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47. Kapitel - Es tut mir leid

Nun denn, es war so weit.
Ich wippte mit meinem rechten Fuß andauernd auf und ab. Die Nervosität war mein treuer Begleiter. Gerade stand ich vor dem großen Tor, das in eine andere Welt führte, dem Labyrinth. Ich kniff meine Augen etwas zusammen. Inzwischen waren auch die letzten Tränen besiegt, die sich gedroht hatten, blicken zu lassen. Mein Blick war genau aufs Tor gerichtet und ich wusste nicht, ob es immer noch das Richtige war.

Hat Newt doch recht gehabt?

Diese Frage kreiste in meinem Kopf umher. Ich lief Gefahr, dass er förmlich explodierte; so viel Gedankengut war enthalten. Der Streit mit Newt war immer noch frisch und irgendwas ließ mich zögern. Irgendwas fraß mich innerlich auf und mein Gewissen redete mir ein, dass es Schuldgefühle waren.
Minho blickte in die Runde, erhob seine Stimme: "Okay, Leute, los geht's! Wir werden uns jetzt den toten Griewer anschauen", danach klatschte er in seine Hände und sah jeden einzelnen genau an. Liv, die in ihre Läufergarnitur gekleidet war, hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und nickte bestätigend.
Thomas nickte ebenfalls. Er hatte bisher noch nichts gesprochen und in seinem Gesicht ließen sich zwei Emotionen ausmachen, die miteinander kämpften. Zum einen war da die Entschlossenheit und zum anderen war die Sorge zu sehen. Niemand genau wusste, was uns erwartete. Niemand wusste, was passieren würde, denn niemand konnte es wissen. Es hatte sich einiges verändert in letzter Zeit.
Als sich Minho und Liv langsam in Bewegung setzten, ließ ich meinen Blick zu den anderen schweifen. Pfanne, Zart und Winston schienen meine Bedenken zumindest zu teilen.
"Ich hab' nie geglaubt, dass ich da freiwillig 'reingehe...", murmelte Winston, als er neben mir vorbeiging. Seine Augen waren geweitet, als er sich zögerlich in Bewegung setzte. Pfanne folgte und als Zart neben mir stand, schubste er mich an meiner Schulter vorwärts.
"Komm, das wird lustig. Ein Abenteuer", sprach er verschwörerisch, doch ich wusste, dass alle gesehen hatten, wie ich bedrückt die Versammlungs-Hütte verlassen hatten. Sie schienen zu wissen, dass ich kein freudiges Gespräch mit Newt gehabt hatte.
"Ja...", antwortete ich, "ein Abenteuer."
Nach diesen Worten setzte ich mich in Bewegung, betrat das Labyrinth.

Dieses stellte sich als ein eigenartiger Ort heraus. Die hohen Mauern um uns herum ragten in einen blauen Himmel und nur in den Schatten wirkte das Labyrinth wie ein böser Ort. Im Tageslicht wirkte es wie ein altes Konstrukt.
Auf den Mauern wuchs, in den Höhen verteilt, Efeu und einige Lianen verbanden sich über unterschiedliche Wände. In den Schatten wuchs Moos und in den Rissen im Boden wuchs an einigen Stellen Gestrüpp. Es war kaum vorzustellen, dass sich dieses Konstrukt in der Nacht bewegen sollte. Unter Tags wirkte es wie ein schlafender Gigant.
Waren wir am Anfang noch gegangen, hatte sich unser Tempo nun in gemütliches Laufen verwandelt. Ich musste zugeben, es war anstrengend. Für uns normale Lichter war es ungewöhnlich, die ganze Zeit zu laufen. Die beiden Läufer hingegen wirkten unbekümmert.
Wir bogen immer wieder ab und früh hatte ich schon meine Orientierung verloren. Den ganzen Mauern des Labyrinths so nah zu sein, es war eigenartig. Das hier war die Welt der Läufer und nur sie hatten das alles erkundet.
Hätte ich vielleicht nicht mitgehen sollen?
Aber genau das wollte ich doch. Ich wollte wissen, was hier war. Ich wollte wissen, warum wir hier waren.
Rechts und links von mir hörte ich dumpfe Geräusche, welche von uns stammten. Unsere Füße erzeugten diese Geräusche, die in den Gängen widerhallten. Sie hallten wider und ihre Schallwellen trafen bedrohlich auf uns auf. Es wirkte gar so, als ob das Labyrinth uns nicht haben wollte.
Liv und Minho schienen sich die ganze Zeit durch Blicke zu unterhalten, denn beide wussten, was zu tun war, und ich vertraute ihnen. Thomas war das Schlusslicht. Es schien so, als würde er aufpassen, dass niemandem etwas passierte. Ich glaubte, dass er es sich nicht verzeihen könnte, denn es war ja immerhin seine Schuld, was natürlich völliger Quatsch war; das war niemandes Schuld.
Gally, der auf der Lichtung geblieben war, hatte immer noch das Bedürfnis, er müsste den Frischling verbannen oder ihm etwas antun. Die letzten Veränderungen gaben Gally den nötigen Ansporn, Thomas für alles verantwortlich zu machen. Lächerlich, wenn man mich fragte.

