Kapitel 1
Elisa
Ich stand im Wasser. Im Wasser. In meinem Element.
Isabell stand am Ufer und beobachtete mich. Ich konnte ihren Blick spüren.
Ich drehte mich um und tauchte unter. Das Wasser strömte an mir vorbei.Meine langen, braunen, leicht lockigen Haare strömten mit mir.
Ich tauchte tiefer. Tiefer. Und tiefer.
Ich entspannte mich. Das brauchte ich. Entspannung. Alle Sorgen fielen von mir ab.
Ich vergaß das Chaos. Das Chaos um die neue Weltenschaffung.
Ich war zuständig für das Wasser. Die Ozeane. Die Seen, die Flüsse.
Diesmal hatte ich mir vorgenommen nicht so viel Wasser zu machen. Letztes mal, vor 10 Millionen Jahren, hatte ich einen kleinen Ausrutscher gehabt. Ich war mächtiger geworden. Viel Mächtiger. Sogar Mächtiger als Alex, als die Erde.
Doch das alles geschah nur, weil Alex nichts wusste, weil sie nicht wusste, dass sie eine neue Welt erschaffen musste, weil sie nichts davon wusste, dass sie das mächtigste Element sein könnte.
Man hatte es vor Alex geheim gehalten, weil man Angst vor einem erneuten Untergang hatte.
Das letzte Erdenmädchen, Sophie, hatte all das herausgefunden, weil man es vor ihr auch nicht verheimlicht hatte. Doch sie hatte es missbraucht, die letzte Welt viel zu früh zerstört, weil sie mehr Macht wollte. Und deshalb hatte man sie verbannt und Alex hergeholt.
Man hatte beschlossen, dass die Erdenmädchen von jetzt an nicht mehr erfahren, zu was sie fähig sind, damit es keinen weiteren Fehler gibt.
Das war auch nicht nötig, da sie auch so mächtig genug waren, um die Welt unwissentlich zu erschaffen.
Und Lea war immer schwächer geworden. Sie hatte schließlich nur noch in den Vulkanen gelebt.
Und Isabell, naja, sie war nunmal Isabell. Niemand konnte die Luft unterdrücken. Isabell war überall und nirgendwo.
Ich tauchte wieder auf. Die Entspannung fiel von mir ab. Das ganze Chaos brach wieder über mich. Die Sorgen. Die Nöte. Ich blickte nach oben.
Isabell stand immer noch am Ufer.
Ich schwamm langsam auf sie zu. Nein. Ich schwamm nicht. Ich glitt. Ich strömte durch das Wasser. Durch mein Element. Es glitt an mir vorbei. Wieder durchströmte dieses Entspannung mich. Aber nur für einen kurzen Moment.
Dann prasselte das Chaos auf mich ein.
Leise, in der Ferne hörte ich die Stimme meiner Mutter: "Egal was ist, kämpf weiter".
Das hatte sie immer gesagt, als ich nicht weiter wusste. Aber so genau wusste ich das nicht. Vielleicht bildete ich mir diesen Spruch auch nur ein. Ehrlich gesagt war es mir egal. Es war etwas, woran ich mich klammerte. Doch es war nicht der Inhalt, der mich immer zum weiterkämpfen brachte. Es war die Stimme meiner Mutter. Immer wieder fragte ich mich, ob sie auch ein Elementmädchen gewesen war.
Ich schüttelte die Erinnerung ab. Jetzt konnte ich nicht der Vergangenheit nachhängen. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen.
Und auf diese Aufgabe konzentrierte ich mich, während ich weiter Richtung Ufer glitt.
Als ich aus dem Wasser stieg, drückten mich meine Sorgen weiter hinunter. Weiter, als ich gedacht hätte, dass es möglich wäre.
"Wir müssen zurück", riss Isabell mich aus meinen Qualen.
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