Er verschränkte seine Finger mit ihren. Wie schon so oft. Nur das er an der anderen Hand seine kleine Tochter festhielt. 

Ihre beste Freundin trat an ihre Seite und nahm die andere Hand. 

"Ich würd so gern wieder hin! Nochmal!", flüsterte Mina. 

"Ich weiß", sagte Marie leise, wie schon seit so vielen Jahren. "Ich auch", fügte sie leise hinzu, so, dass nur die Schwarzhaarige neben ihr es hören konnte. 

Mina lächelte. 

Cedric sagte: "Sie schaffen das schon!" 

"Sie müssen", murmelte Marie. 

"Sie werden", hauchte Mina, "So wie immer! Wie jedes Jahr!" 

"Wie wir's auch geschafft haben!", sagte Marie und die beiden schauten sich an. 

So viele Erinnerungen, Gute wie Schlechte, schwappten in ihnen hoch. Manche, die sie selbst nicht glauben konnte, andere die ihr Leben verändert hatten. 

Lilli stellte sich neben ihre Zwillingsschwester und sagte: "Ich kann kaum glauben, dass die Zwillinge schon im letzten Jahr sind!" 

Eine grinsende Ava, mit einem grinsenden Colin an der Hand, schaute zwischen Marie und Mina durch und meinte: "Ich glaub nicht, dass es fast 18 Jahre her ist, seit Louis geboren wurde." 

"Erinnert ihr euch noch?", fragte Leyla, die an Lillis Seite trat. 

"Als wärs gestern gewesen!", sagte Draco, und umarmte seine Frau von hinten. 

Alle anderen nickten zustimmend. Als wärs gestern gewesen. 

Sie alle wurden wehmütig... 

Jeder einzelne wusste, nein sie spürten es, dass dieses Jahr etwas anders werden würde, als die letzten Jahre. Das es eine Veränderung geben musste. 

Keiner wollte die Stille so recht durchbrechen. Und obwohl ihre Kinder schon längst am Horizont verschwunden waren, regte sich die ehemalige BBCWG nicht. 

Bis Marie nach dem Motto: Mehr schlecht als recht, das Schweigen beendete: "Du hast doch noch das Haus, oder?" 

Jeder außenstehende hätte jetzt gelacht. Vermutlich so lange, bis er tot umgefallen wäre, vor Sauerstoffmangel. Aber die BBCs starrten einfach nur verwirrt in Richtung Marie, die Mina ansah. 

"Welches...", aber da hatte sie einen Geistesblitz, "Du meinst das? Denken wir gerade das selbe?"

"Ich denk schon." 

"Wovon redet ihr?", wollte Lilli nun endlich wissen. Auch Mattheo, der ihr über die Schulter schaute, sah fragend drein, so wie alle anderen. 

Mina strahlte, dann wechselten sie und Marie einen Blick und  begannen zu erklären. 

"Also... wisst ihr noch, als wie nach Hogsmead zogen?", fragte Marie. 

Alle nickten. 

"Ich hab in einem Schreibwarenladen gearbeitet, um uns Geld zu verschaffen", rief Mina ihnen die Vergangenheit zurück ins Gedächtnis. 

"Aber nicht nur deswegen." 

"Das wusste nur Marie." 

"Es war dein Traum!" 

"Ich wollte damals ein Café in Hogsmead aufmachen... es wurde ein kleiner Laden frei. Ich wollte ihn mir mit dem gesparten Geld kaufen, und das hab ich dann auch gemacht... irgendwann." 

"Echt?", fragte Leyla. "Also ganz wirklich!" 

"Ich bin so dumm!", Mina schüttelte wütend über sich selbst den Kopf. 

"Bist du nicht!"

"Aber ich hab's vergessen! Einfach vergessen!"

"Aber das passiert doch jedem Mal!", sagte Laura, die wie ein Honigkuchenpferd grinste.

"Aber das Haus ist doch sicher voll klein", zweifelte Leyla.

"Nein! Es ist zweistöckig!", sagte Marie, "Da ist ne richtig große Wohnetage auch noch."

"Und du hast das VERGESSEN?", fragte Nila an Mina gewandt.

"Ich sag ja: einfach vergessen!", sie raufte sich die Haare.

Laura sagte aufmunternd: "Ist doch gut! Das ist schon okay so!"

Da zog die kleine Heather am Ärmel ihres Vaters: "Was heißt das denn jetzt, Mommie?"

"Das heißt, dass wir umziehen, Kleine!"