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Lucy - Ankommen und Sonnenlicht

Irgendwann ertönt hinter mir leises Hufgetrappel. Ich drehe mich nicht um, denn mir ist bewusst, wer sich da nähert. Es sind Evee, die ihre Stute links neben mich lenkt und mein Vater, dessen aufrechte Gestalt rechts von mir erscheint. Beide blicken mich an, beide versuchen mir auf diese Weise ihre Gedanken mitzuteilen, dennoch sind ihre Botschaften unterschiedlich. Der Blick meines Vaters sprüht zornige Funken, weil ich mich einmal mehr seinen Regeln wiedersetzt habe und einfach los galoppiert bin. Trotzdem, oder gerade deshalb, lächle ich ihn gespielt freundlich an. Etwas, durch das sich seine schlechte Laune nochmals verschlechtern lässt und daraufhin kneift er wütend die Augen zusammen. Jetzt kann man seinen Blick mit einen lodernden Feuer vergleichen, dessen Hitze auf mir weilt. 

Nun wende ich mich meiner Freundin zu und versuche, einen besänftigenden Ausdruck auf mein Gesicht zu zwingen. Sie blickt mich aus ihren braunen Augen skeptisch an und verzieht ihre Lippen zu der Andeutung eines Lächelns. Mir fallen die kleinen Änderungen in ihren Zügen im Gesicht und ihrer Haltung umgehend auf, die veränderte Art wie sie da sitzt. Es sind winzige Zeichen für das was in ihr vorgeht, doch sie sind vorhanden. Sie weiß, das mein freudiger Ausdruck nur gespielt war. Natürlich weiß sie es. Sie kennt mich fast so lange wie mein Vater. Trotzdem fordert sie mich nicht auf ihr den Grund zu verraten. Sie würde mich niemals drängen, dennoch sehe ich ihr die Hoffnung an, das ich sie von mir aus einweihe. Ich sehe es in ihrem Blick, der mich eine kleine Ewigkeit lang fest hält. Sie hat eine unendliche Geduld, weswegen sie länger als andere warten kann und ein offenes Ohr für mich hat. Sie würde immer auf mich achten, darauf warten, dass ich bereit zum Reden bin und dann meinen Worten lauschen. Solche Dinge kann ich von meinem Vater nicht verlangen. Zwar ist er gut zu mir, aber mit meinen Problemen lässt er mich alleine. Evee ist in diesem Punkt anderes. Inzwischen erkennt sie, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Trotzdem nehme ich ihre Hilfe immer weniger an. Ich muss alleine damit fertig werden und stark bleiben, damit ich auf andere eiskalt wirke. Genauso wie es mein Vater von mir verlangt. Wie Jetzt.

Dennoch gibt sie irgendwann nach, akzeptiert meine Entscheidung zu schweigen und wendet sich wieder dem vor uns liegenden Weg zu. Ich tue es ihr gleich und zusammen nun, setzen wir uns in Bewegung. Das Schweigen bricht die Reise über nicht, so das das stete Hufgetrappel zum einzigen Geräusch wird, dass uns begleitet. Die steinernen Mauern der Stadt tauchen aus dem Grün des Waldes auf. Ragen mit ihre grauen Schwere gegen den Himmel als markieren sie das Ende der Welt. Die Wachen, die auf den bewährten Türmen Ausschau halten, bemerken uns sofort und die Glocke, die Ankömmlinge verkündet, wird geläutet. Ihr Klang schwebt in der kalten Luft wie etwas körperliches, wie eine unheimliche Warnung. Wir parieren unsere Pferde vor dem mächtigen Tor durch und ich blicke zu den hohen, mächtigen Zinnen hinauf. Einer der Torwächter ruft zu uns hinab, fordert unsere Namen und das Geheimwort zu hören. Mein Vater erhebt seine Stimme und der alte Schauder legt sich für einige Herzschläge über meine Haut. Auch die Wache zuckt zusammen, als sich die Kälte darin durch seine Knochen bohrt. Mich erschreckt der harte Klang schon seit langer Zeit kaum noch. Aber ich erinnerte mich gut an das Gefühl, als würde man in eiskaltes Wasser geworfen. Als flute diese Kälte den Brustkorb und drohte einen, zu ersticken. Oft genug hatte ich dieses Gefühl in den Augen der Männer gesehen, die diesem Mann gegenüber standen. Meinem Vater. „Hier steht Cilas mit seiner Tochter Lucyana und ihrer Begleitung. Der König erwartet uns bereits, also schickt ihm Nachricht. Und das unverzüglich, wenn ihr klug seid." Der Ton seiner Stimme lässt keinen Widerspruch zu. Mir ist, als würde ihr Klang die mächtigen Mauern beben lassen. Der Wächter zuckt erschrocken zusammen, etwas das ihn aus seiner Starre reißt und voller Angst wirft er einen letzten Blick zu uns hinab, bevor er beginnt Anweisungen zu brüllen. Es dauert nur Minuten, bis sich das gewaltige Tor vor uns senkt und donnernd den hohen Gang ins Innere frei gibt.

