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Führung

Ich wollte keinen Streit zwischen Michi und mir. Ich war viel zu froh darüber, dass ich mich mit ihr gut verstand. Also sprang ich über meinen Schatten.

„Hör mal Michi, es tut mir leid, dass ich dich eben so angefahren habe", gab ich mit fester Stimme von mir.

„Schon Okay Inessa. Jeder muss selbst wissen was er tut. Außerdem hatte niemand mit dir darüber gesprochen. Es wundert mich, dass Taryn dir gegenüber so ist. Eigentlich ist er eher der schweigsame, schwierige Typ", lächelte sie nachdenklich.

Ich war erleichtert, dass sie mir nicht böse war. Doch verstehen konnte ich dieses Ding nicht.

„Danke. Bedeutet dies, dass du deinen Rivalen nicht näher kennst?", hakte ich nach.

„Was? Natürlich nicht! Als ob ich groß Lust dazu hätte,mehr Zeit als nötig mit Gale zu verbringen. Sie ist ein richtiges Biest. Das wirst du noch spüren. Spätestens wenn du heute nach dem Essen mit nach draußen kommst. Es ist, wie soll ich sagen, ein stetiges hin und her. Sticheleien und böse Worte fallen sehr oft, wenn man auf die Hölle trifft", zog sie eine angewiderte Grimasse.

Also war das hier doch eher ein Machtgehabe. Ein Kräftemessen unter den beiden Fraktionen.

„Abgesehen davon, weiß ich mehr über Sie als mir lieb ist", tippte sie sich an den Kopf.

Ich wusste worauf Michi hinaus wollte. Sie hatte in ihren Kopf gesehen. Kannte also ihre Geheimnisse. Ein Punkt für Michi, dachte ich mir. Schmunzelnd sah ich zu Jim. Er war immer noch am Essen. Seine Haltung war um einiges besser als heute Morgen. Anscheinend hatte er neuen Mut gefasst. Das erfreute mich sehr. Ich blickte zu Noah. Welcher mich gedankenverloren betrachtete. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er schwach, nickte und entzog seinen Blick.

„Und was tut man so hier? Wenn man Freizeit hat?", redete ich weiter. Ich war schon auf die Antwort gespannt.

„Na alles was man halt so tut. Ausgehen, feiern oder Kino. Solche Sachen eben", überlegte Michi laut.

Das machte mich stutzig. Führte man tatsächlich hier ein relativ normales Leben? Wenn man gerade nicht dabei war, die Rätsel zu lösen.

„Also wie auf der Erde?", fragte ich erstaunt.

„Ja. Hier ist alles wie vorher. Nur eben ohne Deine Familie und Freunde. Wenn du mich fragst, ziemlich langweilig. Denn ihr geht mir auf die Nerven", mischte sich Steve ein.

„Dich hat aber niemand gefragt! Also sei still. Dich wollte ich sowieso nicht dabei haben, du bist mir viel zu mürrisch", keifte ich zurück.

Der Satz mit der Familie versetzte mir einen Stich. Wie konnte er nur so sein? Wollte er unbedingt, dass alle ihn hassten?

„Na dir gefällt ja die Gesellschaft der heißen Brut sowieso viel besser. Du wirst schon noch sehen, wie sehr du dir meine Gesellschaft dann wünschst", lachte er gehässig, stand auf und ging.

„Was hat er bloß für Probleme", fragte ich angesäuert und sah ihm nach.

„Keine Ahnung. Ich möchte es auch überhaupt nicht wissen. Steve war wohl früher anderes. Aber was genau ihm widerfahren ist, bleibt sein Geheimnis", antwortete Michi und trank ihren Becher aus.
„Also?", schnalze sie.

„Also was?", wandte ich mich ihr zu.

„Gehst du mit? Ich könnte dir bisschen was zeigen. Hier von der Ebene eins", lächelte sie mir hoffnungsvoll entgegen.

