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Der Anfang in die Unendlichkeit

Man sagt, wenn man stirbt, kommt man in den Himmel oder in die Hölle. Es heißt, wenn die Seele rein ist, fährt man hinauf. Ist die Seele jedoch beschmutzt, fährt man hinab. Doch so einfach, ist es nicht. Wenn man stirbt, erscheint kein Heller Tunnel. Kein gleißendes Licht. Es wartet auch kein Fährmann auf jemanden. Kein Styx der überquert werden muss. Auch kein Tor. Nichts. Dies durfte ich am eigenen Leib erfahren. Besser gesagt, stecke ich mittendrin.
Aber beginnen wir ganz am Anfang. Als alles noch in Ordnung war. Als ich noch ein ganz normales siebzehn Jahre altes Mädchen war. Welches sich über den Tod und seine Folgen keinerlei Gedanken machte.

Es war einer der lauen Frühlingstage. Jene die man sich sehnlichst nach einem langen kalten Winter herbei wünschte. Die ersten Blumen sprießten bereits. Die ersten Insekten waren erwacht. Schmetterlinge und Bienen flogen von Blüte zu Blüte. Sammelten den ersten Nektar ein. Ich sah mir das immer gerne an. Die Natur entschleunigte mich von meinem Abi Stress. Es waren nur noch wenige Wochen bis zum Abschluss. Dies würde ich noch gerade so verkraften können. Ich lümmelte mit einem meiner vielen Lehrbücher auf meinem Bett herum. Wünschte mich nach draußen, in die Natur. Genervt versuchte ich, mir die letzte Passage in den Kopf zu hämmern. Doch er war bereits rand voll. Stöhnend ließ ich mich nach hinten fallen. Starrte an die Decke. Ich benötige eine Auszeit. Dringend. Der Nachrichtenton meines Handys, zauberte mir umgehend ein lächeln ins Gesicht. Dies konnte nur Michelle oder Jérôme sein. Meine zwei engsten Freunde und das schon seit dem Kindergarten. Es lag wohl auch daran, dass unsere Eltern immer schon befreundet waren. Was bedeutete, dass wir sehr viel Zeit gemeinsam verbrachten. Ich schnappte mir mein Telefon und zwirbelte eine meiner blonden langen Strähnen zwischen meinen Fingern. Das tat ich immer, wenn ich leicht aufgeregt war. Es war Jérôme.

Leg deine Bücher weg. Wir sind in zehn Minuten da. Bist du nicht fertig, wird Michi dich entführen. Keine Widerrede.

Grinsend sprang ich von meinem Bett. Einen Moment lang verharrte ich. Natürlich waren meine Abschlussprüfungen mir wichtig. Doch hin und wieder war es auch mal schön, etwas zu unternehmen. Vor allem an einem so schönen Tag, wie heute. Also schloss ich mein Buch und schnappte mir meine Lieblingsjeans. Ein kurzer Blick in den Spiegel folgte. Ich band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Meine grünen Augen funkelten vor Aufregung. Schminken würde ich mich nicht. Ich besaß auch so gut wie gar kein Make up. Ich war eher der natürliche Typ. Ein Spritzer Parfum, das sollte genügen. Zufrieden nickte ich und schnappte mir meine Weste. Ich riss die Tür auf und polterte die Stufen hinab. Dad saß mit Marlene in der Küche. Wie immer waren sie in eine Partie Schach vertieft.

„Hey Dad, Jérôme und Michi kommen mich abholen. Ist es okay, wenn ich ein wenig Zeit mit ihnen verbringe?", fragte ich, während ich mich gegen den Türrahmen lehnte.

