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Gaben

Als das kribbeln immer stärker wurde, ließ ich meinen Arm unter den Tisch gleiten. Das Feuer hatte eingesetzt. Lodernd züngelte es über mein Handgelenk. Brannte mir den Namen meines Rivalen ein. Schmerzhaft, aber ertragend. Michi warf Steve einen bösen Blick zu. Auch sie fand seine Aussage unpassend.

„Das ist in der Tat das erste mal, dass auch ich ihn lachen sehe. Ich wusste garnicht, dass du dazu in der Lage bist", funkelte Michi ihn immer noch wütend an.

Erneut hielt ich die Luft an. Biss mir auf meine Unterlippe. Als das brennen versiegt war, atmete ich durch. Auch Jim hatte seine Augen geschlossen. Hin und wieder zuckten seine Augen unter seinen geschlossenen Lidern. Er nahm es tapfer hin. Dafür, dass er noch so jung war.

„Jim ist dreizehn, Steve hier ist neunzehn und ich bin siebzehn. Genau wie du", grinste Michi mir entgegen. Es war seltsam, sie war wohl in meinem Kopf gewesen. Keine Ahnung wie das funktionierte, doch sie konnte es.

„Nun da alle ihren Rivalen angenommen haben, bitte ich euch in eure Gemächer zu gehen. Heute sind jegliche Unternehmungen untersagt! Jim, Simon und Inessa, ihr wartet bitte hier", sprach einer der Männer mit den Matten gräulichen Auren.

Fragend blickte ich hinüber zu Michi. Das nannten sie eine Zeremonie?

„Na du hast einen Namen auf dein Handgelenk bekommen. Das ist die Zeremonie. Was die noch von euch wollen, keine Ahnung", gab sie Schulterzuckend von sich.

Während sich im Saal ein enttäuschendes Raunen ausbreitete.

„Große klasse. Was soll denn dieser Mist nun? Warum dürfen wir nichts unternehmen", murrte Steve neben mir.

Dies schien also nicht normal zu sein. Erneut hatte ich das Gefühl, dass mein Herz seinen Takt erhöre. Auch Jim schien wieder in den Stuhl zu rutschen. Hatten wir etwas falsch gemacht? Ich warf einen kurzen Blick auf mein Handgelenk. Strich sanft über die Stelle meiner Haut, dort wo ich nun seinen Namen trug. Taryn. Was ein außergewöhnlicher Name das doch war. Er war mein Mitstreiter, mein Rivale.

„Dann sehen wir uns ja morgen. Bis dann Inessa", riss Michi mich zurück in die Realität und verabschiedete sich.

„Bis morgen", nuschelte ich ihr zu.
Ich fühlte mich Unbehagen. Erneut hatte ich keine Ahnung, was nun auf uns zukam.

Simon war einer von den anderen. Seine Aura bestand aus einem dreckigen Orange. Sie floss langsam um ihn herum. Er war ein plumper Junge. Kurzes blondes Haar, viel zu helle Haut und überhaupt keine Ausstrahlung. Jim's Pastell gelb lief auf und ab. Er schien ebenfalls sehr nervös zu sein. Drei der Männer kamen auf uns zu. Unter ihnen auch Noah.

„Kommst du Inessa? Wir müssen noch etwas erledigen", nickte Noah mir aufmunternd zu.

Ich folgte ihm ohne zu zögern. Wir schritten durch einen weiteren nichtssagenden Flur. Hier war einfach alles viel zu steril. Öde. Vor einer weiteren Tür blieb er stehen.

„Wenn du möchtest, kannst du nun deine Familie sehen. Freunde. Dies ist das Fenster Praesentia. Es erlaubt dir, wann immer du möchtest einen Blick auf sie zu werfen. Denn in den seltensten Fällen, formt man die Seelen von Bekannten oder Verwandten", erklärte Noah mir geduldig.

Worte brachte ich nicht zustande. Zu groß war der Klos in meinem Hals. Stattdessen nickte ich energisch. Noah nickte mir kurz zu und öffnete mir die Tür. Zittrig trat ich ein und stand vor einem verspiegelten Fenster. Ich sah überhaupt nichts. Nur schwärze. Fragend wandte ich mich Noah zu.

„Du musst ihm schon sagen, wen du sehen möchtest. Wünsche es dir, in deinen Gedanken. Dann wird es dir zeigen, wonach du verlangst", beantwortete er meine stille Frage.

Erneut sah ich zu dem Fenster. Dachte an meinen Dad, an Marlene. Wie die beiden in der Küche ihrem täglichen Schachspiel nachgingen. Dann plötzlich, hellte sich das Fenster auf. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Dad saß mit Marlene auf dem Sofa. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren glanzlosen Augen ab. Ein Foto von mir stand auf dem Tisch. Etliche Taschentücher waren überall verteilt. Sie trauerten. Sie betrauerten meinen Tod. Wie gerne würde ich sie in meine Arme schließen. Ihnen sagen wie sehr ich sie liebte. Das es mir gut ging. Doch dies stand mir nicht zu. Traurig wandte ich meinen Blick ab und das Fenster verdunkelte sich. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

„Es wird besser werden. Die Trauer ist noch zu frisch. Du bist erst eine Woche fort. Später werden sie wieder glücklich sein, das verspreche ich dir", flüsterte er und legte seine Hand Trost spendend auf meine Schulter.

