Teil 17
"Wir sind wieder da!" rief Natascha und lief ins Wohnzimmer, die anderen drei auf den Versen. Tony arbeitete an einem Motor oder etwas ähnlichem am Wohnzimmertisch. Ich saß auf dem Sofa und beobachtete ihn einfach, im Hintergrund lief der Fernseher mit irgendeiner Tierdoku. "Na das nenn ich ja mal trautes Heim." sagte sie und zwinkerte mir zu.
"Es ist schön sie wieder auf den Beinen zu sehen, Miss Dugan." sagte Vision. "Das geht uns wohl allen so." sagte Natascha, Wanda nickte und ich war schon wieder zu Tränen gerührt. "Bringt sie nicht schon wieder zu weinen. Peter wäre das letzte Mal fast in Ohnmacht gefallen." murmelte Tony, mit einem Schraubendreher im Mund. Ich warf ihm ein Kissen an den Kopf, was mächtig zog, aber das war es wert. "Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 das schlimmste ist, wie sehr schmerzt die Wunde?" fragte Bruce. "Sechs würde ich sagen." gab ich leise zu, ignorierte Tonys überraschtes Gesicht. "Okay, das sehe ich mir auf jeden Fall an. Kannst du ins Labor laufen, oder soll ich einen Rollstuhl holen?" Es war mir jetzt schon zu peinlich, da würde ich mich sicher nicht mit einem Rollstuhl durch die Gegend schieben lassen. "Klar." sagte ich und stellte die Beine auf den Boden. "Bestimmt nicht." widersprach mir Steve, der im Wohnzimmer aufgetaucht war. Er kam auf mich zu, schob einen Arm in meine Kniekehle, den andern hinter meine Schultern und hob mich einfach hoch während alle drum herum standen. "Rogers! Lass mich runter! Ich kann laufen." sagte ich und wand mich leicht, aber er ignorierte mich. "Vergiss es." Ich vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte das Kichern der Frauen im Raum zu ignorieren.
"Wirst du mich jetzt ewig wie ein rohes Ei behandeln?" zischte ich als er mich auf dem Behandlungstisch absetzte. Er gab mir keine Antwort, trat nur grinsend zurück als Bruce sich Handschuhe anzog und an den Tisch trat. "Okay Captain, ab hier kommen wir allein zurecht." sagte Banner, aber Cap bewegte sich nicht. "Hab nichts weiter vor." Bruce zog eine Augenbraue hoch und ich seufzte, "Ignorier ihn einfach, Doc. Bevor er sich noch auf den Boden wirft und weint." murmelte ich und musste es Banner hoch anrechnen das er nicht laut lachte. Ich hob mein Shirt an und legte das Pflaster frei, dass fast meine gesamte Seite bedeckte. Bruce zog es ab und sah mit gerunzelter Stirn auf die Wunde, es war das erste Mal das ich sie sah. Die Wunde war zwar geschlossen aber noch rot, schwarze Male gingen davon aus, ähnlich wie auf Erde, auf die ein Blitz getroffen war. "Das kommt von der Gabe des Talents." sagte Bruce leise, "Es ist schon kleiner geworden. Du hast heftiger darauf reagiert als der Captain oder Barnes, wahrscheinlich weil es eine schwerere Verletzung war und es unsanft entfernt wurde." als er sie mit dem Finger berührte zog ich die Luft durch die Zähne ein und griff nach seiner Schulter. "Ich habe es mit meiner Kraft aus mir und in das Talent befördert." gab ich zu. "Du hast was?" rief Steve und ich bohre die Finger in Bruce Schulter. "Die brauch ich noch." murmelte der Doc, die Tür schwang auf und Bucky sah in den Raum, Clint gleich hinter ihm. "Was ist denn hier los?" fragte Barnes und sah alle nach der Reihe an. "Na klar, ladet doch den Rest auch noch ein." schaubte ich. "Ich hatte keine Wahl, ihre Gabe hat mir meine genommen, ich konnte spüren wie mir die Zeit davon gelaufen ist und ich wusste wenn ich sie nicht aufhalten konnte würde etwas schlimmes passieren." Ich sah Steve an, er starrte zurück. "Aber wir waren doch da!" sagte er und ich schloss die Augen. "Steve, bitte. Ich habe gesehen wie ihr gefallen seid. Einer nach dem anderen, dass es meine Schuld war. Ich habe mein Haus abgebrannt, alles hinter mir abgerissen. Mein ganzer Fokus lag darauf das was ich gesehen hatte unter keinen Umständen wahr werden zu lassen. Du hast keine Ahnung wie es ist zu wissen was passiert und sich so hilflos dagegen zu fühlen, als sie sagte das ihr gekommen seid um mit mir unterzugehen." Ich schüttelte den Kopf, die Bilder und Empfindungen waren zurück. "Ich habe mich gefühlt als würde das Gefühl euch verlieren zu können mich umbringen und nicht diese Klinge." Bruce stoppte mich, indem er mich am Oberarm packte, "Ruhig, (y/n). Du darfst dich nicht aufregen." sagte er bestimmt. "Ich konnte sie nicht schon wieder gewinnen lassen." flüsterte ich.