Eigentlich wollte ich zu dem Fenster Praesentia gehen. Nach meiner Familie sehen, meinen Freunden. Doch dies würde mich wahrscheinlich erneut zu sehr verletzen. Vielleicht wäre es besser, wenn ich die erste Woche hier abwarten würde. Wenn etwas Zeit vergangen war. Also beschloss ich, Michi zu begleiten.

„In Ordnung. Du führst mich. Ich bin gespannt, was dieser Ort zu bieten hat", nickte ich und leerte auch meinen Becher.

Michi klatschte erfreut in die Hände und sprang auf.
„Dann lass uns gehen", flötete sie und ging los.

Ich folgte ihr durch den Saal. Mein Blick glitt für den Bruchteil einer Sekunde zu Taryn. Welcher mir grinsend nach sah. Auch ich grinste nun vor mich hin. Folgte Michi hinaus aus der rechten Tür. Umgehend verschwand mein Grinsen.
Was zum Teufel war das denn nun für ein Ort?
Hier war es unsagbar heiß und stickig. Alles war so unglaublich düster und karg. Riesige Felswände ragten hoch über uns hinaus. Das hier konnte unmöglich Michi's ernst sein.

„Wo sind wir hier", fragte ich flüsternd. Aus Angst ein lauter Ton würde die steinernen Wände zum Einsturz bringen und uns darunter begraben. Was natürlich völliger Blödsinn war. Denn was tot war konnte nicht mehr sterben. Oder etwa doch?

„Ich wollte das du dies hier siehst. Dies ist die Seite der Hölle. Ein Vorgeschmack was dort unten wartet. Ganz viele Orte hier sind dem Himmel und der Hölle nachempfunden. Damit wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Jeder kann sich hier frei bewegen. Dies ist nur einer der vielen Wege die nach draußen führen", wandte Michi sich mir zu.

„Zeigst du mir das hier, weil ich Zeit mit Taryn verbracht habe?", fragte ich und schlenderte weiter durch die Felsenwände hindurch.

„Auch. Er mag dir nett vorkommen. Das sind sie meist zu Anfang. Auch Gale war so, doch ich habe sie gleich durchschaut. Meine Gabe. Ich möchte nur nicht, dass du dich da in etwas hineinsteigerst. Vergiss es, du brauchst nichts zu sagen, ich konnte es sehen", tadelte sie mich, bevor ich auch nur ein Wort dazu sagen konnte.

Ich verstand ihre Sorge. Aber ich war davon überzeugt, dass Taryn anders war. Das es richtig war, mit ihm auf Tuchfühlung zu gehen. Schnell wischte ich diese Gedanken fort. Ich wollte keine neue Auseinandersetzung starten.
Als ich einen Lufthauch spürte, beschleunigte ich automatisch meinen Schritt. Ich sah Tageslicht. Das Ende dieser Schlucht in diesem Berg war zu sehen. Als wir hinaustraten, atmete ich erleichtert durch. Es war so erdrückend dort drin gewesen. Beängstigend.

Hier war es schön. Wunderschön. Es war die Straße, welche ich von meinem Fenster aus sehen konnte. Die kleinen Gassen mit den Pflastersteinen und ihren bunten Häuserfronten. Ich fühlte mich beinahe wie in der Winkelgasse. Es gab einige kleine Läden hier. Unter anderem ein Antiquariat, welches umgehend meine Aufmerksamkeit erregte. Alleine die Laternen, welche diese Straße und die vielen kleinen Gassen zierten, schienen aus einer anderen Zeit zu sein. Vögel Gezwitscher prasselte auf uns nieder. Michi ging lächelnd weiter.

„Komm, ich zeige dir wo wir uns sehr of aufhalten", rief sie mir über ihre Schulter zu und ich folgte ihr.

Zielstrebig steuerte sie einen kleinen Park an. Je näher wir kamen, umso faszinierender fand ich diesen Ort. Ein kleiner Bachlauf war auf der linken Seite zu erkennen. Dort tummelten sich Gruppen von vier bis fünf Leuten am Ufer. Einige saßen, andere lagen und genossen die Sonne. Einige unterhielten sich angeregt. Vögel flogen über uns hinweg und flüchteten sich in die Baumkronen der Urbäume. Etliche Bänke, die zum verweilen einluden, standen darunter. Der Weg war ein Erlebnispfad. Er bestand aus den verschiedensten Materialien, welche die Natur zu bieten hatte. Sand, Kiesel, waren nur einige dieser Materialien.