Gemeinsam geben wir unseren Pferden die Sporen und reiten hinein. Das Schlagen der Hufe halt laut von den kahlen Wänden zurück. Das Schlagen von Eisen auf Stein. Dann öffnet sich der Tunnel in einen weitläufigen Innenhof. Eine Menschenmenge die beschäftigt war, wie ein Ameisenhaufen durcheinander wuselt, füllt den jedes bisschen Raum bis zu den Mauern. Sie blicken auf, als sich die Neuankömmlinge nähern und sofort zeigt sich das Grauen des Erkennen auf den Gesichtern der Ersten. Eine junge Frau stößt einen Schrei aus, voller Angst und Abscheu. Der Warnruf wird von anderen Kehlen aufgegriffen, als wandere er durch die Reihen der Menschen, um auch den letzten von ihnen zu erreichen. Das geschäftige Treiben verstirbt augenblicklich und Menschen werfen sich um Gnade wimmert, ergeben zu Boden. Fallen auf die Knie, senken ihre Stirn in den Dreck. Doch nicht alle. Manche von ihnen blicken aus der unterwürfigen Haltung hasserfüllt zu uns hinauf. Eine ältere Frau murmelt leise vor sich hin, als bete sie zu Göttern, die ihr kein Gehör schenken. Ihr Mann hält sie schützend in seinen Armen und seine Lippen schießen uns leise einen Fluch nach. Schneller als ich folgen kann, bricht er zusammen. Blut breitet sich in einer roten Lache auf dem Kopfsteinpflaster um ihn aus, wie ein funkelndes Spinnennetz, das ihm den Tot bringen wird und dem er nicht entkommen kann.

Mein Blick fliegt zu meinem Vater und ich erkenne die Magie, die noch um seinen Körper zuckt. Er hat den alten Mann ohne mit der Wimper zu zucken getötet. Ein kalter, gefühlsloser Ausdruck liegt auf seinem Gesicht, daraus kann ich wie bei den vergangenen Malen entnehmen, dass ich keine Schuldgefühle empfindet. Sein Blick liegt mit kalter Gelassenheit auf der Menschenmenge, bis er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor uns richtet. Kaum merklich schüttle ich den Kopf. „Irgendwann werde ich das auch können. Ich werde mächtiger, stärker als mein Vater es jemals gewesen ist!" Das schwöre ich mir selbst und zwinge, dieses Versprechen ein Brandmal auf meinem Herzen zu werden. Unauslöschlich. Ein böses Grinsen zupft an meinen Mundwinkeln und ich hebe den Kopf, blicke zum Himmel. Dorthin, wo die schwarze Burg in die Höhe ragt wie zu Stein gewordene Nacht. Das erste Mal seit Jahrzehnten wirft sie ihren Schatten auf die Stadt, als ständige Warnung vor der Macht, die sie beherbergt. Früher, als kleines Kind, hat mir ihr Anblick eine furchtbare Angst eingejagt, die mich Nachts nicht schlafen ließ. Ich fürchtete die Aura, die sie ausstrahlt, aber mehr noch fürchtete ich den Moment, wenn ich sie wieder betreten musste, weil mein Vater mich dorthin mitnahm, zum König. Die Bedeutung dieser Treffen ließ mich vor Angst zittern. Der König war noch kälter und grausamer als wie mein Vater. Er behält alles im Auge und es wirkt, als wären seinen nächsten Züge am Schlachtfeld schon längst, unausweichlich geplant. Mit uns als Spielfiguren.

Doch dies liegt alles hinter mir. Heute freue ich mich auf diese Zeit, die mich immer erwartet, wenn ich dieses Tor passiere. Die Position, die ich innerhalb dieser Mauern inne habe, die Macht die sie mir verleiht und den Gehorsam, den es von all denen unter mir verlangt. All diese Leute, die mir dienen und mich verehren. Trotz der Vorfreude auf all dies bin ich noch nervöser als bei meinen sonstigen Besuchen. Eine Tatsache, die ich natürlich niemals zugeben würde. Es ist das erste Mal, dass ich die blutroten Tage erlebe. An ihnen kehrt für wenige Tage etwas Sonnenlicht in unsere Welt zurück und taucht den Himmel in eine rubinrote Färbung.