Banner warf die Männer raus und beendete seine Untersuchung, er gab mir ein paar Schmerzmittel und ermahnte mich zur ruhe, schwer zu heben oder etwas in der Art hatte ich auf alle Fälle zu vermeiden.
Die nächsten Tage waren ruhig, alle behandelten mich wie eine Porzellanpuppe und so langsam ging es mir auf die Nerven, obwohl ich wusste das sie es nur gut meinten. Allmählich wurden die Schmerzen besser, doch meine Kräfte konnte ich noch immer nicht spüren. Ich verbrachte einige Zeit mit Peter, da einige der anderen auf Missionen gegangen waren, von denen sie mir nichts erzählten damit ich mich nicht aufregen konnte. Ich hatte Bucky breitschlagen können mit mir eine Runde über das Gelände des Anwesen zu machen. Zwischen ihm mir und Steve gab es immer wieder Momente und Küsse, aber bisher hatten wir es vor dem Team weitestgehend geheim gehalten. Natürlich wussten sie das zwischen mir und Steve was war, er war nicht grade unauffällig gewesen. "Ein Königreich für deine Gedanken." sagte Bucky und riss mich so aus dem Grübeln. Er ging so langsam das eine Oma mit künstlicher Hüfte uns hätte überholen können. "Ich habe an dich gedacht." gab ich zu und beobachtete belustigt wie er die Augen aufriss. "Achja und was genau?" wollte er wissen. "Hauptsächlich daran wie lahmarschig du bist." zog ich ihn auf und kicherte als er die Arme um meine Mitte schloss und mich an sich zog. "Ist das so?" knurrte er. "Nein. Ich hab darüber nachgedacht was das zwischen uns ist und wie du darüber denkst wenn die Anderen es erfahren." flüsterte ich, strich mit den Fingern über seine starke Brust. "Und was willst du was es ist?" Ich sah ihn an. "Ich will mit dir und Steve ausgehen, zusammen und allein. Ich will deine Hand halten können ohne mich zu fragen was der Rest der Welt davon hält. Jahre lang habe ich mich versteckt, konnte nicht sein wer ich bin, ich habe genug davon mich zu verstecken. Aber ich will es nicht wenn es sich nicht richtig für uns alle drei anfühlt." Gestand ich und wartete mit klopfendem Herzen auf seine Reaktion, als er nach einer ganzen Weile noch nichts gesagt hatte, sah ich weg. "Schon gut, vergessen wir das einfach." Versuchte ich zurück zu rudern, dieser Kerl besaß doch tatsächlich die Frechheit mich auszulachen. "Weißt du eigentlich wie süß es ist, wenn du dich um Kopf und Kragen redest, Püppchen?" fragte er und ich schlug ihm vor die Brust. "Du bist ein Trottel, Barnes." sagte ich und wollte mich losmachen, doch er ließ mich nicht. "Ja, aber deiner, wenn du willst." Flüsterte er an meinem Ohr und jetzt war es an mir ihn mit aufgerissenen Augen anzusehen. "Wenn Steve zurück ist, reden wir noch einmal zusammen darüber, aber ich bin mir sicher er sieht es wie ich." Wenn er dieses Lächeln aufgelegt hatte, konnte ich glatt in seinen Armen schmelzen und das wusste er genau. "Gehen wir wieder rein, das war genug für einen Tag." sagte er und ich sah auf den Weg den wir zurück gelegt hatten, es waren vielleicht 300 Meter gewesen. "Du bringst mich um den Verstand, Barnes." stöhnte ich. "Erst wenn du wieder gesund bist, Kleines." versprach er verheißungsvoll und machte sich auf den Weg zurück zum Haus. Er lachte als ich mich aus meiner Starre gelöst hatte und ihm mit roten Wangen folgte.