"Was ist das?", fragte Zart uns aufgebracht und musterte angewidert das Ding vor uns. Pfanne rümpfte seine Nase, mein Gesicht zierte ein angewiderter Ausdruck. Das, was wir sahen, war einfach nur widerwärtig. Ein Kadaver war zwischen zwei Toren eingepresst und alles war von Gedärmen und sonst was übersät.
Jedoch, Minho und Thomas schienen nicht überrascht zu sein, denn das, was wir sahen, war der Leichnam eines Griewers, der zermatscht worden war. Zwar hatte ich die Geschichte gehört, aber ihn jetzt so zu sehen, war etwas anderes. Wir alle blieben auf Abstand und Zart musste einen Brechreiz unterdrücken.
Vielleicht hatte Newt ja doch recht gehabt; das hier war nicht meine Welt. Das hier war eine scheißgefährliche Angelegenheit. Aber natürlich war ich zu stolz, um mir einzugestehen, dass er ein klein wenig recht hatte. Warum sollte ich mich anschreien lassen? Nur, weil ich etwas wissen wollte?
Ich sah darin keinen Grund, welcher für ihn sprach.
"Das, mein Lieber, war einmal ein Griewer", erläuterte der Läufer dem blonden Lichter, der immer noch mit zugehaltener Nase auf eine Antwort wartete. Liv lachte rau auf und schien alles höchst amüsant zu finden.
Folgend mischte sich Thomas ein: "Das, Zart, ist der Griewer, den wir getötet haben. Ich habe ihn zwischen zwei Mauern eingequetscht, als sie sich bewegt haben.", Zart nickte, sehnte sich wahrscheinlich nach dem Leben als Hakenhauer. Dort stank nämlich nur der Dünger.
"Blödes Abenteuer...", murmelte er leise, mit zugehaltener Nase und nur ich verstand ihn.
"Na dann, an die Arbeit, meine Freunde!", kommentierte Liv und zwinkerte keck. Minho zuckte mit den Schultern und ging mit dem Bewusstsein, dass der Griewer tot war, zu ihm heran. Seine Schritte erzeugten überhaupt keine Geräusche. Er näherte sich dem Wesen, musterte es und zog seine Stirn kraus. Anscheinend hatte er etwas entdeckt.
Ohne Vorwarnung griff Minho in den Spalt hinein und angewiderte Würgegeräusche verließen Pfannes, Zarts und Winstons Münder. Es war wirklich widerwärtig, wie Minho seine Hand in diese Spalte hineinsteckte und nach etwas suchte. Komische, matschige Schleim-Geräusche klangen in meinen Ohren wider, doch plötzlich bewegte sich der totgeglaubte Griewer. Ich schreckte, wie von der Tarantel gestochen, zurück.
"Was war das verdammt noch 'mal!", brüllte ich fast panisch, sprang noch einen hektischen Schritt zurück und mein Rücken prallte gegen die kühle Steinmauer hinter mir.
"War das ein Reflex?", fragte Zart schockiert in einem Atemzug, war ebenfalls zurückgetreten.
"Uff, keine Ahnung, ich hab' etwas gesehen", keuchte Minho, kommandierte uns folglich alle an, dass wir den Griewer-Fuß herausziehen sollten.

Jetzt wünsche ich mir wirklich, auf der Lichtung zu sein...

