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Unsichtbare Zeichen

PoV. Charles

Die Saison lief nur vor mir her. Ich war nicht schlecht, aber auch nicht atemberaubend gut. Es war das typische Essen, wie jedes Jahr in Abu Dhabi unter den Fahrern. Der Tag vor dem letzten Rennen. Das Restaurant war überfüllt, und das Lachen und die Gespräche meiner Kollegen klangen wie ein dumpfer Widerhall, der an den Mauern in meinem Kopf abprallte. Ich hatte mich am Rand der langen Tafel niedergelassen, abseits des Lichts und der Aufmerksamkeit, die ich einst genossen hatte. Mein Glas war halb leer, aber ich konnte mich nicht erinnern, den ersten Schluck überhaupt getrunken zu haben.

Es war merkwürdig, zu sehen, wie die anderen weitermachten, als sei die Welt nie stillgestanden. Carlos war jetzt mein Teampartner, und unser Verhältnis war einfach und unkompliziert, wie das zwischen Kollegen, die wissen, dass sie gemeinsam kämpfen müssen. Aber tief in mir wusste ich, dass auch er meine Masken durchschauen konnte, selbst wenn er sie nicht ansprach. Es war seltsam, nicht mehr Sebastian neben mir im Team zu sehen, aber ich wusste, dass ich selbst nichts daran ändern konnte.

Max saß mir schräg gegenüber, und seine Augen waren wie immer scharf, beobachtend. Er war nie der Typ gewesen, der sich in Oberflächlichkeiten verlor. Irgendwann bemerkte er meinen Blick, und ich spürte seine unausgesprochene Frage. Ich wandte den Kopf ab und starrte auf das Tischtuch, das makellos weiß und irgendwie steril wirkte. Die Unterhaltungen um uns herum wurden lauter, als das Dessert serviert wurde. Ich wollte verschwinden, Teil der Geräuschkulisse werden, die wie ein dichter Nebel um mich herum schwebte.

„Kommst du mit?" fragte Max, und es war mehr eine Aufforderung als eine Bitte. Für einen Moment überlegte ich, einfach sitzen zu bleiben. Aber mein Körper bewegte sich, bevor mein Kopf eine Entscheidung treffen konnte.
Wir gingen zur Bar des Restaurants, wo es ruhiger war, die Luft wärmer und das Licht gedämpfter. Max bestellte zwei Gläser Whisky. Ich nahm eines entgegen, die Kälte des Glases brannte gegen meine Handfläche.

„Du warst heute wieder ziemlich still," begann er, ohne Vorwarnung. Max war direkt, das wusste ich. Aber genau das machte es schwieriger meine Mauern, ohne Risse oben halten zu können. Ich hob die Schultern und nippte am Glas. „Müde," antwortete ich, die Ausrede, die ich mir so oft selbst eingeredet hatte, dass sie sich fast echt anfühlte. Denn wie sagte man so schön, wenn man sich etwas lange genug selbst einredete, glaubte man es am Ende selbst. Er ließ nicht locker. „Das sagst du in letzter Zeit oft. Zu oft. Was ist wirklich los?" Ich fühlte, wie sich eine Spannung in mir aufbaute, die sich wie ein Seil um meine Brust zog. „Es ist nichts, Max." Meine Stimme war ruhig, fast zu ruhig. „Ich brauche nur... Raum." Er lehnte sich vor, seine Augen suchten meine. ,,Raum oder Mauern?" Max' Worte hallten in meinem Kopf nach, lange nachdem er sie gesagt hatte. Sie rissen an etwas in mir, an einer Wunde, die ich so sorgfältig verborgen hatte. Zum ersten Mal spürte ich nicht nur die Kälte meiner Mauern, die ich so mühsam aufgebaut hatte, ich spürte auch die Leere dahinter. Mein Herz schlug schneller, und ich konnte den Kloß in meinem Hals spüren, der mir die Luft abschnürte. „Vielleicht beides," murmelte ich und wandte den Blick ab. „Es ist kompliziert."

Ich erinnerte mich wieder an das Abendessen mit Lorenzo und Arthur, an den Moment, als Arthur versucht hatte, mich zu erreichen. Wie ich ihn abgewiesen hatte, härter, als ich es je wollte. Das Bild von Arthur, wie er am Tisch saß und sich Sorgen machte, verfolgte mich in jedem stillen Moment. Es war, als hätte sich dieses Bild in mein Gehirn eingebrannt und jetzt war Max hier, jemand, den ich nicht an mich heranlassen wollte, der aber dennoch darauf bestand, mich zu verstehen.

„Du kannst nicht ewig alles in dich hineinfressen, Charlie," sagte Max leise. „Jeder sieht, dass etwas nicht stimmt. Du bist nicht allein, weißt du?" Ich wollte ihm glauben. Aber das Gefühl, dass ich jede Mauer für einen Grund errichtet hatte, war stärker. Wie viele Enttäuschungen und Verluste brauchte es noch, um mich zu schützen? Die Vorstellung, diese Mauern zu brechen, ließ mich nicht erleichtert aufatmen, sondern tiefer in die Angst sinken. „Es gibt nichts zu sagen," antwortete ich und trank das Glas in einem Zug leer. Die Bitterkeit des Whiskys brannte in meinem Rachen, aber das war ein Schmerz, den ich kontrollieren konnte. „Okay," sagte Max, doch seine Stimme trug einen Hauch von Enttäuschung mit sich. „Aber falls du jemals reden willst... ich bin hier." Ich nickte und wollte etwas sagen, etwas, das ihm zeigte, dass ich es zu schätzen wusste. Doch meine Stimme versagte mir den Dienst, also nickte ich nur stumm.

Später, als ich allein in meinem Hotelzimmer saß, erinnerte ich mich an Max' Worte. „Du bist nicht allein." Doch genau so fühlte ich mich – allein, eingeschlossen in meiner eigenen Dunkelheit. Die Mauern, die ich aus Schmerz und Angst gebaut hatte, waren zu meinem Zuhause geworden. Es gab kein Licht hinter meinen Mauern, es gab nur die Dunkelheit, die mich mehr und mehr verschlangen. Und die Wahrheit war, dass ich mich nicht sicher fühlte, sie zu verlassen. 

Das Summen der Klimaanlage erfüllte den Raum, aber die Kälte kam von innen. Ich schloss die Augen und fragte mich, ob es jemals einen Weg aus dieser inneren Festung geben würde, ohne sie vollständig zu zerstören und mich dabei mit ihr. Ich fragte mich, ob es irgendwann etwas geben würde, was mir endlich die Sicherheit geben konnte, die Sicherheit ausbrechen und Glücklich sein zu können.

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Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^^
Kritik ist immer gerne gesehen ^^

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