"Heißt das sie sind morgen noch nicht zurück, Mr. Stark?" fragte Peter in sein Handy als wir reinkamen und seufzte Theatralisch. "Nein, verstehe ich. Schon gut, dann bis Morgen oder so." Er stopfte das Handy in die Tasche, "Stimmt was nicht, Pete?" fragte ich und er verdrehte die Augen. "Ach, eigentlich nicht. Morgen ist nur diese Sache in der Schule an dem die Eltern zu so einem blöden Picknick eingeladen sind. Mr. Stark wollte hinkommen, weil May ja nicht da ist, aber er schafft es nicht." Er hatte mir einen Abend anvertraut das es nicht leicht war für ihn bei solchen Feierlichkeiten. "Ich geh mit dir hin, wenn du willst." bot ich an und er sah mich an. "Was? Wirklich?" Ich zuckte die Achseln, "Na klar. Wenn du das möchtest, gerne." er strahlte und klatschte in die Hände. "Danke (y/n), du bist die Beste!" Peter verschwand nach oben, murmelte etwas davon das er noch was vorbereiten musste. "Hälst du das für eine gute Idee? Du solltest dich erholen." Bucky hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Es ist ein Picknick an einer Schule, was soll da schon groß passieren, Buck? Ich ziehe in keinen Kampf und wenn ist immer noch Peter bei mir." Der Kleine war um einiges stärker als er aussah, er hatte fazinierende Fähigkeiten. "Er ist ein Kind." sagte er, "Er ist ein Avenger." hielt ich dagegen und wir lieferten uns einen Starrwettbewerb, nach einer Minute gab er seufzend aus. "Du nimmst ein Handy mit und rufst mich an, sobald du dich nur das kleinste bisschen unwohl fühlst." grummelte er und ich zwinkerte ihm zu. Das war ein Punkt für mich.
Am nächsten Morgen stand ich vor dem Spiegel in meinem Zimmer und sah seufzend auf mein Abbild. Das alles war mir fremd, ich war nie auf einer Schule gewesen, erst hatte mich Hydra unterrichtet und dann jemand von S.H.I.E.L.D weil eine Schule zu gefährlich gewesen wäre. Ich hatte eine enge Jeans angezogen, die hier und da ein paar modische Löcher hatte, ein paar Steifel mit leichtem Absatz, ein graues Top und eine Lederjacke. Tony hatte ein Team geschickt das alles aus den Resten meines Hauses geborgen hatte, was noch zu retten gewesen war und so trug ich die einzige Kette, die mein Grandpa mir einmal geschenkt hatte. An einer dünnen Silberkette hing ein kleiner Kristall, der mir jetzt bis zur Brust reichte. Ich hatte meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und sogar Make up aufgelegt. "So wirds schon gehen." murmelte ich mir selbst zu und schob das Handy das mir Bucky aufgezwängt hatte in die hintere Hosentasche.
"Ist das so in Ordnung?" fragte ich als ich die zwei im Wohnzimmer fand. "Du siehst toll aus!" sagte Peter, wurde dabei etwas rot. "Ihr geht zur Schule nicht auf ein Date, bleib am Boden." grummelte Barnes und Peters Wangen wurden noch roter. "Hör ihm nicht zu, er ist anscheinend mit dem falschen Fuß aufgestanden." meinte ich und warf Bucky einen bösen Blick zu. Dieser alte Miesepeter. "Lass uns gehen, damit wir nicht zu spät kommen." Als der Kleine sich zum gehen wandte, strich ich Bucky sanft über die Wange um ihn zu beschwichtigen.
