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5. Hunger

Ferrya hatte das Gefühl beobachtet zu werden, auch nach einer unbequemen Nacht auf dem Boden, nicht vergessen.
Als sie aufwachte, glich das Lager schon einem wimmelnden Ameisenhaufen, darauf leise zu sein, achtete nun keiner mehr und am liebsten würde Ferrya jeden von ihnen anschreien, er solle ruhig sein.
Es war ja nicht so, dass sie sich auf feindlichem Territorium befanden und jede Unachtsamkeit den Tod aller bedeuten könnte!
Den Soldaten, der sie belästigt hatte, schien vom Erdboden verschwunden zu sein, auch wenn ihr mittlerweile mehr misstrauische Blicke als abschätzende zugeworfen wurden.
Ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie ja, aber das Brandmal, dass sie ihm verpasst hatte, bereute sie nicht.
Er hatte es allemal verdient.

Ihren ledernen Mantel hatte Ferrya zum trocknen über den Ast einer riesigen Eiche gehängt, deren moosbewachsenen Äste bis auf den Boden hingen.
Ferrya bahnte sich einen Weg zu ihr und angelte ihren Umhang aus dem Geäst.
Kopfschüttelnd merkte sie, dass sich dieser immer noch klamm anfühlte, trotzdem zog sie ihn an.
Einige Blätter segelten dabei zu Boden.
Und Hunger hatte Victoans Tochter auch. Aber dieses Problem ließ sich vorerst nicht lösen.
War da nicht gestern irgendwo ein Fluss gewesen? Ein wenig Wasser würde schon reichen.
Den Muskelkater in ihren Waden ignorierend, stapfte sie vom Lager in Richtung der weiten Ebene, von der sie gekommen waren.
Die Soldaten hatten bestimmt von dort ebenso ihr Wasser geholt.
Es behagte ihr immer noch nicht, über ein freies Feld zu laufen, das hohe Gras verdeckte sie zwar bis zu den Schultern, aber deswegen sah Ferrya auch nicht wohin sie trat.
In der Ferne konnte sie einige Gestalten ausmachen, welche, den in der Sonne glitzernden Brusplatten nach, Soldaten sein mussten, die gerade das Getreide ernteten.
Das gab der jungen Frau ein etwas sichereres Gefühl.
Die langen Halme schlugen ihr an den Körper und machten das Vorankommen zu einer so mühseligen Arbeit, wie durch hohes Wasser zu waten.
Doch der Gedanke an Wasser und ein Bad trieb  Ferrya weiter dem lauter werdendem Rauschen entgegen.
Schließlich wurden die gelbbraunen Gräser immer niedriger und eröffneten den Blick auf einen breiten Strom aus klarem
und eiskaltem Wasser, wie Ferrya bemerkte, als sie vorsichtig ihre Hand in das kühle Nass streckte.
Ein Bad konnte sie also vergessen.
Aber allein der Blick zum Grund des Flusses war die Mühe schon wert.
Durch die Tiefe hatte der Fluss eine dementsprechend sehr glatte Oberfläche, welche wie ein Fenster zu einer anderen Welt wirkte.
Der Boden verlor sich in der Dunkelheit, nur an den Seiten standen spitze Felsen hervor, die tintenschwarze Schatten warfen.
Fast glaubte Ferrya eine Bewegung in der Schwärze zu sehen.
Sie zuckte zurück riss sich aber im nächsten Augenblick wieder zusammen.
Vor einem Fisch muss ich nun wirklich keine Angst haben.
War es trotzdem eine gute Idee, alleine wegzugehen?
Ferrya hatte da ihre Zweifel, aber der Durst siegte und verbannte diese in die hinterste Ecke ihres Kopfes.
Bislang hatte sie sich nie alleine in der Natur bewegt, immer nur in den gepflegten Gärten des Palastes, aber außerhalb davon nicht ohne Begleitung.
Das eiskalte Wasser fühlte sich wunderbar auf ihrem Gesicht an, als sie es mit beiden Händen aus dem Fluss schöpfte.
Daraufhin zog sie ihre geschnürten Schuhe aus und hielt auch ihre geschundenen Füße in den Strom.
Ein Bad wagte sie nicht, obwohl ihre Haut unangenehm vom Schweiß und getrocknetem Salzwasser juckte.
Fast vergaß die junge Frau, aus welchem Grund sie hier waren.
Aus ihrem Beutel mit den wenigen Habseligkeiten, die ihr geblieben waren, holte sie eine metallene Flasche mit Korkverschluss, welche sie mit Wasser auffüllte.
Sehensüchtig dachte sie an das große Sandsteinbecken zuhause, dessen Wasser immer warm war, wenn sie ein Bad nehmen wollte. Jetzt fragte Ferrya sich, warum das Wasser nie kalt gewesen war.

Ein Blick auf die Sonne verriet ihr, dass schon viel Zeit verstrichen war und Victoan sie bestimmt schon suchte.
Einige Minuten verstrichen noch, bis Ferrya sich vom Anblick des Flusses gelöst hatte, und mit großen Schritten in ihre schon platt getretene Spur im Feld trat.
Die Sonne leuchtete mit dem goldenen Feld um die Wette und blendete regelrecht in den Augen.
In der Ferne sah man immer noch blitzende Brustpanzer zwischen dem Getreide.

Provisorisch errichtete Karren transportierten große Mengen an Getreide ins Lager.
Allerdings waren die Körner noch nicht von Halmen und Spelzen getrennt, das geerntete Korn würde alle Krieger nur für
ungefähr drei Tage ernähren, so viel es noch aussah.
"Auch schon wach?" fragte eine altbekannte Stimme hinter Ferrya.
Gut, zwei Sorgen weniger. Zum einen musste sie Victoan nicht mehr suchen, da er sie erst gefunden hatte, zum anderen schien er zu denken, dass sie nur lange geschlafen hatte, ansonsten hätte er anders reagiert.
"Geschlafen? Sehr lustig. Hast du etwa geschlafen?" antwortete die Angesprochene und grinste ihren Vater schief an.
Seine Falten schienen sich noch tiefer als sonst in sein wettergegerbtes Gesicht eingegraben zu haben.
"Im Gegensatz zu dir, kann ich es mir nicht erlauben unausgeschlafen zu sein, geschweige denn, mich irgendwo im Wald zu verkriechen."
Nach einem prüfenden Blick setzte er hinzu:, "Obwohl du es vielleicht auch so wie ich handhaben solltest."
Ferrya wischte unschuldig ein welkes Blatt von ihrer Schulter.
"Ich habe Hunger?" wechselte sie das Thema.
Sofort verfinsterte sich Victoans Miene.
"Ich habe auch Hunger. Meine Männer haben Hunger. Und hier bist du nichts anderes als eine einfache Schiffbrüchige. Im Moment ist sogar der verschrobenste Söldner mehr wert als du."
Fassungslos griff sie an ihren Anhänger an der Kette.
Ihr Gehirn brauchte einige Sekunden, bis es verarbeitet hatte, dass ihr eigener Vater einen nutzlosen, geldgierigen Mann ohne Bedeutung wertvoller fand, als seine Tochter.
Das Schlimmste war, dass er irgendwie auch Recht hatte, wurde ihr bewusst.

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