„Dieser weg dient zur Empfindungsübung. Es ist kein Muss, aber das fühlen ist nunmal für manch einen sehr wichtig. Ich mag das dumpfe Gefühl nicht, deshalb gehe ich täglich hier her", erklärte Michi mir.

„Das heißt, man kann das fühlen trainieren? Wird es wieder so, wie vorher", fragte ich erstaunt.

„Laut Noah, ja. Ich hoffe es zumindest", lächelte sie und schlüpfte aus ihren Sandalen.

Begeistert tat ich es ihr gleich. Ich wollte meine Empfindungen zurück. Spüren wie sich der Sand unter meinen Füßen anfühlte.
Michi schritt grinsend voran und ich folgte ihr. Leider wurde meine anfängliche Euphorie umgehend getrübt. Es war nur ein dumpfes Gefühl. Schwach. Kaum spürbar. Nicht so wie der Schmerz. Erst als wir die Kiesel erreicht hatten, spürte ich die kleinen Spitzen Steinchen. Welche sich in meine Sohle bohrten.

„Dies ist das erste, was jeder verspürt. Schmerz", hauchte sie traurig und blieb stehen.
„Aber es wird besser. Ich fühle bereits viel mehr, als zu Anfangs", nickte sie mir zu. Ihre Mundwinkel zuckten für einen Moment.

„Ich hoffe es, denn mir gefällt dieses dumpfe kribbeln überhaupt nicht. Es fühlt sich an, als wäre mein gesamter Körper eingeschlafen", antwortete ich ihr und zog meine Sandalen wieder an.

„Ja ekelhaft oder? Da schau. Die Brut ist auch hier", wies sie mit ihrem Kopf in die Richtung, aus der bereits heftige Diskussionen zu uns rüber hallten.

Ich wandte mich um und sah Taryn, gefolgt von weiteren Höllenanwärtern. Umgehend erhöhte sich der Takt meines Herzens. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Keine Ahnung warum ich so auf ihn reagierte.

„Sag Michi, wie ist das eigentlich. Wenn wir Seelen von Menschen formen. Tun wir das von hier aus? Oder wie läuft das ab", fragte ich beiläufig und beobachtete jeden seiner Schritte.

Grinsend zwinkerte er mir zu und ging mit seinesgleichen ebenfalls zum Ufer des kleinen Baches. Welcher hier allerdings um einiges gewachsen war. Er war schon eher ein Fluss an dieser Stelle. Auch Michi setzte sich nun wieder in Bewegung.

„Natürlich nicht. Dies müssen wir von Angesicht zu Angesicht tun. Es... es fühlt sich seltsam an. Wieder auf der Erde zu sein", sprach sie und blieb am Ufer stehen.

Unweit von Taryn und seiner Gruppe. Dort ließ sie sich im Gras nieder. Ich nahm neben ihr Platz.

„Bedeutet dies, wir werden auf die Erde gesandt?", fragte ich aufgeregt.

„Ja, mach dir jedoch keine allzu großen Hoffnungen. Nur sehr selten wird man in seine alte Umgebung gesandt. Außerdem musst du acht geben. Engel und Dämonen wandeln dort, sie sind in der Lage uns zu verletzen. Denn hier ist es alles, aber keinesfalls leicht", nahm sie mir meine Hoffnung darauf, mit meiner Familie in Kontakt zu treten.

„Wie meinst du das?", fragte ich verwundert.

Wenn wir Aufgaben für die Bosse erledigen sollten, warum sandten sie dann Gegenspieler aus?

„Nun ja, in gewisser Weise hatte Steve schon recht. Es ist eine Art Spiel für sie. Anscheinend amüsiert es die Bosse, wenn es spannend wird", flüsterte Michi nachdenklich.

