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1 Klara und Katrina

Langsam schlenderte ich den langgezogenen Flur entlang. Die Wände waren gelb und weiß und überall hingen Bilder. Nicht alle gefielen mir, aber die, mit den Blumen mochte ich sehr gern.

Links von mir waren viele weiße Türen.

Und rechts auch. Aber rechts war auch eine aus Glas. Manchmal war sie abgeschlossen. Aber heute nicht. Ich stellte mich davor. Schaute in den Raum und beobachtete die Menschen, die hier waren.

Ein Mann und eine Frau.

Nein zwei. Die eine trat gerade hinter einer geöffneten Schranktür hervor und sah mich direkt an.

Sie lächelte.

"Kann ich dir helfen?", fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf.

"Warum nicht! Sag ihr, dass du Papier willst. Sag ihr, dass du was zu schreiben willst!", forderte Klara mich energisch auf, doch ich achtete nicht auf meine beste Freundin und ging weiter.

Es störte mich inzwischen nicht mehr, dass all die Menschen hier wohnten. In meinem Zuhause. Ich meine, warum auch?

Sie brachten mir was zu essen. Sie machten mein Bett. Sie putzen mein Bad und den Boden. Kochten Kaffee und kauften ein. Ich brauchte nichts selbst machen. Nur essen, Trinken, atmen, laufen, reden.

Aber meistens redete ich nur mit Klara.

Vor meinem Lieblingsbild blieb ich stehen. Klara seufzte.

"Was findest du an dem hässlichen Bild nur so toll, dass du es dir jeden Tag ansehen musst.", grummelte sie genervt.

"Ich mag die Farben." teilte ich ihr ruhig mit. Wie jeden Tag. "Sie sind schön. Siehst du das Blau Klara? Wie der Himmel damals."

"Scheiß auf das dämliche Blau auf diesem Bild! Lass uns nach draußen gehen und den echten Himmel ansehen!", verlangte sie energisch, was mich zu einem verträumten Lächeln verleitete.

Ja...der Himmel draußen war herrlich. Und der Wind, der mir durch die Haare strich und mein Gesicht streichelte fehlten mir manchmal.

"Los komm! Wir können doch aufs Dach gehen. Nur ganz kurz. Das merkt doch keiner.", lockte Klara begeistert und tatsächlich warf ich der Tür zum Treppenhaus einen sehnsüchtigen Blick zu. Aber ich ging nicht.

Ich blieb einfach hier stehen und schaute mir die Blumen an. Träumte vom Himmel und dem Wind. Der Sonne und dem Regen.

Bewunderte das Blau und auch das Grün. Die kleinen hellen Sprenkel, die die Blütenblätter zierte und versank in Erinnerungen.

"Katrina?! Kommst du zum Essen?", rief meine Mutter mich aus dem Garten rein.

"Ich komme Mama!", rief ich ihr zurück und sah Klara fragend an. "Kommst du mit?", wollte ich wissen, doch meine braunhaarige Freundin schüttelte den Kopf.

"Ne. Ich bleibe lieber hier draußen.", lehnte sie ab. Setzte sich auf den Boden und schlug die Beine übereinander. "Aber komm wieder, wenn du fertig bist.", verlangte sie noch von mir, bevor ich ging.

"Ist gut!", rief ich ihr über die Schulter zu, als ich schon die Stufen zur Veranda hinauflief.

Schnell ging ich mir die Hände waschen und setzte mich dann zu meiner Mutter an den Küchentisch.

"Na, was hast du gemacht?", fragte sie mich und legte mir ein paar Kartoffeln auf den Teller.

"Ich habe Blumen gepflückt.", erzählte ich ihr glücklich und dachte an die vielen blauen Blumen, die ich im Sandkasten in eine Form mit Wasser gelegt hatte.

"Gänseblümchen, ja?", meine Mutter lächelte, doch ich schüttelte den Kopf.

"Nein Mami. Die Blauen.", sagte ich glücklich, doch als das Lächeln auf dem Gesicht meiner Mutter verblasste, blickte ich beschämt auf den Tisch.

"Aber Katrina!", schimpfte sie verärgert, "Ich habe dir doch verboten die blauen Blumen aus dem Beet zu pflücken!"

"Klara hat aber gesagt...", wandte ich ein, was meine Mutter nur noch ärgerlicher machte.

"Klara schon wieder?!", sie verdrehte genervt die Augen. "Schatz hör mal. Du musst nicht immer alles machen, was Klara sagt. Oder muss ich dir erst verbieten mit ihr zu spielen?"

