《 5 》
Er möchte es nicht mehr missen ihr so nah zu seien. Ihr Duft ist so intensiv und betörend, er will ihm gar nicht mehr aus der Nase gehen. Er kann nicht mehr warten. Alles muss jetzt so schnell wie möglich umgesetzt werden. Er möchte sie die ganze Zeit berühren. Diese weiche, seidige Haut. Ein wahrer Traum.
Er wird ihn dafür töten, weil er ihm die Zeit mit ihr gestohlen hat. Er wird leiden. Er wird ihn so lange quälen bis er um Gnade fleht.
Er ist nicht mehr zu sehen, so schnell rennt er.
Er will keine Zeit verlieren.
Die Grenze ist übertreten und der Werwolf tritt aus dem Dickicht.
"Was machen sie schon hier?", kommt prompt die Frage.
"Es soll zum nächsten Vollmond geschehen. Nicht später."
"Wieso auf einmal so plötzlich?"
Er antwortet nicht auf seine Frage. Er muss es auch nicht wissen.
"Schaffst du es oder nicht?", fragt der harsch nach.
"Ja. Ja es würd zum nächsten Vollmond funktionieren.", folgt die Antwort vom Werwolf.
"Gut."
Während er sein Gespräch weiter führt weiß er nicht, dass er selbst auch beobachtet wird. Er hat alles gesehen. Ob die Gespräche mit dem Werwolf, seine Beobachtungen oder auch seine erste Annäherung mit Abigail. Er hat ihn, wie auch die Geschwister, nie aus dem Auge gelassen. Er wäre sehr dumm gewesen hätte er das getan. Er weiß was sein ehemaliger Freund vorhat, aber er wird es zu verhindern wissen. Obwohl Abigail wie auch ihre Brüder nicht mehr in seiner Obhut sind, sind sie trotzdem noch sein Eigentum und am meisten Abigail selbst.
Wer zuerst kommt, malt zuerst, war damals seine Devise. Nun ja in seinem Fall war es, wer zuerst kommt beißt zu erst.
▪︎□▪︎
Ich kann mich nicht bewegen.
Ich stehe bestimmt seit einer Stunde hier am gleichen Fleck, wo der Fremde Mann mir aufgelauert ist. Er war schon einmal in meiner Nähe. Er hatte es selbst gesagt.
Eine Veränderung mit welcher ich gerade nicht zurechtkomme.
Er wird wieder kommen, das hat er auch gesagt.
Ich spüre noch etwas anderes außer Hass, Schmerz und Liebe. Denn jetzt kommt auch noch Panik und Angst dazu. Es ist fast so schlimm wie damals als er kam und uns zerstörte. Unser Leben zunichtemachte. Ich möchte das alles nicht fühlen. Es bringt mich um den Verstand. Diese Angst verfolgt einen wohin man geht. Ich konnte in der Anfangszeit, als ich frei war, von keinem Mann trinken. Ich hatte Angst und Panik, dass einer von ihnen mich mitnimmt und wieder einsperrt. So kann man nicht leben. Mit ständigen Hintergedanken.
Dank diesem Fremden sind sie nun aber wieder präsent und sie werden auch nicht mehr so schnell verschwinden.
Sie zittert. Ihre Arme umschlingen ihren zarten Körper um ihn daran zu hindern. Es gelingt ihr aber nicht.
Die Wolken haben eine schwarze Decke im Himmel gespannt. Es ist dunkel und kein Stern ist zu sehen. Diese Nacht ist unheimlich. Wie das was an diesem Abend geschehen ist.
Sie kann nichts mit sich anfangen. Geht sie noch jagen oder doch lieber wieder in die Hütte, zu ihren Brüder? Wird sie es ihren Brüdern erzählen?
▪︎□▪︎
Die Zeit vergeht.