Eine Woche war ich schon hier? Wie konnte das möglich sein? Dies hier war mein erster Tag. Oder etwa nicht?

„Die Zeit vergeht hier sehr viel langsamer", erörterte er mir erneut meine stille Frage.

Ich wandte mich dem Fenster zu. Wünschte mir Jérôme und Michi zusehen. Das Fenster gewährte mir den Blick auf die beiden. Jedoch war auch dieser Anblick grauenvoll. Beide lagen im Krankenhaus. Michi weinte. Doch viel schlimmer waren die ganzen Verletzungen. Ihr Arm lag in Gips. Ihre Lippe war auf das doppelte angeschwollen. Ihr Körper war mit Blutergüssen übersät. Aber sie lebte. Auch Jérôme sah nicht wirklich besser aus. An seinem Kopf war ein Gestell fixiert. Auch seine beiden Beine lagen in Gips. Er schien zu schlafen. Auf seinem Tisch stand ein Foto von mir. Ich hatte genug gesehen, für heute. Dies schmerzte zu sehr. Sie alle so leiden zusehen. Ich wandte mich Noah zu, das Fenster wurde schwarz.

„Du kannst jeder Zeit hier her. Es steht dir frei. Komm", nickte Noah mir zu und schritt zurück auf dem Flur.

Traurig folgte ich ihm. Meine Gedanken waren bei meiner Familie, meinen Freunden. Ich wünschte mir, er hätte mir diese Szenen nicht gezeigt. Es zerstörte mich. Innerlich. Noah bog nach links in einen kleinen Korridor ab. An dessen Ende eine weitere Tür zu sehen war.

„Trete ein, es wird dir nichts geschehen", wies Noah mich an und ich schritt in den Raum.

Er war sehr klein, beengt. Hier gab es nichts. Der Raum war wie alle Flure in diesem Gebäude. Öde und Karg. Einzig das künstliche kalte Licht war zu sehen. Ich ging vor, bis ich die Mitte des Raumes erreicht hatte. Dort blieb ich stehen. Wartete. Ja auf was wartete ich? Ich hatte keine Ahnung was ich hier sollte. Dann manifestierte sich vor meinen Augen ein Scheme. Ein Scheme aus grellem Licht, dass immer heller zu werden schien. So hell wie die Sonne. Es schmerzte bereits in meinen Augen, sodass ich sie schließen musste. Von diesem hellen Licht ging eine wohlige Wärme aus. Sanft umhüllte sie mich. Beruhigte meine Nerven.

Denn ich war alles aber nicht ruhig. In mir wuchs die Angst. Die Angst vor dem Unbekannten. Ein federleichter Windhauch umspielte mein Gesicht. Ließ mein Haar sanft wehen. Dann ganz plötzlich, war der Spuk vorbei. Die wohlige Wärme verschwand. Auch das helle Licht erlosch. Ich konnte es durch meine geschlossenen Augen erkennen. Ganz vorsichtig öffnete ich sie wieder. Blickte mich um. Eine weitere kleine Rolle Pergament, lag zu meinen Füßen. Erstaunt wandte ich mich um die eigene Achse. Doch niemand außer mir war in diesem Raum. Ich bückte mich und hob sie auf. Was auch immer dort geschrieben stand, ich würde sie erst in meinem Zimmer öffnen. Vorausgesetzt, dies würde Noah mir gestatten. Ein letztes Mal sah ich mich um, dann ging ich zurück zu Noah. Als er die Rolle in meinen Händen sah, lächelte er.

„Ich bin neugierig welche Gabe dir zuteil wurde. Vielleicht bist du auch in Besitz von mehreren. Du darfst sie natürlich mitnehmen. Ich werde es noch früh genug erfahren", sprach er mit hinter dem Rücken gefalteten Händen. Während er mich durch das Wirrwarr dieser gleich aussehenden Flure zurück zu meinem Zimmer geleitete.

Dies stand also in diesem Pergament. Meine Gabe. Hatte ich überhaupt eine? Wie setzte man diese ein? Die Neugier in mir wuchs.

„Hättest du keine, würdest du nicht diese Pergament Rolle in deinen Händen tragen. Es ist nichts was man von jemandem geschenkt bekommt. Es steckt viel mehr in einer Seele selbst. Damals, als der Boss sie erschaffen hat. Diese wurde nun erkannt und du wirst es wissen, sobald du dieses Pergament gelesen hast", Noah verfügte wohl über selbige Gabe wie Michi. Denn er beantwortete meine stillen Gedanken.