"Nein Mami!", sagte ich bestürzt, "Bitte nicht. Klara ist doch meine beste Freundin."

"Du könntest andere Freunde haben. Was ist denn mit Julia? Sie ist doch sehr nett.", schlug meine Mutter vor, doch ich wusste, dass Klara sie nicht mochte, deshalb zuckte ich nur zögerlich mit den Schultern und sagte leise:

"Aber ich mag Klara nun mal am liebsten."

Seufzend schüttelte meine Mutter den Kopf und ließ das Thema fallen.

Ich wusste sie war nicht glücklich über Klara, aber bis auf das sie mir verbot an diesem Tag nochmal in den Garten zu gehen, ließ sie mich in Ruhe.

Sicher würde Klara morgen sehr Böse auf mich sein dachte ich noch, bevor ich einschlief.

"Ich war stink sauer! Und das weißt du auch!", fauchte Klara mich an. Sie kannte meine Gedanken manchmal besser als ich. Was eigentlich auch kein Wunder war. Wir kannten uns schon ewig. Länger als ich denken konnte.

Eigentlich schon immer.

Wir hatten alles zusammen gemacht.

Wir waren im Winter zusammen Schlittschuh gelaufen.

Sind im Sommer zusammen im See schwimmen gegangen. Sind auf Bäume geklettert und haben die Kälbchen gestreichelt.

Und jetzt wohnten wir hier zusammen.

Klara war immer da. Im Kindergarten. In der Schule. Am liebsten trafen wir uns draußen, doch seit einiger Zeit, eigentlich seitdem ich öfter Hausarrest bekommen hatte, trafen wir uns auch drinnen.

"Und du weißt, dass ich es hasse! Ich will nach draußen! Ich will fliegen!", bei dem Wort zog sich mir der Magen zusammen und mein rechter Arm kribbelte, doch auch mein Herz machte vor Freude einen Satz.

"Ja, fliegen.", murmelte ich verträumt und schloss die Augen.

Ganz deutlich spürte ich den Wind in meinen Haaren. Spürte ihn in meinem Gesicht. Spürte, wie er an meinen Kleidern gezerrt hatte; damals.

"Ja, fliegen.", sagte ich nochmal und ging an dem Bild vorbei zum nächsten.

Es war ein Portrait von einem seltsamen Mann. Seine Haut war faltig und seine Haare von einem hellen Grau. Ebenso der Bart, der sein Gesicht umrahmte. Er trug ein weißes Hemd das das ganze Bild fürchterlich Farblos machte. Ich mochte das Bild nicht.

"Und warum siehst du es dir dann an?"

Klara war genervt. Ich hörte es an ihrer Stimme und ich konnte es ihr nicht verdenken. Wir waren ewig nicht mehr draußen.

"Was soll ich mir denn sonst ansehen?", fragte ich sie gleichmütig und blieb vor der Treppenhaustür stehen. Legte die Hand auf die Klinke.

Es war abgeschlossen.

"Endlich mal ne gute Idee!", sagte meine Freundin begeistert.

"Aber es ist abgesperrt.", flüsterte ich ihr leise zu, damit es niemand anderes außer ihr hörte.

"Na und? Wir können doch den Schlüssel holen.", schlug sie ohne jeden Arg vor.

"Ich weiß nicht.", sagte ich unbehaglich und ging weiter. Lieber wollte ich hier nicht gesehen werden. Am Ende des Ganges war ein Fenster. Ich wollte es öffnen. Nein, wollte ich nicht, aber ich wusste, dass Klara wollte, dass ich es öffnete, deshalb versuchte ich es.

"Abgeschlossen?", fragte sie und ich nickte.

Draußen regnete es. Der Himmel war Grau. Von dem strahlenden Blau, dass vor so vielen Jahren den Himmel erhellte fehlte jede Spur.

"Ich hasse Regen!", sagte Klara angewidert und wandte sich beleidigt vom Fenster ab. "Wenn es regnet macht fliegen keinen Spaß!"

"Meinst du, ich werde eines Tages auch fliegen?", wollte ich von ihr wissen und ging den Gang zurück. Mein Herz klopfte vor Begeisterung, als Klara nickte.

"Du musst nur ganz fest dran glauben, dann klappt das.", sagte sie mit felsenfester Überzeugung, die mich mit glücklicher Zuversicht erfüllte.

"Eines Tages.", seufzte ich verträumt und Klara stimmte mir mit einem bestimmten "Eines Tages!", zu.

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1170 Worte
10.04.17

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