„Bist du schon einem von ihnen begegnet?", hauchte ich.

„Einmal ja. Einem Engel. Das verrückte ist, selbst sie sind gegen uns. Wären wir nicht gerade verschwunden, hätte er auch mich verletzen können", nickte sie erschaudernd.

Das war alles ziemlich verrückt. Ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren. Vielleicht sollte ich Noah dazu befragen? Denn das wie und warum war mir schleierhaft. Doch ob dieser mir darauf antworten würde, stand in den Sternen. Als ich sah, dass Steve und ein paar andere von unserer Tafel auf uns zusteuerten, stand ich auf.
Auf ihn hatte ich nun wirklich keine Lust. Er sah mir viel zu provozierend aus. Denn sein Blick ging an uns vorbei, direkt zu Taryn und seiner Gruppe. Welche ebenso provokant grinsten.
Mir fiel das Antiquariat wieder ein, dort wollte ich hin. Vielleicht fand ich dort Antworten auf meine Fragen.

„Ich werde nun gehen, ich habe keine Lust auf Steve", wandte ich mich Michi zu.

„In Ordnung. Ich werde zumindest versuchen, diese Machtspiele zu unterbinden. Es ist täglich das selbe Spiel", rollte sie genervt mit den Augen und stand auf.

„Viel Glück", zog ich eine Grimasse und machte mich auf den Weg.

Ein letztes Mal blickte ich zu Taryn, welcher erstaunt seinen Kopf schief legte. Dann ging ich schnellen Schrittes davon. Folgte dem Fluss, welcher immer schmaler wurde. Bis zu dem kleinen Bachlauf, welcher er zu Anfangs gewesen war. Vorbei an den mächtigen Bäumen und den etlichen Gruppen, bis ich die Straße erreicht hatte. Erst als ich vor dem Antiquariat stand, blieb ich stehen. Ich fühlte mich beobachtet. Doch als ich mich umsah, war niemand zu sehen. Ich betätige die Tür und schritt hinein. Eine alte Dame lächelte mir freundlich entgegen. Ihr schlohweißes Haar ging ihr bis über die Schulter. Sie war ziemlich klein und gut beisammen.

„Hallo Kindchen, komm ruhig herein. Mein Name ist Marta und ich bin rund um die Uhr für euch da. Suchst du etwas bestimmtes", watschelte sie auf mich zu.

„Hallo, ich bin Inessa. Ich weiß nicht. Hast du Bücher über die Seelenschmiede? Oder über Engel und Dämonen?", fragte ich verunsichert.

Denn ich hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren würde.

„Inessa. Was für ein schöner Name. Natürlich besitze ich solche Bücher. Jedoch bist du die erste, die danach fragt", lächelte sie noch immer und nickte mir gedankenverloren zu.

Man sah ihr an, wie sie überlegte. „Komm!", rief sie aus und ich folgte ihr.

War ich tatsächlich die erste, die dies interessierte? Warum war vorher niemand auf diese Idee gekommen? Marta's Aura leuchtete in einem Sonnengelb, wie ich es hier noch nicht erblickt hatte. Sanft umgab es die ältere Dame. Sie schien beinahe still zu stehen. Marta führte mich durch etliche Gänge hindurch. Erstaunt über die Größe sah ich mich um. Von außen sah es aus wie ein Tante Emma Landen. Doch das Innere war so groß wie die Stadtbibliothek von Chicago. Die Regale waren mindestens vier Meter hoch und so lang, das ihr ende kaum zu sehen war. Immer tiefer führte sie mich hinein, bis sie vor einem weiteren Raum zum stehen kam.

„Hier wirst du fündig werden", gab sie schnaufend von sich.

„Ich danke dir. Kann ich mir die Bücher ausleihen oder muss ich hier lesen?", fragte ich beiläufig und blickte durch die Tür.

„Du darfst sie natürlich mitnehmen. Trage einfach hier den Titel und deinen Namen ein. Damit ich weiß, wo meine Schätzchen sind", zwinkerte sie mir zu. Dann watschelte sie davon und ließ mich alleine zurück.

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