"Traust du mir?" fragte Peter und sah mich an, ein Glitzern in den Augen. "Ja." sagte ich und spürte wie es stimmte. "Komm mit." Er nahm meine Hand und zog mich in eine Gasse, "Okay, ähm. Also leg die Arme um meinen Hals und halt dich fest, ja? Wenn ich dir weh tue sags sofort." meinte er und trat von einem Bein aufs andere. Etwas verwirrt, tat ich aber was er gesagt hatte, wir hatten in etwa die selbe Größe, er legte den Arm um meine Mitte, warf noch einen Blick zu allen Seiten. "Peter, was..." begann ich, aber da streckte er den freien Arm schon nach oben aus, ein Netz schoss von seinem Handgelenk nach oben und im nächsten Moment waren wir in der Luft. Ich verstärkte den Griff um seinen Nacken noch, das war einfach fantastisch. "Wow!" rief ich, als wir mit einer wahnsinns Geschwindigkeit durch die Straßen schwangen, ich konnte das Lachen in seiner Brust spüren. Der Ausblick war einfach toll! Nach ein paar Augenblicken, landete Peter auf einem Dach, ich war etwas wackelig als meine Füße den Boden berührten, was an der Aufregung lag. Wir waren auf einem Hochhaus gelandet und konnten über die ganze Stadt sehen. "Peter das war der Wahnsinn!" sagte ich und er strahlte, "Das ist wunderschön!" Die Sonne wurde von hunderten Fenstern wiedergespiegelt und ließ es aussehen als würden die Straßen glitzern. "Von hier oben sieht es immer so aus als gäbe es nichts böses auf der Welt." meinte er, den Blick auf die Straßen gerichtet. Das war ein schöner Gedanke und so standen wir einen Moment in friedlichem Schweigen einfach da und sahen auf die Stadt.
Peter brachte uns wieder auf den Boden zurück, als wir nicht mehr weit von der Schule entfernt waren. Ich wischte die Handflächen an der Jeans ab, zog die Jacke zurecht, richtete die Kette. "Bist du nervös?" fragte Peter und ich nickte, "Irgendwie schon." gab ich zu. "Du bekämpfst böse Organisationen, genießt es viele Meter über dem Boden zu schwingen und eine Schule macht dir Angst?" Er klang ungläubig und etwas belustigt. "Lach mich nicht aus Parker. Ich war nie an einer Schule, dass wäre für die anderen Schüler zu gefährlich gewesen." Er stieß mich sanft mit der Schulter an, "Ich pass auf dich auf." versprach er und kein bisschen belustigung lag mehr in seiner Stimme.
"Peter!" Die Stimme eines Jungen brachte uns dazu uns umzudrehen, ein kräftiger Junge mit dunklem Haar winkte, er lief neben einer Frau auf uns zu. "Hey Ned." Die Frau nickte uns freundlich zu, "Edward, ich gehe schon mal rein. Ich wollte noch mit Mr. Harrington reden, wir sehen uns dann drinnen." sie verschwand und ließ mich mit den Jungs zurück. "Sie sind nicht Mr. Stark." stellte Ned fest und beäugte mich ganz genau, ich redete mir ein das sein Blick an meiner Kette hängen blieb und nichts anderem. "Das ist (y/n) Dugan, Mr. Stark hat es nicht geschafft." Erklärte Peter schnell, "Schön dich kennen zu lernen, Ned." sagte ich. "Ist sie deine Freundin?" fragte er und Peter versteckte das Gesicht in den Händen. "Ned!" stöhnte er und ich biss mir auf die Lippe. "Sowas in der Art, Kleiner. Zeigst du mir jetzt deine Schule Pete?" Peters Ohren glühten und er nickte hektisch. "Wir sehen uns, Edward." meinte ich und folgte Peter nach drinnen. "Das war so peinlich. Tut mir leid, aber Ned ist total in Ordnung. Er weiß nur nicht wann man die Klappe halten sollte." Ich stieß ihn an, so wie er es bei mir getan hatte. "Schon gut, ich finde ihn nett." Immerhin wusste ich das er Peters bester Freund war. Das Handy in meiner Hosentasche vibrierte, 'Vergiss nicht dich zu melden, sobald du dort weg willst.' erschien auf dem Bildschirm und ich schob es zurück. Peter erzählte mir ein bisschen was über die Schule und die Lehrer, über sein Lieblingsfach und wie er auf dem Parkplatz gegen den Vater seiner ersten Verliebtheit gekämpft hatte. Er führte mich auf einen Sportplatz, auf dem Rasen war eine kleine Bühne aufgebaut und Decken und Tische waren aufgebaut. "Hey Penis Parker! Ich wusste gar nicht das heute Tag der gekauften Begleitung ist!" rief ein Junge und mir war direkt klar das er Flash sein musste, auch von ihm hatte ich schon gehört. "Nicht jeder muss Leute bezahlen, damit jemand Zeit mit einem verbringt." rief ich über meine Schulter, er stand zwar mit ein paar seinen kleinen Freunden rum, aber nirgends war eine Begleitung zu sehen. Peter hatte mir erzählt das seine Eltern immer arbeiteten und deshalb nie zu sowas auftauchten, er hätte mir auch wirklich leid getan, wenn er nicht so ein widerlicher Fiesling gewesen wäre. "Ouh, voll ins schwarze." meinte Peter und hob die Hand, dass ich einschlagen konnte.