Als die grausame Arbeit erledigt war, schien abermals etwas Minhos Interesse zu wecken. Seine Augen schnellten nach unten und er bückte sich. Der Läufer hob irgendein schleimiges Ding auf. Es war eine Art Kokon, der mit noch mehr Schleim übersät war. Minho schüttelte es und etwas schien sich darin zu befinden. Der widerwärtige Kokon spuckte eine metallene Kapsel aus, dazu eine große Menge an Schleim, die Minhos Hand bedeckte.
Die Kapsel war zylinderartig. Auf einer Seite hatte sie Zacken, auf der anderen war eine Art Schwanz. Ganz groß am Rand stand eine Zahl und es handelt sich und die Zahl 7, die rot leuchtete.
"Was auch immer das ist, können wir das nicht auf der Lichtung machen? Ich habe keine Lust, seine Freunde kennenzulernen", äußerte sich Pfanne, nickte zum Griewer und wir alle waren ganz seiner Meinung. Wir beschlossen, zurückzugehen und die Kapsel Newt auszuhändigen. Okay, die anderen hatten beschlossen, die Kapsel Newt auszuhändigen, was wiederum Minho und Liv wären. Ich würde mich von ihm fernhalten.
So traten wir den Rückweg an und als der Ausgang des Labyrinths kam, betraten wir die Lichtung. Ich blieb stehen, wusste nichts mit mir anzufangen. Es war eigenartig; ich war im Labyrinth gewesen und trotzdem hatte sich nichts verändert. Außer eins war gleichgeblieben, Newts Ansicht verstand ich immer noch nicht.
Minho marschierte voran, visierte die Hütte an. Liv drehte sich zu mir um und sah mich mit einem mitleidigen Ausdruck im Gesicht an.
"Vielleicht solltest du 'mal mit ihm reden, oder?", schlug sie vor und ich wusste, wen sie meinte. Ich schüttelte aber meinen Kopf.
"Da gibt es nichts mehr zu reden", erklang meine Stimme. Die Läuferin war nicht zufrieden.
"Aber du musst. Newt hat einen guten Grund, weißt du. Ich weiß nicht, ob er es dir erzählt hat, aber du solltest unbedingt mit Newt reden. Er verbindet sehr viel Grauen mit dem Labyrinth, und ja...", sie sah mich streng an, doch anschließend stellte sie eine Frage, die ich nicht erwartet hatte: "Was hat dir Newt über seine Zeit als Läufer erzählt?"
"Newt war Läufer?", fragte ich verwirrt.
"Ja", bestätigte das Mädchen, "aber er hat dir nichts erzählt, oder?"
"Nein."
"Diese elendige Strunk!", verfluchte Liv Newt und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Ihre dunklen Augen waren zu Schlitzen verengt, als sie über die Lichtung spähte. Auf ihrer Stirn war eine dünne Schicht Schweiß zu sehen, folgend sah sie zu mir.
"Du musst mit ihm reden und er mit dir."
Kurz ließ ich ihre Worte auf mich wirken, bis ich nickte und meine Stimme erhob: "Ja, okay", seufzte ich geschlagen, "Vielleicht hast du recht."

