《 26
Sie sieht ihr Ziel vor ihren Augen. Vergisst, aber somit die Welt um sich herum.
Die letzten Reserven die Abigail noch sammeln kann setzt sie ein, um das Leben von William zu beenden.
Es sollte qualvoll werden. Er sollte leiden, wie sie es getan hat, aber dafür bleibt keine Zeit. Wenn sie ihm jetzt nicht das Herz aus der Brust reißt, würde es keinen weiteren Versuch mehr für sie geben.
In einer fließenden Bewegungen hebt Abigail ihren Arm und stößt ihre Hand in den Körper von William.
Es ist warm und feucht, ehr triefend nass. Dieses Gefühl ist unangenehm und ekelerregend. Am liebsten würde sich Abigail übergeben. Sie hatte schon des öfteren Menschen umgebracht oder ihnen Schmerzen zugefügt, aber sie hat keinem das Herz aus der Brust gerissen. Das Blut rinnt an ihrer Hand, bis zu ihrem Ellenbogen hinunter und tropft dann auf den Boden.
Ihre Hände zittern in seiner Brust.
Der Druck um ihren Hals hat etwas nachgelassen.
William weiß nicht wie er reagieren soll. In solch einer Situation war er noch nie gewesen. Er spürt wie sich ihre Hand in seinem Brustkorb bewegt und sich einen Weg zu seinem Herzen bahnt.
Alexander, Noah, Nathan und Vincent haben aufgehört sich gegen die Pflanzen zu wehren und schauen sich das Geschehen mit gemischten Gefühlen an. Vincent spürt das Brennen in seinen Lungen, welches auch Abigail spüren muss. Nur um einiges intensiver. Die Gedanken der Vier ist gleich. Wenn sie es schafft Williams Herz aus der Brust zu reißen, haben sie es alle geschafft. Dieser Gedanke wird aber schnell wieder verworfen. Das keuchen von Abigail trängt dazu bei. Sie müssen mit ansehen wie Williams Hand nach vorne schnellt und sich in Abigails Brust versenkt.
Abigail schnappt nach Luft und reißt ihre Augen weit auf. Sie spürt seine kalte Hand an ihrem Herzen. Um sie herum wirkt nur noch alles verschwommen. Seine Hand ist mit einem Ruck rein und umschließt nun ihr Herz. Sie selbst ist noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. Es pocht laut in ihren Ohren und das tropfen ihres und Williams Blut scheint verstärkt worden Zusein.
,,Nein!", schreit Vincent auf und krümmt sich.
Ihm wird die Luft zum Atmen genommen. Er kann sich nicht vorstellen wie sich Abigail fühlen muss.
Es wird Still.
Einige Male ist das rascheln der Blätter zu hören, wenn der Wind durch diese weht. Das zwitschern der Vögel kommt auch zum Stillstand. Es fängt langsam an zu dämmern. Der Horizont verfärbt sich. Das satte Orange spiegelt eine Friedlichkeit wieder, welche nicht vorhanden ist.
Von außen scheint, als hätte sie sich der Natur angepasst. Das ist, aber nicht der Fall. Im inneren von Abigail herrscht ein Wirrwarr an Gedanken und Gefühlen. Sie muss das Herz von William rausreißen, aber sich neben bei nicht umbringen lassen. Sie muss es schaffen ihn abzulenken, aber das nimmt ihr William selbst ab.
"Wie fühlt es sich an, so hilflos daneben zustehen und nichts machen zu können?", verhöhnt William, Vincent.
Vincent sieht ihm hasserfüllt entgegen. Er versucht erneut sich in den Ranken zu winden, aber es ist zwecklos.
"Du sollst antworten!", schreit William ihn nun an.
Der Angesprochene weiß, aber nicht was er erwidern soll. Vincent findet keine Zusammenhänge, zwischen dem was passiert und dem was William sagt.
"Was willst du von mir hören? Ja ich stehe hier und kann nichts machen. Ich muss dabei zusehen wie du die wichtigste Person in meinem Leben versuchst um zubringen.", kontert Vincent zurück.
Das war nicht die Reaktion, welche William haben wollte. In ihm staut sich die ganze Wut, der letzten Jahre, an. Sein ganzer Körper spannt sich an und somit auch seine Hand, um Abigails Herz. Abigail wiederum zog scharf die Luft ein und verspannte sich ebendfalls.
"Ich will das von dir hören, was ich damals gefühlt habe! Du hast sie zerfleischt. Bist dann wie ein Feigling weggerannt und hast sie in ihrem eigenen Blut liegen gelassen. Sie war mein zu Hause. Meine Zuflucht. Sie hätte mit mir in die Unendlichkeit ziehen sollen, aber du hast es zerstört, in deinem Rausch hast du sie getötet." schreit William, mit solch einem Schmerz in seiner Stimme.
Da fängt Vincent an zu verstehen. Sein Gesicht wird bleich und er denkt an die Nacht zurück. An das was er glaubt zu wissen.
An viel kann er sich nicht erinnern. Von Anfang an waren die Bilder, dieser Nacht, verschwommen gewesen und so auch jetzt. Das ganze Blut welches an ihm haftete. Der Geruch von Eisen in seiner Nase. Das hatte sich in sein Gehirn gebrannt.
Er konnte nichts sagen. Er wirkt wie paralysiert von seinen eigenen Erinnerungen.
"Du scheinst dich endlich erinnert zu haben und nun sag mir, wie fühlst du dich", fordert ihn William wieder auf.
"I... ich.. leer. Ich fühle mich leer.", haucht Vincent zurück.
Die Stille kehrt zurück. Nun wissen es aber alle. Die Geschwister wissen nun, wieso ausgerechnet sie. Sie sind vom Pech verfolgt worden, aber nicht von ihrem eigenen.
"William"
Williams Kopf dreht sich abrupt zu Abiagil herum. Seine Augen sind glanzloser als zuvor. Seine Haltung wirkt nicht mehr so stark.
Obwohl, er war nie der Mann gewesen welche alle in ihm gesehen haben.
Er war zerstört und nur die Rache hat ihn abgetrieben.
"Denkst du an sie?", flüstert Abigail.
"An jedem einzelnen Tag. Sie ist meine Hoffung."
Seine Augen werde wässrig. Nur Abigail bekommt das zu Gesicht. Sie sieht sein wahres Gesicht. Sein innerstes.
"Du kommst zu ihr, das verspreche ich."
Mit diesen letzte Worten umschließt Abigail, in einer schnellen Bewegung, Williams Herz und zeißt es aus seiner Brust.
Seine Hand lässt ihr Herz frei und sein Körper fällt zu Boden. Im gleichen Atemzug fällt Abigail auf ihre Kniee und robbt langsam zu Williams Kopf. Seine Augen sind offen und starren in den Himmel. Eine letzte kleine Träne löst sich aus seinem Augenwinkel und läuft seine Wange hinab. Mit ihrer, nicht blutigen, Hand streicht Abigail über sein Haar.
"Ihr werdet euch finden und erneut verlieben. Doch dieses mal wird es bis in die Unendlichkeit gehen, wie du es dir erträumt hast."
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.... hat ein bisschen Pipi in den Augen... ich hatte echt Probleme mit dem Kapitel. Für die ersten 300 Wörter habe ich sehr lange gebraucht. Der Rest kam heute dazu und ich glaube ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat.
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