An einem Tisch in der Mitte der Fläche saß Ned mit seiner Mutter und winkte und zu sich, als wir uns setzen streckte mir die Frau die Hand hin. "Ich bin Mrs. Leeds." sagte sie und ich stellte mich vor während ich ihre Hand schüttelte. "Ich bin eine Freundin von Peter, seine Tante ist leider verhindert." Ein Mann trat auf die Bühne und tippte gegen das Mikrofon, "Ist das an? Eins, zwei." Peter lehnte sich zu mir. "Das ist Mr. Harrington." Der Mann sagte ein paar Worte dazu, dass er froh war das so viele erschienen waren und das er allen einen schönen Tag zusammen wünschte. "Das ist das erste Jahr das eine solche Veranstaltung stattfindet. Es soll das Sozialverhalten der Kinder verbessern, ich finde sie sollten den Tag lieber zum lernen und arbeiten nutzen." sagte Mrs. Leeds und ich sah wie Ned seinem Freund einen genervten Blick zuwarf. "Ich finde die Idee schön. Sie werden schnell genug erwachsen und müssen Arbeiten, bekommen schnell genug Verantwortung. Da sollte ihnen ein Tag wie dieser doch vergönnt sein." Sie sah mich an als hätte ich gesagt, dass ich gern Welpen trete. "Haben sie Kinder, Miss Dugan?" Als ich den Kopf schüttelte, nickte sie als wäre es das offensichtlichste auf der Welt. "Kinder müssen lernen, dass ihnen im Leben nichts geschenkt wird und als Elternteil muss man ihnen das immer wieder aufzeigen. Das ist nicht so einfach wie das was sie tun, sich ein wenig mit einem der Kinder beschäftigen und sie tun lassen was sie wollen und sich dann nicht weiter darum kümmern zu müssen." Wow. Wenn das für eine Schule normal war, war ich froh auf keiner gewesen zu sein. "Vielleicht haben sie recht und ich habe keine Ahnung, dass will ich nicht abstreiten. Aber ich sehe Peter an und weiß das er ein guter Mensch ist, einer der weiß was Verantwortung bedeutet und das ohne all das. Ned scheint ein guter Junge zu sein, also haben sie auch einen guten Job gemacht, aber sie täuschen sich in einer Sache ganz gewaltig. Ob ich mit ihm Verwand bin oder nicht, oder ganz gleich in welcher Beziehung wir zueinander stehen, ich werde mich immer um Peter kümmern." Ich wollte mich wirklich nicht mit der Mutter seines besten Freundes streiten, "Jetzt wäre ich ihnen sehr verbunden wenn wir den Tag einfach genießen könnten. Blaubeere?" Ich hielt ihr die Dose mit den Beeren hin, die Peter unter anderem mitgebracht hatte. Mrs. Leeds Nasenflügel bebten leicht, doch dann nahm sie eine. "Danke." murmelte sie. "Hey Leute." Ein Mädchen trat an den Tisch, ein Buch unterm Arm, die Haare zu einem wilden Knoten geschlungen. "H..Hi Mj." murmelte Peter und ich zog die Augenbraue hoch. "Habt ihr genau so viel spaß wie ich?" fragte sie mit einem trockenen Sarkasmus der sie gleich sympatisch machte. "Es fehlt nur eine Marschkapelle um das Glück abzurunden." meinte ich und ihr Mundwinkel zuckte. "Sind deine Eltern gekommen?" fragte Peter zögerlich und sie nickte, "Sie sind da drüben und hören nicht auf Mr. Harrington ein Ohr ab zu kauen. Meine Ma hat das essen." erklärte sie. "Du kannst dich gern hersetzen, Peter hat so viel eingepackt, dass es reicht. Ich wollte eh mal eben verschwinden." Ich wies auf den Platz neben Peter, den ich grade frei gemacht hatte und zwinkerte ihm zu, dann verschwand ich Richtung Toiletten. "Achtung!" Ein Ball kam auf mich zu und traf mich mit Wucht an der Seite, bevor ich ihn abfangen konnte. Schmerz schoss durch meinen Körper und ich biss die Zähne zusammen, als Übelkeit in mir hoch wallte. Flash kam auf mich zugejoggt, "Tut mir echt Leid. Hab dich einfach nicht gesehen." er klang ungefähr so bestürzt wie der Himmel grün war. "Schon gut." brachte ich hervor und stieß ihm den Ball vor die Brust.