Mein Dad kratzte sich an seinem ergrauten Bart. Man sah ihm an, wie sehr die letzten Jahre an ihm nagten. Seit meine Mutter uns verlassen hatte. Ich war ihr nicht böse deswegen. Sie hatte eben jemand neues kennengelernt. Richard war ihr wichtiger gewesen als Dad und ich. Ich konnte damit leben. Mein Dad, verstand dies nicht. Er hatte alles versucht um sie zu halten. Beinahe wäre er daran zerbrochen. Doch Marlene hatte ihn aufgefangen. Ich mochte sie sehr gerne. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Für mich gehörte sie bereits zur Familie. Sie war schon jetzt mehr Mutter für mich, als meine es jemals war.
Dad blickte nicht auf. Denn er war der festen Überzeugung, dass Marlene schummelte. Sobald man ihr für eine Sekunde keine Aufmerksamkeit schenkte. Ich fand das sehr lustig. Denn Dad verlor so gut wie immer.

„Bist du denn fertig mit lernen?", nuschelte er gedankenverloren und zog den Springer.

Das diese Frage kommen würde, war mir vorher schon klar. Dad wollte, dass ich einen guten Abschluss machte. Das wollte ich ja auch.

„Ich benötige eine Auszeit. Mein Kopf ist so vollgestopft, dass er droht zu explodieren. Komm schon Dad. Nur für ein paar Stunden. Bitte", zog ich das letzte Wort dramatisch in die Länge. Woraufhin Marlene lächelte.

„Leon, ein paar Stunden sind entbehrlich. Inessa lernt so viel. Und heute ist der erste schöne Tag. Sei nicht so hart", half mir die Verlobte meines Vaters und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
Was mir umgehend ein Lächeln auf meine Lippen zauberte.

„Na schön. Aber stellt nichts dummes an. Hast du gehört Inessa. Beim letzten Mal hatte das eine Woche Hausarrest zur Folge. Ihr zieht Ärger magisch an. Vor allem Jérôme. Er ist unkontrollierbar", brummte er, den Blick stur auf das Brett gerichtet.

Ich wusste worauf er hinaus wollte. Jérôme wollte unbedingt Fußball spielen. Natürlich haben Michi und ich mitgespielt. Wir hätten auf einen dafür vorgesehenen Platz gehen sollten. Doch wir spielten am Einkaufszentrum. Es war ein Sonntag und der Parkplatz war wie ausgestorben. Leider hat Jérôme mit seinem Schuss, eines der vielen Fenster zerbrochen. Natürlich haben Michi und ich auch Ärger bekommen.

„Ja Dad, wir werden nur die ersten Sonnenstrahlen genießen. Unten am Pier. Einfach nur die Seele baumeln lassen. Entschleunigen", gab ich augenrollend von mir. War aber froh, dass er es nicht gesehen hatte.

„Dann bis später liebes. Ich vertraue auf deinen Verstand", nickte er und Marlene zwinkerte mir erneut zu.

Erleichtert, mit einem Lächeln auf den Lippen wandte ich mich um. Gerade als ich zur Tür hinaus schritt, sah ich Jérôme's Geländewagen in die Straße einbiegen. Sein altes klappriges Ding, war sein ganzer Stolz. Er hatte ihn von seinem Großvater geschenkt bekommen. Jérôme war ein Jahr älter als Michi und ich. Deshalb nannten wir ihn auch liebevoll unsern Taxifahrer. Als er anhielt, warf Michi mit einen erstaunten blick zu.

Sie sah wie immer fantastisch aus. Ihr schwarzer Bob war ordentlich gestylt. Das rot ihrer vollen Lippen stach jedermann umgehend ins Auge. Michi war eine Perfektionisten. Ihre Kleidung war farblich abgestimmt. Je nachdem wie sie ihre Nägel lackiert hatte oder welchen Lippenstift sie trug. Ihre blauen Augen hob sie mit Lidschatten hervor. Sie war außerordentlich hübsch. Jérôme war der typische Nerd. Aber gutaussehend. So wie Peter Parker. Er war groß gewachsen, dunkelhäutig und schlank. Auch ein paar Muskeln hatte er sich den letzten Wochen antrainiert. Jérôme war eben sportlich. Davon könnte ich mir eine Scheibe abschneiden. Nicht das ich kräftig wäre, aber Sport war einfach nicht mein Ding. Ich hatte schon Probleme, nicht beim gehen über meine eigenen Füße zu stolpern.