Früher trug diese Zeit den Namen: 'Tage der Freiheit'. Die Menschen gaben ihnen diesen Namen, aus einem einfachen Grund. Sie vertrugen das Sonnenlicht auf ihrer Haut, wir nicht. Die Bewohner der Dunkelheit, die Schattenwesen, meiden es, weil es uns verbrennt. Es frisst sich durch unsere Glieder und steckt unsere Knochen in Flammen, bis nur noch Asche von uns bleibt. Deswegen verstecken wir uns in Höhlen und Burgen, um der Sonne zu entgehen.

Nun, nicht alle von uns. Unsere Vorväter sahen diese Schwäche als Beleidigung und begannen nach einem Heilmittel zu suchen. Es gelang ihnen jedoch nur ein einziges Mal. Bei meinem Vater. Er war eines der damaligen Forschungsobjekte. Er war auch das Einzige, das überlebte. Aus Gründen, die bis heute nicht geklärt waren, schlug das Mittel nur bei ihm an, wenn auch nicht vollständig. Nach viel Training und weiteren Behandlungen wurde er schließlich vollkommen immun dagegen. Auch ich trage dieses Heilmittel in meinen Adern und in den letzten Jahren zwang mich mein Vater zu trainieren, um ebenfalls dem Licht zu widerstehen. Die Methoden waren so vielfältig wie grausam. An meinem zehnten Geburtstag errichtete er einen Scheiterhaufen, kettete mich darauf fest und steckte ihn in Brand. Es sollte mich an die Hitze gewöhnen, etwas das ich damals noch nicht begriff. Alles was ich sah war meine verbrannte Haut und die Schmerzen, die mich Nächte lang schreien ließen. 

Ein anderes Mal zwang er mich in einen Vulkankrater hinunter zu klettern, oder übergoss mich mit glühendem Eisen. So sehr ich auch darunter litt, heute machte es sich bezahlt. Jetzt bin ich immun, gegen die Sonne und jede Form von Feuer und Hitze. Auch Evee trägt durch die Sonne keine Schäden davon. Denn in ihr vereinen sich das Erbgut eines Menschen und eines Schattenwesens. Die meisten Hybriden sterben bei der Geburt, weil sich die beiden Teile bekämpfen und den Körper dabei zerstören. So erging es den Geschwistern von Evees Großmutter. Sie wurde nicht als Einzelkinder geboren, wurde aber nach wenigen Wochen zu einem.

Inzwischen ist die Zeugung von Hybriden verboten, da ihre Existenz die reinen Blutlinien unseres Volkes verschmutzte und doch keine Lösung gegen das Sonnenlicht waren. Das Geheimnis, aus dem Evee als Einzige überleben konnte, erzählte Evees Mutter nur meinem Vater und er half ihr, die vom König befohlene Ermordung zu verhindern. Im Gegenzug für seine Hilfe verlangte mein Vater, Evees Mutter solle ihm ein Kind gebären. Der kleine Junge kam gesund auf die Welt und erhielt den Namen Nilem. Doch zu seinem zweiten Geburtstag verschwand er und ist seit dem verschollen. Der Preis aber, den ihre Mutter für Evees Leben zahlen musste, war bitter. Als der König von diesem Verrat erfuhr, ließ er alle von Evees noch lebenden Famillenmitgliedern abschlachten. Seit dem lebt sie bei uns und hilft meinem Vater bei seiner Arbeit. 

Aus diesem Grund blieb die Empfindlichkeit unseres Volkes gegen das Licht. Ein Triumph der Menschen über die Schattenwesen, wenn auch nur für wenige Tage nach einer langen Zeit im Dunkeln. Ein Triumph, den sie ihnen nicht lassen konnten. Und so beschloss man, dass an diesen Tagen das Blut der Menschen fließen sollte. So viel, dass es die Bäche rot färbte und der Boden übersättigt wäre. Denn, wenn Blut fließt, wird unsere Welt geheilt. Die rote Flüssigkeit heilt unsere Verletzungen. Diese Entscheidung war auch der Anlass, warum man diese Tage schließlich umbenannte, in 'Die blutroten Tage!'. Mein Vater erzählte mir, das dieser Name noch eine andere Bedeutung habe und heute, zu den Mittagsstunden würde ich sie erfahren. Er hatte nichts verraten, nur böse gelächelt und gesagt das es mir gefallen würde. Ich denke er wird damit Recht behalten. Denn Blut bedeutet Leid und aus Leid nährt sich meine Macht.



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Vielen Dank fürs Lesen und Danke an @Wolfsspuren für ihre Hilfe! Du hilfst mir wirklich sehr und irgendwann werde ich soetwas, ohne jeglicher Hilfe zusammenbekommen!

Was haltet ihr eigentlich von Lucys Welt? Zu Blutrünstig?

Hier für meine keksliebenden Freunden!

Jeder, der einen Fehler findet, bekommt ein Keks!!!

Noch einen schönen Tag! 

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