier", flüsterte er sanft an mein Ohr und hielt meine Hand.

Taryn gab mir Kraft, Mut. Er hatte recht. Wir waren auf dem richtigen Weg auch wenn uns mächtige Brocken den Weg versperrten, würden wir nicht aufgeben. Dies war ein Spiel, welches wir mit allen Mitteln gewinnen mussten. Für uns und für all jene die schon seit Ewigkeiten in der Schmiede festsaßen.

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