„Mal wieder über pünktlich. Oder hattest du etwa Angst, ich würde Jérôme's Drohung wahr machen?", grinste Michi über beide Ohren. Zwinkerte mir jedoch zu.

„Als ob ich vor dir Angst hätte", lachte ich und warf ihr einen Kussmund zu.

Michi konnte zu einem wahren Biest werden. Jedoch war sie mir gegenüber selten zickig. Außerdem kam ich damit klar. Meist war ich ihre einzige Anlaufstelle. Wenn ihr mal wieder etwas die Suppe versalzt hatte. Nicht jeder kam mit ihrer offenen, direkten Art zurecht. Michi sagte stets was sie dachte.

„Steig schon ein Bücherwurm. Oder bist du hier festgewurzelt?", klopfte Jérôme auf den Platz neben dem seinen.

Jérôme fand, dass ich viel zu viel lernte. Eigentlich fanden das beide. Er war auch der Meinung, dass ich das überhaupt nicht nötig hatte. Meine Noten waren auch ohne lernen sehr gut. Doch ich war eben ehrgeizig. Gut war für mich nicht gut genug. Ich stieg ein und legte den Haltegurt an. Dann fuhren wir los.

„Sascha wird übrigens auch da sein. Er hat nach dir gefragt", schrie Michi über den Gesang von Kurt Cobain hinweg.

Augenrollend wank ich ab. Sascha konnte mir gestohlen bleiben. Ich hatte ihn gestern in Joesy's armen gesehen. Von wegen er mag mich. Er war nur auf Beutefang. Da war er bei mir genau richtig. Ich konnte eiskalt sein. Gerade wenn jemand versuchte, mich emotional zu verletzen.

„Schön für ihn. Sascha kann mich mal kreuzweise", schrie ich zurück und erntete fragende Blicke von beiden.

Ich schwärmte seit geraumer Zeit von Sascha. Erstaunlicherweise war er auch von mir nicht abgeneigt. Flirtete offensiv mit mir und mir gefiel es. Natürlich hatte ich mich meinen zwei engsten Freunden anvertraut. Wir hatten keinerlei Geheimnisse vor einander.

„Ich habe ihn wohl in Joesy's arme getrieben. Anscheinend hat es ihm zu lange gedauert", erörterte ich den beiden und blickte aus dem Fenster.

„Dann ist er noch dümmer, als ich gedacht habe", gab Jérôme von sich.
„Gerade dieses Miststück?! Ich hatte gleich den Eindruck, dass sie auf ihn steht", fügte Michi noch hinzu.

Ich würde lügen, wenn es mir nichts ausmachen würde. Doch bei mir hatte er nun verspielt. Heute würde er mit der Eiskönigin Bekanntschaft machen.

„Alles halb so wild Leute. Ihr kennt mich doch", grinste ich Schulterzuckend.

Jérôme bog zum Navy Pier ab. Dort hielten wir uns oft auf. Es war einer der schönsten Orte hier in Chicago. Wenn er nicht gerade von Touristen überrannt wurde. Der Parkplatz war noch relativ leer. Gut für uns. Jérôme parkte seine alte Klapperschüssel und wir stiegen aus. Umgehend traf mich die sanfte Meeresprise. Lächelnd schloss ich meine Augen und genoss diesen Moment. Es war das erste mal für dieses Jahr, dass wir hier waren.

„Erde an Inessa. Kommst du nun mit oder willst du hier am Auto wache schieben?",hob Michi meinen Pferdeschwanz hoch und ließ ihn wieder fallen.

Jérôme drängte sich zwischen uns, legte uns seine Arme um die Schultern.
Das tat er immer. Er zeigte sich gerne mit Michi und mir. Dies schien sein Selbstbewusstsein zu steigern.