Es ist nach Mitternacht und sie ist immer noch nicht zu Hause. Ihre Brüder machen sich wieder Sorgen. Sie hatten ihr gesagt sie soll nur Bescheid sagen, dass sie länger unterwegs ist, aber anscheinend nimmt sie diese Bitte der Jungs nicht wahr.
"Wir gehen sie suchen.", sind die schneidenden Worte von Alexander.
Ein einstimmiges nicken folgt von den anderen beiden Brüdern.
Sie teilen sich auf.
Nathan geht in die Richtung es Rudels, mit welchem er heute schon gesprochen hatte. Dieses wusste aber nichts von einem unbekannten Duft. Sie waren keine große Hilfe.
Noah geht den Trampelpfad lang und Alexander in die gegen Gesetze Richtung. Einer von den drein muss Erfolg haben.
Die Nacht ist bereits düster, aber es scheint, dass es sich noch mehr verdunkelt. Es wird windiger, fast stürmisch.
Noah läuft den Weg entlang bis er eine zierliche Gestallt sieht und stoppt.
Es ist Abigail.
Er riecht sie, aber wie sie dort steht kann er es nicht glauben. Sie zittert wie verrückt. Ist in sich zusammen geklappt.
"Abigail?", fragt er mit leiser Stimme, in den Sturm hinein.
Sie rührt sich nicht. Er bewegt sich mit langsamen und kleinen Schritte auf sie zu, bis er sie erreicht. Seine Hand streckt er aus, um ihre Schulter zu berühren. Bevor er dies aber machen kann, dreht sich Abigail von alleine um.
Ihr Gesicht ist Tränen überströmt. Die Augen rot und gequollen. Sie sieht aus wie ein Häufchen Elend.
Noah hebt seinen zweiten Arm, öffnet sie und geht näher zu seiner Schwester und schließt sie in seine Arme.
Sie fängt an zu schluchzen. Ihr Körper zittert immer noch.
"Es soll aufhören! Mach, dass es aufhört!"
"Was ist passiert Abby?"
"Der Typ mit diesem Duft war hier. Er hat gesagt er kommt wieder.", er muss sich selbst mit seinem Vampirgehör anstrengen um sie zu verstehen.
Seine Arme schließen sich noch enger um sie. Er möchte auch, dass es irgendwann aufhört. Sie alle haben schon genug gelitten.
Seine Hände wandern zu ihren Oberschenkeln um sie an diesen hoch zu heben.
Sie klammert sich an ihn wie ein klein Kind an seine Mutter.
"Wir gehen nach Hause und reden mit Alexander und Nathan. Wir werden eine Lösung finden, wie immer.", flüstert Noah in ihr Ohr.
Von ihr folgt ein leichtes nicken.
Wie ein kleines Baby. Sein kleines Mädchen. Ohne ihn ist sie doch aufgeschmissen, denkt er sich. Wäre sie bei ihm geblieben hätte sie es so gut haben können, aber nein sie musste fliehen. Sie ist nicht bereit für diese Welt und wird es auch nie sein.
Ihre Welt bessert sich nicht, sie wird nur noch schlimmer.
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Alle versuchen sie sich auf ihr Bett zu quetschen. Abigail schläft in ihrer Mitte.
Während Noah sie hier ins Haus getragen hatte ist sie bereits eingeschlafen. Nach kurzer Zeit kamen auch Alexander und Nathan ins Haus gestürmt und sind ins Zimmer ihrer Schwester gerannt.
"Hast du was gerochen?", stellt Nathan die Frage an Noah, dieser schüttelt aber betrübt den Kopf.
"Wir müssen hier weg.", stellt Alexander fest.
"Wenn wir dafür noch genug Zeit haben.", dämpft Nathan seine Euphorie.
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Um drei Uhr morgens ein Kapitel veröffentlicht... wieso nicht ;D ?
Hier wird noch mit er/sein etc. geschrieben, da ich das Kapitel vor dem letzten schon geschrieben hatte und es nicht noch einmal neu schreiben wollte.... in den nächsten Kapiteln wird mit Namen geschrieben.
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