Ich zog das Shirt hoch, nachdem ich sichergestellt hatte das ich allein im Waschraum der Schultoilette war. Das weiße Pflaster hatte an manchen Stellen graue Flecken bekommen, Bruce sagte das lag an der Gabe, dass es diese Farbe hatte. Ich atmete ein paar mal tief durch und zog das Top wieder drüber, dann schloss ich die Jacke. Es tat bei jeder Bewegung weh, wahrscheinlich war es etwas aufgegangen. Bucky würde sowas von an die Decke gehen. Auf dem Weg zurück hielt mich Mr. Harrington an, "Sie sind Peters Begleitung? Noch eine Tante?" fragte er. "Eine Freundin, seine Tante ist verhindert." Er nickte, "Ich bin froh das er jemanden hat, der mitgekommen ist. Es ist nicht leicht für jemanden in seinem Alter, ohne Eltern. Verstehen sie mich nicht falsch, seine Tante macht einen hervorragenden Job, Peter ist ein toller Junge." ich warf einen Blick zu unserem Platz, Peter und Mj lachten, Mrs. Leeds sah aus als wäre sie lieber bei einer Wurzelbehandlung. "Ja, genau das habe ich eben auch erst gesagt."
Bei jedem Schritt spürte ich wie mein Top sich voll Flüssigkeit sog, kalter Schweiß lief mir über die Wirbelsäule. Plötzlich ging ein Alarm los und ich sah mich um, aus einem Fenster der Schule stieg Rauch auf, die Leute sprangen auf, wandten sich der Schule zu, in dem Chaos griff ich Peters Arm. "Du musst schauen ob jemand hilfe braucht." sagte ich zu ihm und er nickte, im nächsten Moment war er verschwunden. Die Schüler schrien durcheinander, Mr. Harrington starrte fassungslos auf den Rauch.
Um Himmels willen! Bucky würde das überhaupt nicht gefallen.
Ich bahnte mir einen Weg zum Lehrer und packte ihn bei der Schulter, "Sie müssen die Leute beruhigen und dafür sorgen das das Gelände geräumt wird." raunte ich ihm zu und ging auf die Schule zu, als er sich das Mikrofon schnappte und Anweisungen gab. Schüler kamen mir panisch entgegen gerannt, rempelten mich an. Durch die Lautsprecher ertönte eine Durchsage, dass es einen Unfall im Chemielabor gegeben hatte. Ich zog ein dürres Mädchen auf die Füße, das sich neben einen Spind gekauert hatte und sich die Ohren zuhielt. "Du musst hier raus." sagte ich, der Rauch wurde immer dichter.
Wo steckte Peter? "Peter! Peter wo bist du?" jemand kam auf mich zu, Peter hatte die Kaputze seiner Jacke vors Gesicht gezogen. "Alle sind raus gelaufen." rief er und sah sich nochmal um. "Es wird immer mehr, wir müssen raus! Mr. Barnes wird es nicht gefallen, was hier passiert ist." Da erzählte er mir nichts neues.
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