„Ich wollte nur diesen Moment genießen. Immerhin ist es das erste mal für dieses Jahr", grinste ich und ließ mich von Jérôme mitschleifen.

Es war eine gute Idee gewesen, herzukommen. Wir schlenderten über den Pier, bis hin zu unserm Lieblingsplatz. Dort saß Sascha mit einer Gruppe Jungs. Einige von ihnen kannte ich vom sehen. Natürlich wies ich ihm die kalte Schulter. Er hatte verspielt. Natürlich versuchte er Blickkontakt herzustellen. Genauso wie er versucht hatte, mit mir zu reden. Doch ich ignorierte ihn einfach. Irgendwann ist er dann angesäuert gegangen. Ich grinste, doch innerlich tat es mir leid. Ich mochte ihn wirklich. Aber er wollte mich nicht, sowie ich ihn wollte.

„Du bist so kalt wie Alaska", tadelte mich Jérôme lachend.

„Das ist er selbst schuld. Ich bin eben keine Beute. Du weißt darauf reagiere ich allergisch", wandte ich mich ihm zu.

Das ich so reagierte, da war wohl auch meine Mutter dran schuld. Immerhin hatte sie uns verlassen. Für einen anderen Kerl. Ich hatte das altmodische Bild vor meinen Augen. Der Mann an meiner Seite, sollte mein erster und auch der einzige sein. Mich Lieben und Ehren, bis der Tod uns scheidet. So und genau so sollte es bei mir ablaufen. Bisher waren alle Männer leider genau das Gegenteil. Also war ich vorsichtig und sparte mir meine Jungfräulichkeit auf.

Hätte ich vorher schon gewusst, was bald geschehen würde, hätte ich die letzten Tage voll ausgekostet.

Jedenfalls wirkte Michi irgendwie zerknautscht. Etwas muss sie aufgebracht haben. Ich merkte ihr an, wenn ihre Lust und Laune in den Keller fiel. Jérôme tauschte einen wissenden Blick mit mir aus. Auch er hatte es bemerkt. Wir entschieden uns zu fahren. Ich hatte die ganze Zeit über ein flaues Gefühl. Schob es auf die Sterbenden Schmetterlinge in meinem Bauch ab. Die Rückfahrt war schweigsam. Jeder war in seine Gedanken versunken. Kurz vor unserer Kreuzung schwoll dieses flaue Gefühl jedoch an. Wie ein Stein lag es mir im Magen.

Plötzlich ging alles ganz schnell und doch war es, als hätte jemand die Zeit angehalten. Ein lauter Knall, woraufhin das Auto sich zu drehen begann. Mein Herz hämmerte wie eine Abrissbirne. Ich wusste nicht was geschah. In Sekundenbruchteilen sah ich wie die Scheiben zerbarsten. Spürte wie sich der Gurt tief in meine Schulter Schnitt. Unsanft wurden wir umher geschleudert. Pure angst hinderte mich daran zu schreien. Mein Mund war offen, doch kein Ton brachte ich zustande. Ich wusste nicht mehr was oben und was unten war. Meine Orientierung war in diesem Durcheinander verloren gegangen.

Auch hörte ich nicht einen einzigen Laut. Nichts. Stille. Als das Auto zum stehen kam, blickte ich nach rechts und sah den Lastwagen, welcher mit qualmenden Reifen auf uns zu schlitterte. Voller Angst riss ich meine Augen auf. Versuchte den Gurt zu öffnen. Doch ich zitterte so stark, dass ich ihn nicht greifen konnte. Adrenalin durchflutete meinen Körper. Entsetzt wandte ich mich Jérôme zu, er wahr weggetreten. Michi schrie wie am Spieß. Der Lastwagen kam immer näher. Ein Treffen war unvermeidbar. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich unter Umständen sterben könnte. Ich hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht. Als ich plötzlich mit voller Wucht herausgeschleudert wurde.

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