„In wiefern hilft mir die Gabe? Wie setzt man sie ein", fragte ich nun wissbegierig.

Ich wollte noch etwas mehr darüber hören. Es war sehr interessant.

„Nun es kommt ganz darauf an. Meine Gabe zum Beispiel. Sie hätte mir helfen können, die sieben Ebenen zu meistern. Ich hätte ganz einfach in allen Köpfen sein können. Hätte dann gewusst, was ich hätte tun müssen.  Aber ich habe nunmal diesen Weg gewählt. Die Gabe entwickelt sich stetig weiter, bis sie ihr volles potenzial ausgeschöpft hat. Meine ließ sehr lange auf sich warten.", erklärte er und kam vor meiner Tür zum stehen.
„Morgen Früh, wenn der Tag anbricht, ist gemeinsames Frühstücken angesagt. Dann lernst du deine Umgebung und deinen Rivalen kennen. Bis morgen Inessa", nickte Noah, wandte sich um und ging davon.

Ich sah ihm noch nach, bis er in einen weiteren Flur verschwand. Dann widmete ich mich meinem Zimmer und dem Stück Pergament. Welches ich eben erst erhalten hatte. Dieser Tag war mehr als nur verrückt gewesen. Alleine dieser Saal war schon grotesk genug. Dabei fiel mir ein, dass ich Noah danach noch fragen wollte. Wobei ich morgen einfach auch Michi fragen könnte. Es interessierte mich schon, ob das wirklich der Ausblick auf den Himmel und die Hölle war. Ich schlenderte zu meinem Bett und machte es mir gemütlich. Obwohl ich äußerst angespannt war. Denn wenn ich dieses Pergament laß, würde ich meine Gabe wissen. Und diese würde sich genauso in meine Haut einbrennen, wie der die anderen Worte es auch getan hatten. Also öffnete ich das Pergament und laß ehrfürchtig, was in verschnörkelter Schrift niedergeschrieben war.

Erstaunt darüber, zog ich meine Brauen kraus. Dies war eine meiner Gaben? Kaum hatte ich diese Frage zu Ende gedacht, verschwanden die Buchstaben erneut wie von Zauberhand. Und das bekannte kribbeln ließ nicht lange auf sich warten. Es setzte unmittelbar ein. Worauf hin, mir bekannter weise,  das Feuer ausbrach. Die Schrift ging auf meinen Arm über. Dieses Mal war der Schmerz nicht mehr stark. Ich kannte ihn und war mir bewusst , mit was ich rechnen musste. Kaum war das Feuer erloschen, blickte ich auf mein Handgelenk.

Name: Inessa Baker, siebzehn aus Chicago.
Seelen Status: Rein, unbefleckt.
Gabe: Auren sehen u. lesen, Gaben adaptierten
Gruppe: Noah Maél
Zuteilung: Taryn Iratus
Ebene: Eins.0

Nun war meine Kennung komplett. Allerdings wurde ich aus meinen Gaben nicht schlau. Bedeutete dies, dass nur ich die Farben der Auren sah? Doch wie las man eine Aura? Was würde mir das bringen? Und was hatte es mit der Adaption auf sich? Konnte ich eine Gabe von jemandem adaptieren? Wenn ja, wie sollte dies von statten gehen? Dies waren erneut viel zu viele Informationen. Dieser erste Tag war generell zu vollgepackt gewesen. Eine Menge Ereignisse für einen Tag. Die Nacht war längst hereingebrochen. Ich lag nachdenklich in meinem Bett. Sah die Bilder des Fensters Praesentia vor mir. Meinen Dad, Marlene. Jérôme und meine Michelle. Wie sie um mich trauerten. Diese Bilder würden für die Ewigkeit in meinen Gedanken umher spuken. Ich schloss meine Augen. Konzentrierte mich auf meine Atmung und versuchte zu schlafen. Irgendwann war es mir gelungen. In dieser Nacht erlebte ich alles erneut. Als sei ich in einer Zeitschleife gefangen. Immer und immer wieder, stand ich in diesem seltsamen Raum. Mit dem künstlichen Licht. Sah die Nebelwirbel aufsteigen. Saß Noah gegenüber. Wurde in den riesigen Saal mit den beiden Tafeln gebracht. Und wieder auf Anfang.

Bis der Tag anbrach und das sanfte Licht der Sonne mich weckte. Wärmend strich es über mein Gesicht. Ich schlug meine Augen auf und war umgehend hell wach. Was sich seltsam anfühlte. Denn ich besaß schon immer Anlaufschwierigkeiten, was das aufstehen betraf. Jedoch nicht heute. Noah's Worte kamen mir in den Sinn. Das gemeinsame Frühstück. Also machte ich mich auf den Weg. Vorausgesetzt, ich würde mich nicht in diesen Fluren verlaufen.

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