"Wir sollten reden", äußerte ich mich und malte mit meinem Finger Kreise in den Boden. Ich war zu Newt gegangen und wir befanden uns zu unten am See. Nach dem Abendessen hatte ich den blonden Lichter abgefangen und zuerst hatte eiskaltes Schweigen geherrscht, doch langsam schien sich jenes zu lichten.
Ich saß im Schneidersitz am Ufer, Newt lehnte in einiger Entfernung an einem Baum. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt und sein Blick ging in die Ferne. Es war gar so, als ob er nicht hier wäre, sondern in seiner eigenen Welt lebte.
"Ja, sollten wir", hauchte er und sah mich das erste Mal wirklich an. Jedoch, sein Blick war unmöglich zu deuten, denn in ihm lag etwas, was ich noch nie gesehen hatte. War es Furcht?
Ich wusste es nicht.
Diese drei Worte waren seine einzige Rückmeldung, anschließend stieß er sich vom Baum ab und kam auf mich zu. Er hinkte etwas und ehrlich gesagt, hatte ich ihn nie gefragt, warum. Es war mir egal, denn warum sollte man jemanden aufgrund Äußerlichkeiten definieren?
Ein paar Äste brachen unter seinem Gewicht und als er bei mir angekommen war, setzte er sich rechts neben mich.
"Newt, ich-"
"Nicht", unterbrach er mich, machte eine stoppende Handgeste, "Du musst dich nicht entschuldigen, da ich es bin, der dir etwas nicht gesagt hat", murmelte er. Ich zog die Stirn kraus, fragte mich, ob Liv bei ihm gewesen war.
Als ich meine Stimme erheben wollte, wurde ich abermals unterbrochen: "Das, was ich dir sagen möchte, erfordert wirklich viel, musst du wissen. Ich bitte dich, hör' einfach nur zu und sag' nichts, gut?", Newt sah mich an und ich nickte bestätigend, dann begann er, seine Geschichte zu erzählen: "Ich war ein Läufer, ganz am Anfang. Jeden Tag bin ich ins Labyrinth gelaufen, hab' nach einem Ausgang gesucht. Man konnte sagen, dass ich besessen davon war. Jeden Tag ins Labyrinth zu gehen, nicht zu wissen, ob man je einen Ausgang findet, ist deprimierend. In der Anfangszeit waren mit mir und Alby noch ein paar andere Lichter da. Liv und Minho natürlich auch.", Newt schaute in die Ferne. Seine Unterarme waren auf seine Knie gestützt und er knete seine Hände.
"Ich bin in ein tiefes Loch gefallen, das einer Depression glich. Nur mehr mein Körper hat gelebt, denn um ehrlich zu sein, ich nicht mehr. Ich war nur mehr eine Hülle, die jeden Tag ins Labyrinth lief, um nach neuen Erkenntnissen zu suchen", seine Stimme verließ ihn, dann atmete Newt tief und fest durch. Man konnte ihm ansehen, dass ihm das Nächste, was er sagen wollte, schwerfiel.
"Und eines Tages, da", sprach er weiter. Sein Blick war weiterhin streng in die Ferne gerichtet. Es war gar so, als ob er sich nicht traute mir in die Augen zu sehen.
"Eines Tages habe ich beschlossen, dass ich so nicht mehr weitermachen will. Jeden Tag in einer aussichtslosen Situation sein und nichts tun zu können, immer wieder zurückzukommen und den anderen schlechte Nachrichten zu überbringen. An diesem Tag bin ich mit dem Gewissen ins Labyrinth gegangen, nicht mehr zurückzukommen. An diesem einen Tag wollte ich mich umbringen und es ging voll schief. Ich war mithilfe einer der Efeupflanzen auf eine Mauer geklettert, dann habe ich hinuntergesehen. Grausam, ja, ich weiß. Ich war schockiert von mir selbst, dass ich so 'was tun kann, trotzdem tat ich es. Meine Hände ließen los und ich stürzte hinab. Hinab in die Tiefe und das Letzte, was mir durch den Kopf ging, war, ob das wirklich mein letzter Ausweg ist..."
Newt brach ab, fuhr sich mit seinen Fingern in die Augen, um eine Träne wegzuwischen. Es fiel ihm schwer, darüber zu reden, sehr schwer. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Wie ging man mit jemandem um, der sich selbst das Leben nehmen hatte wollen?
Einfach sagen: 'Hey, aber du hast überlebt.'

Völliger Quatsch.

"Wie du dir denken kannst, es ist vollkommen schiefgegangen. Ich bin am Boden aufgeschlagen, aber ich kann mich an nicht erinnern, was danach passiert ist. Alby hat mich gefunden. Er hat mir gesagt, dass er mich suchen gegangen ist, da ich nicht zurückgekehrt bin. Früher sind die Läufer nicht lange im Labyrinth geblieben, musst du wissen. Er hat mich gefunden, hat mich zurückgebracht. Zurück auf die Lichtung, wo ich mich erstmal regenerieren musste. Ich habe mir das Bein samt Hüfte gebrochen und natürlich habe ich eine starke Gehirnerschütterung erlitten. Ein Wunder, dass ich überhaupt überlebt habe.", Newt deutete mit seinem Kopf auf sein Bein und sprach fort: "Es ist, wie es ist. Das Hinken ist mir geblieben und es erinnert mich tagein, tagaus, was ich getan habe. Es erinnert mich jedoch auch an jetzt, dass ich stärker bin und an mein Ich aus der Vergangenheit, das den Tod als einzigen Ausweg betrachtet hat. Diese Person existiert nicht mehr, die bin ich nicht mehr", endete er und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Alles war so surreal; ich war komplett durcheinander.
Newt sah zu mir und ich beschloss, ihn in den Arm zu nehmen. Meine Arme umschlossen seinen Körper und zuerst versteifte er sich. Jedoch, nach kurzer Zeit, ließ er es zu und schlang seine Arme ebenfalls um mich.
"Es tut mir leid, was du durchmachen musstest. Ich hatte keine Ahnung, welches Grauen du mit dem Labyrinth verbindest. Ich war zu stolz, um mir einzugestehen, dass ich falsch gehandelt habe. Es tut mir leid, ich entschuldige mich, dass ich dich angeschrien hab'. Für Schwäche muss man sich nicht schämen; Schwäche ereilt uns alle irgendwann in unserem Leben", endete ich und meine Stimme war beinahe nur mehr ein Hauchen.
"Ich bin froh, dich zu haben", wisperte Newt und sah mich an. Seine braunen Augen waren etwas glasig, trotzdem lächelte er.

Newts Sicht:

Es fühlte sich befreiend an, es Rosaly erzählt zu haben, doch auch fiel es mir schwer, an die Vergangenheit zu denken. Ich war nicht mehr der Newt, der genau nach Alby auf die Lichtung gekommen und jeden Tag ängstlich gewesen war. Zwar hatte sich bis zum heutigen Tag nichts in meinem Leben verändert, wenn man von den letzten Ereignissen absah, oder dass ich Rosaly hatte, sie sogar in diesem Moment bei mir war. Trotzdem fühlte ich mich so, als wäre ich in den letzten Jahren ein anderer Mensch geworden.
Es war frühe Nacht und zusammen lagen wir in meinem Bett. Rosaly hatte ihren Kopf auf meiner Brust und ihre Arme waren um mich geschlungen, was sehr süß war und mein Herz etwas schneller schlagen ließ. Nach dem heutigen Tag war ich noch froher, sie an meiner Seite zu haben und auch, dass sie mich nicht anders sah. Natürlich hätte ich Rosaly nicht so eingeschätzt, dass sie anders von mir denken würde, erzähle ich ihr von meinem Selbstmordversuch. Trotzdem fühlte man sich immer besser, wenn Vermutung zu Bestätigung geworden war.
Gegenwärtig lag Rosaly bei mir und sie schien eingeschlafen zu sein, zumindest verriet dies leichtes Zucken. Ich streichelte folglich ihren Kopf, doch diese Geste ließ sie aufwachen, was ich nicht beabsichtigt hatte. Rosaly richtete sich auf, fragte verschlafen: "Wie spät ist es?"
Ich lächelte ihr leicht entgegen, als ich erklärte, dass sie nur kurz eingeschlafen war und es noch nicht einmal Mitternacht war. Kurz musterte sie mich so, als ob sie eine Lüge in meinen Worten suchte, aber es war die Wahrheit.
"Hätte mich gewundert, wenn es schon früh wäre...", murmelte sie und hatte ihr Kinn auf meiner Brust. Sie sah mich an. Ich konnte nicht anders, als ihr Gesicht in meine Hände zu nehmen. Ich strich ihre Haare zur Seite und sie sah mich an. Danach rappelte Rosaly sich auf und kam meinem Gesicht entgegen.
Sogleich spürte ich ihre weichen Lippen sanft auf meinen und musste ein Lächeln unterdrücken. Es wollte sich auf meine Lippen schleichen, doch ich vertrieb es, um den vorsichtigen Kuss zu erwidern. Automatisch zog ich Rosaly näher zu mir, sodass sie ihre rechte Hand in meinen Nacken legte. Sofort wurde es fühlbar wärmer in der Hütte, oder nur meine eigene Wahrnehmung empfand es so.
Da ich jedoch spürte, dass Rosaly müde war, unterband ich den Kuss. Sie bekam einen Kuss auf ihre Stirn und ihre großen Augen sahen mir entgegen, müde entgegen.

Viel zu süß.

"Müde?", fragte ich demnach neckend. Rosaly schnaubte als Antwort.
"Und wenn?", erwiderte sie und als sie ihr Kinn wieder auf meine Brust legte, konnte ich erkennen, dass sie ein Gähnen aus Trotz unterdrückte.
"Dann solltest du schlafen gehen, morgen wird ein anstrengender Tag."
"Warum das?"
"Weil sich dein fabelhafter Freund und Chef im Garten einfallen hat lassen, dass wir Acker ausheben werden. Wir haben neue Samen in der letzten Lieferung mit Thomas bekommen."
Ein tiefes Grunzen bekam ich als Antwort und ich lachte auf.
"Ich hasse dich...", murmelte Rosaly und ihre Stirn lag indessen auf meiner Brust.
"Nein, tust du nicht", meinte ich ruhig.
"Mhm", kam als Antwort, aber gleichzeitig schlang sie ihre Arme wieder um mich, sodass diese Geste eine eigene Antwort für sich war.

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